Ist das normal?

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neo

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #50 am: 29. Mai 2006, 07:42:43 »
zu Martin:

ich wollt mich deinem zweiten Absatz anschließen. Musst auch erst mal zu Mäcces und mir nen Royal TS mit Käse als Maxi Menue inkl. Cola ohne Eis reinziehen. Also so richtig amerikanisch.  

Es grüßt aus dem neoliberalen, imperialistischen, kapitalistischen Norddeutschland

neo

rolli

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #51 am: 30. Mai 2006, 21:00:54 »
Apropos Umweltverschmutzung, Dreck und Gift:

Vor ca. 20 Jahren war ich in Leipzig, Dresden und Karl Marx Stadt, und mir wurde damals fast schlecht ob dem grauenhaften Smog (Dresden), der in der damaligen "Sowjetischen Besatzungszone" herrschte.

Vor 2 Monaten habe ich wieder Dresden besucht: Was für ein Unterschied! Meilenweit saubere Luft, keine Dreckschleuder mehr weit und breit, die Flüsse und Seen auf dem Weg zur Besserung.
Jo, dank dem Neoliberalismus/Kapitalismus, der mit X-100-erten Milliarden aus Westdeutschland sämtliche DDR-Dreckschleudern eliminiert hat.
In DEM Falle hatte Kohl schon recht, als er uns blühende Landschaften im Osten versprach.. 8-)

Interessanterweise nehmen die Neokommunisten diese Fakten als selbstverständlich hin, mit der Begründung: Ihr habt die Wiedervereinigung ja erzwungen, also müsst ihr auch die Altlasten entsorgen.

Na ja, wir Kapitalisten sind halt grossmütig, gell!

  :D

neo

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #52 am: 31. Mai 2006, 15:52:57 »
ähmmm. *räusper* hier für gero und all die anderen "ignoranten" und *beschöniger*

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5582382_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html


dazu muss man nicht mehr viel sagen...

neo

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #53 am: 31. Mai 2006, 20:33:40 »
Nimm's mit bitte nicht übel, aber ich mache mir deswegen keine Sorgen. Hieß es nicht vor 20 Jahren "Der Wald stirbt!". Um 2000 herum sollte nur noch Ödland übrig sein, kein Witz, stattdessen sind die Wälder heute in gutem Zustand. Von daher sind solche Artikel mit alarmistischen Überschriften wie "Weltmeere in höchster Gefahr" nur schwer ernstzunehmen.

Klar gibt es Probleme, aber die werden in den Medien und leider auch von manchen Wissenschaftler überzeichnet dargestellt, was langfristig nur der eigenen Glaubwürdigkeit schadet.

rolli

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Re: Ist das normal?
« Antwort #54 am: 31. Mai 2006, 21:07:18 »
Yep

und das grässliche Ozonloch schliesst sich wider Erwarten langsam wieder zu.
Ist ja nicht auszuhalten, diese Realitäten.

Könnte es sein, dass nur Menschen schreien: Waldsterben, Ozonloch, Klimaveränderung...
und die Natur sich keinen Deut darum kümmert?

Vielleicht nehmen sich die Menschen zu wichtig, in ihrer Bedeutung?
Wie lange gibt es sie? 3 Millionen Jahre?
Ha, ein Klacks.

Natur bewegt sich in viel längeren Zeiträumen...
Fazit:
Nehmen wir uns nicht zu wichtig.

(PS. ich bin natürlich auch gegen Umweltverschmutzung, wer denn nicht?)

 :-? 8-)

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #55 am: 31. Mai 2006, 21:53:21 »
Moin Rolli,

ich bin kein Physiker und habe das deshalb nicht so richtig drauf; aber ich meine zu wissen, dass es da den *Urey-Effekt* gibt.

Harold C. Urey, amerikanische Chemiker, hat das mal so beschrieben, dass es einen *Automatismus* gibt, wenn die schützende Ozonschicht abnimmt und die UV-Strahlung das Leben auf der Erdoberfläche in Gefahr bringt. Dann würde durch die Photodissoziation wieder eine gewisse Menge an Ozon produziert, bis diese schützende Schicht so stark ist, dass keine UV-Strahlung mehr durchkommt und somit der Prozess der Produktion von Ozon selber aufhört.

