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United Launch Alliance / ULA

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McPhönix

  • Gast
Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #600 am: 11. Juni 2016, 15:07:03 »
Interessant - aber halt auch frustrierend, daß sich überhaupt jemand hinstellen muß und ein paar erklärende und emotionendämpfende Worte sprechen muß....

 Immerhin , der Mensch sprach wenigstens verständlich, gewissermaßen ein "Oxfordamerikanisch"  ;D

Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #601 am: 24. Juni 2016, 11:45:24 »
Das amerikanische DoD scheint ein großes Audit bei ULA (bzw. im EELV-Programm der USAF) zu machen:
http://spacenews.com/inspector-general-to-open-case-on-air-force-launch-program/

Die Erfüllung von Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen nach AS 9100C werden überprüft, offenbar turnusmäßig.
\\   //    Grüße
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tobi

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #602 am: 04. Juli 2016, 21:17:49 »
Bei der ULA gibt es eine Krise zwischen Belegschaft und Management:
http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=39827.msg1556506#msg1556506

Die Moral ist wohl recht niedrig, insbesondere bei Leuten, die an Atlas/Delta arbeiten. Alte Angestellte werden durch neue ersetzt.


tobi

  • Gast
Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #603 am: 21. September 2016, 19:51:10 »
Die ULA macht sich die Explosion von SpaceX zu nutze, um für eine Regeländerung bei der Airforce-Auftragsvergabe zu werben:
https://www.washingtonpost.com/business/economy/boeing-lockheed-venture-raises-spacex-explosion-in-fight-over-pentagon-contract/2016/09/21/b6907fa8-7f7e-11e6-9070-5c4905bf40dc_story.html

Das war klar. Der Fehlstart ist eine exzellente Nachricht für die Konkurrenz (ULA/Airbus).

Wie ich neulich schon sagte, man hat da sicher ne Party gefeiert.

Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #604 am: 22. September 2016, 00:40:26 »
Das war klar. Der Fehlstart ist eine exzellente Nachricht für die Konkurrenz (ULA/Airbus).

War ja kein richtiger Fehlstart  ;)

Schneefüchsin

  • Gast
Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #605 am: 22. September 2016, 00:46:18 »
Genau mit sowas regt mich ULA und andere des öfteren auf.

1. Man kann kaum davon sprechen, wie die ULA bzw deren Sprecher es in seinem Brief hier tut, dass die Air Force nur darauf achtet, wer der Billigste Bieter ist, wenn sämtliche Bieter vorher sich streng Qualifizieren müssen und es bisher nur 2 Anbieter, bzw 3 Raketenfamilien dies geschaft haben.
2. Er verlangt, das die Air Force bei ihren aufträgen auch auf die bisherige Performance der Anbieter achtet. Dies hat die Airforce schon durch die Qualifikation getan. GPS3 wirde, wenn ich mich richtig Errinere nach dem RUD der Falcon 9 letztes Jahr vergeben, dort kann man aber auf gar keien bisherige Performance achten, wenn es keine Konkurenz gibt.
3. Halbe Wiederhohlung von 1 und 2. Es ist dreist, wenn die ULA heult, das ihnen Ein Auftrag abhanden geht,wegeneines billigeren Anbieters, bei dem angeblich die bisherige Performance nicht beachtet wurde, wenn sie selbst nicht mitbieten und keine Konkurenz bilden.
4. Solange die Ursache des neusten Unglücks einer Falcon 9 nicht bekannt ist, kann es durchaus sein, das hier ein seltener Fehler (vielleicht 1 aus 1000, wer weiß) aufgetreten ist, der auch bei anderen Raketen auftreten kann, nur so ungewöhnlich ist, das dies bisher noch nicht der Fall war. --> Es kann nicht, bzw noch nicht, ausgeschlossen werden, dass die Raketen der ULA die selbe Anfälligkeit haben.

