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United Launch Alliance / ULA

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Martin

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #25 am: 02. Oktober 2009, 06:22:57 »
Zwei Centaur Stufen fuer Atlas Raketen sind nach Huntsville, Alabama, geflogen worden an Bord einer An-124. Sie sollen ins ULA Werk in Decatur geliefert werden.

Decatur war bislang die Fertigungsstaette der Delta IV seit 2000, aber wenn ich es richtig verstehe wird dort nun auch eine Atlas V und Centaur Produktionslinie aufgebaut. Wenn die Aufbauarbeiten fertig sind, werden 250 Arbeitsplaetze von Denver und San Diego nach Decatur verlegt. Insgesamt sollen 800 bis 850 Arbeitsplaetze in Decatur stehen, wenn die Konsolidierung abgeschlossen ist, derzeit sind es 650.

Eine der geliefertenCentaur Stufen soll als Beispielexemplar zur Erlernung des Produktionprozesses in Decatur dienen, die zweite Stufe ist fuer einen unspezifizierten Atlas V Start.

http://www.al.com/business/huntsvilletimes/index.ssf?/base/business/1254388568115820.xml&coll=1

Martin

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #26 am: 07. Oktober 2009, 06:30:08 »
ULA hat einen Vertrag mit der US Regierung in Hoehe von 927.7 Mio USD geschlossen. Es ist aber keine Vertrag fuer Startdienstleistungen sondern fuer den generellen Erhalt der ULA Infrastruktur, also Gehaelter und Anlagen. Startauftraege werden auch weiterhin fuer sperat fuer einzelne Missionen geschlossen.

Seit letzter Woche werden nun beide ULA EELV Raketen im Werk in Decatur, Alabama, gefertigt.

http://www.individual.com/story.php?story=107949545

tobi453

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #27 am: 21. Oktober 2009, 20:41:59 »
Wusste nicht genau wo es passt aber vielleicht hier noch am besten:
NRO Direktor kritisiert den Zustand der US Trägerraketenindustrie:
http://www.spacenews.com/launch/091021-nro-director-decries-launch-industry.html

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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #28 am: 21. Oktober 2009, 21:18:49 »
Um es für die Mitleser mal etwas zu unterfüttern ...

Er sagt
  • zu wenige Startanbieter und nur ein echter Schwerlastträger
  • technische Probleme der letzten Jahre
  • zu geringe Startrate, Nutzlasten stehen praktisch Schlange
  • NASA sollte sich wieder mehr in dem Bereich engagieren
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tobi453

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #29 am: 21. Oktober 2009, 21:27:26 »
Danke Daniel. Da solche eher raumfahrtpolitischen Themen nur wenige Leute hier interessieren, halte ich meine Beiträge häufig etwas kürzer. ;)

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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #30 am: 17. Februar 2010, 08:30:52 »
ULA denkt über die eigene Zukunft im Medium-Startmarkt nach:
http://www.spaceflightnow.com/news/n1002/16ulamedium/

Nach dem anstehenden Ende der Delta II Ende 2011 fehlt ULA ein Vehikel in dieser Klasse, die v.a. durch Erdboebachtungssatelliten (und Astronomiesatelliten) ausgemacht wird. Man erwartet in diesem Jahrzehnt einen eher kleinen US-Markt mit 2-4 Starts pro Jahr, was nicht reicht, um die Delta II zu betreiben. Selbst NASA plane keine Starts in diesem Bereich zwischen 2011 und 2014. Zu dieser Zeit könnten Falcon 9 und Taurus II sicher am Markt etabliert sein. Ebenso wird die Sojus aus Kourou als (internationaler) Konkurrent angesehen.
Gleichzeitig schaut man auf das höhere (erwartete) Budget der NASA zur Erdbeobachtung, was zu mehr Missionen führen sollte, wodurch der mittlere Startmarkt Ende der Dekade wieder aufblühen sollte.
Die meisten dieser Missionen gehen naturgemäß in polare Orbits. Da hat ULA mit Startanlagen für Delta IV und Atlas V in Vandenberg einen Vorteil. Auch Space X scheint aber Interesse an einer Anlage dort zu haben.
Man denkt immer noch darüber nach die Delta II weiterhin mit "konkurrenzfähigen Preisen" anzubieten, trotz hoher Infrastrukturkosten und geringer Gewinnmargen. Man könne Starts bis 2015 anbieten. So würde man am Markt präsent bleiben, um dann wieder "voll mitzumischen".