Die Frage stellt sich mir aber, funktioniert dieser *Automatismus*  möglicherweise nur, wenn die Zeitreihenfolge *ungestört* abläuft und nicht durch Eingriffe von *aussen*, also durch den *menschlichen Treibhauseffekt*.


Jerry

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Re: Ist das normal?
« Antwort #56 am: 01. Juni 2006, 02:55:05 »
Zitat
ähmmm. *räusper* hier für gero und all die anderen "ignoranten" und *beschöniger*
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5582382_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
dazu muss man nicht mehr viel sagen...
neo

Doch, dazu muß man schon einiges sagen!
Dieser Tagesschau-Artikel ist ein schönes Beispiel für stumpfsinnigen Journalismus.
Schon der erste Satz gibt Aufschluß über den Wert des Artikels:

"Wissenschaftler schlagen Alarm: Durch den vom Menschen verantworteten Klimawandel sind einem Gutachten zufolge nicht nur die Küsten, sondern auch die Meere in höchster Gefahr. Der ungebremste Ausstoß von Kohlendioxid führe zu einer Versauerung und bedrohe das Ökosystem der Meere."

Welche Wissenschaftler schlagen Alarm? Was für ein Gutachten? Was haben sie herausgefunden?
Wieso ist der Klimawandel von Menschen zu verantworten?
In der Entwicklung diese Planeten hat sich das Klima laufend verändert. Und das ist auch gut so - sonst würde es vermutlich gar kein Leben (und schon gar kein Höherentwickeltes) auf der Erde geben. Menschen könnten höchstens in den letzten 150 Jahren einen zusätzlichen Faktor in diesem komplizierten Klimawandlungs-Prozessen einbringen. Wie groß dieser Faktor wirklich ist, wissen wir noch nicht. Aber Menschen machen nicht den Klimawandel - das ist nicht nur schlecht recherchiert, sondern falsch!

Für unsere hohen GEZ-Gebühren liefern uns die öffentlich/rechtlichen einen miserablen Journalismus in Bild-Zeitungs-Qualität! >:(

Aber weiter im Text:
Wieso sind die Meere in höchster Gefahr?
Die Bedingungen im Meer ändern sich ständig. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so sein.
Das Mittelmeer beispielsweise wird in ein paar millionen Jahren komplett verschwinden! Aber darauf wird der Mensch keinen Einfluß haben.
"Ungebremster Ausstoß von Kohlendioxid" ist so auch nicht richtig.
Es wird gebremst! Es gibt verschiedene politische und technische Maßnahmen, die zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen.
In Deutschland wird der Kohlendioxid-Ausstoß übrigens nicht nur gebremst, sondern ist sogar seit einigen Jahren deutlich rückläufig. Was allerdings hauptsächlich auf den Niedergang der Industrie in Deutschland zurückzuführen ist.
Aber die Aussage 'ungebremst' ist für Deutschland falsch!

Solche Meldungen mit stumpfen Behauptungen, ohne Quellenverweis oder Recherche, oder gar falschen Aussagen, vermindern die Glaubwürdigkeit und richten somit eher Schaden an.

Dem Planeten werden Klimaveränderungen nichts ausmachen - die sind für ihn völlig normal.
Veränderte Umweltbedingungen sind aber für die verschiedenen Lebensformen von Bedeutung. Mal wird eine Art begünstigt, mal eine andere. Wenn die Veränderungen zu stark sind, kann es *ups* auch mal passieren, daß das Leben damit nicht mehr klarkommt! ;)

Wenn der Mensch in den letzten Jahrzehnten auch einige Bedingungen beeinflussen kann, ist er freilich gut beraten, aufzupassen, daß er sich dabei nicht selbst 'das Wasser abgräbt'!
Der Planet wird sich trotzdem weiterdrehen - mit oder ohne Menschen - und dabei ab und zu sein Äußeres ändern.
Mal ganz in Weiß (Eiszeit) und dann doch wieder blau/bräunlich (Warmzeit).