Wo ich Allerdings zustimmen muss, ist das die Air Force auch aktuelle Ereignisse der Raketen, mit dennen sie Fliegen will, bei der Vergabe mit in Betracht ziehen muss.
Dies beinhaltet die Explosionen der Falcon. Aber auch die Anderperformance der Atlas V bei ihrem Cygnusflug vor ein paar Monaten. Der Flug war zwar ein Erfolg, aber nur deshalb, weil die Rakete noch etwas überkapazität zur Reserve hatte.
Ich bin mir hier aber auch sicher, das die Air Force entsprechende Ereignisse und die Untersuchungsergebnisse mit beachtet.

Ich weiß, dass folgende ist nicht ganz nett. Aber ich wüsste gerne mal, was von ULA plötzlich kommen wirde, wenn bei ihrem nächsten Start auch etwas richtig schief geht.
Auch wenn ich es nicht hoffe, ihre Reaktion und ihr Verhalten wäre sehr interesannt.

Grüße aus dem Schnee

Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #606 am: 22. September 2016, 23:56:48 »
Natürlich freuen sich ULA und Arianespace! Warum auch nicht!? Raumfahrt ist ein Milliardenmarkt, und na klar freut man sich, wenn einem gefährlichem, aufstrebenden Unternehmen Fehler passieren! Vor allem, wenn der Chef dieses Unternehmens kaum eine Gelegenheit auslässt, die Anderen als Idioten darzustellen!

Klar, als Raumfahrtfan freut man sich über jeden Start den man zu sehen bekommt und das umso mehr, je spannender er aufgemacht ist. Aber es ist doch reichlich naiv, von den Bossen dieser Milliarden-Unternehmen das gleiche zu verlagen  ::)
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Offline MR

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #607 am: 23. September 2016, 00:18:32 »
Auf der anderen Seite kann ich hier auch ULA und die USAF/NRO sehr gut verstehen. Die USAF hat nicht nach der Konkurrenz gerufen, die ist ihnen vor der Politik vor die Nase gesetzt. Denn eigentlich sind USAF und NRO mit ULA sehr zufrieden. Den ist es vollkommen egal, ob ein Start 100 oder 200 Mio kostet. Die wollen nur, dass ihre Nutzlasten, die zum Teil über 1 Milliarde kosten, sicher in den Orbit kommen. In der Beziehung gibt es an ULA nichts zu kritisieren. Nur am Preis. Doch dann kommt SpaceX und verspricht das Blaue vom Himmel. Scheinbar klappt es ja auch. Aber nur scheinbar. Bei 29 Starts zwei Totalverluste und massive Probleme bei den ersten sechs Starts. Hätte der erste Start der Falcon 9 (der nur ein Model einer Dragon trug) einen kommerziellen GTO-Satelliten befördert, wäre er ein Totalschaden geworden. Zur Erinnerung: Die Delta 4 und die Atlas 5 haben bei ihren Erstfügen beide kommerzielle Nutzlasten befördert. Da wundert es mich nicht, das ULA den letzten Unfall als Steilvorlage sehen. Macht SpaceX ja nicht anders.

Schneefüchsin

  • Gast
Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #608 am: 23. September 2016, 01:04:11 »
Ok, ich weiß, ich gehe jetzt etwas Offtopic, aber dein Vergleich von den ersten 6 Starts der Falcon 9 (deren Probleme) mit den ersten der Delta 4 und der Atlas 5 sind etwas Mangelhaft.

