Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #175 am: 27. Dezember 2019, 10:09:40 »
Gertrud, dank für Link.
Für mich ist mehr ins Bewusstsein gerückt, dass es in meinen Breitengraden im Hochsommer nahe immerzu Beeinträchtigungen geben wird, da die Sonne in der Nacht nicht so tief hinter/unter dem Horizont wandert.

Nachtrag:
...äääh, die Sonne wandert nicht, ...die Erde dreht sich...  :)
Alle sagten: es funktioniert nicht.
Dann kam einer und machte es.

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #176 am: 27. Dezember 2019, 13:44:29 »
Und noch etwas mehr im Norden hat man im Hochsommer gar keine Nacht mehr  ;)

Hat schon seinen Grund, warum hier in der Gegend Hobbyastronomie ein Winterhobby ist.

Ich habe mich jetzt mal die letzte Zeit ein bisschen ausfühlicher mit dem beschäftigt, was Hugo angefangen hat, und habe mir angeschaut, zu welchem Zeitpunkt ein Stern durch Starlink blockiert wird. Ich habe mir zuerst wie er auch einen bestimmten Stern rausgesucht (wobei seine Wahl mit Polaris meiner Meinung nach ungünstig ist, da der eben die Sonderstellung hat, fix zu sein und damit nicht repräsentativ ist). Anders als er bin ich nicht an den Live TLE Daten interessiert, da man mit deinen keine sinnvolle Vorhersagen machen kann, weder über den Einfluss der Menge an Satelliten  (da noch nicht existent) noch über den Einfluss der verschiedenen Monate (da die TLEs nur ein paar Tage propagierbar sind)
Ich habe mir daher TLEs gebaut, die die Satelliten in 72 Planes mit je 22 Sats bei 53° Inklination verteilen, also der aktuell geplanten ersten Konstellation.
Als Beobachtungsort habe ich mir das VLT ausgesucht, damitdie Daten so gut wie möglich auf die professionelle Astronomie anwendbar sind. Verwendet man andere Orte an hohen Breitengraden wird die Bedeckung durch Starlink geringer, da die nur eine Inklination von 53° haben und damit weniger/keine im Weg sind wenn man Sterne mit großer Deklination beobachtet. Da Observatorien aber meist an niedrigen Breitengraden gebaut werden, fand ich das VLT bei 24 Grad Süd geeignet repräsentativ.
Außerdem ist es wichtig, zu berechnen, welche Satelliten von der Sonne angestrahlt werden, denn ansonsten befindet sich quasi dauerhaft ein Starlink Satellit in der Nähe (wie man gleich in den Plots sieht)
Wenn man den nähsten Winkelabstand berechnen möchte, muss man die TLEs leider in sehr kleinen Zeitschritten propagieren, damit man nicht den engsten Punkt verpasst. Insgesamt habe ich daher über ein TB an Daten produziert... ;)
Ich habe mich am Ende dazu entschieden, den Abstand nicht für einen speziellen Stern zu berechnen, sondern habe als Ziele ein Gleichmäßiges Grid in Deklination/Rektaszension zwischen -75 bis 75° / 0 bis 24h verwendet .
Für jeden Punkt habe ich einen kompletten Tag für jeden 1. Tag im Monat simuliert. Ich habe davor auch mal getestet, ob es auf den Tag ankommt, aber die Unterschiede zwischen zwei benachbarten Tagen sind vernachlässigbar.
Für jede Simulation lässt sich ein Plot ähnlich zu dem von Hugo erstellen, hier habe ich mal als Beispiel einen Plot vom 1.1. bei der Beobachtung von 15h, -60deg (der Plot stellt einen Extremfall für den Einfluss von Starlink dar):

https://images.raumfahrer.net/up071055.png
Im Hintergrund ist die jeweilige Tageszeit als Colorcode dargestellt, nur der ganz dunkle Bereich zeigt die Astronomische Nacht. Der orangene Graph zeigt den nähsten Abstand zu allen Satelliten, die von der Sonne angestrahlt (also sichtbar) sind, der blaue Graph zu allen Satelliten inklusive nicht angestrahlten. Die schwarze gestrichelte Linie ist bei 5°, die gepunktete bei 2°. Ganz oben sind noch die Intervalle angezeigt, bei denen eine Beobachtung ohne Starlink (grün) oder mit (gelb) möglich ist, wobei dafür als Bedingung definiert ist, dass das Zielobjekt mindestens 15° über dem Horizont ist, astronomische Nacht ist und bei gelb kein Satellit näher als 5° ist. Ich habe hier 5° gewählt, weil meine Zeitschritte nicht fein genug sind, um auflösen zu können, ob das Artefakte durch die diskrete Zeit sind (also der Abstand zwischen den Punkten doch noch kleiner wird). Außerdem wird eigentlich fast immer auch in regelmäßigem, kurzen Abstand die 2° Marke unterschritten, wenn die 5° unterschritten werden. Auf der rechten Seite sieht man außerdem noch, an welcher Stelle im Himmel sich die Satelliten zu einem bestimmten Zeitpunkt befinden. Der Zeitpnunk ist der, an dem im rechten Plot die grüne Line ist (das ist eigentlich eine Animation und das hier nur ein einzelner Frame).