Ach ja - es ist sicher auch nicht richtig, Gero als Ignorant und Beschöniger zu bezeichnen. Das ist er ganz bestimmt nicht!
« Letzte Änderung: 01. Juni 2006, 02:58:49 von -eumel- »

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Re: Ist das normal?
« Antwort #57 am: 01. Juni 2006, 03:32:57 »
Geologen der Yale University haben einen Bohrkern aus der Arktis ausgewertet und daraus die Klimaveränderungen der letzten 55 Millionen Jahre rekonstruiert.
Demnach war die Kohlendioxid-Konzentration vor 55 Millionen Jahren - offensichtlich ganz ohne menschliches Zutun - viel höher als heute. Es gab damals einen heftigen Treibhauseffekt mit globaler Erwärmung, der sogar in der Arktis Temperaturen von 23°C bewirkte.

Danach ist die CO2-Konzentration wieder stark zurückgegeangen und es ist wieder kälter geworden und es bildete sich eine Eisdecke.

In der Warmzeit tauchten plötzlich Planzen auf, die es dort vorher nicht gab. Sie wurden durch die veränderten Umweltbedingungen begünstigt und vermehrten sich stark. U.a. ein Farn, der viel CO2 aufnimmt. Einige Forscher vermuten, daß dieser Farn den Rückgang der CO2-Konzentration bewirkt hat.

Das wäre so ein Automatismus, wie Jerry ihn beschrieben hat.

neo

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Re: Ist das normal?
« Antwort #58 am: 01. Juni 2006, 08:37:26 »
ok eumel. du hast recht. ich werde mich dann mal auf deine aussagen verlassen (so die nächsten 70 jahre). und auch auf die aussagen von gero. jegliche zweifel an euren statements sind verflogen und bestätigen eine absolut intakte natur.

umweltschutz? ja, so´n bisschen, aber so schlimm ist es mit der verschmutzung ja gar nicht. nur keine panikmache.
das was man dann so sieht kann man ja z.B. in foren den leuten als "natürlich" und "das regelt" sich schon verkaufen.

man kann es fast nicht glauben.

der wald hat sich noch längst nicht erholt, das ozonloch ist immer noch da (übrigens: an beiden polen), der ausstoß an klimagasen hat sich nicht verringert, er steigt immens an (dank hierfür den usa und china, die weltweit an der spitze liegen)

unbestritten ist jedoch, das z.B. der CO2 Gehalt vor millionen von jahren sehr hoch war, ich betone hier allerdings, das dies das klima allein und ohne zutun der menschen gewirkt hat.
wesentlich schlimmer ist der erhöhte (erst heutige) aussstoß von methan, das ein ca. (hier muss ich raten) 4-10mal höheren treibhauseffekt erzielt als CO2.

aber vergessen wir das alles. vertrauen wir auf die anderen forumsteilnehmer mit der einzig "wahren" einschätzung der situation.

*kopfschüttel*

neo

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Re: Ist das normal?
« Antwort #59 am: 01. Juni 2006, 17:58:15 »
Nicht doch, neo! ;) :)
Ich habe nicht gesagt, daß wir keinen Umweltschutz brauchen!

Wenn wir hier leben wollen, kommen wir daran gar nicht vorbei.
Wir müssen unseren Einfluß auf komplexe Umweltbedingungen erkennen und kontrollieren können und sind gut beraten ihn zu minimieren.

Da ist durchaus noch viel zu tun!
In vielen Ländern ist dafür noch nichtmal ein Bewußtsein entwickelt.
Zumal unser Einfluß auf die Natur durchaus im Zunehmen begriffen ist.

Die derzeitigen Klimaveränderungen sind aber nicht allein durch Menschen zu verantworten. Da überschätzen wir unsere Einflußmöglichkeiten erheblich.

Wir sollten die Vorgänge in der Natur verstehen lernen und unser eigenes Handeln kontrollieren. Vielleicht lernen wir in der Zukunft auch, wie wir Umweltbedingungen zu unseren Gunsten beeinflussen können.