1. Die ersten 6 Starts der Falcon 9 hatten nicht alle Probleme.
2. Ja ich glaube bei den ersten 2 Starts hatte die Falcon 9 nicht genug Zielwasser getrunten/getankt. Dies ist aber ein Mangel, den sie mitlerweile absolut behoben haben, somit ihnen auch nicht mehr angerechnet werden kann. Übriegens, die meisten Raketen hatten in ihren Anfangsphasen Schwierigkeiten.
3. In einem der ersten 6 Falcon 9 Starts war ging eine Wiederzündung der Oberstufe schief. Dies wird immer wieder herangeführt. Dabei wird ignoriert, das diese Zündung nur einen Zweck hatte. Nähmlich zu prüfen, ob es funktioniert. Es gab kein Risiko für die Nutzlastmission. Bei dem Versuch wurde im Prinzip genau das erreicht, was man wollte, man hat erfahren ob es geht und in diesem Fall eben nicht und mit der Lektion, was zu ändern ist. Seitdem gab es mit der Wiederzündung im Orbit keine Probleme mehr. Damit ist dieses Problem wohl abgestellt.
4. Der meiner Meinung nach schwerste Zwischenfall, der ersten Starts, war das geschrottete Triebwerk. Man hat die Primärmission dank Reserven retten können. Die Sekundärmission hatte den Berechnungen nach auch genug Treibstoff, aber wegen Vorgaben, die hierfür ein größeres Sicherheitspolster verlangen, wurde die Sekundärnutzlast aufgegeben. Meines Wissens Die Entscheidung der Nasa übriegens. Hierzu ist anzumerken, das die so verlässliche Atlas 5 auch ohne Triebwerksausfall kürzlich einen Flug mit deutlicher Underperformance hatte. Und hier gibt es kein Argument, damit, das es einer der ersten Flüge der Rakete war.  Übrigens heißt es, das die Triebwerkszerlegung dank Röntenaufnahmen von zuvor auf einen kleinen Riss zurückzuführen ist. Auch wenn es peinlich ist, ds man dies damals nicht gleich erkannte, so sind die Prüfverfahren auch dank bessere Technik nun so, das dieser Fehler abgestellt ist.

Kehren Wir zur ULA direkt zurück.
6. 10ter Flug der Atlas 5 (2007) gab es auch eine Underperformance, der Satelit muste einen Teil seines Treibstoffes und damit seienr Nutzungszeit opfern, um in den originalen Orbit zu kommen. Dies würde ich noch zu den ersten Flügen zählen und damit abhacken. Ist aber auch vergleichbar mit dem Ausfall des einen Triebwerks bei der Falcon 9, da es auch nur ein Teilerfolg war.
7. 4ter Flug der Delta 4 (2004) Satelit wird dank eines Fehlers in einer zu tiefen Ulaufbahn abgesetzt und verglüht. Zähl ich auch zu den ersten Starts, bei denne Fahler passieren. Dieser Start ist übrigens als Teilerfolg gelistet. Ich weis gerade nicht, wie lange der Satelit oben wahr. Es soll zum Glück auch nur ein Dummysatelit und ein Experimentalsatelit gewesen sein.
8. Delta 4 hatte 2012 noch einen Flug mit verminderter Leistung, bei dem nur dank Reserven die Mission gerettet werden konnte.
9. Den Delta 5 Underperformaceflug von 2016 gatte ich ja schon erwähnt.

--> Ja, MR, du hast Recht, Falcon 9 hatte einige Kinderkrankheiten, vor allem mit der Zielgenauigkeit am Anfang, welche Delta 4, als auch Atlas 5 so nicht hatten. Allerdings hatten letztere beiden den Vorteil, das ULA hier viele Erfahrungen von früheren Missionen hatte. Underperformance hatten alle 3 Raketen mal aufgewiesen. wobei dies bei der Falcon 9 anscheinend nur bei den ersten Flügen, dank eines gusgefallenen/geschrotteten Triebwerks der Fall war, während die beiden anderen jeweils auch nach deutlich mehr flügen mal mit einer Underperformance glänzen konnten, ohne das etwas Großes kaput ging.
Einzig die zwei RUDs. sind ein deutlicher Unterschied. Bei dem mit den Streben an dem Heliumtank ist es wirklich peinlich. Aber es ist sehr wahrscheinlich, das ULA ähnlich mit Zertifizierungen umgeht, wie SpaceX zu der Zeit und dadurch solch ein Pechfall nicht ausgeschlossen ist.
Der Aktuelle Unfall ist sehr ungewöhnlich, das stimmt. Aber gerade deswegen ist die Frage groß, was es war, und ob ULA vor dem selben Fehler wirklich sicher ist.

