SpaceX - Diskussion

  • 11439 Antworten
  • 8984082 Aufrufe
*

Online alepu

  • *****
  • 10878
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10950 am: 30. Dezember 2021, 12:36:43 »
Daß das mit "Standort BC ein Fehler" war, haben wir doch schon vor Monaten wortreich widerlegt, darauf brauchen wir hier gar nicht mehr explizit eingehen.

Es sind immer Einzelne, früher mal Chris Columbus und Genossen, in unserem Fall jetzt JB, EM und nun wohl auch Peter Beck (?), um nur wenige aus einer über die Jahrhunderte doch schon etwas längeren Liste zu nennen, welche die gesamte Menschheit Schritt für Schritt voran bringen.
(Die Namen sind willkürlich und austauschbar!)
Von den meißten ihrer Zeitgenossen weitgehend unbeachtet oder sogar verlacht weil nicht verstanden, gehen sie unbeirrt ihren oft sehr steinigen Weg. Natürlich sind auch sie fehlbar und nicht von fatalen Irrtümern frei, aber letztendlich sind sie es, die als "Große" in die Geschichtsbücher eingehen.
Selbstverständlich sind wir hier nur eine recht kleine Minderheit und 99,9% der Menschheit haben ganz andere Sorgen, aber das besagt doch überhaupt nichts in bezug auf die Wichtigkeit der Raumfahrt.
Ob ich persönlich die Marsbesiedlung erlebe oder nicht, ist global betrachtet natürlich vollkommen unwichtig, aber für das Überleben der Menschheit  kann eine zu lange Verzögerung durchaus eine gravierende Rolle spielen.
So traurig es auch ist, aber EM/SX ist nun mal z.zt. die einzige Möglichkeit.
Mögen Andere (NASA, China....) auch in den Startlöchern sitzen und in 15 - 20 Jahren Menschen auf dem Mars landen, eine Besiedlung ist das dann aber noch lange nicht!
Es erwartet wohl keiner, daß SX dabei von allen Seiten massiv unterstützt wird, aber der Firma Steine in den Weg zu legen, kann sich sehr schnell als recht fatal erweisen.

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10951 am: 30. Dezember 2021, 12:46:40 »

Wenn man euch eine Chemie - Fabrik oder ein Stahlwerk vor die Nase setzen wollte, wärt ihr doch auch froh, wenn man allen Stimmen Gehör schenken würde.

Tatsächlich nicht so, nein.

Ich würde erwarten, dass die Behörde alles Wesentliche (Gefahren und Belastungen) prüft und anschließend eine Genehmigung erteilt - gegen die man dann noch klagen kann.

Aber die Genehmigung wäre schon einmal da. Und man müsste der Behörde nachweisen, dass sie einen Fehler gemacht hat.

5000 aufschiebende Kommentare die alle ähnlich lauten helfen hier doch niemandem.

*

Online Nitro

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6816
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10952 am: 30. Dezember 2021, 12:49:57 »
Für "normale Leute" ist SpaceX eine Firma, die [...] etwas für die Menschheit insgesamt wenig Sinnvolles tut.
Da das deine eigene persönliche Meinung ist, nicht die der "normalen Leute", sollte man das vielleicht auch so schreiben.
Andere denken da ein bischen weiter.

Ich bin da ganz bei FlyRider. Wir sind hier schon sehr in unserer eigenen kleinen Blase. Ich kenne genug Leute, welche das Thema so wenig interessiert dass sie nicht mal wissen, ob wir schon auf dem Mars gelandet sind oder nicht.
Der von dir verlinkte Heise Artikel bestaetigt das eigentlich nur, denn der stammt von Jonathan O'Callaghan und der Mann befasst sich in seiner Taetigkeit nahezu ausschliesslich mit SpaceX und gehoert damit wiederum zu unserem "Schlag".
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Snoopy

  • Gast
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10953 am: 30. Dezember 2021, 12:51:28 »
Zitat
Es ist doch offensichtlich, dass wir hier eine eigene "Blase der Raumfahrt-Fans" bilden. Für "normale Leute" ist SpaceX eine Firma, die in Boca Chica mit Tonnen explosiven Zeugs und extrem viel Lärm etwas für die Menschheit insgesamt wenig Sinnvolles tut. Sinnvolle Dienste wie Navigation, Kommunikation usw. sind auch mit heutigen Trägern und existierenden Startmöglichkeiten gut abgedeckt und eine Besiedelung des Mars ist für 99,9% der Menschheit vermutlich schlicht Quatsch.