Lautes Geschrei mit falschen Behauptungen wird da wenig hilfreich sein.
Wir sollten bei den Fakten bleiben und Zusammenhänge erkennen.

In der Forschung wird sehr wohl am Problem gearbeitet - seien es neue Technologien um den CO2-Ausstoß zu vermindern, oder zu vermeiden, oder sogar abzubauen.
Die Raumfahrt leistet dazu auch wichtige Beiträge. Wie viele Erdbeobachtungs- Wetter- und Atmosphärenforschungssatelliten wurden in den letzten Jahren in Dienst gestellt?
Damit können Umweltsünden erkannt, dokumentiert und erforscht werden. Sie liefern den Menschen, der Politik und natürlich auch der Presse die nötigen Fakten.
Wenn wir die Zusammenhänge verstehen, können auch wirksame Maßnahmen ergriffen werde.

So, ich habe jetzt 2 Glühbirnen in meiner Wohnung herausgedreht, die Heizung gedrosselt und werde jetzt zu Fuß zum Einkaufen gehen, um einen persönlichen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten! ;)
« Letzte Änderung: 01. Juni 2006, 17:59:24 von -eumel- »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #60 am: 01. Juni 2006, 18:59:39 »
Moin,

ich zitiere hier einen von mir sehr geachteten Menschen:

Niemand von uns will in die Höhlen der Steinzeit zurück. Deshalb ist ein *Ausstieg aus der Industriegesellschaft* auch völlig indiskutabel. Wir könnten uns jedoch auch dann sehr rasch in diesen Höhlen wiederfinden, wenn wir uns nicht bald und entschlossen dazu aufraffen sollten, die Spielregeln unseres sozialen und ökonomischen Verhaltens in einer Weise abzuändern, die der sehr realen Gefahr eines Umweltkollapses vorbeugt.
Keine Frage also, daß unsere Gesellschaft längerfristig keine Überlebenschance haben wird, wenn sie es unterließe, sich durch struktuelle Veränderungen den Herausforderungen zu stellen.
 Hoimar von Ditfurth / Unbegreifliche Realität / 1987



Jerry

Lunik

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Re: Ist das normal?
« Antwort #61 am: 01. Juni 2006, 19:40:00 »
Wenn ich das Aufkochen der politischen Gemüter hier so bemerke, dann finde ich es bedauerlicherst im Zeitalter des Postkommunismus und nicht auch schon im Zeitalter des Postkapitalismus zu leben. Weder der verschwenderische Umgang mit Ressourcen, wie ihn uns die USA oder China vormachen, noch das, was wir an Verschwendung in der SBZ oder SSSR erlebt haben, ist ein Vorbild.