Ps.: Dass ULA feiert wegen des Misserfolges kann ich gut verstehen und ihnen auch nicht übel nehmen.
Allerdings nehmen sie den Mund etwas voll, wenn sie sowas zu sehr hochpuschen, denn es besteht immer das Risiko, dass ihnen etwas ähnliches passiert.
Auch stelle ich mir die Frage, mit was für Missionen die Vulcan qualifiziert wird, schließlich muss sie ja auch mindestens 3 mal fliegen und Daten liefern, befor sie für Missionen der Air Force freigegeben werden darf. Mit ihrem aktuellen Gejammere könnte es sogar passieren, das die Qualifikationshürden bei Air Force Missionen steigen, womit sie sich bei der Vulcan sogar selbst in den Hintern beißen könnten.

Grüße aus dem Schnee


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Offline MR

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #609 am: 23. September 2016, 01:32:59 »
Was ich mit meinem Vergleich sagen wollte: SpaceX macht einen Test der Wiederzündung der zweiten Stufe im Orbit. Ist natürlich gut, wenn man Zweifel hat. Aber bei Atlas 5 und Delta 4 gehört eine Wiederzündung der Oberstufe von den ersten Flügen an dazu, mit Kundennutzlasten.

Bitte mein Posting aber wertfrei verstehen. Ich will weder eine Firma in den Himmel heben noch eine andere Firma schlechtmachen. Jede Firma hat ihre Lernkurve (man denke an Boeing, als sie gerade MDD übernommen hatten und die Delta 3 voll in den Sand gesetzt haben) und jede Rakete hat mal Probleme. Ich hab nur ein Problem damit, dass EM sich permanent so hinstellt, als hätte er allein alle Antworten und könnte alles. Er träumt von Wiederverwendung und bemannten Marsflug, will Menschen mit seiner Falcon 9 transportieren und dann passieren solche Fehler. Man kann nicht bestreiten, dass die Falcon 9 schon bei den ersten 6 Flügen mehr Probleme hatte als die EELV-Träger bei allen Flügen zusammen. Und jetzt zwei Totalverluste innerhalb von 15 Monaten! Ist vielleicht die Falcon 9 doch zu billig? Ist die Qualität aller selbst produzierten Bauteile genau so gut wie von den besten Zulieferern? Oder muss man, um den Preis zu halten, zu viel bei der Qualitätssicherung sparen? Wir wissen es nicht. Aber spätestens nach so einem unerklärlichen Totalausfall muss sich SpaceX jetzt langsam kritische Fragen gefallen lassen, vor allem in Hinblick auf den geplanten bemannten Einsatz der Falcon 9.

Offline Gerry

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #610 am: 23. September 2016, 02:26:50 »
Was ich mit meinem Vergleich sagen wollte: SpaceX macht einen Test der Wiederzündung der zweiten Stufe im Orbit. Ist natürlich gut, wenn man Zweifel hat. Aber bei Atlas 5 und Delta 4 gehört eine Wiederzündung der Oberstufe von den ersten Flügen an dazu, mit Kundennutzlasten.
[...]

Wobei man hier dann aber auch anmerken muss das die Atlas 5 auf und Delta 4 auf schon bestehende Oberstufen zurückgegriffen haben, im Fall der Atlas mit der Centaur sogar auf eine Stufe die seit den 60igern im Einsatz ist.
Raumcon-Realist

Schneefüchsin

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #611 am: 23. September 2016, 07:01:19 »
Ja,stimmt, die Fragen müssen sie sich gefallen lassen. Bei dem Unerklärlichen Totalausfall sollten wir aber noch warten.
Ich wollte nur klarsellen, dass die "massiven probleme bei den ersten 6 Flügen" nur einen Teil dieser Flüge betraf und wie das in Relation zu den anderen beiden steht.

