Als es Mitte der 90er um einen Nachfolger des Space Shuttles ging, wählte man den Venture Star. Einen einstufigen Transporter mit neuartigen Aerospike-Triebwerken, metallischem Hitzeschild und Tanks aus Kohlefaserverbund-Werkstoffen. Kurzgesagt, das technisch komplizierteste Konzept. Nachdem man fast 1 Milliarde Dollar ausgegeben hatte, stellte man fest, dass dieses System technisch nicht möglich war. Die Gewichtsprobleme waren so groß, das der Venture Star nicht mal leer einen Orbit erreicht hätte.
Die Auswahl von Starship als Mondlander ist genauso sinnvoll. Keiner weiß, ob das System überhaupt jemals funktionieren wird. Ich halte es für unmöglich.
Du kannst es ja dafür halten. Aber die Experten sind halt anderer Ansicht.
Das Ding ist eine Stahldose mit redundanten Triebwerken. Dazu bekannte Elemente etwas größer dimensioniert (Lebenserhaltung, F9 Beine, Raumfahrtelektronik...).
Das es an einigen kleinen Stellen haaken kann - geschenkt.
Die prinzipielle Machbarkeit des LSS selbst infrage zu stellen ist aber ... mutig.
Mit diesem System hat sich SpaceX übernommen. Es wird genau so enden wie die Falcon 1e, die Falcon 5 oder Red Dragon.
Demnach: Starhip wird von einem größeren, besseren projekt abgelöst und deswegen ganz früh in ihrer Entwicklung abgebrochen.
Bzw. noch vor der technischen Entwicklung abgebrochen, weil die NASA sich gegen das Prinzip (Beine durch Hitzeschild und dann Landlandung) ausgesprochen hat.
Du meinst ja dass das Starship technisch nicht umsetzbar war. Darauf passen diese Projekte aber nicht.
Es gibt einfach zu viele offene Punkte für einen bemannten Einsatz. Bei Apollo war der Mondlander auf Sicherheit gebaut.
Eher auf extreme Gewichtsreduzierung. Die Sitze wurden nicht aufgrund von Sicherheitserwägungen raus genommen.
Starship dagegen soll aus Stahl bestehen, mit Hochdruck-Hauptstrom-Triebwerken (Methan, LOX). Wie reagieren diese Triebwerke auf die Umgebungsbedingungen auf dem Mond? Schon der Staub dürfte für ein Triebwerk mit Pumpenförderung kritisch sein.
Wenn der Treibstoff in die Pumpe kommt - mit Sicherheit. Kannst du mir erklären wie der Mondstaub dorthin gelangen soll?
Da sehe ich sogar noch die Kippgefahr und ein Hochschleudern von Steinen beim Start als größere Probleme.
Und jetzt soll er in 3 Jahren auf dem Mond landen? Unmöglich! Selbst kommerziell bestehen massive Zweifel an diesem Konzept. Seine Nutzlast ist zu groß! Es dürfte fast unmöglich sein, genug Nutzlasten für einen wirtschaftlichen Betrieb aufzutreiben.
Es ist unmöglich genügend Nutzlast = Satelliten für einen (wirtschaftlichen) Betrieb aufzutreiben? Wenn wir nur jemanden kennen würde, der schnell viele Satelliten in den Orbit bekommen will.
Gut möglich, dass ein Starship erst nach 2024 auf dem Mond landet.
Unmögliches dauert bei Elon Musk gewöhnlich etwas länger.
Ich glaube und hoffe auch, daß sls, Orion und Gateway nicht realisiert werden. Einfach weil zu teuer und zu langsam. Elon lässt sich da nicht ausbremsen und das hat wohl auch die NASA verstanden. Wenn der erste Milliardär mit Kumpels um den Mond fliegt und die NASA noch nichts wirklich Fliegbares vorzuweisen hat, wird es langsam eng und unglaubwürdig für die. Das lunar Spaceship halte ich für wesentlich einfacher zu realisieren als das normale Spaceship. Leider braucht man aber beide, SS als Tanker, für die Mondmission.
Meine Vermutung ist. Lunar SS in den Erdorbit, mehrfach betanken, dann Besatzung mit Crewdragon gestartet. LSS fliegt zum Mond und landet dort. Dann start vom Mond in den Erdorbit und mit der Crewdragon wieder auf die Erde. Das ist am Einfachsten. Das könnte man auch mit einem seperaten Aufstiegsmodul machen, was in der Lage wäre die Crewdragon im Erdorbit zu erreichen, dann könnte ein LSS immer auf dem Mond bleiben.
Problematisch sehe ich hier eigentlich nur die Entwicklung des Tankers.
- zumindest erste Flüge mit SLS/Orion wird es geben. Gut möglich dass es später gecancelt wird (würde die Kosten des Mondprogramms mehr als halbieren). Aber die Hardware für die ersten Flüge ist da, die Verträge geschlossen, die Politiker bezirzt
- Separate Aufstiegsmodul würde den ganzen Sinn des Landers widersprechen und die Komplexität erhöhen. Und außerdem gegen den Entwicklungsvertrag verstoßen.
- Ein Starship schafft die Tour LEO-Mond-LEO ohne zusätzliches auffüllen nicht. Und ein auftanken nachdem die Mission selbst begonnen hat/Menschen an Bord sind möchte die NASA nicht.
Das Geld für Gateway kann man sich nun wirklich komplett sparen. Warum soll eine „Kapsel“ an eine „Wohnstation“ ankoppeln, die einen Bruchteil des Volumens bietet?
Um eine Crew zum Starship zu bringen, brauch ich weder ein SLS noch Orion. Denn ein Umstieg im LEO wird am Gesamtrisiko der Mission nichts ändern (vermutlich wird man die Raptoren ja auch für den Abstieg am Mond (mit-) benutzen?). Dann könnte man ja auch mit Falcon 9 und Dragon in den LEO fliegen und der Crew einen Trip zum Mond im viel gemütlicheren Starship statt in der Orion – Dose gönnen.
Wenn ich ein Starship am Mond habe, habe ich praktisch ein Habitat. Es wäre aus meiner Sicht extreme Verschwendung, es wieder vom Mond zu starten um es dann nutzlos in einem Mondorbit zu parken (so 100 Meter neben dem Gateway – das wäre doch super). Konsequenterweise könnte man ja auch ein ganz einfaches Raumschiff auf die Mondoberfläche als Nutzlast mitnehmen, das im Prinzip sowas wie eine Apollo Lunar Lander Aufstiegsstufe ist. Lt. Wikipedia hatte die Apollo Lunar Lander Ascent Stage gerade mal eine Masse von 10,300 lb (4,700 kg). Man könnte also mit 10 Tonnen locker eine Aufstiegsstufe für eine 4 Personen Crew bauen. Das Starship bleibt dann als Habitat am Mond erhalten.
Das große Problem ist der Rückweg vom Mond. Dafür sehe ich aktuell keine andere Lösung als allein dafür ein SLS mit Orion raufzuschicken. Aber dafür muss es doch irgendeine bessere Lösung geben … hoffentlich …
Das Starship ist (NOCH) kein gutes Habitat. Dafür fehlt zu viel. Vor allem die Ausdauer. Aber auch vieles andere.
Zudem sind auch zum Gateway schon Aufträge raus. Der Zug zum (minimal) Gateway ist abgefahren.
Zum Ersatz der Orion durch Starliner/CrewDragon... siehe oben.
[Sonst Zustimmung. Es wird länger dauern, toll werden, und mittelfristig ein ordentliches Umdenken erzwingen]