Um nochmal konkret zum Klimaproblem zu kommen: Es ist schon richtig, dass der Kohlenstoffdioxidgehalt in manchen Erdepochen höher lag als heute, allerdings deswegen den Vorgang zu verharmlosen, ist nun völlig fehl am Platz. Im Übrigen hat ja auch die Sonneneinstrahlung in den vergangenen Jahrmillionen langsam zugenommen, so dass der sinkende Kohlenstoffdioxidgehalt der Atmosphäre einen Klimakollaps wie auf der Venus verhindert hat. Die Frage ist nämlich, wie schnell sich die Ökosphäre den Bedingungen anpassen kann.
Z. B. lag während des holozänen Klimaoptimums vor knapp 6.000 Jahren die Temperatur ca. 1,5 °C höher als im 20. Jahrhundert. Damals war die Sahara grün, da bedingt durch die hohen Verdunstungsraten über den Weltmeeren auch die Niederschläge zunahmen. Heute müsste ein ähnlicher Effekt eintreten, ist aber nicht der Fall. Die Ursache ist hier die Übernutzung in den Gebieten der Sahelzone. Somit kehrt sich die Entwicklung ins Gegenteil und der Treibhauseffekt verstärkt den Prozess der Desertifikation u. U. zusätzlich. Sich also auf Positiv-Effekte zu verlassen, ist blauäugig.
Die nächste Frage ist, wie schnell sich die Vegetationszonen verschieben können. Der Klimawandel verläuft definitiv zu schnell, es wird also ein Artensterben geben, die biologische Diversität verringert sich. Das könnte man vielleicht hinnehmen, aber da sich gleichzeitig die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen verändern, ist dies für die Welternährungslage eine Katastrophe. Nehmen wir z. B. die VRC. Bedingt durch das wirtschaftliche Wachstum werden landwirtschaftliche Nutzflächen knapper, außerdem nimmt bereits die Desertifikation auch ohne den Klimawandel bedrohliche Ausmaße an. Das Land verfügt nämlich nur über rd. 7 % der weltweiten Agrarflächen, aber etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt dort. Was nun, wenn sich bedingt durch die Klimaveränderung die Ernährungslage für China verschlechtert?
Nächster Knackpunkt ist die zu erwartende Migration der Weltbevölkerung. Es ist ja noch strittig, wie stark der Anstieg des Meeresspiegels ausfallen wird, aber wenn man bedenkt, dass die Küsten der Weltmeere zu den bedeutendsten Siedlungs- und Wirtschaftsgebieten überhaupt zählen, dann ist die Bedrohlichkeit der Lage wohl einsichtig.
Wenn es in der heutigen Zeit noch immer Menschen gibt die nun meinen, dass man angesichts dieser Gefahren so weiter machen kann wie bisher, um mal auszuprobieren, ob sich die Mehrheit der Klimaforscher vielleicht doch irrt, dann ist das erschreckend. Es zeugt von einem gehörigen Maß an Arroganz gegenüber dem Rest der Welt.

rolli

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #62 am: 01. Juni 2006, 21:04:47 »
Sorry Lunik

Zitat
Wenn es in der heutigen Zeit noch immer Menschen gibt die nun meinen, dass man angesichts dieser Gefahren so weiter machen kann wie bisher, um mal auszuprobieren, ob sich die Mehrheit der Klimaforscher vielleicht doch irrt, dann ist das erschreckend. Es zeugt von einem gehörigen Maß an Arroganz gegenüber dem Rest der Welt.

Das sind natürlich einfach Gemeinplätze. Es ist ja nicht so, dass nichts getan wird, im Gegenteil. Gerade hier in Europa ist schon enorm viel getan worden (Katalysatoren, Russfilter, Bleifreies Benzin, Kläranlagen, alternative Energien) und wird auch weiter viel getan. Gerade mit den unfassbaren Altlasten des Kommunismus wird ja jetzt stetig in den befreiten Oststaaten aufgeräumt, mit westlicher Technik, notabene. Wenn auch dort die Flüsse wieder sauber sind und alle Seen eine Kläranlage haben; Russfilter etc. ist schon einiges getan.-
Die strengsten Abgasbestimmungen sind jetzt in Kalifornien im Gange, auch dort findet schon lange Umdenken statt.-
Natürlich sind die echten Probleme in China, Indien und Afrika. Die sind aber sehr durch politische Verhältnisse bedingt.-
Dann der Anstieg der Meere: Manche Panikmacher schreiben von wenigen Jahren Vollzug; dem ist aber nicht so. Der Anstieg findet in grösserenZeiträumen
statt, so dass man Evakuierungspläne durchführen kann.

Und, nochmals, Klimaerwärmungen hat es schon immer gegeben, wie auch Eiszeiten, aber nie innert ein paar Jahren sondern auf längere Zeit.
Der Mensch hat also immer noch genügend Möglichkeiten, sich entsprechend zu Wappnen und zu reagieren.
Und er tut es auch, keine Frage.

Ich "glaube" nicht an diese ewige Panikmache, auch wenn ich durchaus die Zeichen der Zeit ernst nehme.