Du sprichst mir aus dem Herzen. Genau so denkt heute der Otto Normalverbraucher und daran wird sich auch so lange nichts ändern wie sich niemand aus seiner persönlichen Komfortzone herausquälen muss. Ich arbeite in einer großen Firma mit wirklich vielen Mitarbeitern. Und glaubt mir ich stehe mit meiner Meinung über Raumfahrt komplett allein da. So gut wieder jeder (Männlein oder Weiblein ist egal) hält Raumfahrt für komplett überflüssig und so eine Firma wie SpaceX sowieso für Verbrecher die Ressourcen der Erde für die Hobbys eines Elon Musk verschwenden (das deutsche Pressegeschrei gegen E.Musk und SpaceX wirkt, das könnt ihr mir glauben!) Nur sehr wenige in Deutschland dulden etwas wo nicht sofort ersichtlich ist wie man sofort Nutzen für sich selbst daraus ziehen kann. Also die "Blase der Raumfahrt-Fans" ist absolut Real und ganz besonders in Deutschland. Ich bin bald Rentner und weiß von was ich Rede. Mein ganzes Leben versuche ich mein Hobby anderen Leuten schmackhaft zu machen. Früher hat das nocht geklappt aber heute interessiert es so gut wie niemand mehr. Leider.

Zitat
Ich finde, das ganze Verfahren als normal und nicht gegen SpaceX gerichtet. Elon Musk müsste als Unternehmer ja wissen, wie lange Genemigungen dauern und sich halt rechtzeitig darum kümmern.

Wenn man euch eine Chemie - Fabrik oder ein Stahlwerk vor die Nase setzen wollte, wärt ihr doch auch froh, wenn man allen Stimmen Gehör schenken würde.

Absolut richtig ! Aber genau dieser Standard lässt uns nach und nach festfahren und es führt dazu das wir bald gar keinen wirklichen Fortschritt haben werden. Und das betrifft nicht nur die Raumfahrt.

Und eines steht auch fest. So lange Vissionäre wie E.Musk von der Presse als Spinner, Idioten oder einfach nur als Milliardäre die die heiligen Ressourcen der Erde für ihre Hobbys verschwenden dargestellt werden wird sich auch nichts daran ändern Menschen davon zu überzeugen das es wichtig ist an technischen Fortschritt zu arbeiten um in naher oder fernerer Zukunft unseren eigenen Untergang zu verhindern. Was interessiert mich denn bitte heute was mich morgen nicht mehr interessieren muss weill ich da eh schon tot bin.

Offline Kelvin

  • *****
  • 1707
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10954 am: 30. Dezember 2021, 13:05:05 »
Die Entscheidung für den Standort Boca Chica erweist sich mehr und mehr als ein riesengroßer Fehler.

Was dazu Hugo schreibt finde ich richtig, möchte aber noch etwas grundsätzliches anfügen:

- "riesengroße Fehler" kann man (wenn überhaupt) immer erst "am Ende der Geschichte" beurteilen. Nicht während man mit Problemen kämpft, die es so oder anders überall geben würde. Die wären ja verrückt, wenn sie diese Dinge nicht in die Entscheidung mit einbezogen hätten.

- "erwiesen" ist heute noch nichts, null, zéro. (Ja, geht nicht alles glatt - aber wer hat das denn angenommen?)

-  wenn man trotzdem so etwas behauptet, sollte man zumindest einen anderen, besseren Standort vorschlagen. Bei dem es mit Sicherheit zu keinen oder zumindest geringeren  Problemen gekommen wäre. Das ist aber sicher unmöglich.

