NSF hat das im aktuellen Video nochmals analysiert und mit Grafiken hinterlegt:
Dabei werden einige Dinge nochmals klarer:
Booster:
Die zentrale Treibstoffleitung hat versagt aufgund der starken Belastung durch den gewollten agressiveren Anflugwinkel, dadurch Explosion direkt nach Wiederzündung der Triebwerke. Spätestens bei V3-Boostern dürfte das kein Problem mehr sein wegen der neuen, massiven Leitung "in Größe einer F-9". Die verbleibenden alten Booster werden nun weniger agressiv geflogen.
Ship:
Das fehlerhafte Bauteil war der "main fuel tank pressurization system diffuser." Ich hatte das mit "Treibstoffdiffusorbehälter" etwas unklar übersetzt, Hugo mit " Druckminderer am Druckbehälter für Stickstoff" (mit Stickstoff hatte das aber nichts zu tun).
Was das genau ist: Es wird heißes Gas von den Triebwerken über eine Steigleitung zurück in den Haupt-Treibstofftank geleitet, um dort für Druck zu sorgen, der den Treibstoff zu den Pumpen drückt und diese dabei unterstützt, den Treibstoff zu fördern. Dort, wo diese Leitung ganz oben in den Tank mündet, befindet sich der "Diffusor", ein durchlöchertes Kästchen, das dieses Gas gleichmäßig verteilt statt es in einem Strahl in den Tank zu leiten. Eine ganz simple passiv-mechanische Konstruktion, ähnlich einem Blubberstein im Aquarium, der die Luft fein verteilt.
Dass so ein eigentlich primitives, sekundäres Teil versagt und über eine sehr unglückliche und lange Kettenreaktion das ganze Raumschiff schrottet zeigt einmal mehr, wie sehr Raumfahrt vom Zusammenspiel aller Teile abhängt und an was alles gedacht werden muss.
Jedenfalls wurde der Diffusor nun neu und viel stärker konstruiert; zumindest dieses Problem dürfte nicht wieder auftreten.