Wie gesagt, der obere Plot ist ein Extremfall, das andere extrem ist beispielsweise zu sehen, wenn man das gleiche Objekt, aber jetzt am 1.6. betrachtet:

https://images.raumfahrer.net/up071056.png

Hier wird genau 0% Beobachtungszeit verloren
Wenn man jetzt für alle simulierten Beobachtungsobjekte und Monate die Ergebnisse kombiniert, erhalt man als Info, an welche Stellen und zu welchen Zeitpunkten eine Beeinträchtigung stattfindet. Hier dargestellt ist die verlorene Observationzeit je Zielposition und Monat.
[PLOT LOST TIME]

https://images.raumfahrer.net/up071057.png

Man sieht zum einen die Bänder entlang der Kante der maximal sichtbaren Rektaszension, wo man oft sogar 100% der möglichen Zeit verliert. Das ist passend zu den oben gezeigten Plots: Die Satelliten müssen von der Sonne angestrahlt werden, obwohl astronomische Nacht ist, daher müssen sie tief am Horizont stehen. Also werden vor allem die Objekte beeinflusst, die nur niedrig am Himmel auftauchen, und zwar nur in dem Zeitraum, in dem es überhaupt noch angestrahlte Satelliten gibt. Allerdings wandert der sichtbare Bereich entlang des Jahres. Dazu kommt noch, dass man fast immer Beeinträchtigungen bei hohen negativen Deklinationen hat. Die Objekte sind aber länger sichtbar, sodass das hier eher 30% verlorener Observationszeit entspricht, man also in der selben Nacht noch die Möglichkeit hat, das Objekt zu beobachten (wenn die anderen Randbedingungen das zulassen)

Da ich selbst kein Astronom bin, möchte ich den Beitrag so objektiv wie möglich lassen und nicht anfangen, die Ergebnisse auf daraus resultierende Folgen für die erdgebundene Astronomie hin zu interpretieren. Das hebe ich mir für wann anders auf ;)
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

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Tolle Analyse und Simulation.

Danke, 'stillesWasser'!

^ In dieser ersten Konstellation dürfte man (ja nach notwendigem freiem Gesichtsfeld) immer noch einige 5min - Löcher zwischen den störenden Satellitendurchgängen finden. Bei 31k Sats sähe das wohl schon schwieriger aus.

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https://spacenews.com/spacex-astronomers-working-to-address-brightness-of-starlink-satellites/

Ein guter Artikel von Spacenews bezüglich einer Tagung zum Thema 'Auswirkungen der Megakonstellationen' auf dem 235th Meeting der American Astronomical Society (AAS):

- Neue Aussagen von SpaceX, dass sie Überrascht über die Helligkeit der Starlink Satelliten waren. (Patricia Cooper)
- Im Zielorbit sollen sie jetzt ~ Magnitude 5 haben und damit an dunklen Orten sichtbar sein.
- Der DarkSat von Starlink wird noch bis ende Februar brauchen um im Zielorbit anzukommen. Erst dann können konkrete Messungen des Effekts der Beschichtung beginnen. (Patrick Seitzer, Astronom an der University of Michigan)

Dazu noch drei englische Zitate:

Zitat
Cooper said that SpaceX would work quickly to reduce the brightness of its satellites, but didn’t give a specific timetable or state if other experimental satellites are in the works. In the meantime, the company will continue to launch the original design of Starlink satellites that are designed to be operational for five years, a plan that some astronomers at the meeting criticized.

“We don’t know yet if these mitigations are useful and effective,” she said. “We tend to work very quickly. We tend to test, learn and iterate.”

- einige der Astronomen kritisierten den iterativen Ansatz von SpaceX, den diese aber noch einmal betonten

Zitat
“We have not had to cajole SpaceX in any way. They’ve been very receptive and very proactive,” he [Jeff Hall, AAS Arbeitsgruppenvorsitzende] said. Those discussions, he said, initially focused on SpaceX’s Starlink deployment plans, but more recently have been more just “keeping in touch” as SpaceX prepared to launch its experimental DarkSat.

Hall added that it was premature to discuss regulations regarding satellite brightness.

- es gibt, hier zu mindest, kein großes Zerwürfnis zwischen SpX und den Astronomen. Man arbeitet schon eine Weile gut zusammen. SpX musste dazu nicht gedrängt werden
- der AAS meint, dass es noch zu früh ist um über Vorschriften zu diesem Thema zu diskutieren.

Zitat
Both astronomers and SpaceX said they hope, as an initial step to get the Starlink satellites dim enough to not be visible to the naked eye even in the darkest skies. The next step will be to figure out what else can be done to mitigate their effects on major observatories, specifically the Vera Rubin Observatory (formerly Large Synoptic Survey Telescope) under construction in Chile. Astronomers said that wide-field telescope was particularly threatened by Starlink and other megaconstellation satellites.

Hall said his AAS committee plans to start discussions with OneWeb later this month, shortly before the company begins full-scale deployment of its constellation. Six OneWeb demonstration satellites are currently in orbit, at altitudes higher than SpaceX. Seitzer said the satellites, at about eighth magnitude, are too dim to be seen by the naked eye, but pose in some cases greater concerns to professional astronomers than Starlink satellites because, at their altitudes, they may be visible all night during the summer, rather than just around sunset and sunrise.

- Mehrteiliger Ansatz bei SpaceX: Zuerst soll man die Satelliten dunkel genug bekommen dass sie auch an dunklen Standorten mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen sind. Danach 'will man mal sehen, was noch getan werden kann um die Beobachtungen der Observatorien (insb. des LSST) zu schützen'
- die AAS möchte noch im Januar mit OneWeb in Diskussion treten. Es ist laut der AAS zu vermuten dass diese zwar visuell dunkler sein werden, aber in einigen Fällen (aufgrund des nicht-Verdeckens der Satelliten durch den Erdschatten) größere Probleme breiten als StarLink

tonthomas

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...
- Der DarkSat von Starlink wird noch bis ende Februar brauchen um im Zielorbit anzukommen. ....
Heisst das, es gibt jetzt genau einen Starlink-Satelliten mit versuchsweise geänderten Reflektionseigenschaften?

Gruß    Pirx

Offline Hugo

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Heisst das, es gibt jetzt genau einen Starlink-Satelliten mit versuchsweise geänderten Reflektionseigenschaften?
Kurzfassung: Ja.

Langfassung: Das Problem ist, daß die Satelliten an dieser Seite ihre Wärme abstrahlen müssen. Man testet jetzt mit einem Satelliten, ob das Funktioniert, oder ob der Satellit jetzt im All von der Sonne "Geröstet" wird.