- im realen Leben muß man irgendwann Entscheidungen treffen und alle "andere Wege" können dann nicht ausgetestet werden. Es bleibt daher für immer ein Geheimnis, wie/was in anderen Fällen ausgesehen hätte. Das gilt natürlich auch im persönlichen Bereich und sollte daher jedem mit etwas Lebenserfahrung einleuchten. Die Zukunft zeichnet sich "leider" (oder glücklicherweise) dadurch aus, daß man sie nicht mit Sicherheit vorhersagen kann.

Für mich folgt daraus, daß man mit solchen harten Beurteilungen extreeem vorsichtig sein soll. Also Wörter wie "riesengroßer Fehler" und "erwiesen" tunlichst vermeiden. "Vielleicht ein Fehler" würde ich für mich noch akzeptieren. Wir alle können hier nur vermuten, mehr nicht.

Offline FlyRider

  • *****
  • 1447
    • Mein Makerspace
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10955 am: 30. Dezember 2021, 13:20:37 »
Da das deine eigene persönliche Meinung ist, nicht die der "normalen Leute", sollte man das vielleicht auch so schreiben.
Andere denken da ein bischen weiter.

Das ist überhaupt nicht meine Meinung. Egal...  :-X

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10956 am: 30. Dezember 2021, 13:47:08 »
Das Thema Filterblase ist Wichtig.
Ich denke dass die Schätzung 99,9% Nichtraumfahrtfans gut geschätzt war.
Ich vermute, dass es in Deutschland keine 20.000 Menschen gibt die 2 Raketentypen z.B Proton von Atlas unterscheiden können.
Innerhalb dieser RaumfahrtBlase gibt es dann noch mal eine Blase der Nur-SpaceX-Fans. Es gibt hier schon einen Dauerkonflikt zuwischen Raumfahrtfans und Nur-SpaceX-Fans.

Ich bin Raumfahrtfan und Egoist. Daher finde ich es gut, dass die ESA, Nasa, Roskosmos und einige Milliardäre viel Geld in die Raumfahrt stecken. Ich freue mich über Mars und Mondpläne.

Aber, wenn ich meinen Egoismus für das Hobby Raumfahrt bei seite lege. Dann ist die Ideen wie Weltraumtourismus, Marskolonisierung und Modpläne für die Menschheit absoluter blödsinn. Mit dem Geld für Habitate auf dem Mars könnte man genau so Habitate in Wüsengegenden Bauen, oder diese Wüsten "terraformieren". Wäre bedeutend wirkungsvoller als auf dem Mars.

Ich finde jeden Start und die Entwicklung von SX gut.
Sehe das aber so wie bei einem Raucher der sich über die nächste Zigarette freut obwohl er weis, dass es ihm schadet.

*

Offline Duncan Idaho

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 5649
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10957 am: 30. Dezember 2021, 14:13:17 »
Dank meinen Vorrednern, das mit der Blase ist aber schon auch eine tolle Sache.
Da stehe ich gerne auch mal in der Nacht auf und sehe mir so nen Start an.
Das macht mir Spass und Freude wenns klappt.

Zum Thema Environmental Analysis der FAA betreff Boca Chica, hat die FAA auch im Hinterkopf wie viele Schildkröten damals bei dem Kälteeinbruch durch SpaceX gerettet wurden? SpaceX Mitarbeiter haben die unterkülten Schildkröten mit eingesammelt und durch deren Dieselagregate konnten die Auffangstation beheizt werden. Oh, ja, da war Stromausfall.

