US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erde

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jok

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Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #25 am: 14. Februar 2008, 22:36:14 »
Zitat
Das Pentagon will den Satelliten abschießen. Dazu soll eine speziell dafür modifizierte Rakete von einem US-Navy Kreuzer gestartet werden.

Quelle:
http://www.msnbc.msn.com/id/23166344/

Hallo,

zum geplanten Abschuss jetzt auch etwas auf floridatoday...hier
Los gehen soll es nach der Landung von Atlantis am 20. Februar.... ::)

jok
« Letzte Änderung: 14. Februar 2008, 22:38:37 von jok »

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Offline tul

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Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #26 am: 15. Februar 2008, 03:33:09 »
Bin mir zwar nicht 100%ig sicher, aber es scheint so dass SM 3 bis jetzt nur gegen Objekte getestet wurde, deren Flugbahn bekannt war. Da der Satellit aber außer Kontrolle ist und seine Flugbahn damit von mehreren Faktoren abhängt, kann es sein, dass ein Abschuss nicht möglich ist.

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Offline -eumel-

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Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #27 am: 15. Februar 2008, 03:34:45 »
Hier gibt es weitere Informationen zum geplanten Satelliten-Abschuß durch die US Navy:
http://spaceflightnow.com/news/n0802/14nrol21/


Hier auch ein Artikel in deutscher Sprache von SPON:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,535437,00.html

Ist eher ein politische Artikel, weil sich der Spiegel offenbar nicht so sehr für Raumfahrt interessiert.
Wie gewöhnlich auch schlecht recherchiert.
So ist für den SPON das Gewicht des Satelliten mal kurz von 2,5 auf 9 Tonnen angewachsen! ;)
« Letzte Änderung: 15. Februar 2008, 03:58:02 von -eumel- »

Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #28 am: 15. Februar 2008, 06:49:36 »
Zitat
Bin mir zwar nicht 100%ig sicher, aber es scheint so dass SM 3 bis jetzt nur gegen Objekte getestet wurde, deren Flugbahn bekannt war. Da der Satellit aber außer Kontrolle ist und seine Flugbahn damit von mehreren Faktoren abhängt, kann es sein, dass ein Abschuss nicht möglich ist.

Die Bahn ist schon bekannt und ändert sich nicht sprunghaft, was aber auch kein Problem wäre. Der Satellit lässt sich vom Boden aus ja problemlos durch Radar verfolgen. Im Normalfall hat eine Abfangrakete eigene Sensoren und steuert selbständig das erfasste Ziel an. Es wäre ja schlimm, wenn man ein "Abwehrsystem" nur gegen Objekte einsetzen kann, die der eigenen Kontrolle unterliegen.
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Offline Uwe

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Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #29 am: 15. Februar 2008, 07:03:06 »
Da schlägt Herr Bush ja gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen kann er testen, ob er, wie auch die Chinesen, in der Lage ist, Satelliten abzuschießen, zum Anderen verhindert er, dass irgendwelche interessanten Reste im falschen Teil der Welt runterfallen. Und das ganze mit der Begründung, Umwelt und Mitbewohner zu beschützen. Ein kleiner Schelm, der Bush.
Jetzt wieder ernsthaft: Da der Satellit ja schon ein sehr niedriges Perigäum hat, sollte das ja auch auf die Trümmerteile zutreffen. Von daher gesehen sollte der angerichtete Schaden ja eher gering ausfallen. Ich meine jetzt, was die Bedrohung anderer Satelliten durch Trümmerteile angeht. Diese Teile sollten zum Großteil doch auch in kürzester Zeit in die Atmosphäre eindringen. Oder lieg ich da falsch?

Gruß Uwe

Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #30 am: 15. Februar 2008, 07:16:05 »
Hallo Uwe,

generell würde man das so erwarten, aber der chinesische ASAT-Test hat eher das Gegenteil gezeigt. Es ist ein "riesige" Trümmerwolke entstanden, deren Teile auf sehr unterschiedlichen Orbits gelandet sind. Dadurch triften die Überreste immer weiter auseinander, erfassen also ein immer größeres Raumvolumen.
Das Problem ist halt die "Unvorhersehbarkeit", welche Teile wohine fliegen.
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tobi453

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Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #31 am: 15. Februar 2008, 11:17:26 »
Das Pentagon will für den Abschuss eine Raytheon RIM-161 Standard SM-3 benutzen. Sie hat eine Reichweite von mehr als 500 km und schafft eine Höhe von mahr als 160km.