Wenn es gut geht, wird man alle Satelliten "schwarz anmalen".

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Offline Gertrud

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Hallo @Pirx,

es gibt in Bezug der Helligkeit der Starlinks folgende Aussage(n). Wurde im Netz mehrfach erwähnt, aber der Artikel von Nature ist für mich die sicherste Quelle.

Dazu die Angaben:
Zitat
Several factors contribute to their puzzling brightness, astronomers reported at the meeting. SpaceX says the position of the solar panels might have something to do with it: at lower elevations, before the orbit boost, the satellites’ panels are positioned like an open book to reduce drag. That temporary orientation could make them reflect more sunlight. The speed at which a satellite moves across a telescope’s field of view is also important — the slower it moves, the more brightness accumulates per pixel of imagery.
Mehrere Faktoren tragen zu ihrer rätselhaften Helligkeit bei, berichteten Astronomen auf dem Treffen. Laut SpaceX hat die Position der Sonnenkollektoren möglicherweise etwas damit zu tun: In niedrigeren Lagen werden die Satelliten wie ein offenes Buch positioniert, um den Luftwiderstand zu verringern. Durch diese vorübergehende Ausrichtung könnten sie mehr Sonnenlicht reflektieren. Die Geschwindigkeit, mit der sich ein Satellit über das Sichtfeld eines Teleskops bewegt, ist ebenfalls wichtig. Je langsamer er sich bewegt, desto mehr Helligkeit entsteht pro Pixel Bild.

Zitat
Twilight zone
Calculations suggest the Starlink trails will interfere with astronomy most significantly during the hours surrounding twilight and dawn. That’s a particular problem for observations that need to be made during twilight, such as searches for some near-Earth asteroids. And on short summer nights, the satellite trails could be visible all night long.
Berechnungen legen nahe, dass die Starlink-Pfade die Astronomie in den Stunden um die Dämmerung und den Sonnenaufgang am stärksten beeinträchtigen. Dies ist ein besonderes Problem bei Beobachtungen, die in der Dämmerung durchgeführt werden müssen, z. B. bei der Suche nach erdnahen Asteroiden. Und in kurzen Sommernächten könnten die Satellitenspuren die ganze Nacht sichtbar sein.

Zitat
That leaves darkening as a leading option. With DarkSat, SpaceX engineers painted surfaces on the satellite that scatter light or reflect light diffusely, says Cooper. That could make them faint enough to be invisible to anyone looking up at a typical night sky — but almost certainly still visible to most astronomical research telescopes.
Das lässt eine Verdunkelung als führende Option übrig. Mit DarkSat haben SpaceX-Ingenieure Oberflächen auf dem Satelliten gemalt, die Licht streuen oder diffus reflektieren, sagt Cooper. Das könnte sie so schwach erscheinen lassen, dass sie für jeden unsichtbar sind, der in einen typischen Nachthimmel schaut - aber für die meisten astronomischen Forschungsteleskope mit ziemlicher Sicherheit immer noch sichtbar.
Die Quelle dazu:
https://www.nature.com/articles/d41586-020-00041-4


Zitat
The Starlink satellites are brighter than 99% of the existing satellites in orbit. #AAS235
Die Starlink-Satelliten sind heller als 99% der vorhandenen Satelliten im Orbit. #AAS235
Quelle:
https://twitter.com/DanielCaton/status/1215010918913855488

Zitat
Concerning: @SpaceX is going to continue to launch the original bright satellites until they figure out how to effectively decrease the satellite brightness. #AAS235
Bezüglich: @SpaceX wird die ursprünglichen hellen Satelliten weiter starten, bis sie herausfinden, wie die Satellitenhelligkeit effektiv verringert werden kann. #AAS235
https://twitter.com/vbaldassare/status/1215022953177313280

Beste Grüße
Gertrud
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http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
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Offline Gertrud

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Hallo @Pirx,

ein Nachtrag, nur der Darksat hat eine abdunkelnde Beschichtung erhalten.
Ob diese Farbe auch auf die Solarpanel aufgebracht wurde ?, vermute ich mal eher nein.
Er hat die Nummer 1130.

Beste Grüße
Gertrud
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Offline Hugo

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In niedrigeren Lagen werden die Satelliten wie ein offenes Buch positioniert, um den Luftwiderstand zu verringern. Durch diese vorübergehende Ausrichtung könnten sie mehr Sonnenlicht reflektieren.
Ist ja zum Glück nur vorübergehend. Wenn man überlegt, daß ein Satellit 2 Monate  braucht um in den Orbit zu  kommen und dort dann 72 Monate verbleibt, dann ist die Aufstiegszeit der Satelliten <3% der Lebensdauer.

tonthomas

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Guten Abend!

Ich habe noch nicht gelesen, dass jemand auf die ausser Dienst gestellten, absteigenden Satelliten, von denen es ja künftig eine erheblich Anzahl geben wird, reflektiert ( ;D) hätte. Oder ist mir das schlicht entgangen?

Gruß   Pirx

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Offline Sensei

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Nur, was die Gefahr durch Treffer/als Weltraummüll betrifft. Noch nicht bezüglich der Lichtverschmutzung.

Aktiv versenkt dauert das ja nicht lange. Man muss ja auch nur den tiefsten Punkt senken und nicht den ganzen Orbit.
Schwierig wird es wohl nur bei toten Satelliten.

Offline MarsMCT

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ein Nachtrag, nur der Darksat hat eine abdunkelnde Beschichtung erhalten.
Ob diese Farbe auch auf die Solarpanel aufgebracht wurde ?, vermute ich mal eher nein.
Er hat die Nummer 1130.

Die Solarpanels sind in Betriebslage sowieso praktisch unsichtbar. Nur in der Übergangszeit, wenn sie warten, tragen sie nennenswert zur Helligkeit bei.