@Gerry: Danke, bezüglich der Centaur.
Interesant, das es dort auch mehrfach Steuerprobleme gab, Probleme mit dem Wiederzünden, auch durch Einfrieren und sogar ein "LOX-tank failed", was auch immer da genau passiert ist.
Die Fehler gehöhrten nicht zu den ersten paar Starts mit der Stufe, bzw deren Varianten, sind aber auch alle bis auf einen (2007 Underperformance bei einem Atlas 5 flug) schon deutlich länger her und können als abgestellt angesehen werden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Centaur_(rocket_stage)#Mishaps
Sowas sollte die ULA bitte auch nicht ganz vergessen/verdrängen.

Mitlerweile hat sich diese Oberstufe aber auch bewährt und gehöhrt zu einer der sichersten Raketen. Was hoffentlich auch so bleibt.

Grüße aus dem Schnee

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Offline MR

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #612 am: 23. September 2016, 13:41:21 »
Wobei man hier dann aber auch anmerken muss das die Atlas 5 auf und Delta 4 auf schon bestehende Oberstufen zurückgegriffen haben, im Fall der Atlas mit der Centaur sogar auf eine Stufe die seit den 60igern im Einsatz ist.

Man muss aber fairerweise dazu sagen, das die Centauer der Atlas 5 außer dem Namen kaum noch etwas mit der Centauer aus den 60ern zu tun hat. Die heutige Centauer stammt von der Centauer der Atlas 3 ab, die aber vor dem Erstflug auf der Atlas 5 lediglich 2 Flüge auf der Atlas 3 hatte. Die 5m DCSS der Delta 4 ist sogar eine komplette Neuentwicklung, die von der 4m-Oberstufe der Delta 3 abstammt (und vorher dort auch nur 2x geflogen ist)

Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #613 am: 23. September 2016, 15:05:17 »
Naja, es ist trotzdem unbestritten, dass die ULA bzw. die Anteilsfirmen Jahrzehnte mehr Erfahrung haben und sich in dieser Zeit natürlich auch einige Fehler geleistet und daraus gelernt haben. Daher ist es natürlich klar, dass die Falcon 9 als erste richtige Rakete (Die F1 ist ja auch nur ein paar mal geflogen und war eine ganz andere Dimension) mehr Probleme in der EInführungsphase hat, als eine neue Rakete der ULA. Daher würde ich diese ersten 6 Flüge mit Problemen jetzt mal abhaken, da ist es völlig legitim, dass Kinderkrankheiten auftreten.

Aber diese Schonfrist ist halt jetzt vorbei, man ist ja inzwischen auch schon bei der 3. Iteration der F9 und hat eine ordentliche Anzahl an Flügen hinter sich. Jedes Unglück das jetzt noch passiert lässt einen direkten Rückschluss auf die Zuverlässigkeit des Trägers zu, das gilt sowohl für AtlasV, Delta IV, Ariane5 und eben F9.

Und Die Atlas hatte ja auch Probleme beim Betanken der Stufe für WordView 4. Aber, man hat den Fehler halt sofort erkannt und konnte abbrechen und hat somit weder Träger noch Nutzlast in Gefahr gebracht. Und das ist halt eben auch ein Aspekt der Zuverlässigkeit.