(kurze Pause ... sorry ... schreibe gleich weiter ;))
« Letzte Änderung: 17. Februar 2010, 09:23:08 von Schillrich »
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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #31 am: 17. Februar 2010, 09:21:19 »
Für die Zeit nach 2015 hat man folgende Optionen parat:
  • Bei mehr als 5 Starts pro Jahr könnte man die Delta II wieder produzieren, oder einen neuen dezidierten Träger entwickeln.
  • Die EELV könnten eine schwächere Oberstufe erhalten, was bei 2 bis 4 Starts im Jahr sinnvoll erscheint.
  • Doppelstarts auf EELV, was vor allem bei nur 1 oder 2 Missionen im Jahr der wahrscheinlichste Weg wäre.

Für die Atlas V arbeitet man wohl bereits an einem Sylda-ähnlichen Adaptersystem. Einige
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Martin

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #32 am: 18. Februar 2010, 00:27:28 »
  • Die EELV könnten eine schwächere Oberstufe erhalten, was bei 2 bis 4 Starts im Jahr sinnvoll erscheint.

Deswegen heisst ja die Delta IV Medium Medium, weil urspruenglich noch eine Small Variante geplant war. Vielleicht wird es diese doch noch geben. Diese sollte wohl 2,200 kg in den GTO tragen koennen, in etwa die Liga der Delta 7925H (1,818 kg GTO).
« Letzte Änderung: 18. Februar 2010, 06:04:20 von Martin »

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Offline MR

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #33 am: 18. Februar 2010, 19:58:50 »
Deswegen heisst ja die Delta IV Medium Medium, weil urspruenglich noch eine Small Variante geplant war. Vielleicht wird es diese doch noch geben. Diese sollte wohl 2,200 kg in den GTO tragen koennen, in etwa die Liga der Delta 7925H (1,818 kg GTO).

Wäre in meinen Augen sehr sinnvoll. Ich hab nie verstanden, warum man die Delta 2 weiterproduziert hat, obwohl man die Möglichkeit gehabt hätte, sie durch eine EELV Small zu ersetzen. Nutzlasten der Delta 2 hätte man dann zwar nicht unbedingt billiger befördern können, aber wegen der dann effizenteren Produktion der EELV Cores hätte man mittelfristig die Kosten der EELVs sicher deutlich reduzieren können.

Genau so ein Unding ist es, das man weiterhin 2 EELV Träger betreibt. Würde man sich für einen der beiden Träger entscheiden (Atlas 5 mit US Triebwerk oder Delta 4), so könnte man die Kosten der EELV Träger vermutlich so weit reduzieren, das man auch im kommerziellen Markt wieder mitspielen kann.

Aber leider hat da das US Millitär ein gewaltiges Wort mitzureden und dort ist Geldsparen immer noch ein Fremdwort.

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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #34 am: 18. Februar 2010, 21:43:29 »
Hallo,

2 Träger ist eine strategische Entscheidung. Die USAF möchte einen sicheren Zugang ins All, falls ein Träger mal ausfällt. Außerdem haben so beide Konzerne etwas vom Kuchen.

Das ist nicht effizient rein auf Betriebsbasis, aber das steht bei dieser Strategie auch nicht zur Debatte. (Warum braucht Europa eine Vega, obwohl es in Russland Unmengen konvertierte ICBMs in dem Leistungs- bzw. Missionsbereich gibt?)