Interessant ist die Beschreibung der Beschichtung. Also nicht einfach dunkel durch Lichtabsorption. Das würde den Satelliten aufheizen und Infrarotstrahlung verursachen, was Infrarotastronomie stören könnte. Sie verwenden stattdessen Streuung, was ich ja schon vorgeschlagen hatte als Riffelung der Oberfläche. Die Helligkeit sinkt dadurch wohl nicht so stark aber genug, um mit dem Auge nicht mehr sichtbar zu sein.

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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen

Die Genehmigung von SpaceXs Starlink Mega Constellation durch die FCC war möglicherweise rechtswidrig.

Ein neues Papier deutet darauf hin, dass die Behörde bei der Genehmigung der Satelliten gegen das US-amerikanische Umweltrecht verstoßen und bei einer Klage vor Gericht die FCC wahrscheinlich verlieren würde

Ein neues Papier, das später in diesem Jahr im Vanderbilt Journal of Entertainment and Technology Law veröffentlicht werden soll, argumentiert, dass die Federal Communications Commission,(FCC) die für die Lizenzierung des Betriebs dieser Konstellationen in den USA zuständige Behörde, die Auswirkungen dieser Satelliten auf die Umwelt und den Nachthimmel hätte berücksichtigen müssen. Wenn die FCC ein wichtiges Element der Umweltgesetzgebung des Bundes ignoriert, könnte sie vor Gericht verklagt werden und verlieren, und es würde möglicherweise weitere Starts von Mega-Konstellationen aufhalten, bis eine ordnungsgemäße Überprüfung durchgeführt wird.
Es gibt dieses Gesetz, das National Environmental Policy Act [NEPA], das die Bundesbehörden auffordert, ihre Handlungen genau zu überdenken. Die mangelnde Überprüfung dieser kommerziellen Satellitenprojekte durch die FCC verstößt gegen NEPA und wäre daher im einfachsten Sinne rechtswidrig.

Es ist möglich, dass während einer Klage vor Gericht verhandelt wird, die mehrere Jahre dauern kann, und eine einstweilige Verfügung verhängt werden kann, um den Start weiterer von der FCC lizenzierter Satelliten, von Starlink oder anderen Unternehmen, zu verhindern. Sollte die Agentur verlieren, könnte sie aufgefordert werden, vorhandene Lizenzen neu zu bewerten und entsprechende NEPA-Überprüfungen durchzuführen.

Quelle:
 https://www.scientificamerican.com/article/the-fccs-approval-of-spacexs-starlink-mega-constellation-may-have-been-unlawful/

Beste Grüße
Gertrud
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Offline Sensei

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Nicht ganz richtig.

Es wäre wohl JEDER von der FCC geprüfter Satellit(enstart) möglicherweise rechtswidrig, nicht nur die der Starlink Konstellation. Denn wenn eine Umweltprüfung hätte stattfinden müssen dann wohl bei jedem Satellit.

Es gibt noch keine Klage. Es gibt ja noch nicht einmal das Paper, denn dieses ist laut Spektrum der wissenschaften noch nicht Veröffentlicht.
Der zitierte Autor Ramon J. Ryan ist im Jurastudent im 2. Jahr an der Vanderbilt University.


Mal sehen ob jemand das Fass aufmacht, jeden US Satellitenstart (seit 1970) für rechtswidrig zu erklären..

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Offline Gertrud

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Meine Angaben entsprechen den Berichten in beiden Artikeln.
Sie werden auch bei Spektrum bestätigt.

Nicht ganz richtig.

Es wäre wohl JEDER von der FCC geprüfter Satellit(enstart) möglicherweise rechtswidrig, nicht nur die der Starlink Konstellation. Denn wenn eine Umweltprüfung hätte stattfinden müssen dann wohl bei jedem Satellit.

Es gibt noch keine Klage. Es gibt ja noch nicht einmal das Paper, denn dieses ist laut Spektrum der wissenschaften noch nicht Veröffentlicht.
Der zitierte Autor Ramon J. Ryan ist im Jurastudent im 2. Jahr an der Vanderbilt University.


Mal sehen ob jemand das Fass aufmacht, jeden US Satellitenstart (seit 1970) für rechtswidrig zu erklären..

In dem Bericht von Spektrum wird genau mein Beitrag bestätigt.
Zitat
Nun deutet eine – bislang noch nicht veröffentlichte – Studie im »Vanderbilt Journal of Entertainment and Technology Law« an, dass die für die Freisetzungserlaubnis zuständige US-Behörde Federal Communications Commission (FCC) gegen geltendes Umweltrecht verstoßen haben könnte
Quelle:
https://www.spektrum.de/news/freisetzung-der-starlink-satelliten-war-womoeglich-rechtswidrig/1699698

(…)
Ein neues Papier, das später in diesem Jahr im Vanderbilt Journal of Entertainment and Technology Law veröffentlicht werden soll(....)

In meinen Beitrag steht auch von jetzt mir hervorgehoben und unterstrichen:
es geht nicht um jeden gestarteten Satelliten:
Zitat
Es gibt dieses Gesetz, das National Environmental Policy Act [NEPA], das die Bundesbehörden auffordert, ihre Handlungen genau zu überdenken. Die mangelnde Überprüfung dieser kommerziellen Satellitenprojekte durch die FCC verstößt gegen NEPA und wäre daher im einfachsten Sinne rechtswidrig
.

Die FCC könnte solch langwierige rechtliche Schritte vermeiden, indem sie ihre Praktiken in Zukunft ändert. "Um eine Anfechtung vor Gericht zu verhindern, sollte die FCC die Umweltauswirkungen kommerzieller Satellitenprojekte anhand des Modells der NASA bewerten", schreibt Ramon Ryan in seinem Papier. „Auf diese Weise würde die FCC Standards in der kommerziellen Satellitenindustrie schaffen, die das Wirtschaftswachstum und die Stabilität fördern und gleichzeitig das Mandat des Kongresses an die Bundesregierung erfüllen, die Umweltauswirkungen ihrer Maßnahmen proaktiv zu berücksichtigen.

