Blue Origin

Alles andere basiert auf der Annahme, dass BO unter seinem Tarnumhang mehr vorweisen kann als die Gasflasche mit abgeschlagenem Ventil, die aktuell hin und wieder die Nase aus der Atmosphäre steckt und dem einen Triebwerk, für das sie selbst keine zeitnahe Verwendung haben.

wow wow wow... holla! Klingt hier wie BO-bashing. Selbst wenn Jeff soviel Kohle hat... na und? und selbst wenn dir die Rakete nicht gefällt...  Man sollte sich von dem Ideal lösen, dass nur staatliche Institutionen die Raumfahrt vorrantreiben... es waren immer Einzelpioniere die die Raumfahrt gepushed haben.... Koroljev, v. Braun... und nu sinds Elon und Jeffy. Und? was ist so schlimm daran? Sie lassen sich eben auch Zeit und müssen grad eh nicht hetzen... Corona bestimmt die Welt... die Entwicklung und die Durchführung ist jetzt eben in Anbetracht der Pandemie reduziert. Ist bei allen anderen Großen wie bspw. Ariane auch der Fall...

Ist immer wieder lustig wie sich Geschichte wiederholt... Früher haben auch viele die Nase gerümpft als das Automobil das Pferd ersetzte... und da wurde, genau wie heute sich sehr echauffiert... und heute? Nutzt jeder selbst ne Karre... oh man!

@Kelra: Das "New Shepard-Mockup" ist definitiv nicht nur fertig sondern auch schon mehrfach geflogen. Du meinst vermutlich "New Glenn". 

... gekürzt   Pirx

Bei BO allerdings geht es schon seit Jahren vor der Pandemie nicht nennenswert voran.

BO baut kein Handy, wo alle 6 Monate ein neues Modell raus kommt. BO verhält sich wie eine Traditionelle Raumfahrtfirma. Da muss man Geduld haben.

Dass es bei BO "seit Jahren" nicht voran geht muss ich leider mit Fakten Widerlegen. Es gab jedes Jahr einen oder mehrere Testflüge. Ab 2017 sind wissenschaftlichen Experimente mit an Board. In 2020 hat man Sensoren für die Mondlandung getestet. Ab 2021 testet man für bemannte Flüge. Das ist für mich ein kontinuierlicher Fortschritt. Jahr für Jahr wird es mehr.

2015: 2 Testflüge
2016: 4 Testflüge
2017: 1 Testflug, ab jetzt mit wissenschaftlichen Experimenten an Board
2018: 2 Testflüge
2019: 3 Testflüge
2020: 1 Testflug, Sensoren für Mondlandung im Test dabei
2021: 2 Testflüge, ab jetzt mit Tests für bemannte Flüge

Man kann ja geteilter Meinung, was "nennenswerter" Fortschritt bedeutet. An New Shepard wird im Grunde seit 2005 gearbeitet (damals noch mit dem Charon - Prototypen https://en.wikipedia.org/wiki/Blue_Origin#Charon ) und ich denke, dass es allgemeiner Konsens ist, dass man von der Raumfahrfirma des reichsten Menschen der Welt mehr erwartet hat, als dass 16 Jahre später immer noch Testflüge mit einem suborbitalen Raumschiff durchgeführt werden. 

Aber man darf natürlich auch anderer Meinung sein.

(...)Dass es bei BO "seit Jahren" nicht voran geht muss ich leider mit Fakten Widerlegen

Dazu kann ich noch ergänzen:
-Man hat am Cape eine beeindruckende Startanlage für New Glenn aufgebaut, samt riesiger Integrationshalle, die auch für bemannte Starts geeignet sein soll
-ebenfalls in Florida ist eine Fabrik für New Glenn entstanden, in der auch schon fleißig an ebenjener Rakete gearbeitet wird
-Man testet fleißig am BE-4-Triebwerk, eine entsprechende Fabrik hierzu ist ebenfalls recht weit vorangeschritten im Bau
-Ein Schiff für Landungen der New-Glenn-Erststufe befindet sich ebenfalls in der Umbauphase

... gekürzt. Pirx

Richtig so!

Manchmal läuft hier leider wirklich EINIGES aus dem ruder! 

Hallo,

ganz so reibungslos läuft es bei der New Glenn von BO wohl nicht. Bei Twitter wurde dieser Screenshot von LinkedIn mit einer Stellenanzeige für einen New Glenn Erststufen Chefingenieur mit folgender Anforderung gesucht:



Gruß

Mario

Das läßt allerdings ziemlich tief blicken 

Falls das kein Fake ist   

Das ist wohl tatsächlich ein Fake. Wie der satirische Ton schon nahelegt.
Es gibt bei linkedin etliche Stellenangebote von Blue Origin, dieses ist nicht dabei. 