Warum sollte Träger A billiger werden, wenn Träger B gestrichen wird? Nur durch die höhere Produktionsrate?
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Offline MR

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #35 am: 27. Februar 2010, 14:32:37 »
Hallo,

2 Träger ist eine strategische Entscheidung. Die USAF möchte einen sicheren Zugang ins All, falls ein Träger mal ausfällt. Außerdem haben so beide Konzerne etwas vom Kuchen.

Das ist nicht effizient rein auf Betriebsbasis, aber das steht bei dieser Strategie auch nicht zur Debatte. (Warum braucht Europa eine Vega, obwohl es in Russland Unmengen konvertierte ICBMs in dem Leistungs- bzw. Missionsbereich gibt?)

Warum sollte Träger A billiger werden, wenn Träger B gestrichen wird? Nur durch die höhere Produktionsrate?

Die Vega mag für Europa noch Sinn machen, da man so eine Abhänigkeit von russischen Trägern vermeidet (die Abhänigkeit von NASA Trägern und die Politik der NASA in den 70ern war immerhin der Auslöser für die Entwicklung der Ariane). Zwei Träger mit der gleichen Nutzlast für die USAF sind allerdings eher Unsinn.

Klar möchte man unbedingt 2 Träger im Einsatz haben, um bei Ausfall eines Trägers ein Backup zu haben. Aber wozu? Wenn man sich die Möglichkeit offenhalten würde, weniger geheime Nutzlasten mit Ariane 5 zu starten, könnte man sich den kompletten Aufwand sparen. Dann würde ein Täger vollkommen ausreichen.

Natürlich ist ein Träger deutlich billiger als 2. Aktuell starten im Jahr velleicht 3 Delta 4 und 5 Atlas 5. Die Fertigungsanlagen dagegen sind in beiden Fällen für mindestens 10 Träger im Jahr ausgelegt. Die Spezialisten, die die Träger bauen, kann man allerdings nicht entlassen und dann monatsweise wieder einstellen. So finanziert man im Falle der Delta 4 eine Infrastruktur, die für 10 Träger im Jahr ausgelegt ist, aber nur 3 Träger im Jahr baut. Damit müssen die Fixkosten auf eine geringere Anzahl an Trägern umgelegt werden, was die Kosten der einzelnen Träger signifikant erhöht.

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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #36 am: 30. März 2010, 08:19:49 »
ULA und Air Force denken über neue Startstrategien nach

Bisher wird ca. 2 Jahre vor einer Mission festgelegt, welcher Satellit welchen Träger und Startslot bekommt. Durch Verzögerungen bei den Nutzlasten haben sich dabei in den letzten Jahren quasi Staus entwickelt, da so auch die nächsten Starts verzögert werden. Gerade in Florida scheint es so "eng" zu werden/zu sein. Man denkt darüber nach zukünftig 2 Missionen auf einen Träger zu buchen und erst ein Jahr vor dem Starttermin die endgültige Nutzlast festzulegen. Man hat in Florida das Personal aufgestockt.

Außerdem denkt man (gerade für GPS-Starts) darüber nach mehr Missionen aus Kalifornien zu starten, um so das Processing in Florida zu entlasten. In Vandenberg AFB muss "nur" sichergestellt werden, dass auch die passende Processinginfrastruktur für die Satelliten vorhanden ist.

Um Kosten zu sparen denkt man auch darüber nach größere Produktionslose bei den beiden Herstellern zu beauftragen (Arianespace hat es mit der Bestellung von 35 Ariane 5 vorgemacht.)