In einer per E-Mail versendeten Erklärung sagte ein Sprecher der FCC, es sei "aufgrund von Presseartikeln und Anfragen von Reportern bekannt, dass Bedenken hinsichtlich der Auswirkung von Satelliten im Starlink-System auf Beobachtungen von Astronomen bei optischen Wellenlängen bestehen." Der Sprecher stellte fest, dass das Problem „in keinem FCC-Verfahren zur Sprache gebracht worden ist“. Die Agentur antwortete nicht auf eine Aufforderung, sich dazu zu äußern, ob sie eine künftige Änderung ihrer Praktiken in Betracht ziehen würde oder ob sie den Nachthimmel als unter NEPA fallend ansieht.
Quelle:
https://www.scientificamerican.com/article/the-fccs-approval-of-spacexs-starlink-mega-constellation-may-have-been-unlawful/

Es könnten doch einige Menschen ihre Spardose für einen Prozess öffnen. ;D

Mit besten Grüßen
 Gertrud
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Offline James

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Ein Schlüsselsatz im Bericht von Spektrum.de ist für mich dieser:
Zitat
Manche Behörden können allerdings einen kategorischen Ausschluss von NEPA beantragen, wenn sie glaubhaft versichern können, dass bestimmte Vorhaben überhaupt keinen Einfluss auf die Umwelt nehmen. Auf die FCC und von ihnen beaufsichtigte Weltraumprojekte treffe dies wohl zu, so »Scientific American«.
Doch Ryan denkt, dass diese generelle Ausnahmeregelung heute nicht mehr haltbar ist, da sie aus Zeiten stamme, in denen noch keine privaten Firmen groß angelegte Satellitenprogramme an den Start gebracht hätten. Die Autoren der Studie gehen deshalb davon aus, dass bei einer Klage die Ausschlussgenehmigung fallen dürfte
Möglicherweise gibt es diese generelle Ausnahmeregelung derzeit noch. Dann wären die bisherigen Starts legal.
Aber vielleicht gibt es sie nicht mehr lange. Und rein von meiner persönlichen Sichtweise sind für solche Vorhaben durchaus "Umweltverträglchkeitsprüfungen" notwendig.
Vielleicht muss man auch einsehen, daß hier ein nicht sehr zukunftsträchtiger Weg beschritten wird.
Gerade weil ich ein Raumfahrtanhänger bin, möchte ich nicht, daß mein Interessensgebiet für Einschränkungen in anderen Forschungsbereichen, oder Lebensbereichen, verantwortlich ist.
"Wir werden einen anderen, einen besseren Weg finden".
Und falls jemand darauf antwortet: "Dann erlebe ich es nicht mehr." Ich auch nicht mehr, aber das ist doch in der Sache egal.

Das ganze bringt doch nix, wenn es nicht interationale Regelungen gibt  ::)
Da regelt man sich in den USA zu Tode und der rest der Welt lacht sich schlapp.

Europäische oder Chinesische Sats machen kein Bogen um Amerika.

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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

zur Zeit hat der STARLINK-1130 als DARKSAT die gleiche Helligkeit wie die anderen Satelliten. Alle hoffen, das sich dies mit dem Erreichen der vorgesehenen Höhe ändern wird.
Quelle im Tweetthread:
https://twitter.com/cgbassa/status/1217907167019315200

Beste Grüße
Gertrud
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Offline Hugo

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zur Zeit hat der STARLINK-1130 als DARKSAT die gleiche Helligkeit wie die anderen Satelliten.

Alles andere wäre Tritt in den Allerwertesten der Physik. Die Satelliten fliegen ja noch aktiv mit ihrem Triebwerk.

Hintergrund: Die Satelliten werden von der Rakete auf ca. 280 km Höhe ausgesetzt und sie müssen von dort aktiv auf 550 km Höhe fliegen. Aus aerodynamischen Gründen drehen sie Sich dafür so, daß die Atmosphäre möglichst wenig Angriffsfläche hat. Das bedeutet, sie drehen die Solarfläche zur Erde hin.

- Ein Satellit auf 280 km ist heller als ein Satellit auf 550 km.
- Ein Satellit, welcher seine große Seite zeigt ist heller als ein Satellit, welcher seine kleinste Seite zeigt.

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Offline Gertrud

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #195 am: 02. Februar 2020, 21:40:24 »
Hallo Zusammen,

ein neuer Artikel handelt von der Besorgnis über bodengebundene astronomische Beobachtungen.

Ein Schritt zur Sicherung des astronomischen Himmels.

Dieser Artikel berichtet über die Auswirkungen der bodengebundenen astronomischen Beobachtungen in verschiedenen Fenster des elektromagnetischen Spektrums die aus dem Einsatz der Flotten von Telekommunikationssatelliten entstehen.  Je nach ihrer Höhe und ihre Oberflächenreflexionsvermögen, der Beitrag zur Helligkeit des Himmels ist nicht vernachlässigbar für professionelle bodengebundene Beobachtungen. Mit der riesigen Menge von etwa 50.000 neue künstliche Satelliten für die Telekommunikation, geplant ist die Einführung in verschieden Höhenlagen, wird die mittlere Dichte von künstlichen Objekten von >1 Satellit für den quadratischen Himmelsgrad sein.
 
Table 1: Satellite-Constellation projects comparison.