Allen einen guten rutsch ins neue Jahr und bleibts ma gsund!
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10958 am: 30. Dezember 2021, 14:33:18 »
Also 99,9% ist dann doch etwas zu konservativ. Wir hatten vor nicht zu langer Zeit in unserer Siedlung mal die Diskussion und da ist die Mehrheit pro Raumfahrt. Man muß unterscheiden zwischen Fan und Pro. Das schöne ist, argumentativ kann man jeden Gegner der Raumfahrt schlagen. Spätestens wenn man mit dem globalen Rüstungsetat kommt, ist die Diskussion entweder beendet, oder man hat die Diskussion für sich entschieden. Aber darum geht es nicht. Ich finde, in Boca Chica sollte die FAA genau hinschauen, Einwände der Bürger nachvollziehbar ernst nehmen. Denn was haben wir zu gewinnen und zu verlieren. Bei einer schnellen Entscheidung, die die Anwohner übergeht, schafft man wegen 1 oder 2 Monaten nur Ablehnung und Frust! Wenn ich hingegen das Gefühl habe, dass ich als Anwohner ernst genommen werde, dann bin ich viel eher dazu bereit, mich langfristig zu arrangieren, auch wenn ich insgesamt nicht glücklich bin. Von daher, immer her mit den Einsprüchen. Gleichzeitig kann man auch die entlarven, denen es nur um persönliche Befindlichkeiten und Sympathien geht.
Mein persönlicher Eindruck, die Mehrheit von Boca Chica ist pro SpaceX und das wird sich auch in der finalen Entscheidung niederschlagen. Langfristig ist es sowieso besser, mehrere Startrampen für Starship zu haben, denn ich befürchte, bevor das Teil serienreif und praxistauglich ist, werden wir sicher noch den einen oder anderen RUD sehen.
Kopf hoch. Das wird schon.

*

Online alepu

  • *****
  • 10878
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10959 am: 30. Dezember 2021, 14:37:44 »
.....Mit dem Geld für Habitate auf dem Mars könnte man genau so Habitate in Wüsengegenden Bauen, oder diese Wüsten "terraformieren". Wäre bedeutend wirkungsvoller als auf dem Mars.

Ich finde jeden Start und die Entwicklung von SX gut.
Sehe das aber so wie bei einem Raucher der sich über die nächste Zigarette freut obwohl er weis, dass es ihm schadet.

Hier denkst du wie diese ominösen "99,9%". Deine Meinung in allen Ehren, aber "wirkungsvoll" ist natürlich wieder mal sehr relativ. Was helfen dir diese "Wüstenhabitate" beim von EM befürchteten "Weltuntergang"?
Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, wie Raketenstarts und SX der Menscheit "schaden".
Wenn schon Umverteilung von Finanzen, dann würde ich mir mal ernsthaft überlegen, ob wir heute noch so einen an schieren Wahnsinn grenzend aufgeblähten Militärhaushalt selbst ärmster Nationen brauchen!  Da ist doch alles was Raumfahrt betrifft nur ein winziger Bruchteil davon!
Meiner Meinung nach sind 99,99...% der Menschen wie fehlgeleitete kleine Kinder die nicht über den Tellerrand ihrer täglichen "Ängste, Komplexe, Neid und vermeintlichen Zwänge" hinwegsehen können und ich schließe da weder mich selbst noch die 'Weltraumblase' aus.
Es wird langsam Zeit, daß wir endlich erwachsen werden und erkennen, was wirklich wichtig ist. Sollte auch nur die geringste Chance bestehen, daß uns die Raumfahrt und der damit verbundene "Blick von aussen zurück auf die Erde" dabei helfen, dann vorwärts damit.
Einfach so weitermachen wie bisher wird aber wohl nicht viel helfen. Schon die "nächste Zigarette" kann eine zuviel sein und uns endgültig den Tod bringen.

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10960 am: 30. Dezember 2021, 14:52:29 »
Das Thema Filterblase ist Wichtig.
Ich denke dass die Schätzung 99,9% Nichtraumfahrtfans gut geschätzt war.
Ich vermute, dass es in Deutschland keine 20.000 Menschen gibt die 2 Raketentypen z.B Proton von Atlas unterscheiden können.
Innerhalb dieser RaumfahrtBlase gibt es dann noch mal eine Blase der Nur-SpaceX-Fans. Es gibt hier schon einen Dauerkonflikt zuwischen Raumfahrtfans und Nur-SpaceX-Fans.

Ich schätze deine Meinung. Aber hier gehe ich gleich doppelt nicht mit:

1. Allgemeine Raumfahrtfans (grundsätzlich begeistert von Weltraum und Raumfahrt) gibt es viel viel mehr.

Pi*Daumen würde ich schon so von 10-20% der Bevölkerung ausgehen. Und nicht von 0.01%.
Egal ob im Buch, Film oder Spiel: Raumfahrt ein ein immer wieder ein gern genommenes und konsumiertes Thema. Ich sehe auch von "normalen" Menschen (punktuelle) Begeisterungen für Marsrover oder Hubble oder gute bemannte Missionen.
Und wenn man den Bürger von der Straße frage, ob das Ihnen 30 Euro pro Jahr Wert wäre, würden dem gar nicht so viele widersprechen.

