@MpunktApunkt:
Eigentlich werden solche Schutzdeckel, die für den Betrieb von Instrumenten geöffnet werden müssen, grundsätzlich als "single point failure" betrachtet; die Designregeln sehen dazu vor, dass es für den Mechanismus des Deckelöffnens ein back-up geben muss, das nach anderen Prinzipien funktionieren soll als der Hauptantrieb (also kein einfaches Verdoppeln des Antriebs; dabei ist das Risiko, dass beide Mechanismen die gleiche Fehlfunktion entwickeln, zu groß). Also zB: Hauptmechanismus als schrittmotor-angetriebenes Scharnier am Deckel; back-up dann als Federantrieb mit Auslösung durch Paraffin Actuator oder Frangibolt. Das füht meist zu relativ aufwendigen/schweren Konstruktionen (failsafe design), deshalb sucht man gern nach alternativen Lösungen; zB (teil)transparente Deckel, wie hier offensichtlich (das hilft aber zB bei optischen Instrumenten oft nicht, da der Schutzdeckel auch vor der direkten Beleuchtung durch die Sonne schützen soll, zB bei S/C-Manövern (Energiekonzentration auf den Detektoren). Ein Beispiel ist die Robotic Arm Camera auf dem PHOENIX-MarsLander: die Kamera-Optik blickt durch ein staubdichtes Filterfenster auf die Marsoberfläche; dieses Filterfenster wird durch eine Schutzklappe abgedeckt, die im wesentlichen aus einer transparenten Saphirplatte besteht (kratzfest wegen des Schmirgeleffekts des windgetragenen Marsstaubs). Für Aufnahmen wurde die Schutzklappe kurzzeitig geöffnet. Falls dieser Mechanismus versagte, waren weiterhin Aufnahmen möglich, mit u.U. gewissen Einschränkungen (Transparenz der Saphirplatte; mögliche Abschattung durch den Rahmen der Klappe usw).
Das muss beim Entwurf solcher Instrumente im Einzelfall genau analysiert und bewertet werden (FMECA=Failure Modes Effects and Criticality Analysis), bevor man loslegt.
(MIL-P-1629 – Procedures for Performing a Failure Mode, Effects and Criticality Analysis)