Wobei bei letzterem Punkt natürlich zu sagen ist, dass es natürlich auch sein kann, dass bei AMOS-6 irgendwas extrem unwahrscheinliches passiert ist, dass auch bei allen anderen Raketen zum gleichen Ergebnis hätte führen können. Aber es ist nunmal der F9 passiert und beschmutzt somit erstmal deren Zuverlässigkeit, solange sie nicht zweifesfrei zeigen können, dass sie nicht/nur bedingt Schuld waren...
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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #614 am: 30. November 2016, 16:16:09 »
ULA hat eine Website gestartet: https://www.rocketbuilder.com/


Der Name ist Programm, Kunden (und Raumfahrts nteressierte) können dort eine Atlas zusammenstellen, inkl. Preisvorschlag für den Start.



tobi

  • Gast
Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #615 am: 30. November 2016, 16:21:41 »
SpaceX (weniger ausführlich) & ULA (mehr ausführlich) haben jetzt also ihren Preis auf der Webseite, da muss Arianespace jetzt sicher bald nachziehen.

Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #616 am: 30. November 2016, 16:31:58 »
"Interpretationsfähig" ist da der "added value", den sie am Ende in die Summe einrechnen ...
  • Einsparungen bei Versicherungen (gegenüber Arianespace?)
  • frühe, sichere Einnahmen durch sicheren Termin ... hier nehmen sie dann "typische Verzögerungen" bei Konkurrenten an (bei Arianespace, ja?) und rechnen das als "gesparte Verluste/Kosten" auf
  • optimierter Orbit ... auf einer Atlas habe man mehr Lebenszeit im Orbit (verglichen zu wem?) und würde dann läner Umsatz machen
Tja ... ich rechne mir die Welt, wie sie mir gefällt!


Irgendwie ist das doch nur eine Werbe-PR-Webseite. Geht ein echter Einkäufer wirklich hierhin und klickt sich die paar Hausnummern zusammen? Das kann er wahrscheinlich im Kopf schneller überschlagen ... Oder geht er direkt auf den Vertrieb zu und spricht persönlich, individuell? Bei den Preisen gehe ich von Letzterem aus ... und nicht von "Klick-Shopping à la amazon".
\\   //    Grüße
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tobi

  • Gast
Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #617 am: 30. November 2016, 16:33:33 »
@Daniel: Immerhin gibt es einen eindeutigen "purchase price" für verschiedene Konfigurationen, das ist doch schonmal was.

tobi

  • Gast
Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #618 am: 30. November 2016, 16:44:37 »
Irgendwie ist das doch nur eine Werbe-PR-Webseite. Geht ein echter Einkäufer wirklich hierhin und klickt sich die paar Hausnummern zusammen? Das kann er wahrscheinlich im Kopf schneller überschlagen ... Oder geht er direkt auf den Vertrieb zu und spricht persönlich, individuell? Bei den Preisen gehe ich von Letzterem aus ... und nicht von "Klick-Shopping à la amazon".

Die Webseite gibt einen groben Überblick, was der Start kostet. Damit ist das Ganze relativ transparent, denn wenn der Preis nicht öffentlich ist, kann doch der Startanbieter von jedem Kunden den Preis verlangen von dem der Startanbieter glaubt, dass der Kunde in der Lage ist, ihn zu bezahlen.

Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #619 am: 30. November 2016, 16:48:52 »
Irgendwie ist das doch nur eine Werbe-PR-Webseite. Geht ein echter Einkäufer wirklich hierhin und klickt sich die paar Hausnummern zusammen? Das kann er wahrscheinlich im Kopf schneller überschlagen ... Oder geht er direkt auf den Vertrieb zu und spricht persönlich, individuell? Bei den Preisen gehe ich von Letzterem aus ... und nicht von "Klick-Shopping à la amazon".

Die Webseite gibt einen groben Überblick, was der Start kostet. Damit ist das Ganze relativ transparent, denn wenn der Preis nicht öffentlich ist, kann doch der Startanbieter von jedem Kunden den Preis verlangen von dem der Startanbieter glaubt, dass der Kunde in der Lage ist, ihn zu bezahlen.