Hier ein paar Bilder von Wikipedia:



radi

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Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #32 am: 15. Februar 2008, 11:27:09 »
Nur zur Info, die RIM-161 (http://de.wikipedia.org/wiki/Standard_Missile#Standard_Missile_3_.28SM-3.29) ist eine Rakete ohne Gefechtskopf, das Ziel wird durch die kinetische Energie der Rakete zerstört.

Die Rakete ist wohl noch in der Erprobungsphase, obwohl es gestern in der Pressekonferenz des DOD hieß, dass ein ausgereiftes System, was man sehr gut versteht verwendet wird?  :o

Radi
« Letzte Änderung: 15. Februar 2008, 11:27:35 von radi »

Matthias1

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #33 am: 15. Februar 2008, 13:33:49 »
Ohne Gefechtskopf?? Da müsste sie ja sehr genau das Ziel treffen

Wie sieht eigentlich genau die Flugbahn einer sochen Rakete aus? Fliegt die nur zum richtigen Zeitpunkt in Anführungszeichen senkrecht in die Höhe oder nimmt sie auch horizontal (eine hohe) Geschwindigkeit auf?

« Letzte Änderung: 15. Februar 2008, 13:34:53 von Matthias1 »

Martin

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #34 am: 15. Februar 2008, 13:50:49 »
Ja, alles ohne Gefechtskopf. Es gibt nur ein sogenanntes "kill vehicle", welches durch seine kinetische Energie beim Aufschlag den Satelliten zerstört. Praktisch genau wie bei NMD.

Das Abfangen soll auf 240 km Höhe stattfinden und bei einer Geschwindigkeit von 9,8 km/s (ich vermute mal die kominierte Geschwindigkeit bei einem Fronatlaufschlag). Die Abfangrakte bewegt sich auf einer ballistischen Bahn, nur das kill vehicle kann etwas manövrieren.

knt

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Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #35 am: 15. Februar 2008, 15:30:26 »
Die Russen scheinen von der Idee nicht so begeistert zu sein und vermuten sogar das der Satellit einen Atomanlage enthält

Zitat
"Nach Angaben unserer Militärexperten handelt es sich um einen ungewöhnlichen Satelliten, der keine Sonnensegel hat", sagte Igor Barinow, Vizechef des Verteidigungsausschusses der Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlaments), am Freitag in Moskau. "Das kann davon zeugen, dass der Satellit mit einer Atomanlage ausgestattet ist."
Quelle: http://de.rian.ru/safety/20080215/99290140.html

Die Raytheon RIM-161 ist eine Modifikation der Raytheon RIM-156 die 1999 eingeführt wurde. RIM-161 ist ein Teil des zukünftigen "Navy Theater Ballistic Missile Defense"
« Letzte Änderung: 15. Februar 2008, 15:35:19 von knt »

Martin

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #36 am: 15. Februar 2008, 15:52:16 »
Russische Militärexperten erzählen viel wenn der Tag lang ist. Die kommen darauf weil auf Bildern des Satelliten keine Sonnensegel zu sehen sein sollen. Eben diese könnte aber genau das Problem sein, nämlich das die Sonnensegel nicht ausgefahren sind und der Satellit deswegen keine Energie hat.

Laut offiziellen Angaben soll der Abschuss vor allem wegen der rund 450 kg Hydrazin an Bord des Satelliten durchgeführt werden. Andere Theorien wie die Vernichtung sensibler Technologie oder der Demonstartion von Fähigkeiten wurden bestritten. Man hofft den Hydrazintank direkt zu treffen.

Laut untenstehenden Artikel wird der Abschuß in etwa auf 210 km Höhe erfolgen, höhere Satelliten dürfte die SM-3 auch nicht erreichen können. Chinas ASAT Test zerstörte einen Satelliten auf etwa 800 km Höhe.

Die Hälfte der Trümmer soll bei einem erfolgreichen Abschuß innerhalb von zwei Umläufen runterkommen, bei kleineren Teilen könnte es aber über einen Monat dauern.

Sollte der erste Abschuss nicht erfolgreich sein, wollte man die Situation neu beurteilen bevor man es neu versucht. Sollte bei einem Abschuss zu erwarten sein, das Trümmer über Land niedergehen, werde man es nicht nocheinmal versuchen.

Das Aegis Kriegsschiff wird neben der Einsatzrakete zwei Back-Up-Raketen bereithalten, im Falle das es mit der ersten Rakete Probleme gibt.

http://www.spacewar.com/reports/US_to_shoot_down_satellite_officials_999.html

knt

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #37 am: 15. Februar 2008, 16:12:19 »
Zitat
Man hofft den Hydrazintank direkt zu treffen.
Ist das den realistisch? Das würde ja eine Zielgenauigkeit im Zentimeter-Bereich erfordern.

