"Baggerhand" war der falsche Ausdruck - es ist eine
Greifhand, die die Felsbrocken aufsammelt, falls die Oberfläche des Asteroiden mit Geröll übersät ist und die Abflex-Methode nicht funktioniert.
Hier siehst Du einen von vier Füßen, die an Beinen befestigt sind, die gleichzeitig als Arme fungieren, mit denen sich die Sonde über den Kopf greifen und die ringförmigen Probenbehälter (样品容器) in dem Transportbehälter am "Scheitel" platzieren kann:
Bild:
Zhao ZhijunDas, was wie ein Spiralbohrer aussieht, die sogenannte "Bohrstange" (钻杆), ist ein Nagel, der dem Asteroiden mittels eines Ultraschallvibrationsgenerators (超声波钻) und dem entsprechenden Vortriebsgerät (超声波钻进给机构) schräg in den Leib getrieben wird, so ähnlich wie früher Dachbalken zusammengenagelt wurden. Jeweils zwei gegenüberliegende Füße verankern die Sonde dann mit wie ein "V" gegenläufigen Nägeln. Die kleinen Noppen auf der Fußsohle, das sogenannte "Fußkissen" (足垫) sollen es ermöglichen, auch bei etwas unebenem Untergrund den Fuß dicht an den Boden zu bringen. Man hofft, dass die Verankerung so fest ist, dass sich die Sonde bei der Probenentnahme nicht selbst wegdrückt. Kamo'oalewa hat für praktische Zwecke keinerlei Schwerkraft - die Sonde hängt an dem Felsbrocken (hoffentlich) oder Geröllhaufen (dann eben grapsch-und-weg) wie ein Raumfahrer, der sich an einem Handgriff außen an der Raumstation festhält.
Die eigentliche Probenentnahme erflogt mit einer mit 3000 Umdrehungen pro Minute rotierenden Trennschleifer-Scheibe (砂轮), die Du auf der linken Darstellung hinter der rotierenden Bürste (毛刷), mit der sie gekoppelt ist, sehen kannst. Die Flex-Scheibe wird von einem Vortriebsmechanismus (砂轮进给机构) gegen den Boden gedrückt und erzeugt Staub. Die Funkengarbe aus der Schlosserwerkstatt ist hier das ersehnte Produkt, das von der Bürste durch die Probenöffnung (进样口) in den Sammelbehälter geschleudert wird.
Der Befestigungsnagel kann übrigens wieder herausgezogen werden. Die Sonde streckt dann immer ein Bein vor, nagelt sich dort wieder fest und wiederholt das eines nach dem anderen mit den übrigen Beinen. Es bleiben immer drei Beine verankert, ein Bein bewegt sich. So kann die Sonde wie ein Freikletterer über den Asteroiden krabbeln und an verschiedenen Stellen immer wieder versuchen, Proben zu nehmen, bis die Behälter voll sind. So sah das im Training aus (dort wurden Kalksteinplatten als Asteroidenimitat verwendet):
Bild:
HITDas rechts oben sind Kaltgastriebwerke (喷气) mit einer Schubkraft von insgesamt(!) 20 N (总推力 20 N), die die Sonde gegen den Asteroiden drücken (下压). In dem Bild darunter wird der Ultraschall-Spax mit einer Kraft von 5 N in den Asteroiden getrieben und die Sonde auf diese Art fest verankert (附着固定). Das ist der Vorgang, über den sich Ye Peijian in dem Youtube-Video so wortreich auslässt.