Ich sehe das, wie Pirx und gehe davon aus, daß nach 45 Minuten der Treibstoff alle war. Roskosmos hat bestätigt, daß die Tanks nun leer sind. Einen Purge, angekoppelt an der ISS, würde ich nur im Notfall wagen. Das läßt den Schluß zu, daß die Kontrolle über die ISS (nicht jedoch MLM-U!) erst wieder da war, als die Tanks leer waren. MLM-U ist ja noch nicht in das Lagekontrollsystem der ISS eingebunden. Irgendwann sollte es die Roll-Kontrolle übernehmen, wozu die (internen) “Hochdrucktanks”, im Gegensatz zu den ND-Außentanks, die zu den Marschtriebwerken gehören, dienen. Dazu müssen aber noch Kabel verlegt werden.
Hier scheint sich der Fehler vom ersten Tag, als es nur Telemetrie gab, und keine Kontrolle, wiederholt zu haben, denn das MLM-U war offensichtlich mit Ende der Kopplung nicht steuerbar, sonst hätte man das Lagekontrollsystem von MLM-U sofort abschalten können, was man nicht tat (oder nicht konnte). Die Kopplung lief ja automatisch unter der KURS-Software ab und ein Kontakt war außer der Telemetrie nicht notwendig.
Ich würde gerne wissen, ob die Russen wußten, daß oder ob sie ein ungesteuertes Raumfahrzeug angekoppelt haben und sie sich nur noch auf KURS verlassen haben, weil MLM-U, wie öffentlich bekannt war, keine Chance für einen zweiten Anflug hatte. Die Praxis zeigte dann auch: es war leichter, die Progress zu aktivieren, als die Antriebe von MLM-U abzuschalten.
Ich mag hier gar nicht weiter denken...
Solowjow sagt hier ganz offensichtlich nicht die Wahrheit, wenn er von einem kurzzeitigen SW-Ausfall spricht. (Abgesehen davon, daß auch SW menschengemacht ist.)
Ich empfehle aber Scott Manley, der auf der Basis des Bekannten eine saubere Analyse geliefert hat:
https://youtu.be/jTR5evpFLb4