/errsu

Quellenangabe zu Twitter
https://twitter.com/SciGuySpace/status/1405195698501476352?s=19

Quelle in LinkedIn:
https://www.linkedin.com/jobs/view/chief-engineer-new-glenn-1st-stage-at-blue-origin-2585221507/

Reaktion von BO:
https://twitter.com/SciGuySpace/status/1405288575092989952?s=19

Update with a (much appreciated) response from Blue Origin. "We could’ve done a better job phrasing that bullet point in the job description—this is not an indication of any failures, it’s a part of a chief engineer’s role to address, prevent and mitigate any potential failures."

Kein Scherz.
Dafür ein halbgares Dementi von Blue Origin.

Achgott, das sind jetzt wieder so "Infos" die dann in zwei Monaten als Grundlage dafür dienen, dass man "wisse", dass es Probleme bei BO gäbe.
@Sensei: wieso ist das Dementi halbgar? Weil du es wünscht?

Wie u.a. Susanne Auer geschrieben haben, ist das einfach eine Standardbeschreibung für die Rolle des Chief Engineer:
https://twitter.com/AuerSusan/status/1405204993150537728?s=20
Schade (aber nachvollziehbar), dass Menschen wie sie offensichtlich die Lust an diesem Forum verloren habe...

Diese Interpretationen hier gehen mir auch zu weit. Das ist eine normale Stellenbeschreibung mit den geplanten Tätigkeiten, Zuständigkeiten und Verantwortung. Habe ich schon zig-fach gelesen, auch bei uns.

Um akute Probleme zu lösen, macht man keine singuläre, nur dafür stehende Stellenbeschreibung samt längerem Auswahlprozess auf, wo man jemanden am Ende dann noch auch neu anlernen/einarbeiten muss. Stattdessen setzt man direkt ein Untersuchungsteam ein.

Dann ist ja alles gut und *die ganze Aufregung* war wieder einmal umsonst. 

Leider konnte ich gestern die Originalstellenbeschreibung nicht mehr finden, weil sie schon geschlossen war, d.h. unter den über 300 offenen Stellen bei Blue Origin taucht sie nicht mehr auf.
Also konnte ich auch nicht den ganzen Text lesen, sondern nur den einen Satz.

Und da sieht man mal was Framing bewirkt. Der Satz alleine bekommt eine starke Wirkung, im Kontext der gesamten Jobbeschreibung ist er völlig harmlos.

Also bin ich trotz ernster Recherchebemühungen zu völlig falschen Schlüssen gekommen. Ergo, immer schön auf die Originale verlinken. 

/errsu

Hallo stilles Wasser,

(.............)
Wie u.a. Susanne Auer geschrieben haben, ist das einfach eine Standardbeschreibung für die Rolle des Chief Engineer:
https://twitter.com/AuerSusan/status/1405204993150537728?s=20
Schade (aber nachvollziehbar), dass Menschen wie sie offensichtlich die Lust an diesem Forum verloren habe...

da stimme ich dir zu, es ist wirklich sehr bedauerlich.

Mit darüber betrübten Grüßen Gertrud

Eric Berger mit einer weiteren Exklusivmeldung: Blue Origin arbeitet an einer wiederverwendbaren zweiten Stufe.

https://twitter.com/SciGuySpace/status/1420009230099177473?s=19

Projektname: Jarvis.
Projektteam stark abgeschottet zu den sonstigen Entwicklungen von BO.

Jetzt machen auch die Gerüchte über den Wechsel von Aluminium zu Edelstahl bei der NG mehr Sinn
Zuerst soll aber noch die Einweg-Oberstufe verwirklicht werden.
Mit ersten Tests der Edelstahltanks wird laut Quelle bereits im Herbst gerechnet.
Das Projekt ist wohl schon gut über einem Jahr in Entwicklung. Ein Zusammenhang mit den Entwicklungen bei SpaceX/Starship wird vermutet.


Da können wir mal auf das Design der neuen Oberstufe und der dann möglichen Nutzlast gespannt sein.

Es scheint offensichtlich langsam früchte zu tragen, daß sich Jeff Bezos mehr auf BO konzentriert.
Neue Projekte
Ambitionierte Ziele
Bessere Finanzierung
Exquisite Personalpolitik

https://arstechnica.com/science/2021/7/blue-origin-is-developing-reusable-second-stage-other-advanced-projects/

Interessant ist in dem Arstechnica-Artikel auch, daß BO mit Austin Murnane einen Rechtsanwalt für Weltraum-Recht eingestellt hat.

Es wird vermutet, daß Blue Origin alleinige Ansprüche erheben könnte auf bestimmte Resourcen auf dem Mond und Asteroiden.