Öffentlich sind die Preise ja eh nicht. Intelsat hat sicher andere Konditionen als irgendein X-belieber Kleinkunde. Ich vermute es wird wie bei Passagierflugzeugen sein: Es gib einen Listenpreis der öffentlich einsehbar ist, in der Praxis aber werden oft Rabatte von mehr als 50% gegeben. Der endgültige Preis ist ein Geheimnis zwischen Kunde und Hersteller.

Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #620 am: 30. November 2016, 16:49:32 »
@tobias
Stimmt schon. Das ist dann aber wohl eher so etwas wie ein "Listenpreis", wie ihn Boeing und Airbus für ihre Flieger veröffentlichen. Die real verhandelten Preise weichen meist (intransparent) davon ab.


Edit: da hatte noch jemand die Idee ;)
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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #621 am: 30. November 2016, 16:51:08 »
"Interpretationsfähig" ist da der "added value", den sie am Ende in die Summe einrechnen ...
  • Einsparungen bei Versicherungen (gegenüber Arianespace?)
  • frühe, sichere Einnahmen durch sicheren Termin ... hier nehmen sie dann "typische Verzögerungen" bei Konkurrenten an (bei Arianespace, ja?) und rechnen das als "gesparte Verluste/Kosten" auf
  • optimierter Orbit ... auf einer Atlas habe man mehr Lebenszeit im Orbit (verglichen zu wem?) und würde dann läner Umsatz machen
Tja ... ich rechne mir die Welt, wie sie mir gefällt!


Irgendwie ist das doch nur eine Werbe-PR-Webseite. Geht ein echter Einkäufer wirklich hierhin und klickt sich die paar Hausnummern zusammen? Das kann er wahrscheinlich im Kopf schneller überschlagen ... Oder geht er direkt auf den Vertrieb zu und spricht persönlich, individuell? Bei den Preisen gehe ich von Letzterem aus ... und nicht von "Klick-Shopping à la amazon".

Seh ich auch so. Natürlich sind Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und niedrigere Versicherungsprämien echte Argumente, aber so wie es die Webseite (siehe Bild) präsentiert ist eher Marketing-Schönrechnen:



Edit: @Schillerich Great minds think alike! ;)

Schneefüchsin

  • Gast
Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #622 am: 30. November 2016, 19:48:24 »
Mal sehen, wie sie auf meinen Wunschflug reagieren.
Launch Date 2017 Q1 

Dies alleine schon auswählbar zu machen macht es schon unglaubwürdig.
übrigens, der Preis ändert sich nicht, wenn ich ein späteres Datum wähle, auch die Savings nicht

Ps.: Zum mal durchspielen was die so fliegen können ist das Tool aber sehr schön.

Grüße aus dem Schnee

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Offline MpunktApunkt

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #623 am: 30. November 2016, 19:59:09 »
Hallo,

ich war zumindest erstaunt, dass ich für 2 Tonnen Erd-Orbit-Verlassen (Part time scientists lassen grüßen) ;) noch kein solid booster notwendig ist.

Gruß

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

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Offline Lumpi

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #624 am: 09. Dezember 2016, 10:12:18 »
Jetzt ein ausführlicher Artikel bei SpaceNews:
http://spacenews.com/mccain-calls-for-investigation-of-fired-ula-execs-controversial-comments/

Ein hohes Tier bei der ULA macht eine Rede vor Studenten, sagt was er denkt und schon gibt es riesige Verwerfungen. Dass die ULA bei dem GPS Start nicht mitgeboten hat, dürfte die ULA noch einiges an Vertrauen beim DoD kosten. Ich bin gespannt, was da jetzt bei der offiziellen Untersuchung rauskommt.

Alles sei wohl vorschriftsgemäß abgelaufen...
http://www.spacepolicyonline.com/news/dod-ig-exonerates-dod-in-assertions-made-by-former-ula-official
Untersuchungsbericht: http://www.dodig.mil/pubs/documents/DODIG-2017-020.pdf
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.