 :)

*

Online -eumel-

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Re: Ist das normal?
« Antwort #63 am: 02. Juni 2006, 12:58:04 »
Zitat
Und, nochmals, Klimaerwärmungen hat es schon immer gegeben, wie auch Eiszeiten, aber nie innert ein paar Jahren sondern auf längere Zeit.
Das ist nicht ganz richtig.
Es gab in schon mehrere plötzliche Klimawechsel, verursacht durch einzelne Ereignisse.
So wird beispielsweise beim Ausbruch eines Supervulkans wie Yellowstone innerhalb weniger Tage mehr CO2, Staub und Asche in die Atmosphäre geblasen, als der Mensch in seiner ganzen Existenz aufbringen konnte. (Yellowstone ist weiter aktiv und wird mit ziemlicher Sicherheit wieder ausbrechen. Statistisch gesehen ist Yellowstone bisher in gewisser Regelmäßigkeit ausgebrochen. Der nächste Ausbruch ist überfällig!)

Auch der Einschlag größerer Himmelkörper verursacht plötzliche Klimaveränderungen mit katastrophalen Auswirkungen für die Biologie (Artensterben).

Wenn sowas geschieht, wird das wohl das Ende der Menschheit bedeuten.
Es sei denn, es ist uns bis dahin gelungen, die Raumfahrt soweit zu entwickeln, daß wir umziehen können. ;)
(Ja ich weiss, Jerry, Du möchtest lieber hierbleiben!) ;) ;)
« Letzte Änderung: 02. Juni 2006, 12:59:19 von -eumel- »

*

Online -eumel-

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Re: Ist das normal?
« Antwort #64 am: 02. Juni 2006, 13:14:23 »
Zitat
Ich "glaube" nicht an diese ewige Panikmache, auch wenn ich durchaus die Zeichen der Zeit ernst nehme.
Andererseits habe ich mir überlegt, ob denn ein bißchen Panikmache diesbezüglich überhaupt schaden kann.
Manche Leute reagieren ja erst, wenn schon Panik ist. (Wenn ich so an die Politiker denke...)
Weil es dann aber für uns zu spät ist, könnte etwas Panikmache vielleicht ein Anstoß sein.

Das Klima-Problem ist eines von den ganz großen, die wir nicht erst abwarten können, um uns danach eine Lösung einfallen zu lassen.
Manche Probleme können wir nur überstehen, wenn wir vorbereitet sind.

rolli

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #65 am: 02. Juni 2006, 14:14:02 »
Hi eumel

das mit dem Ausbruch eines Supervulkans (Yellowstone) ist eine ständige Bedrohung der Menschheit, ob sie dann tatsächlich untergeht, wage ich zu bezweifeln; immerhin wirds dann verdammt ungemütlich.
Gut Schicksal, wer weiss es, wer weiss es ?  :-?

Den Einschlag eines grossen Meteoriten in den nächsten 30/40 Jahren scheint nach unseren lieben Astronomen zufolge ziemlich unwahrscheinlich, ist aber nicht auszuschliessen..., was immer das heisst.

Meine Güte, erst bei so'ner Diskussion wird einem bewusst, auf welch einem unstabilen Planeten wir leben. Hier ein Grad plus, da ein Meteorit, und schon haben wir Problemchen.

Fies wäre es nur, wenn die Menscheit einen tadellosen Klimahaushalt hinkriegen, und dann bricht Yellowstone aus   [smiley=evil.gif]

Da stehe Gott davor oder sonst ein schöner Mann !

euer sehr beunruhigter

Albert

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #66 am: 02. Juni 2006, 15:39:22 »
Hoi Leute

na da wird es ja immer philosophischer, gefällt mir.

Dann halten wir mal fest:

Sollten die Menschen ausgelöscht werden durch einen Supervulkan oder einen Supermeteor oder einen frühen Supergau der Sonne..

Oder soll es durch selbstgemachte Aufheizung der Atmosphäre und Verschmutzung passieren (was eher unwahrscheinlich ist, meiner bescheidener Meinung nach)

DANN hätten wir die unangenehme Frage:

Ja was ist denn mit den menschlichen Leistungen?
Shakespeare, Goethe, Kant, Nietzsche, Mann, Kafka, Bach, Mozart, Beethoven, Newton, Einstein und so weiter, und so fort:

Alles für die Katz ?