2. Ich kenne praktisch KEINE Nur-SpaceX Fan. Keiner hier lässt sich nicht zumindest ein wenig von MSL+Ingenuity oder der ISS oder auch Rocket-Lab begeistern!

Hier diese Spaltung aufzubauen (Nur-SpaceX Fans sind gar keine Raumfahrtfans. Sondern wohl nur "Musk-Fanboys") ist IMO schon Teil des Problems. Und zudem sehr schade.

So zumindest meine Meinung.

[Darüber, was der beste Weg ins all ist, kann man sich trefflich streiten. Und ja, da gibt es hier wohl Nutzer, die meinen, der Weg von SpaceX ist der alleinig seelig machende.]

*

Online alepu

  • *****
  • 10878
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10961 am: 30. Dezember 2021, 15:20:26 »
#MillenniumPilot, #Sensei
Ich stimme da mit euch weitgehend überein, aber leider wird es möglicherweise nicht bei einer "1 - 2 monatigen" Verzögerung bleiben.
Der einzelne Bürger mag überzeugt werden, aber da spielen doch noch ganz andere Interessen eine viel wesentlichere Rolle. Da werden hochrangige Politiker beeinflußt und Behörden-Entscheidungen vor Gericht gezogen.
Dieses  "Anti" oder "Dagegensein" hat sich inzwischen oft weitgehend verselbstständigt und ist vernünftigen, logischen Gründen vielerorts nicht mehr zugänglich.

*

Offline Therodon

  • *****
  • 1337
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10962 am: 30. Dezember 2021, 16:40:04 »
Irgendwie seit ihr etwas am Thema vorbei. Diese FAA Verzögerungen sind doch keine Verschwörungen gg SpaceX oder Verzögerungstaktiken, sondern wie gesagt nur ein wahnwitziges Zeichen des Bürokratieapparats.

Diese ganzen langen Zeiten der Prüfung hätte es auch gegeben wenn da nur 1 Meldung gekommen wäre, einfach weil es für so im Verfahren vorgegeben ist.

Und jetzt dauert die Verarbeitung der Rückmeldungen ewig, die Feiertage tun da sicher ihr übriges.

18.000 Nachrichten für ein Projekt zu verarbeiten wäre für ein Unternehmen ein Witz, erst recht bei so einem großen. Aber bei einer Behörde ist da sicher endlos Aufwand pro Meldung zu machen und da kann man auch nicht mal schnell personell aufstocken.

Es ist doch überhaupt keine Frage OB man eine Umweltprüfung machen soll, warum nicht. Aber die Dauer die so etwas ein Projekt verschiebt ohne das überhaupt was weltbewegendes passiert ist schon durchaus ein Kuriosum.

Ich denke das SpaceX da auch eher „kuriert“ ist was Neue Startplätze angeht

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10963 am: 30. Dezember 2021, 17:06:05 »
Aber, wenn ich meinen Egoismus für das Hobby Raumfahrt bei seite lege. Dann ist die Ideen wie Weltraumtourismus, Marskolonisierung und Modpläne für die Menschheit absoluter blödsinn. Mit dem Geld für Habitate auf dem Mars könnte man genau so Habitate in Wüsengegenden Bauen, oder diese Wüsten "terraformieren". Wäre bedeutend wirkungsvoller als auf dem Mars.

Du kannst gar nix bauen für das Geld. Deutschland gibt ca die Hälfte des Bundeshaushalts für Sozialausgaben aus. Auf gesellschaftlicher Ebene weiter gefasst sind es über 1200Mrd pro Jahr mit steigender Tendenz. Wo ist die Grenze?

