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  • Atlas V N22, CST-100 Starliner (Boe-CFT), CC SLC-41, 16:52 MESZ: 05. Juni 2024

Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41

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Offline Nitro

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #350 am: 01. August 2024, 13:19:35 »
Die notduerftige Verlaengerung der Mission soll wohl massgeblich fuer einen Verlust von 125 Millionen Dollar im Starlinerprogramm von Boeing verantwortlich sein:

https://spacenews.com/boeing-takes-additional-125-million-loss-on-starliner/
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline alepu

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #351 am: 06. August 2024, 10:07:23 »
Die Entscheidung für oder gegen eine bemannte Rückkehr wurde weiter verschoben, da sich die Entscheidungsträger nicht einigen können.
Von unbemannter Rückkehr und Start von Crew-9 nur mit 2 Astronauten bis zur bemannten Rückkehr ist noch alles möglich.
Ein bisher noch nicht erwähntes Problem ist jetzt die Software, die eine unbemannte Rückkehr zz. nicht ermöglicht. Um eine neue Software zu übermitteln könnte es bis zu 4 Wochen dauern.
Ausserdem befürchtet man eine mögliche Kollision des abgelegten Starliners mit der ISS, wenn in der Anfangsphase der Rückkehr eine bestimmte Kombination von Düsen ausfallen sollte.
Eine mögliche Verschiebung von Crew-9 für mehrere Wochen könnte erforderlich werden, da bei angedocktem Starliner und DragonCrew-8 es an Anlegeplätzen mangelt.

https://arstechnica.com/space/2024/08/nasa-likely-to-significantly-delay-the-launch-of-crew-9-due-to-starliner-issues

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Offline alepu

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #352 am: 06. August 2024, 11:06:23 »
Für all die, welche sich den obigen Artikel von arstechnica lieber von der Ellie mittels Video erklären lassen:


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Offline blackman

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #353 am: 06. August 2024, 15:48:40 »
Unpopuläre Meinung:
Wenn Starliner wirklich unbemannt zurück fliegen und eine Dragon die beiden Astronauten holen muss, wird Starliner nie wieder bemannt fliegen und das Programm wird eingestellt werden. Davon bin ich inzwischen fest überzeugt...
Es offenbaren sich ja immer mehr Probleme und inzwischen ist das ja mehr als nur ein reines PR-Desaster für Boeing. Alleine dass die Kapsel jetzt eine neue Software braucht um eigenständig zurück zu fliegen kommt mir sehr komisch vor. Will man mir jetzt sagen, dass die Software von CFT sich von OFT-2 unterscheidet und das Teil jetzt nicht mehr autonom fliegen kann?

Und um jetzt noch eins drauf zu setzten: "Achtung Trigger Warnung"
Inzwischen Frage ich mich ob einer der ursprünglichen Astronauten Chris Ferguson wirklich wegen "Familiären Gründen" wie damals angegeben sich zurückgezogen hatte oder ob er durch die Einblicke in die Produktion als "Boeing-Astronaut" abgeschreckt wurde mit dem Teil zu fliegen. (Oktober 2020 nach dem ersten Fehlschlag)

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Offline alepu

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #354 am: 06. August 2024, 16:38:53 »
Ja, es wird immer trauriger.
Was soll man dazu noch sagen, da fehlen mir langsam die Worte.
Schade um die investierte Zeit und all das schöne Geld, das da bisher schon gefloßen ist!
Es wurde natürlich auf beiden Seiten sehr viel daraus gelernt, aber was macht man jetzt mit diesem Wissen?
Wie lange würde es dauern die neuen Erkenntnisse in die Tat umzusetzen und ein wirklich ausgereiftes und sicheres Produkt anzubieten? Wieviele unbemannte und bemannte Testflüge wären da jetzt noch erforderlich? Und wer sollte das bezahlen? Wann würde sich das jemals rentieren? Boeing steckt doch mit dem Starlinerprojekt schon jetzt ganz tief in den Miesen!
Aber einfach einstellen und verschrotten?
Da gibt es schließlich Verträge und Vorleistungen....

Na, warten wir's ab, das Theater wird sich wohl vor unseren Augen abspielen!

Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #355 am: 06. August 2024, 16:53:44 »
Wann würde sich das jemals rentieren? Boeing steckt doch mit dem Starlinerprojekt schon jetzt ganz tief in den Miesen!

Wenn sich das weiter so hinzieht, sieht es eher schlecht für Starliner aus. Das Ende der ISS ist absehbar und Oribital Reef aktuell noch ein reines Powerpoint-Produkt.
Dazu kommt, dass für Orbital Reef neben Starliner auch Dream Chaser als (bemanntes) Transportsystem geplant ist.
Irgendwann muss Boeing die finanzielle Reißleine ziehen, es ist schließlich ein gewinnorientiertes (börsennotiertes) Unternehmen und keine Behörde.

Alte Wirtschaftsweisheit: man soll schlechtem Geld kein gutes hinterherwerfen...

Offline Mojschele

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #356 am: 06. August 2024, 21:22:14 »
Alleine dass die Kapsel jetzt eine neue Software braucht um eigenständig zurück zu fliegen kommt mir sehr komisch vor.
Zurecht - bei der OFT-2 Mission waren 2 Triebwerke ausgefallen und das an- und abdocken gelang trotzdem. Wegen den Heliumlecks oder den Problemen bei der Lageregelung?
Krasse Zwickmühle: Bemannt und Menschleben evt. gefährden? Oder unbemannt per Autopilot und Beschädigungen der ISS mit all den Konsequenzen riskieren?

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Offline Erika

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #357 am: 07. August 2024, 06:32:11 »
Die Beschädigung der ISS muss nicht sein.
Angenommen keine der Düsen funktioniert, dann könnte die Kapsel bei einem Außeneinsatz einfach weg geschupst werden. Ein Astronaut könnte mit dem CANADARN verbunden die Kapsel greifen und dann könnte der Arm sie mit geringer Geschwindigkeit von der ISS weg beschleunigen.
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

Offline Mojschele

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #358 am: 07. August 2024, 08:15:34 »
Angenommen keine der Düsen funktioniert
Ich glaube die gehen vom schlimmsten Fall aus, das manche Düsen nicht aufhören obwohl sie sollen und manche Düsen nicht funktionieren die eigentlich sollen. Kein Vertrauen in die Software, die das regeln können soll und keiner der die Gesundheit der 2 Astronauten riskieren will.
Wenn man genug Zeit hat, kann man das Ding natürlich auch nur wegschupsen - aber wenn man sich nicht getraut die Düsen zu benutzen hat man für Jahre wieder ein großes Müllstück genau im gleichen Orbit wie die ISS. Wenns den Starliner dann aus irgendeinem Grund zerlegen sollte  8-O

Offensichtlich ist keine der Entscheidungen besonders risikoarm und es gibt aktuell keinen Konsens was das geringste Übel ist - und das ganze von eine Firma geliefert die mal Raumfahrt konnte!  :"(

Offline Regnart

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #359 am: 07. August 2024, 08:30:57 »
Die Beschädigung der ISS muss nicht sein.
Angenommen keine der Düsen funktioniert, dann könnte die Kapsel bei einem Außeneinsatz einfach weg geschupst werden. Ein Astronaut könnte mit dem CANADARN verbunden die Kapsel greifen und dann könnte der Arm sie mit geringer Geschwindigkeit von der ISS weg beschleunigen.

Nach dem Prinzip der Muskelmänner, die Lastwagen ziehen? Der Astronaut möchte ich nicht sein :D

Aber hier mal eine Frage an die Starliner-Spezialisten:
Abgesehen von der absonderlichen Handhabung der Steuersoftware - kann es sein, dass es bei den Lageregelungstriebwerken eigentlich zwei mechanische Probleme gibt:
1. Das oder die Heliumleck(s)
2. Ein oder mehrere in den Oxidatorleitungen frei herumschwimmende Stücke Teflon

Der Heliumkreislauf und der Oxidatorkreislauf müssten doch durch ein Diaphragma im Tank voneinander getrennt sein?

Offline Hugo

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #360 am: 07. August 2024, 08:33:37 »
aber wenn man sich nicht getraut die Düsen zu benutzen hat man für Jahre wieder ein großes Müllstück genau im gleichen Orbit wie die ISS.

