Hallo Proton01,
genau an dem von Dir angeschriebenen Punkt, liegt, denke ich, der Hase im Pfeffer.
Im Nachhinein gesehen ist nichts passiert, die Zuschauer auf den Tribünen, in der Stadt und am Strand hatten tolle Bilder und eine tolle Akustik, der Rakete, die direkt über ihre Köpfe hinweg donnerte, die Satelliten sind an ihre Plätze im All gelangt, es werden wohl keine wichtigen Köpfe rollen und die Untersuchungskomission geht auch wieder vorbei.
Alle sind zufrieden und gehen ihrer Wege. Im Nachhinein gesehen ist man halt schlauer.
Aber wenn ich Tobias richtig verstanden habe, sind Fehleingaben wohl schon häufiger vorgekommen. Fehleingaben sind auch Fehler. Wenn ich bei einer mathematischen Aufgabe falsche Ausgangswerte eingebe, bekomme ich ein falsches Ergebnis, so richtig und ausgereift mein Rechenweg auch immer war. Der Kandidat erhält dann Null Punkte. Ist nicht schön, ist aber so.
Wenn ich die Rakete einen falschen Weg fliegen lasse, und die Entscheidungszeit ist nun mal sehr kurz, dann erhöhe ich das Risiko anderer Menschen im Umfeld. Statistisch. Reine Mathematik, da kann die Rakete 82 mal gut geflogen sein, die Mathematik kennt da kein Pardon und die Physik einer Rakete macht keine Gefangen.
Gerade diese Menschen im Umfeld verlassen sich aber auf die ArianeGroup. Sie werden nun zu zweifeln anfangen. Der Streik war ein klares Zeichen, dass was in französisch Guayana im Argen liegt.
Was passiert, wenn Menschen das Vertrauen in Institutionen verlieren, kann man sehr gut seit zwei Jahren in Deutschland beobachten. Vertrauen zurückzugewinnen ist ungemein schwierig.
Das gilt auch in Übersee.
Klar bin ich glücklich um jeden geglückten Ariane-Start, aber ich möchte nicht, daß der Erfolg vom Glück abhängt. Der Preis einer Katastrophe wäre das Ende der Starts von Kourou aus.
Grüße
spacecat