Dagegen sind die wieviel? 3 Mrd für Raumfahrt ein Tropfen auf den heißen Stein. Selbst die ÖR bekommen mehr als doppelt so viel ab (Könnte man nicht die Wüsten Terrformieren statt überhöhte Pensionen von Rundfunkintendanten zu bezahlen..?)

Die USA geben etwas mehr für Raumfahrt aus, aber die Größenordnungen sind die gleichen wie bei uns. Wenn jetzt ein Elon Musk zusätzlich privat Geld reinsteckt ist das für mich ein Hoffnungsschimmer, mehr nicht. Ich halte die Chancen dass es gelingt den Mars zu besiedeln für minimal, aber selbst wenn es scheitert ist es den Versuch wert. Die Abfallprodukte alleine sind es wert, wie stark verbilligter Zugang ins All. Und die Kosten sind im Vergleich zu dem was die Menschheit für alles andere mehr oder weniger Sinnvolle ausgibt vernachlässigbar.

Musk hat prinzipiell vollkommen recht. Sollten auf der Erde die Gesellschaften zusammenbrechen und mit dem angehäuften Arsenal um sich schlagen helfen Wüstenhabitate oder Bunker in der Antarktis auch nicht mehr. Dann hilft nur noch räumliche Trennung. Gleiches wenn das nächste mal ein richtiger Virus aus dem Labor entwischt statt einer besseren Grippe.

Arktur

  • Gast
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10964 am: 30. Dezember 2021, 20:58:06 »
-  wenn man trotzdem so etwas behauptet, sollte man zumindest einen anderen, besseren Standort vorschlagen. Bei dem es mit Sicherheit zu keinen oder zumindest geringeren  Problemen gekommen wäre. Das ist aber sicher unmöglich.

"Sicher unmöglich"? Das ist dann auch aber mal eine starke Ansage...  ;)

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10965 am: 31. Dezember 2021, 02:52:28 »
(gekürzt)... Das einzige was man EM wirklich ankreiden kann ist, dass er den Mund was seine Termine betrifft, öfter zu voll genommen hat, aber bei ihm Merkt das jeder den er steht schon wegen seines Statuses als reichster Mensch im Rampenlicht....
Ich bin ein Fan von EM, nicht weil er ein Superman ist, aber weil es seiner Initavive geschuldet ist, dass ..

@Klakow: Dass Du Fan bist, will  ich Dir gewiss nicht absprechen, worum es hier aber nicht geht, sind deutsche Medien, Hetzer, Dumme, obsurrer Anzeigen, Verbrenner zusammen mit Wasserstoff, Geschichtenerzähler, Elektroautos. Halte Dich an die Forenregeln. Tue nicht das, was Du scheinbar selbst ablehnst.  Gruß   Pirx
« Letzte Änderung: 31. Dezember 2021, 09:13:09 von Pirx »

Offline Kelvin

  • *****
  • 1707
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10966 am: 31. Dezember 2021, 12:22:52 »
-  wenn man trotzdem so etwas behauptet, sollte man zumindest einen anderen, besseren Standort vorschlagen. Bei dem es mit Sicherheit zu keinen oder zumindest geringeren  Problemen gekommen wäre. Das ist aber sicher unmöglich.

"Sicher unmöglich"? Das ist dann auch aber mal eine starke Ansage...  ;)

Ich gebe zu - wenn man z.B. die Politik und die Stimmungen der Gesellschaften beeinflußen könnte, oder zumindest in die Zukunft schauen könnte, dann wäre das ein Kinderspiel.

Ich gehöre aber zu der Generation, zu deren Lebzeiten es schon zu völlig unerwarteten politisch-/gesellschaftlichen Umschwüngen gekommen ist. Die Geschichte ist auch heute noch nicht zu ende, auch wenn es manchmal so auschaut. ;)

*

Online alepu

  • *****
  • 10878
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10967 am: 01. Januar 2022, 20:34:17 »
Elon Musk ist auch schon vorsichtiger geworden.
In einem Interview mit Lex Fridman auf die erste bemannte Marslandung angesprochen, antwortet er nach längerem Überlegen:
"Bestenfalls 5 , schlimmstenfalls 10 Jahre" ( ça bei 27:45)



Ausserdem sagt er unter vielem anderem: "Das größte Problem mit Starship ist die Produktion der Raptoren, nicht die Entwicklung"
"Das wesentlichste bei den bemannten Marsflügen und der Kolonisierung ist die Finanzierung. Zur Zeit ist es schon alleine aus Kostengründen unmöglich, daß Menschen auf dem Mars landen. Es muß mindestens um den Faktor 1.000 billiger werden."