Constellation Name n.     Satellites     Altitude [km]        Bands             Serv.Start
SpaceX - Starlink (USA)   42,000       1150, 550, 340   Ku, Ka, V              2020
OneWeb (UK)                    5,260             1200                Ku                    2020
Telesat (CAN)                       512           ~1000                Ka                    2022
Amazon - Kuiper (USA)       3236        590, 630, 610        ?                      2021
Lynk (USA)                    thousands                                  ?                      2023
Facebook (USA)             thousands        500-550              ?                      2021
Roscosmos (RU)                  640               870                 ?                 2022-2026
Aerospace Sci.Corp. (CHI)    156           ~1000                 ?                      2022
Kredit: Stefano Gallozzi(1), Marco Scardia(2), Michele Maris(3)
Quelle: https://arxiv.org/pdf/2001.10952.pdf
 
Besonders wird darauf hingewiesen, dass sich die bodengebundene Astronomie und weltraumbasierte Astronomie gegenseitig ergänzen. Ohne bodengebundene Beobachtungen sind die meisten der derzeitige weltraumgestützte Astronomie nutzlos oder unmöglich.

Da ich neulich schon über die bodengebundenen Observatorien und über die Weltraumteleskope geschrieben habe und die Vor- und Nachteile gegenübergestellt habe, gehe ich auf diesen Teil des Artikels nicht weiter ein.
Zum Nachlesen gebe ich meinen damaligen Beitrag dazu.

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=17396.msg466730#msg466730

Auf die  Auswirkungen der Satelliten auf die bodengebundenen optische Observatorien  und auf die  unausweichlichen Radio Frequenzstörungen (RFI) für die Radioastronomie wird in dem Artikel sehr ausführlich eingegangen.

Was allgemein nicht anerkannt ist, die Entwicklung der Telekommunikation der neuesten Generation Netzwerke (sowohl aus dem Weltraum als auch von der Erde) hat bereits einen tiefgreifenden Einfluss der radio-astronomischen Beobachtungen (in allen Teilbändern).
Bei den LEO-Satellitenflotten ist es ganz sicher, dass die Situation unerträglich werden könnte. Insbesondere die spektrale Lage des Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn identifizierte Fenster zur Kommunikation mit Bodenstationen in den Gebieten Ku (12-18GHz), Ka (27- 40GHz) und V (40-75GHz)-Bänder werden sich mit den nominalen Radioastronomie-Bändern überschneiden und somit wird die Boden-Radioteleskope und Funkinterferometer gestört, wodurch die Funkdetektoren in einem nichtlinearen Regime in das K-Band (18-26,5GHz) und im Q-Band (33- 50GHz) leiden. Diese Tatsache wird irreparabel sein und Auswirkungen auf  die gesamte Analysekette in diesen Bändern mit Auswirkungen auf unser Verständnis des Universums, oder sogar die Astrophysik-Gemeinschaft wird blind für diese spektralen Fenster von den Boden.
Die Wissenschaftler wollen vermeiden, dass ohne ernsthafte Kontrolle der technologische Entwicklung die Radioastronomie eine alte, ausgestorbene Wissenschaft wird.

Wie kann die Astronomie den Himmel  schützen.?
Um diese Frage zu beantworten, erinnern sie an einige internationale Übereinkommen und Verträge.
Die Präambel der Welterbekonvention enthält, dass "die Verschlechterung oder das Verschwinden von jedem Gegenstand der kulturellen oder natürlichen Erbe ist eine schädliche Verarmung vom Erbe aller Völker der Welt “
Dieser Schutz taucht im Universal von 1994 erneut auf.

Die  Erklärung der Menschenrechte für die Zukunft der Generationen:
Personen, die zukünftigen Generationen angehören haben das Recht auf eine nicht kontaminierte und unbeschädigte Erde, einschließlich reiner Himmel; sie sind berechtigt in den Genuss als Boden des Menschen Kulturgeschichte und soziale Bindungen zu sein, das macht jede Generation und individuell ein Mitglied einer menschlichen Familie.

Die UNESCO hat Aktivitäten für die Bewahrung des kulturellen Erbes im Zusammenhang mit Astronomie unter der "Astronomie und Welt Heritage “-Projekt des Welterbes  im Jahr 2003 unternommen. Dieses Konzept wurde übernommen.

Und wieder im Jahr 2005 von der UNESCO aufgenommen: 
Der Himmel, unser gemeinsames und universelles Erbe, wird als ein wesentlicher Bestandteil der Umwelt von der Menschheit wahrgenommen. Die Menschheit hat den Himmel schon immer beobachtet, entweder um zu interpretieren oder die physikalischen Gesetze, die das Universum regieren zu verstehen. Dieses Interesse an der Astronomie hat tiefgreifende Auswirkungen für Wissenschaft, Philosophie, Religion, Kultur und unsere allgemeine Auffassung des Universums gehabt.

Die Durchsetzung des Rechts auf Sternenlicht:
Das internationale Recht erzwingt internationale rechtliche Verpflichtungen, einschließlich Vermögensinteressen.  Das Erbe ist das Eigentum der gesamten Menschheit, und obwohl es möglicherweise schützende Gesetze gibt, ist die Durchsetzung dieser ist eine andere Angelegenheit, unter dieser Art des internationaler Vertrags können nur Staaten andere Staaten verklagen. Ein Staat ist verantwortlich für die Aktivitäten, die in ihrem Zuständigkeitsbereich auftreten, ob sie autorisiert oder nicht autorisiert sind.

Im Rahmen von International Recht und staatliche Rechtsinstrumente, zum Schutz des Sternenlichts, könnte dann folgendes durchgeführt werden:
 1. bekräftigt die souveränen Rechte und Verantwortung gegenüber der Internationale Gemeinschaft eines jeden Staates zum Schutz der eigenen Kultur und natürliches Erbe.
2. fordert die internationale Gemeinschaft auf, um alle mögliche Hilfe zu leisten die benötigt wird, um das kulturelle und natürliche Erbe von Sternenlicht zu schützen und zu konservieren.
3. Fordert die Behörden der Staaten auf geeignete Maßnahmen zu ergreifen, zum Schutz der kulturellen und natürliches Erbe von Sternenlicht.
4. fordert die Staaten ferner zur Zusammenarbeit mit der UNESCO, der Welt Heritage Committee, die UNWTO, und die Starlight Initiative auf,  Gewährleistung eines wirksamen Schutzes seines kulturellen und natürlichen Erbes für Sternenlicht.

