Es gibt einen Bericht auf theverge.com mit einigen Details zu dem Konflikt zwischen SpaceX und der FAA beim damaligen SN8 Start. Die Quellen sind ein geleakter SpaceX Bericht und Briefe zwischen Shotwell und dem Leiter der Raumfahrtabteilung der FAA.
https://www.theverge.com/2021/6/15/22352366/elon-musk-spacex-faa-warnings-starship-sn8-launch-violation-texasAnscheinend gab es unterschiedliche Auffassungen darüber, welchen Einfluss das Wetter (als Beispiel wird Wind genannt) auf die Ausbreitung der Schockwelle einer mögliche Explosion hätte. SpaceX und die FAA benutzten bei der Simulation unterschiedliche Modelle mit unterschiedlichen Ergebnissen. Laut FAA mit dem Resultat, das die Bedingungen der Startlizenz nicht eingehalten werden.
Obwohl die Warnung der FAA selbst Minuten vor dem Start wiederholt an SpaceX kommuniziert wurde, entschied man sich trotzdem für einen Start. Anscheinend dachte man, die Warnung basiert noch auf veralteten Wetterdaten.
Es wird auch erwähnt, dass SpaceX seitdem einige Veränderungen in ihrem Startprozess durchführen musste. Unteranderem muss seitdem ein FAA Inspektor beim Start vor Ort sein.
Dies führte auch zu der kuriosen Startverschiebung von SN11. Die FAA hat (vermutlich) extra einen Inspektor in Housten stationiert, der kurzfristig vor Ort sein kann. Allerdings hatte dieser übers Wochenende die Stadt verlassen, während SpaceX am Sonntag den Start für Montag angekündigte. Dies schaffte der Mann nicht mehr. Daher die Verschiebung auf Dienstag.
Meiner Meinung nach ein sehr interessanter Artikel um ein Gefühl für den Konflikt zwischen den beiden Parteien zu bekommen. Zumal es hier auch eine rege Diskussion über den Schuldigen bei dem Thema gab.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich SpaceX dieses Verhalten nur leisten kann, weil es mittlerweile "der" Player in der Branche ist und dadurch sogar die FAA zur Anpassung ihrer eigenen Prozesse "drängen" kann.
Eine richtige Bestrafung gab es von Seiten der FAA auch nicht. Allerdings hatten sie danach das Starship absichtlich 2 Monate "gegroundet" um den Vorfall zu untersuchen.