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10968 am: 02. Januar 2022, 11:02:44 »
Faktor 1000 ist ja so eine Frage des Ausgangspunktes. Für einen bemannten Marsflug kursierten mal Zahlen so um die 100 Mrd. Dollar. Allerdings inklusive Entwicklung, etc. Da wäre die Zielvorgabe dann 100 Mio. Ein Wert, der in den nächsten 20-30 Jahren erreichbar scheint. Bei 20 Passagieren pro Flug (100 halte ich für unrealistisch) sind das 5 Mio. pro “Auswanderer”. Für eine Kolonie von 2000 Siedlern wären das in der heutigen Zeit immernoch überschaubare 10 Mrd. Dollar. (Dafür gibts ein Teleskop  ;D) Soweit so gut.
Die entscheidende Frage ist aber, was kostet das Equipment und der Transport und da fangen imho die Probleme an. SpaceX meinte mal, man schätzt, für eine autarke Besiedlung benötigt man etwa 1 Mio. Tonnen Material. Da eskaliert es dann leider schon bei heute extrem günstigen 1000 Dollar/kg. Die Kosten für das Equipment nicht mitgerechnet. Aber das ist es, was Musk doch schon immer predigt, warum alles so viel billiger werden muss. Ich denke, bei 10-50 Dollar/kg kommt man dann auf einen Wert, wo man auch genug Investoren für so ein Projekt findet. Und Musk meinte ja selbst, daß er eine autarke Marssiedlung nicht mehr erleben wird. Also ich finde, er bestätigt nur seine Aussagen von früher. Zumindest was die Marsbesiedlung angeht.

Offline SirFalcon

  • ****
  • 405
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10969 am: 02. Januar 2022, 11:13:48 »
...
Ausserdem sagt er unter vielem anderem: "Das größte Problem mit Starship ist die Produktion der Raptoren, nicht die Entwicklung"
"Das wesentlichste bei den bemannten Marsflügen und der Kolonisierung ist die Finanzierung. Zur Zeit ist es schon alleine aus Kostengründen unmöglich, daß Menschen auf dem Mars landen. Es muß mindestens um den Faktor 1.000 billiger werden."

Da das ganze Interview ca. 2 Stunden und 30 Minuten lang ist, hier eine kleine Navigationshilfe:

0:00 - Einführung
0:07 - Elon singt
0:55 - SpaceX - bemannte Raumfahrt
7:40 - Raumschiff
16:16 - Aufgeben liegt nicht in meiner Natur
17:51 - Denkprozess
27:25 - Menschen auf dem Mars
32:55 - Besiedlung des Mars
36:41 - Wurmlöcher
41:19 - Formen der Regierung auf dem Mars
48:22 - Intelligente Verträge
49:52 - Dogecoin
51:24 - Kryptowährung und Geld
57:33 - Bitcoin gegen Dogecoin
1:00:16 - Satoshi Nakamoto
1:02:38 - Tesla Autopilot
1:05:44 - Tesla Selbstfahrend
1:17:48 - Neuronale Netze
1:26:44 - Wann wird Tesla das selbstfahrende Fahren lösen?
1:28:48 - Tesla FSD v11
1:36:21 - Tesla Bot
1:47:01 - Geschichte
1:54:52 - Putin
2:00:32 - Meme-Rückblick
2:14:58 - Stand-up-Komödie
2:16:31 - Rick und Morty
2:18:10 - Ratschläge für junge Leute
2:26:08 - Liebe
2:29:01 - Der Sinn des Lebens

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Ich fand es sehr informativ und unterhaltsam!