Die bestehende Rechtsinstrumente belegen den Schutz für das Recht auf Sternenlicht, aber es sind die Staaten, die als Verwalter des Welterbes fungieren und dafür verantwortlich sind, dass diese Rechte durchsetzbar sind, und wiederum der Menschheit zugänglich gemacht wird.

Das Privatunternehmen SpaceX hat die Genehmigung von vielen Regierungsbehörden der USA (z.B. Federal Communication Commission, FCC) erhalten, um diese Satelliten in die Umlaufbahn bringen. Dort könnte ein Rechtsanspruch innerhalb des US-Rechtssystems geben, um den Fortschritt von Starlink zu stoppen.
Wie sich außerdem herausstellt, gibt es nach Angaben des Weltraumvertrag keine privaten Unternehmen, die im Weltraum tätig sind. Nur Regierungen können im Weltraum operieren. Diesmal ist die Regierung der USA, rechtlich gesehen, verantwortlich für alle in den Weltraum gesandten Objekte, die von den Grenzen der USA aus starten. Das bedeutet, dass es die Regierung der USA verantwortlich ist für den von seiner Gesellschaft verursachten Schaden, da SpaceX die Objekte in die Umlaufbahn schickt.

Nach diesem internationalen Gesetz kann also jedes Land, das durch Starlink Schaden erleidet, die Regierung der Vereinigten Staaten am Internationalen Gerichtshof in Den Haag verklagen. Der Schaden hier ist die Beschädigung unseres kulturellen Erbes, den Nachthimmel, und finanzielle Schäden durch den Verlust von Radioastronomie und andere Arten von Astronomie.

Die Wissenschaftler, die Eigentümer der Observatorien sind, haben ein rechtliches Argument, für ihre Forschung ausgegebenes verlorenes Geld, basierend auf erdgestützten Observatorien einklagen zu können. Außerdem, staatliche Universitäten, die Eigentümer der Observatorien sind, kann damit die Regierung, die die Observatorien besitzt, die finanziell Schaden wegen ihrer Unterbrechung von Studie des nächtlichen Himmels erleiden, Klage einreichen.
Deshalb ist es wichtig, dass eine Regierung wie Chile, Italien oder Frankreich, die USA am Internationalen Gerichtshof verklagt.

Wenn es kein nationales oder internationales Unternehmen bei  SpaceX bis Anfang März 2020  eine Verschiebung und Stopp erwirken kann, wie soll die internationale astronomische Community regieren, damit Starlink nicht weiter startet.

Es folgen mehrere Punkte, die ich aber bis auf den folgenden nicht alle übersetze.

Eine Klage vor Gericht wegen Lichtverschmutzung , die nicht von der US FCC berücksichtigt wurde:
Die mangelnde Überprüfung dieser kommerziellen Satelliten Projekte von der FCC verstößt gegen die National Environmental Policy Act, (NEPA), die verpflichtet alle Bundesbehörden, die Auswirkungen von Projekten, die sie genehmigen, auf die Umwelt zu berücksichtigen.
Also im einfachsten Sinne, SpaceX-Satellitengenehmigung wäre rechtswidrig.

In der Zwischenzeit müssen alle privaten Starts von Satellitenkonstellationsprojekt aufgesetzt werden, jede "nationale" Genehmigung zum Start nicht geostationäre LEO-Satellitenflotten müssen zurückgezogen und auch vermieden.

"Die Freiheit eines Menschen endet dort, wo die Freiheit eines anderen beginnt"
Quelle:
https://arxiv.org/pdf/2001.10952.pdf
Aus dem Artikel habe ich nicht alles übersetzt.

Der Passus aus dem Weltraumvertrag:
Im Zusammenhang mit der steigenden Bedeutung kommerzieller Raumfahrt und privater Akteure erlangt Art. VI des Weltraumvertrags zunehmend an Bedeutung. Danach sind die Staaten auch für die privaten Raumfahrtaktivitäten verantwortlich, die von ihrem Territorium ausgehen
Quelle: Der Weltraumvertrag
 https://de.wikipedia.org/wiki/Weltraumvertrag

Besten Grüße
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #196 am: 14. Februar 2020, 09:02:29 »
Spektrum gibt ihre Auffassung des neuen, am 12.2. veröffentlichten IAU Statements [1] kund:

https://www.spektrum.de/news/megakonstellationen-von-satelliten-sind-besorgnis-erregend/1705616

Ich weiß ja nicht so recht, was ich von einem Artikel halten soll, bei dem "jederzeit sichtbar" gleichbedeutend mit 'nicht am Tage' UND 'nicht in der Nacht' ist (PS: übrig bleibt die Zeit der Dämmerung).
Insgesamt wirkt der Artikel leider wieder etwas einseitig und alchimistisch. Gut möglich dass dies dem IAU Statement entspricht. Aber wäre es nicht die Aufgabe des Journalisten genau dies in einen Kontext zu setzen?


[1] https://www.iau.org/news/pressreleases/detail/iau2001/

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Offline Gertrud

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #197 am: 17. Februar 2020, 21:30:42 »
Hallo Sensei,
Spektrum gibt ihre Auffassung des neuen, am 12.2. veröffentlichten IAU Statements [1] kund:

https://www.spektrum.de/news/megakonstellationen-von-satelliten-sind-besorgnis-erregend/1705616
(…….)
 Insgesamt wirkt der Artikel leider wieder etwas einseitig und alchimistisch. 

[1] https://www.iau.org/news/pressreleases/detail/iau2001/

Der Artikel ist für mich sehr allgemein gehalten.
Aber Ok, jeder hat seine Ansichten zu bestimmten Dingen.