Kann es sein, dass das menschliche trachten und sein völlig unwichtig ist in der Geschichte des Kosmos? Ist Jesus umsonst am Kreuz gestorben? Und Mohamed, und Buddha.. und.., und .. und?

Irgendwie will ich das einfach nicht aktzeptieren (auch als Atheist nicht)

Tja, und schon beginnt die Frage nach dem Sinn des Lebens, der Natur, des Universums.

Sind wir vielleicht wirklich Kinder des Weltalls, wie H.v.D. in einem seiner grossartigen Bücher schreibt?

Das heisst, ist unsere Bedeutung vielleicht doch grössser, als wir selbst ahnen?

So, im Hintergrund läuft Mozart, wie passend.

 Demutsvolle und nachdenkliche Pfingsten

wünsche ich euch allen

*

Online -eumel-

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Re: Ist das normal?
« Antwort #67 am: 02. Juni 2006, 16:56:45 »
Dann sollten wir uns ein Denkmal setzen!

Ein unterirdisches Museum, tief in der Antarktis vergraben, mit einem Peilsender!

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #68 am: 02. Juni 2006, 17:17:03 »
Moin,


@ Albert: Kann es sein, dass das menschliche trachten und sein völlig unwichtig ist in der Geschichte des Kosmos?

Albert, dazu sage ich ganz eindeutig ja! Wir, der homo sapiens, erklären uns selbst zur Krone der Schöpfung, vergessen aber dabei, dass die Evolution nicht stehen bleibt und dass es den Jetztmenschen bald nicht mehr gibt.

@ Eumel: Dann sollten wir uns ein Denkmal setzen!

Jörg, für wen? Denkmäler setzt man doch nur, wenn eine hervorragende Leistung erbracht worden ist. Hat denn der homo sapiens bis jetzt eine hervorragende Leistung erbracht? Sicher gibt es einige Ausnahmen, aber die haben wir schon geehrt.

Jerry
u.a. auch *praktizierender Philosoph*

rolli

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #69 am: 02. Juni 2006, 17:20:10 »
Hi eumel

Sehr gute Antwort!

Der Kandidat hat huuuundert Punkte!

 [smiley=tekst-toppie.gif]

Das Problem ist nur: In der Antarktis kämen uns doch die reichsdeutschen Flugscheiben in die Quere, wäre doch unangenehm ,wg. Botschaft und Peilsender und so... [smiley=vrolijk_1.gif]

rolli

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #70 am: 02. Juni 2006, 17:28:12 »
Hi Jerry

Zitat
Hat denn der homo sapiens bis jetzt eine hervorragende Leistung erbracht?

Aber ja doch, hat er:

Indem er anfing zu denken, über sich, Gott und die Welt.
Das war noch nie da und ist eine ausserordentliche geistige Leistung.

Doch, kann man so sagen!

 ;)

Minshara

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #71 am: 02. Juni 2006, 20:42:53 »
Zitat
Moin,
@ Albert: Kann es sein, dass das menschliche trachten und sein völlig unwichtig ist in der Geschichte des Kosmos?
Albert, dazu sage ich ganz eindeutig ja! Wir, der homo sapiens, erklären uns selbst zur Krone der Schöpfung, vergessen aber dabei, dass die Evolution nicht stehen bleibt und dass es den Jetztmenschen bald nicht mehr gibt.

Ich würde eher sagen: nicht ganz!
Schließlich sind wir ein Teil des Kosmos und nehmen deswegen schon zwangsweise an seiner Evolution teil. Wenn unser Einfluß auf die Geschichte des Universums auch winzig erscheinen mag, wir sind immerhin schon in der Lage die Oberfläche eines Planeten zu verändern. Wer weiß, was wir eines Tages noch können!  ::)

Und dann gibt es da noch das Anthropische Prinzip - Das Universum ist genauso wie es sein muß, damit es eine Intelligenz hervorruft, die dies feststellen kann.