Würde das Hydrazin nicht als erstes beim Wiedereintritt verbennen?
« Letzte Änderung: 15. Februar 2008, 16:13:29 von knt »

Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #38 am: 15. Februar 2008, 16:17:29 »
Eigentlich sollte es reichen, den Hauptkörper des Satelliten zu treffen. Genauer kann man auch nicht zielen, oder dem Gefechtskopf sagen, wo er hin soll. Das würde sonst ja bedeuten, dass die Software des Gefechtskopfs  die Anatomie seines Ziels kennt. Die kinetische Energie bei einem direkten Treffer dürfte ausreichend Wirkung entfalten, um die Innereien zu zerstören. Das Ding sollte ja in seine Einzelteile zerbersten.
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Martin

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #39 am: 15. Februar 2008, 16:24:57 »
Zitat
Zitat
Man hofft den Hydrazintank direkt zu treffen.
Ist das den realistisch? Das würde ja eine Zielgenauigkeit im Zentimeter-Bereich erfordern.

Würde das Hydrazin nicht als erstes beim Wiedereintritt verbennen?

Wie gesagt, ich zweifele am Sinn der Aktion, aber ich bin auch kein Experte. Ich bin auch nicht ganz sicher wie der Satellit aussieht. Bei einem kompakten Satelliten halte ich einen solchen genauen Treffer für nicht möglich. Aber wenn der Satellit z.B. eine gestreckte Form hat (wie. z.B. Hubble nur kleiner) kann es schon sein das man da etwas regeln kann wo der Impakt stattfindet. Wenn man MIRV´s abschießen will kommt es ja auch auf dm an, die sind ja auch nur einen halben Meter im Durchmesser.
Tonthomas hat ja mal gepostet (Beitrag 10 hier im Thread), wie der Satellit aussehen könnte: https://images.raumfahrer.net/up016988.jpg
Und wie er im Orbit aussieht:
http://forum.nasaspaceflight.com/forums/printer-friendly.asp?tid=9894&mid=

Will man mal gutmütig der Hydrazinbegründung glauben, wird man Sicherstellen wollen das der Tank den Wiedereintritt nicht übersteht, ihn also knacken wollen. Ich kann mir aber schlecht vorstellen, das der Tank und dessen Füllung den Wiedereintritt überstehen sollte.

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Offline tul

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Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #40 am: 15. Februar 2008, 20:13:22 »
Zitat
Zitat
Bin mir zwar nicht 100%ig sicher, aber es scheint so dass SM 3 bis jetzt nur gegen Objekte getestet wurde, deren Flugbahn bekannt war. Da der Satellit aber außer Kontrolle ist und seine Flugbahn damit von mehreren Faktoren abhängt, kann es sein, dass ein Abschuss nicht möglich ist.

Die Bahn ist schon bekannt und ändert sich nicht sprunghaft, was aber auch kein Problem wäre. Der Satellit lässt sich vom Boden aus ja problemlos durch Radar verfolgen. Im Normalfall hat eine Abfangrakete eigene Sensoren und steuert selbständig das erfasste Ziel an. Es wäre ja schlimm, wenn man ein "Abwehrsystem" nur gegen Objekte einsetzen kann, die der eigenen Kontrolle unterliegen.

Bei den bisherigen Tests war der Startzeitpunkt der Raketen bekannt und wohl auch die Umlaufbahn, wenn ich die Artikel bei spacedaily richtig im Kopf habe. Und selbst unter diesen Bedingungen war nicht jeder Test erfolgreich. Folge: man kann durchaus bezweifeln, ob die Raketenabwehr im Ernstfall wirklich was bringt.

Standard Missile ist übrigens keine Fire and Forget Rakete, sondern muss stellenweise vom Aegis Zerstörer geleitet werden.
Da der genaue Eintrittszeitpunkt des Satelliten nicht bekannt ist, scheint es, dass seine Umlaufbahn einige Variablen unterliegt. Selbst minimalste Abweichungen können aber ein Treffen des Ziels erheblich erschweren.

tonthomas

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #41 am: 15. Februar 2008, 20:52:14 »
Zitat
Zitat
Man hofft den Hydrazintank direkt zu treffen.
Ist das den realistisch? Das würde ja eine Zielgenauigkeit im Zentimeter-Bereich erfordern.

Würde das Hydrazin nicht als erstes beim Wiedereintritt verbennen?