Ich vermute, diese Gefahr ist gering. Wenn, dann würde man Starliner vor einer Orbitanhebung absetzen. Dann ist Starliner schon gleich ein paar hundert Meter niedriger als die ISS.

Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #361 am: 07. August 2024, 09:38:10 »
Da kriegste Gänsehaut. So d..f sind die Ingenieure nicht. Da wurde nach den ursprünglichen Softwareproblemen gar nichts weiter entwickelt und ich vermute, man hat nichts entwickelt, weil man nicht durfte, weil man trotz Problemen den Rotstift angesetzt hat. Ich könnte vor seelischem Schmerz heulen, aber Mitleid hab ich keins mehr. Würde mich nicht wundern, wenn BO in den nächsten Jahren Schritt für Schritt das alles übernimmt und wieder zum Laufen bringt. .

Offline Hugo

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #362 am: 07. August 2024, 19:24:12 »
Ich habe gerade ein wenig bei der NASA-Telefonkonferenz zugehört. Man hat viele Optionen. Man muss nicht per Starliner zurückfliegen, es gibt auch andere Möglichkeiten. Mehr dazu weiter unten.

Was man gemacht hat bisher:
  • Man hat an der ISS die Triebwerke (fast) alle gezündet
  • Das Stück Teflon verringert den Durchfluss in einer Leitung
  • Wenn das passiert, sinkt die Leistung am Triebwerk
  • Dieses Verhalten konnte auch am Boden nachvollzogen werden
  • Die unbekannte ist: WANN das passiert. Es ist nicht immer passiert und man hat noch kein Muster erkannt
  • Man möchte versuchen zu verstehen, wann das passiert, um damit besser umgehen zu können


Was man für Optionen hat:
  • Man bevorzugt weiterhin eine Landung auf Starliner
  • Man hat mit SpaceX mehrere Rettungsmissionen abgeklärt. SpaceX hat alles vorbereitet hierfür und ist bereit.
  • Die erste Alternativoption ist, dass eine Person auf Schaumstoff auf der Frachtpalette einer Dragon mitfliegen kann und somit 5 Personen an Board der Dragon sind. (Vermutlich ist damit gemeint, dass dann 1 Person mit Starliner fliegt, das wurde aber nicht so gesagt)
  • Die zweite Alternativoption ist, bei Crew-9 mit 2 leeren Sitzen zu starten, und im Februar mit 4 vollen Sitzen zu landen. Sitze und Raumanzüge stehen bereit.
  • Die dritte Alternativoption ist, falls Starliner alleine (sofort) abdocken müsste, können mit Crew-8 bis zu 3 Personen auf der Frachtpalette auf Schaumstoff mitfliegen. Die Software von Starliner kann alleine abdocken, muss jedoch dafür noch konfiguriert werden und die Crew am Boden benötigt hierfür noch Training. Die Aussage, die Software könne das nicht, ist eine Falschmeldung.

(Ich hoffe, ich habe alles richtig verstanden und gebe oben nichts falsches wieder)

Offline Kelvin

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #363 am: 07. August 2024, 20:21:11 »
Was ich überhaupt nicht verstehe: die Software hat doch bereits einen unbemannten Flug gelandet. Also ist das doch eine Art Standardmodus.

Wenn man dann noch eine Eingriffsmöglichkeit durch die Astronauten haben möchte, dann baut man das doch ein, ohne dabei den Automatikmodus zu "zerstören". Dazu braucht man doch nur die "Handsteuerung" abzufragen, um bei Bedarf die "Automatikschleife" anzuhalten.

Das muß doch funktionieren, auch wenn Astronauten drinsitzen und z. B. ohnmächtig sind. Dafür ist doch eine Automatik da!

Und was die Crew auf der Erde damit zu tun hat, begreife ich auch nicht. Funktioniert bei denen die "Automatik" etwa so, daß das Ding  von der Erde gesteuert wird?

Ich denke langsam darüber nach, ob nicht die Techniker von der Managerebene die Nase so voll haben, daß sie "Dienst nach Vorschrift" machen.

Offline Hugo

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #364 am: 07. August 2024, 20:48:01 »
Die Software kann das. Das wurde ganz explizit bestätigt.