Mir gefällt der Gedanke, das Intelligenz dem Universum zu einem Bewußtsein verhilft.
Wenn das so wäre, dann wären wir in der Tat ein unverzichtbarer Teil des Kosmos. :)

*Schöne Pfingsten*
wünscht
Minshara

rolli

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #72 am: 02. Juni 2006, 21:09:49 »
Hallo Minshara

Zitat
Mir gefällt der Gedanke, das Intelligenz dem Universum zu einem Bewußtsein verhilft.
Wenn das so wäre, dann wären wir in der Tat ein unverzichtbarer Teil des Kosmos.  

Das gefällt mir auch! Prinzip Hoffnung

 8-)

*

Online -eumel-

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Re: Ist das normal?
« Antwort #73 am: 03. Juni 2006, 00:41:51 »
Zitat
@ Eumel: Dann sollten wir uns ein Denkmal setzen!
Jörg, für wen? Denkmäler setzt man doch nur, wenn eine hervorragende Leistung erbracht worden ist. Hat denn der homo sapiens bis jetzt eine hervorragende Leistung erbracht? Sicher gibt es einige Ausnahmen, aber die haben wir schon geehrt.

Für irgendjemand, der nach uns kommt!
Forscher, die das Universum erforschen und dabei zufällig auf diesen Planeten stoßen.
Für sie dürfte es schon interessant sein, daß sich hier Leben entwickelt hat und wie weit wir gekommen sind.
Ich glaube nicht, daß nur hier Leben entstanden ist.

Und wir wir wissen, ändert sich ja das Klima ständig. Vielleicht gibt es irgendwann wieder günstige Bedingungen und das Leben schafft es nochmal, sich auf diesem Planeten zu entwickeln!
Für das neue Leben wäre es sicher gut zu wissen, woran wir gescheitert sind!

Nicht für hervorragende Leistungen, nur ein Zeichen unserer Existenz.
So wie die goldene Plakette und die Schallplatte, an der Voyager-Sonde. Die konnte ja nicht so viel mitnehmen.

Aber hier auf der Erde könnten wir ein umfangreiches Zeugnis unserer Entwicklung hinterlassen.
Dabei dachte ich nicht an Heldenverehrung, sondern einen objektiven Abriss unserer Entwicklung.
Warum sollten wir unsere Fehler nicht darstellen? Das könnte sogar das Wichtigste sein!
Allein die selbstkritische Aufarbeitung unserer Geschichte könnte auch uns nützen.

@Jerry: Wenn Dich das Wort 'Denkmal' stört, können wir´s ja 'Grabmal' nennen! ;)
« Letzte Änderung: 03. Juni 2006, 00:44:35 von -eumel- »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Ist das normal?
« Antwort #74 am: 03. Juni 2006, 03:59:06 »
Moin,

ich habe vor vielen Jahren von einem Liedermacher folgendes Lied gehört:

Als nach dem allerletzten Knall das Leben auf dieser Erde aufgehört hatte zu existieren, kam ein großes weißes Raumschiff. Die Lebewesen in diesem Raumschiff hatten Pillen an Bord, Pillen, um die Traurigkeit zu vertreiben.
Und sie fanden zufällig einen alten verbeulten Projektor mit einem Film und diesen strahlten sie an ihr weisses Raumschiff. Und sie sahen einen Micky Maus Film mit Onkel Dagobert und Kater Carlo. Da sagten die fremden Besucher:
Wir hätten garkeine Pillen mitbringen müssen, lustig waren die Menschen und lustig haben sie gesprochen.Sie sind bestimmt alle freundlich miteinander umgegangen.


Nachdem ich diesen Text gehört hatte, kam ich ernsthaft in´s Grübeln; und ich meinte, und das tue ich auch jetzt noch, dass es besser wäre alles dafür zu tun, dass wir keine Veranlassung denen geben müssen sich durch einen allerletzten Knall gegen soziale Ungerechtigkeiten, Ausbeutung und Unterdrückung aufzulehnen.

In diesem Text habe ich erkannt, dass wir auf der einen Seite vor dem Abgrund standen und auch noch mal stehen werden und auf der anderen Seite reicht uns ein lustiger Film, um die Gedanken an ernsthafte Probleme zu verdrängen.

Falls dieser Beitrag nicht bei jedem so ankommt, den bitte ich um Nachsicht.


Jerry