Ich glaub das genaue Treffen des Tanks ist wirklich Blödsinn  ;D. Wer will denn wann wie fest-und sicherstellen, dass der Satellit in Bezug zum kill vehicle beim Zusammentreffen genau in der richtigen Position und Lage ist. Die beiden Geräte werden sich ja vorher kaum gross unterhalten. Das kill vehicle hat auch nicht mehrere Anflugversuche (und kann nicht gemütlich um den Nrol fliegen und schauen, wo der Tank ist). Und wo der Nrol nicht unter Kontrolle ist, kann man natürlich auch nicht auf dessen Lageregelung bauen...

Gruß

Thomas

Martin

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #42 am: 15. Februar 2008, 21:05:15 »
Hier noch ein Kommentar zum Thema: http://russianforces.org/blog/2008/02/recklessness_race_in_space.shtml

Die Gefahr ist nun, das auch Russland auf dem ASAT Gebiet aktiv wird. Letzten Monat hat Gen. Solovyev (Chef der Luftverteidigung der russischen Luftwaffe) gesagt, Russland brauche Abfangsysteme für den nahen Weltraum. Die UdSSR hatte schon ein solches System im aktiven Dienst, modifizierte [url]UR-100N[/url] wurden zu diesem Zweck in Baikonur bereit gehalten.

Martin
« Letzte Änderung: 15. Februar 2008, 21:10:50 von Martin »

knt

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #43 am: 15. Februar 2008, 21:33:21 »
Zitat
Die Gefahr ist nun, das auch Russland auf dem ASAT Gebiet aktiv wird.
Es wäre zwar eine absolut alberne Reaktion, aber ich teile deine Befürchtung.

tonthomas

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #44 am: 15. Februar 2008, 23:32:46 »
News und Infos zu dem fragwürdigen fraglichen Abschussvorhaben:

Das Vorhaben:
http://hosted.ap.org/dynamic/stories/D/DEAD_SATELLITE?SITE=ORLAG&SECTION=HOME&TEMPLATE=DEFAULT
http://www.reuters.com/article/latestCrisis/idUSN14507421
http://www.reuters.com/news/pictures/articleslideshow?articleId=USL1587228120080215&channelName=scienceNews#a=1
Da sind es 454 kg Hydrazin im (dort) 2270 kg schweren Satelliten:
http://www.reuters.com/article/scienceNews/idUSL1587228120080215
Griffin denkt, der Tank sei das grösste Teil, das im Stück herunter kommt, und das  undicht, weil ja diverse Treibstoffleitungen dann abgerissen sind.
http://www.navytimes.com/news/2008/02/navy_sat_shootdown_080214w/

"Wo mangels Landmasse keine bodengestütztes System zum Einsatz kommen kann
soll das Aegis Ballistic Missile Defense System Verwendung finden. Es nutzt
die vorhandenen Aegis Combat Systeme und Vertical Launching Starter (VLS) der
Ticonderoga-Klasse Kreuzer und Arleigh Burke-Klasse Zerstörer und kombiniert
sie mit einer neuen Abfangrakete - der "RIM-161 Standard Missile" (SM-3).
Diese erzielt Reichweiten über 500km sowie Höhen weit außerhalb der Atmosphäre
und besitzt ebenfalls einen hit-to-kill Gefechtskopf. "
sagt http://www.airpower.at/news07/0829_nmd/index.html

Infos zur SM3 gibt es u.a. hier:
http://www.designation-systems.net/dusrm/m-161.html

auf der SM3
KKV Kinetic Kill Vehicle
oder leap Lightweight Exo-Atmospheric Projectile
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:LEAP_KV.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Navy_Theater_Ballistic_Missile_Defense.JPG
http://www.fas.org/spp/starwars/program/leap.htm

Ich kann verstehen, wenn jemand denkt: Man sagt uns, der Abschuss(versuch) finde aus Gründen des Schutzes von Mensch und Umwelt statt, aber tatsächlich will man einfach eine gute Gelegenheit für einen militärischen Test verwenden (bei dem man möglicherweise gleichzeitig Hardware kleinteilig zerlegt, um diese nicht neugiereigen Blicken auszusetzen), der andere Staaten beeindrucken soll.
Weiss man denn schon genau, wo der Satellit herunterkommt ? Das Argument mit dem Schutz von Mensch und Umwelt funktioniert doch letztlich auch nur, wenn der Absturz nicht irgendwo ins Meer zielt.