Offline Kelvin

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #365 am: 07. August 2024, 22:29:21 »
Die Software kann das. Das wurde ganz explizit bestätigt.

Hinter der Aussage verbirgt sich doch offensichtlich ein ganzer Scharm von "abers" und sonstigen Randbedingungen und der Zeitbedarf von 4 Wochen! Wenn das so einfach wäre, dann könnte man ja im Starliner einen Timer stellen, die Deckel schließen und es sich an den Fensterchen bequem machen. Nur grob vereinfacht ;)

Jeder muste doch davon ausgehen, dass die Fähigkeiten die die Kapsel beim letzten Test demonstriert hat nicht wieder verlorengehen - egal ob die zwei drinsitzen oder nicht. Tut mir leid, aber das begreife ich nicht. Vielleicht haben sie ja zwischenzeitlich die/den Programmierer gewechselt und die/der neuen weigern sich verständlicherweise die Verantwortung für fremde Teile zu übernehmen. Das würde zumindest diese Aussage von "1 mio Zeilen sichten" erklären. Ich würde in der Situation genau so reagieren. Man übernimmt doch nicht einach so die Verantwortung für ein Produkt, dessen Güte der erste Starliner-Test deutlich demonstriert hat. Noch dazu mit Leuten drin!

Offline Flandry

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #366 am: 07. August 2024, 23:08:14 »
Was ich überhaupt nicht verstehe: die Software hat doch bereits einen unbemannten Flug gelandet. Also ist das doch eine Art Standardmodus.


Die Software hat mit einem funktionierenden Raumschiff funktioniert. Man hat dabei im schlimmsten Fall mit wenigen, während des Manövers ausfallenden Steuerdüsen gerechnet.

Jetzt hat man von vornherein ein defektes System, welches  wahrscheinlich andere Reaktionen der Software erfordert.

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Offline Klakow

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #367 am: 07. August 2024, 23:24:00 »
Eines der ersten Dinge die ich bei der Softwareentwicklung gelernt habe das die Fehlerbehandlung in aller regel deutlich mehr Zeit braucht als die ungestörten Ereignisse.
Also irgendwie erinnert mit das an den Film Terminal, wo ein Durchreisender auf einem US-Flughafen nicht weiter fliegen konnte und lange auf einem Flughafen fest hing. Der Film war mit Tom Hanks in der Hauptrolle (ein Tipp von mir, anschauen)

Ich frage mich nur wie sie es geschafft haben so eine missee Entwicklung so lange nicht öffentlich werden zu lassen.  Ich schon echt schlimm, wenn das so weiter gehts bewegt sich unsere Zivilisation geradewegs zurück in die Steinzeit. :-o3

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Offline Erika

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #368 am: 08. August 2024, 06:38:33 »
Es muss konfiguriert nicht programmiert werden.
Es gibt eine Automatik, aber beim geringsten Anzeichen einer Fehlfunktion wird diese abgestellt und durch benachbarte ersetzt. Wenn nun eine geringere Leistung bei allen Düsen abfallen könnte, dann ist das vorgesehene Abschalten bei geringer Beeinträchtigung keine gute Lösung. Hier werden wohl Toleranzschwellen neu konfiguriert werden müssen.
Die Konfigurierung dürfte aber nicht teil der von den Astronauten geübten Flugsteuerung sein. Das wird normalerweise von Spezialisten am Boden gemacht. 

Da die Änderungen vor Ort vorgenommen werden, können und nicht mit einem Update von der Erde  scheint der Betroffene Regelkreis nicht mit der eigentlichen Flugsoftware verbunden zu sein.
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

Offline Kelvin

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #369 am: 08. August 2024, 08:22:55 »
Ok, dann funktioniert der Automatikmodus der Software nicht, weil sie mit den Ausfällen der Hardware nicht zurechtkommt. Daher braucht man Astronauten, die man reinsetzt, damit diese im Notfall die entsprechenden Knöpfe bedienen, wie sie dazu von der Boeing Crew auf der Erde angewiesen werden. Also wenn die in vier Wochen so weit sind.