Quelle: http://www.spaceflightnow.com/news/n1003/29eelv/
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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #37 am: 29. Juli 2010, 17:57:59 »
Die neue Startstrategie der USAF scheint jetzt fest zu stehen. Ab 2011 wird man sie anwenden. Für die meisten Starts wird nicht nur eine Nutzlast geplant werden. Es werden damit nicht mehr die Nutzlasten/Projekte im Mittelpunkt stehen, sondern ein effizienter Startbetrieb bei ULA, unabhängig/entkoppelt von den einzelnen Projekten. Die Zuweisung des Trägers wird jetzt 6 - 12 Monate vor dem Start geschehen. Entschieden wird anhand der "Readiness", der Prioritäten der Nutzlasten und der "Enge" der Startbedingungen.
Gerade der letzte Aspekt dürfte für NASA-Missionen (die dann auch ins ULA-Manifest passen müssen) wichtig sein, da interplanetare Missionen ihre speziellen Startfenster haben und nicht "um ihren Slot kämpfen müssen".


Quelle: http://www.spaceflightnow.com/news/n1007/28manifest/

Interessant ist auch: Für Februar 2011 steht bereits die nächste X-37B als sekundäre Nutzlast für einen Start bereit, für Mai 2011 dann (offenbar) als primäre.
Was macht die erste X-37B eigentlich in diesen Tagen über uns? ...
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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #38 am: 29. Juli 2010, 19:10:02 »
Man liest immer wieder über Sichtungen aber interessantere
Infos hab ich schon länger nicht mehr gefunden :(

Heavens Above

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Online Nitro

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #39 am: 29. Juli 2010, 19:14:16 »
Genau wie man es von einem semi-geheimen Militärprojekt auch erwarten würde.  ;) Ich denke mal das nächste was wir von der X-37 mit bekommen werden ist die Landung.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Offline Ruhri

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #40 am: 29. Juli 2010, 23:04:55 »
Interessant ist auch: Für Februar 2011 steht bereits die nächste X-37B als sekundäre Nutzlast für einen Start bereit, für Mai 2011 dann (offenbar) als primäre.
Was macht die erste X-37B eigentlich in diesen Tagen über uns?

Soll im Februar eine zweite X-37B starten oder wird diejenige, die gerade um die Erde kreist, bis dahin gelandet und nach Durchlaufen des Wartungsrhythmus wieder startbereit sein?

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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #41 am: 29. Juli 2010, 23:24:58 »
Der Text bei SFN sagt:
Zitat
The Pentagon's second X-37B spaceplane is slotted in the standby role for that launch.

Wenn das richtig formuliert ist, wäre es ein zweites Modell.
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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #42 am: 20. Oktober 2010, 08:41:55 »
Guten Morgen,

bei SFN gibt es Neuigkeiten zu kommenden Starts der Atlas V, da der geplante Start von AEHF-2 nach den aktuellen Problemen mit AEHF-1 um ca. ein Jahr nach hinten rutscht:
  • 4. März: OTV-2, die nächste X-37B. Sie war vorher als sekundäre Nutzlast für den Februarslot und als primäre für den Maislot geplant.
  • 31. März: geheime Nutzlast NROL-34 von Vandenberg.
  • 30. April: SBRIS Geo 1 von Florida.
  • August: Juno
  • November/Dezember: MSL Curiosity

Wie schon mal gesagt, versucht man die Startfolge zu optimieren und durchzuhalten und plant jetzt immer 2 Nutzlasten auf die meisten Starts (natürlich nicht bei den interplanetaren ;)).
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tobi453

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #43 am: 15. Januar 2011, 08:53:54 »

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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #44 am: 15. Januar 2011, 11:30:32 »
... und NASA ist überrascht und macht sich Sorgen über ihren regulären Zugang in den Orbit bei diesen Konditionen.
Zitat
You start to wonder where we go from here. How do we get out of low Earth orbit on a regular basis
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Crest

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #45 am: 15. Januar 2011, 17:07:56 »
'regular' muss man in diesem Zusammenhang wohl eher mit 'regelmäßig' oder 'gesichert' übersetzen.