Gruß

Thomas

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Offline -eumel-

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Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #45 am: 16. Februar 2008, 05:15:31 »
Zitat
Weiss man denn schon genau, wo der Satellit herunterkommt ? Das Argument mit dem Schutz von Mensch und Umwelt funktioniert doch letztlich auch nur, wenn der Absturz nicht irgendwo ins Meer zielt.
Nein, man weiss nicht genau, wo er runterkommt.
Ist ja kein Komet, der mit hoher Geschwindigkeit mit einem festen Kurs auf die Erde zurast, sondern ein Satellit in einer zu niedrigen Umlaufbahn, der bald in die oberen Atmosphäreschichten eintauchen und dabei weiter abgebremst wird. Die oberen Atmosphäreschichten sind aber veränderlich und so kann niemand sagen, wir stark die Abbremsung und die damit verbundene Kursänderung sein wird. Deshalb könnte man erst kurz vor dem Aufschlag berechnen, welche Gebiete betroffen sein könnten. Dann ist es aber für einen Abschuß zu spät.

Es handelt sich um eine vorbeugende Maßnahme oder eine militärische Präsentation.
(In meinem Auto ist auch ein Airbag eingebaut, obwohl man gar nicht weiss, ob ich jemals einen Unfall haben werde und ob dieser denn ohne Airbag wirklich tödlich wäre)

Auch wenn viele behaupten, daß beim Wiedereintritt alles verglüht - dem ist nicht so:


Am 21. Januar 2001 schlug der Tank der 3. Stufe (PAM-D) einer Delta 2 (70 kg) in Saudi Arabien, etwa 240 km von der Hauptstadt Riyadh entfernt auf.

Am 22. Januar 1997 schlug der 250 kg schwere Treibstofftank der 2. Stufe einer Delta 2 in der Nähe von Georgetown, Texas auf.   Hier gibt´s ein Foto davon:
https://images.raumfahrer.net/up016986.jpg

Einen weiteren Tank des selben Wiedereintritts fand man in der Nähe von Seguin, Texas:
https://images.raumfahrer.net/up016987.jpg


Vielleicht sollte man in Anbetracht solcher Bilder nicht erst warten, wem das Ding auf den Kopf fällt, wenn man vielleicht die Option hat, das Teil vorher zu zerlegen. ;)


tonthomas

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #46 am: 16. Februar 2008, 09:23:23 »
Moin !

Klar kann einem da was auf den Kopf fallen, auch Tanks ("schöne" Photos..),

Zitat
...Nein, man weiss nicht genau, wo er runterkommt.
...
Vielleicht sollte man in Anbetracht solcher Bilder nicht erst warten, wem das Ding auf den Kopf fällt, wenn man vielleicht die Option hat, das Teil vorher zu zerlegen. ;)


aber andersherum angefasst: Warum man ausgerechnet in diesem Fall vorher drauf schießen will ?

Geniesst das Wochenende !
Gruß

Thomas
« Letzte Änderung: 16. Februar 2008, 09:25:55 von tonthomas »

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Offline -eumel-

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Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #47 am: 16. Februar 2008, 12:03:52 »
Zitat
aber andersherum angefasst: Warum man ausgerechnet in diesem Fall vorher drauf schießen will ?
Naja, nach einschlägigen Erfahrungen muß man doch irgendwann damit anfangen.

Die Delta 2 Oberstufen werden übrigens seit einigen Jahren nach der Nutzlast Freigabe abgebremst und kontrolliert zum Absturz gebracht, damit das nicht wieder vorkommt.
Aber über diesen Satelliten hat man eben keine Kontrolle.

Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #48 am: 17. Februar 2008, 11:48:54 »
Leider gibt es auch bei www.space-track.org keine aktuelle TLE-Sets mehr

USA 193
No Record

Edit:(Korrektur Adresse)
auf www.n2yo.com existiert ein Datensatzt, welcher ca. 5 Tage alt ist


Two Line Element Set (TLE):
1 29651U 06057A   08042.43405801 0.00185000  00000-0  27300-3 0    02
2 29651  58.5097  69.5541 0000897 125.0164 234.9836 16.04407073    09


Schade eigentlich.... so hätte man zumindest nachsehen können wo einem der Himmel auf den Kopf fällt.
« Letzte Änderung: 17. Februar 2008, 11:51:08 von technician »

jok

  • Gast
Re: US-Spionagesatellit stürzt im März auf die Erd
« Antwort #49 am: 17. Februar 2008, 12:34:04 »
Hallo,

..zu diesem Thema gibt es auch ein Video von RTL-Aktuell..
HIER...vorher kommt noch ein Werbeclip ;)

schönen Sonntag

jok