Dieses "Konzept" geht also davon aus, daß JEDE Situation lösbar ist, obwohl die Leute die die Lösungen erbrüten sollen erstmal 4 Wochen brauchen, um sich da überhaupt zurecht zu finden. Mutig.

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Offline Alex

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #370 am: 08. August 2024, 08:40:11 »
Ich weiß nicht wie es euch geht aber immer mehr erinnert mich die Rückholaktion der Astronauten an Apollo 13 - wenn das mal gut geht  :"‑(
PLT der STS-133 Launchviewing Jägermeistercrew

Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #371 am: 08. August 2024, 08:49:22 »
Ich weiß nicht wie es euch geht aber immer mehr erinnert mich die Rückholaktion der Astronauten an Apollo 13 - wenn das mal gut geht  :"‑(

Doch, das wird schon gut gehen. Ist nicht wirklich mit Apollo 13 zu vergleichen, das ich damals mit erleben durfte. Jetzt bedeutet es nur Geduld zu haben und Step by Step, die richtigen Dinge zu erledigen.
Es wird schon gehen und habe da gutes Vertrauen in die Raumfahrt allgemein.
Wie heißt es so schön:  Gut Ding braucht weile, so ist es mal eben ... :-)
Gruß Kalle

Offline Kelvin

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #372 am: 08. August 2024, 08:55:24 »
Es muss konfiguriert nicht programmiert werden.

Ich habe (glaube ich) nichts von programmieren geschrieben, ist aber egal, es taucht vielleicht irgendwo auf. Möchte aber darauf hinweisen, dass Ergebnisse welche ein Software + Hardware System liefert, auch von der Konfiguration abhängen. Der Software selbst, aber auch der Hardware, mit der sie kommuniziert. So gesehen ist es egal, an welchen Schrauben man dreht. Man hat es dann mit einem so nicht vorgesehenem, ausgetestetem System zu tun.

Als Notlösung, wenn man schon in der Patsche sitzt, ist das natürlich manchmal angebracht. Sich aber bewußt in eine solche Lage begeben, wenn Leben davon abhängen, daß das Experimentieren erfolgreich ist?

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Offline alepu

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #373 am: 08. August 2024, 09:41:54 »
Alex, kann durchaus verstehen, daß sich da jetzt der Vergleich mit Apollo 13 aufdrängt, muß aber andererseits KALLE-TR rechtgeben, Apollo 13 war eine ganz andere Hausnummer. Das Leben der Astronauten hing damals an einem seidenen Faden, wohingegen Suni und Butch jetzt auf der ISS nahezu vollkommen sicher sind.

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Offline alepu

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Re: Starliner CST-100 Crew Flight Test auf Atlas V N22 von CC-SLC41
« Antwort #374 am: 08. August 2024, 13:24:39 »
Nachdem Ich mir jetzt mal einen großen Teil der Media-Telko angehört habe, sehe ich die Lage so:

Boeing behauptet aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen mit Starliner, die Kapsel ist sicher.
Bei der NASA will aufgrund der Untersuchungen und Tests (mit nicht eindeutigen Ergebnissen) niemand wirklich die Verantwortung für einen möglichen Fehlschlag übernehmen.

Das von mir erwartete wahrscheinlichste Szenario sieht damit im Augenblick so aus:

 unbemannte Rückkehr der Kapsel
-> Start von Crew-9 (4 Astronauten) mit Zusatzausrüstung für Suni und Butch
-> Rückkehr von Crew-8 mit der Starlinerbesatzung (6 Astronauten)
- Umbau/Verbesserung des Starliners durch Ersatz der fehlerbehafteten Komponenten (wird zz. angeblich bereits gemacht!)
- nächster Testflug (bemannt oder un-)

Was dagegen spräche, wäre:
- der zu erwartende Gesichtsverlust von Boeing, (was aber den möglichen Menschenverlust natürlich bei weitem nicht aufwiegt)
- das erhöhte Risiko bei der Landung der CrewDragon mit 6 Astronauten (ist aber wohl wesentlich kleiner als bemannte Landung mit dem beschädigten Starliner).

Dafür spricht u.a. auch die "Generalprobe" eines wirklichen Notfalls mit der Notwendigkeit einer raschen Evakuierung der ISS o.ä.