So schön diese Verträge natürlich für ULA, ESA, und ihre jeweiligen Zulieferer sind, aus wirtschaftlicher Sicht machen sie für mich keinen Sinn.
Es ist halt eher ein Alles oder Nichts Vertrag auf den letzten Drücker. Und eine riesige Wette. Klar, Amazon kann sich das leisten. Wir kennen solche Wetten ja auch von Google, das klappt halt ein paar Mal und der Rest der Projekte verschwindet wieder und wird abgeschrieben.
Man muss halt bis 2026 die Lizenzanforderungen oben haben, sonst verfällt die Lizenz, was im Normalfall der Tod des Projektes wäre. Das versucht man nun mit 3 Trägern von denen noch keiner geflogen ist. Diese Träger müssen zumindest (ein wenig Spielraum hat man, aber Raketen bauen sich auch nicht von jetzt auf gleich) ungefähr wie geplant fertig werden, und auch die benötigten Kapazitäten bereitstellen.
Keiner der 3 Anbieter plant momentan eine Art Fließbandfertigung von Raketen, wie Sie Musk mit seinem Starship im Kopf hat. Die Wahrscheinlichkeit das 2 Anbieter einen Ausfall des 3. kompensieren könnten ist gering. Es muss bei allen 3 klappen.
Auch von den Kosten ist es ein sehr großes Risiko, denn das ganze ist jetzt schon teurer als Starlink. Das allein wäre noch nicht das Problem da die Kapazitäten auch von Starlink begrenzt sind. Man könnte sich somit, selbst wenn es ein kleines Stück teurer ist, Kundenkreise erschließen, für die Starlink nichts ist. Für sowas ist auch die eigene Marktmacht natürlich von Vorteil. Dummerweise hat SpaceX ja immer noch die Option die Kosten mit dem Starship dramatisch zu senken. Somit ist es zudem im Grunde auch eine Wette das SpaceX mit dem Starship scheitert.
ABER:
4 Jahre ist eine lange Zeit. Vor allem wenn man wie Bezos 58 Jahre ist. Bezos ist ja mittlerweile Chef vom Verwaltungsrat, warten wir ab wie das bis 2026 aussieht. Und bisher hat auch SpaceX bei Starlink noch sehr große Risiken und ist definitiv lang nicht durch.