Ein Problem habe ich aber mit Deinem Wort:alchimistisch zum Artikel.
So habe ich doch nachgeforscht, ob ich meine Bildung erweitern kann...
Leider finde ich für mich keine schlüssige Erklärung für das Wort betreffend zum Artikel.
Da passt für mich die Bedeutung:" Goldmacher" wirklich nicht.
Zitat
Oft wird angenommen, die „Herstellung“ von Gold und anderen Edelmetallen sei das einzige Ziel der Alchemisten gewesen
Quelle:
https://educalingo.com/de/dic-de/alchemistisch
https://www.wortbedeutung.info/Alchimist/
https://www.duden.de/rechtschreibung/alchemistisch
https://www.wortbedeutung.info/Alchimist/
https://de.wikipedia.org/wiki/Alchemie

Aus welchen Grund benutzt du auf den Artikel das Wort "alchimistisch".?
Welche Deutung verstehst du darunter.?

Mit besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #198 am: 17. Februar 2020, 22:15:33 »
Ist es wirklich nötig dazu so viel Platz zu verwenden? Eine inhaltliche Auseinandersetzung wäre mir lieber.

Es war ein Autokorrekturfehler. Mein Handy hat aus der Eingabe von alarmistisch ein alchemistisch gemacht.

https://www.duden.de/rechtschreibung/alarmistisch

Ich finde den Artikel ins alarmistische tendierend, weil gerade in den zusammenfassenden Punkten primär die negativen Aspekte vom Starlink übernommen wurden.

Allein schon beim ersten Punkt schreibt Spektrum:

Zitat
Bezogen auf diese Zahl wären zwischen 1500 und ein paar tausend Satelliten jederzeit über dem Horizont zu sehen, je nach Breitengrad.

wohingegen im Original steht:

Zitat
While there is large uncertainty about the future number of satellites, some simulations were conducted on the basis of a large sample of over 25 000 satellites from representative satellite constellations from different companies. With this sample, the number of satellites above the horizon at any given time would be between ~1500 and a few thousand, depending on the latitude. Most of these will appear very close to the horizon, only a few of them passing directly overhead; for instance, about 250 to 300 would have an elevation of more than 30 degrees over the horizon (i.e. where the sky is clear from obstructions, and where most of the astronomical observations are performed). The vast majority of these will be too faint to be visible to the naked eye

Also wirft man diese Zahl von 1500+ Sats in den Raum, ohne in in Kontext zu setzen dass:
1. die meisten davor vom Menschen nicht gesehen werden können
2. >80% davon nicht im wesentlich für astronomische Beobachtungen wichtigen Blickfeld liegen würden.

Beim 2. Punkt wird wieder die Eingrenzung im 2. Satz weggelassen:

Zitat
Wenn es Nacht wird – also die Sonne 18 Grad unter dem Horizont steht –, würden etwa 1000 leuchtende Satelliten am Himmel zu sehen sein. 160 stünden höher als 30 Grad.
Zitat
When the Sun is 18 degrees below the horizon (i.e. when the night becomes dark), the number of illuminated satellites above the horizon would be around 1000 (with around 160 at elevations higher than 30 degrees). The numbers decrease further towards the middle of the night, when more satellites are in the Earth's shadow (e.g., no reflected sunlight)

Im 5. Punkt wird folgende Eingrenzung komplett weg gelassen:
Zitat
In theory, the effects of the new satellites could be mitigated by accurately predicting their orbits and interrupting observations, when necessary, during their passage. Data processing could then be used to further “clean” the resulting images. However, the large number of trails could create significant and complicated overheads to the scheduling and operation of astronomical observations

Das kann man als einfache Vereinfachung und Komprimierung der Originalmeldung lesen. Oder als auslassen einer sehr wichtigen Einordnung. Ich tendiere zu letzterem.

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Offline Gertrud

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Re: Beeinträchtigung von astronomischen Teleskopen durch Megakonstellationen
« Antwort #199 am: 19. Februar 2020, 14:04:52 »
Hallo Sensei,

Ist es wirklich nötig dazu so viel Platz zu verwenden? Eine inhaltliche Auseinandersetzung wäre mir lieber.

Es war ein Autokorrekturfehler. Mein Handy hat aus der Eingabe von alarmistisch ein alchemistisch gemacht.

https://www.duden.de/rechtschreibung/alarmistisch

Ich finde den Artikel ins alarmistische tendierend, weil gerade in den zusammenfassenden Punkten primär die negativen Aspekte vom Starlink übernommen wurden.
(…….)

Wegen dem Einwand der Platzverschwendung bin ich sorglos und mein Gewissen ist rein, da hole ich einige hier im Forum nicht mehr ein.

***

OK, an diese mögliche Vorgabe der Autokorrektur hatte ich nicht gedacht, da ich dieses Programm nie benutzt.
Ich mache meine Fehler immer selber.
Ich lasse mir doch von diesem „Gedöns“ nicht vorschreiben, wie mein Schreiben aussehen soll. 

Vielleicht erkennen einige von Euch meinem Satzteil angelehnt an den letzten Satz aus dies.
 
***
Zu Deine weiteren Ausführungen zur freien Sicht auf die Sterne, sie werden sich in der Zukunft erweisen.

***
Mein Mitleid gelten den heutigen und zukünftigen Eltern, Kindern und Enkel.

Werden die zukünftigen Kinder unter den vielen hellen Punkten der später zig tausende Satelliten am Himmel die vorbeifliegende ISS mit ihren Bewohnern noch mit Begeisterung wahrnehmen.?

Die Eltern werden den Kindern erklären dürfen,
die hellen Lichterketten sind keine Sterne, keine Ufos, keine Flugzeuge..usw..
Und die Sterne befinden sich hinter diesen Erscheinungen.
Die Kinder werden vermutlich fragen: wie war es früher, warum habt ihr es nicht verhindert.

Mit  besten Grüßen Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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