Austin Murnane sieht es als wichtig an, daß zukünftiger Bergbau (nenne ich jetzt mal so) im All nicht durch Regierungen oder die UN engeschränkt wird. Er hält es für ziemlich "arrogant", wenn die UN meint, ihr würde das komplette Universum gehören.

Interessant ist in dem Arstechnica-Artikel auch, daß BO mit Austin Murnane einen Rechtsanwalt für Weltraum-Recht eingestellt hat.

Es wird vermutet, daß Blue Origin alleinige Ansprüche erheben könnte auf bestimmte Resourcen auf dem Mond und Asteroiden.

Man sieht es als wichtig an, daß zukünftiger Bergbau (nenne ich jetzt mal so) im All nicht durch Regierungen oder die UN engeschränkt werden sollte. Es hält es für ziemlich "arrogant", wenn die UN meint, ihr würde das komplette Universum gehören.

Ich verstehe das nicht so, daß BO vorhat "alleinige Ansprüche zu erheben".
Sie wollen wohl eher klar stellen, daß niemand also auch nicht die UN das recht dazu hat universelle Ansprüche zu stellen oder solche Ansprüche anderer zu negieren. Also, daß jeder das recht hat auf dem Mond/Mars/Asteroiden Resourcen abzubauen und zu prosperieren und nicht durch dritte daran gehindert werden darf.
"Das All gehört Allen"

Um deine Formulierung aufzugreifen: Die UN werden sich dem „gehört allen“ doch gerade nicht verschließen/widersetzen. Sie haben den Anspruch und Auftrag alle Menschen/Nationen zu vertreten, u.a. auch gleichberechtigten/fairen Zugang zu Lebensgrundlagen. Wenn überhaupt, dann wollen die UN verhindern, dass eine „first-come-first serve“-  oder „Wild-West“-Mentalität mit dem Recht des Stärkeren sich durchsetzt, um die „Zivilisationsstruktur“ einer interplanetaren Menschheit zu bestimmen. Wenn jemand hier das Mandat zur Entscheidung hat, dann doch wohl die UN und nicht ein Konzern.

Oder offen formuliert: Wer soll/darf über den Zugang zu Ressourcen entscheiden? Wo soll die Menschheit die Prinzipien und Regeln festlegen?

Ich stell hier mal die Google-Übersetzung des genannten Abschnittes rein:

Sein Hintergrund deutet darauf hin, dass Blue Origin behaupten könnte, dass die Ressourcen des Weltraums niemandem gehören und dass das Unternehmen Ansprüche auf Ressourcen auf dem Mond und anderswo geltend machen kann.

Im Fordham International Law Journal schrieb Murnane einen 40-seitigen Artikel, in dem er argumentierte, dass für moderne Prospektoren – in Form kommerzieller Raumfahrtunternehmen – der Mond, Asteroiden und andere Körper im Sonnensystem frei von der Kontrolle durch die Erde sein sollten Regierungen oder die Vereinten Nationen und den Weltraumvertrag.

„Wenn man den Weltraumvertrag so liest, dass er die Souveränität der Vereinten Nationen im Weltraum begründet, würde er diese Organisation zum Herrn aller Körper außerhalb der Erdatmosphäre machen“, schrieb Murnane. "Wenn man die riesige Vielzahl von Himmelskörpern im Sonnensystem der Erde betrachtet und außerdem feststellt, dass es in unserer Galaxie wahrscheinlich mehr als hundert Milliarden Sterne gibt, plus unzählige andere Galaxien im Universum, ist eine solche Behauptung atemberaubend arrogant."

Also für mich liest sich das so wie von mir oben beschrieben: BO möchte nicht, daß die UN bzw. Regierungen reinreden dürfen und will selber bestimmen, auf welche Resourcen sie Anspruch erheben werden.

Genauer gesagt: Das Weltall gehört eben nicht allen, sondern aktuell niemandem, und die UN hat nicht zu bestimmen, wem in Zukunft was gehört, das klären die agierenden Unternehm(ung)en dann selbst, wenn es soweit ist.

Interessant ist in dem Arstechnica-Artikel auch, daß BO mit Austin Murnane einen Rechtsanwalt für Weltraum-Recht eingestellt hat.(...)

Nicht nur ein Anwalt hat man angeheuert, Eric Berger zufolge hat Blue Origin "praktisch über Nacht" das beste Team für Weltraum-Ressourcen in der Branche zusammengestellt. Es scheint, als ob BO da wirklich Ernst machen will...
Achso, und ein weiteres Projekt bezüglich In-Space-Propulsion hat man auch angestoßen...
Quelle: oben verlinkter Artikel