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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #46 am: 15. Januar 2011, 17:33:37 »
Was doch auch im deutschen 'regulär' drin steckt ... nach meinem Verständnis.
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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #47 am: 05. Februar 2011, 11:53:59 »
Nach SpaceNews werden die Oberstufentriebwerke von Atlas und Delta teurer.
http://spacenews.com/civil/110204-engine-costs-drive-atlas5-prices.html

Das RL-10 der Centaur und die Ableitung für die Delta-Oberstufe müssen beim Hersteller Pratt & Whitney Rocketdyne die Fixkosten auffangen, die bisher auch noch auf die SSME des Space Shuttles aufgeteilt wurden. Nach dem Ende des STS-Programms hatte man auf das J-2X gesetzt. Außerdem haben sich die Bestellungen stark reduziert, von ehemaligen Großbestellungen von 40-60 für mehrere Jahre zu 3-4 pro Jahr. Die Unklarheit über die kommenden großen Programme der amerikanischen Raumfahrt führ zu Planungsunsicherheit bei den Herstellern, die nicht "alle Eventualitäten" über lange Zeit abdecken können. Die RD-180 der Atlas werden ebenso teurer.

Für NASAs Großauftrag NLS 2 (NASA Launch Services 2) hat das zur Folge, das ein Atlasstart zwischen 102 und 334* Millionen $ kosten wird, unter NLS 1 waren es noch 100 - 125 Millionen $. Bei der worst-case-Schätzung ist man betont vorsichtig, um sich nicht die Finger zu verbrennen, um also mit dieser Zahl auf jeden Fall die gesamten Kosten der kommenden 5 Jahre erfassen zu können. Wenn die militärischen Aufträge in größeren Chargen bestellt werden, sollen die Kosten sinken.

Interessant: Die heutige Atlas V hat 400-500kg Nutzlasteinbusen zu den früheren Baulosen. Das sind die Zahlen des Angebots (also der Vertragswerke), nicht zwingend die technischen/realen Werte sondern ein Risikoaufschlag für die technische Entwicklung. Man bietet die Atlas offenbar mit weniger Leistung an, um auf der sicheren Seite in Zukunft zu sein. Man hat u.a. strukturelle Veränderungen vorgenommen.


* Wobei, beim Lesen des Artikels und aller genannten Zahlen, habe ich das Gefühl, dass da ein Schreibfehler drin steht. Wahrscheinlich sind 134 gemeint ...
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tobi453

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #48 am: 05. Februar 2011, 13:02:53 »
Also 134 Millionen sind es nicht. Allein die Atlas für eine der nächsten Marsmission  (MAVEN) hat ca. 187 Millionen gekostet:
http://www.spaceref.com/news/viewpr.html?pid=31905

Ich denke die obere Summe von 334 Millionen könnte als schlimmsten Fall schon hinkommen. Bei komplexen und Milliarden teuren Planetenmissionen gibts ja auch immer höhere Anforderungen bei Nutzlastintegration und Startkampagne.

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Offline Schillrich

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Re: United Launch Alliance / ULA
« Antwort #49 am: 05. Februar 2011, 16:30:04 »
Hier noch die Antwort der Autorin ... das sind mal Zahlen ...
Zitat
Hi Daniel,

No, it's not a typo. I obviously should have made it more clear. $334 is the upper cost cap for future launches in the intermediate range, which right now is just Atlas and Falcon 9 block 1 & 2 (not certified). However, if the Air Force and NRO fail to reach an agreement on a separate contract, which has to do with overhead costs associated with NLS and other launches, that $334 million could, in extreme cases, grow to as much $474 million. And actually, if the manifest gets crowded, beyond the limits of the overhead-costs contract, which allows for about eight or nine a year, NASA could add another $20 to $40 million to that $334 or $474 million. So, in very extreme cases, it is possible that an Atlas 5 launch could cost as much as $514 million. Highly unlikely, but it's a risk NASA has been told to plan for.
 
Hope this helps,

Amy
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