Hallo pewy.
Also es ist tatsächlich so, dass ich als Vergleich zu permanent 1 g immer die Schwerelosigkeit gewählt habe, später dann die DLR-Zentrifuge.
Deine Idee ist ein vermindertes zeitlich begrenztes "g" und das liegend bis sitzend. Natürlich ist eine verminderte Schwerkraft und eine zeitlich begrenzte Schwerkraft besser als gar keine und vielleicht ausreichend (kann ich nicht beurteilen), um nicht als kranker Mensch von einer monatelangen bis jahrelangen Weltraumreise zurückzukommen. Und ja, vieeel günstiger als "Permanent1g" ist es auch. Wenn es ergonomisch geformte und verstellbare Liege-Sitze sind, ferner WC´s, Esstische u.s.w. die in der Zentrifuge inne sind, kann man darin Stunden verweilen, lesen, essen fernsehen und vieles mehr. Sehr leicht installierbar. Platz ist ja genug da, vor allem wenn nicht 100 sondern nur "eine bis zwei Hände voll" von Raumfahrern mitfliegen. Um den Drehimpuls zu kompensieren (Beim Andrehen würde die ganze Rakete in Gegenrichtung massenmäßig umgekehrt proportional rotieren), kann man eine rotierende Gegenmasse oder eine zweite Zentrifuge in Bewegung bringen.
Wie Du siehst, habe ich Deine Ausführungen aufmerksam gelesen und auch verstanden.
In dem DLR-Versuch auf den
ich mich bezogen habe liegen die Menschen bei irdischer Schwerkraft 6 Monate lang. Essen, trinken, verrichten den Toilettengang im liegen. Immer. Damit wird die Schwerelosigkeit nachempfunden. Zum Ausgleich kommen sie in die Zentrifuge, wo das Stehen nachempfunden wird.
In Deiner Idee verleben die Menschen einen großen Teil der Zeit in der Schwerelosigkeit. Zur "Regeneration" kommen sie für eine gewisse Zeit in die Zentrifuge, wo sie liegend bis sitzend verweilen.
Wenn auf der Erde das sechsmonatige Dauerliegen schon kontraproduktiv ist (Ja wir verleben alle ca. 30 % der Tageszeit liegend, sind aber 70 % der Tageszeit "auf den Beinen" ) ist doch das Schlafen im Weltraum in der Zentrifuge unter weniger als 1 g für den Körper wenig bis gar nicht aufbauend - eher abbauend-.
30 % der Zeit ist der Verbleib in der Zentrifuge also (nach meinem Verständnis) nutzlos. Wenn man dann den größten Teil der restlichen Zeit schwerelos verbringt, baut der menschliche Körper doch ohne Sport ab. Also viel Sport in der Schwerelosigkeit. Nun soll man ein paar Stunden der wachen Zeit sitzend in der Zentrifuge verbringen. Die Füße bei einem Radius von ca. 4,5 m; der Kopf bei einem Radius von ca. 3,5 m. So habe ich Deine Idee verstanden.
Ich formuliere meine Aussage um:
Wenn auf dem Weltraumbahnhof
drei Raumschiffe ständen
- 1. eins mit im Weltraum entkoppelbaren Habitat und Permanentschwerkraft von 1 g,
- 2. eins mit Zentrifuge (r = 4,5 m; Kabinenhöhe 1,5 m)die weniger als 1 g erzeugt,
- 3. eins ohne Schwerkraft,
würde ich Nr. 1 wählen.
Du würdest Nr. 2 wählen.
Die Raumreisenden in der nächsten Zukunft können gar nicht wählen. Sie
müssen Nr. 3 nehmen.
Bitte nicht missverstehen, wenn ich immer noch die Idee favorisiere, bei der sich eine gemischte Raumfahrermannschaft in einem 90 qm großen Habitat über 2 Etagen unter 1 g befindet, und eine den irdischen Lebensgewohnheiten entsprechende Zeit von Monaten bis Jahren verbringt. Ja, es ist eine Wunschvorstellung, aber wie ich meine keine sience fiction.
Wäre interessant zu erfahren, wie viel teurer ein teilbares und in Rotation zu versetzendes Raumschiff und die ganze Mission wäre.
Eher 50 % teurer; 100 oder mehr % teurer??
So eine Berechnung übersteigt meine Möglichkeiten und Fähigkeiten