*

Online alepu

  • *****
  • 10878
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10970 am: 04. Januar 2022, 19:32:44 »
Wieder mal gute Nachrichten von der *Raptor-Front*.
EM hat am 03.01. getwittert, daß Raptor-2 inzwischen routinemässig mit einem Kammerdruck von 300 bar arbeitet.
Zusammen mit anderen Änderungen (speziell Erweiterung der Glocke) kann damit eine Leistungssteigerung ("maximum nominal thrust" ) von fast 25% gegenüber Raptor-1 erreicht werden. (von "185 auf 230 tons")

https://teslarati.com/elon-musk-spacex-starship-raptor-2-engine-progress

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10971 am: 05. Januar 2022, 01:30:39 »
Das ist einer hervorragende Nachricht

Offline Mojschele

  • ***
  • 211
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10972 am: 09. Januar 2022, 12:37:39 »
Musk hat prinzipiell vollkommen recht. Sollten auf der Erde die Gesellschaften zusammenbrechen und mit dem angehäuften Arsenal um sich schlagen helfen Wüstenhabitate oder Bunker in der Antarktis auch nicht mehr. Dann hilft nur noch räumliche Trennung. Gleiches wenn das nächste mal ein richtiger Virus aus dem Labor entwischt statt einer besseren Grippe.

Gegen einen einschlagenden Felsbrocken mag das Argument ja stimmen aber die Wahrscheinlichkeit das wir uns mit einem Atomkrieg ausrotten ist doch um einiges höher als der Weltraumfelsen. Und das eine der Weltraummächte aus purer Boshaftigkeit dann den amerikanischen Marsausenposten oder irgendeinen Mondausenposten auch atomare Grüße schickt ist dann wirklich nicht mehr weit hergeholt. Also Marsbesiedlung super wenn die sich wirklich selbst erhalten kann aber die ist keine Garantie fürs Überleben der Menschheit.

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6758
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10973 am: 09. Januar 2022, 15:39:57 »
Ne Garantie gibt nirgens, aber es könnte schon funktionieren.
Was die Ursache für eine mögliche Vernichtung ist, ändert nichts an der Auswirkung, tot ist tot.
Die Wahrscheinlichkeiten möglicher Ursachen sind dabei unerheblich wenn es dich trifft, man kann sich dann zwar mit andern zusammentun um ne Demo gegen die Bösen Wissenschaftler organisieren die den Planetenkiller entdeckt haben, aber wenn wir eben Pech haben spielt es keine Rolle ob die Statistik gesagt hat das so ein Ereignis nur alle 65Millionen Jahre kommt, wenn es einen trifft.
Einen Seiteneffekt könnte aber selbst ohne selbstzerstörung der Erde eine bedeutende Rolle spielen, jede echte Marssiedlung braucht möglichst viele Fortschritte um die Versorgungslage zu verbessern, genau das wird mit großer Sicherheit zu Lösungen führen die Rückwirkend der Erde zu gute kommt.
Menschen entwickeln aus Not eher Ideen als wenn man eh schon alles hat und belibig lange daheim faul rumliegen kann weil man keine Not hat.

*

Offline Therodon

  • *****
  • 1337
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10974 am: 09. Januar 2022, 16:27:57 »
Sinn einer Expansion wäre wohl schon ein eigenes Thema.

Ich denke eher das die Expansion auf andere Planeten das einzig ist das der Selbstzerstörung entgegen wirkt, dazu braucht es keinen Asteroiden Einschlag. Ein Großteil des Wohlstands auf der Erde geht auf Zeiten zurück in denen Länder und Gesellschaften expandierten. Dafür gibt es auf der Erde aber keine Möglichkeiten mehr. Man kann sich maximal noch gegenseitig alles wegnehmen.

Das Sonnensystem dagegen bietet dazu sehr lang endlose Möglichkeiten. Klar, es ist nicht so einfach wie auf der Erde. Trotzdem findet man die nötigen Bausteine ja oft.

Vielleicht ist es ja wie in einen Rollenspiel und die Erde ist so etwas wie das Tutorial Gebiet.

Von da aus setze ich eigentlich die grössten Hoffnungen für die Kinder heutzutage in SpaceX und hoffe inständig bis mein Sohn gross ist hat sich in der Raumfahrt einiges getan