Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)

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Offline Duncan Idaho

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2175 am: 06. August 2021, 17:29:01 »
Im unteren bereich gab es einige fehlstellen bei den Kacheln. Sind die heruntergefallen?

Da fehlen noch viel Kacheln, sind noch nicht verbaut.

Fotos von Elon:
https://twitter.com/elonmusk/status/1423659261452709893



Fly me to the Moon, kam über die Lautsprecher am Pad.  :)
https://twitter.com/austinbarnard45/status/1423633746020929538

Das wird wow, wenns mit den beiden in den "Orbit" geht.
« Letzte Änderung: 06. August 2021, 21:17:51 von Duncan Idaho »
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2176 am: 06. August 2021, 17:34:47 »
Sind die Kacheln an den Flügeln mit Panzertape befestigt?

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Offline Duncan Idaho

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2177 am: 06. August 2021, 17:35:49 »
Sind die Kacheln an den Flügeln mit Panzertape befestigt?

Klar doch, das hält schon.  ;)

Die nächsten großen Schritte:
- letzte Kacheln anbringen
- Thermalschutz für die Booster Motoren
- Bodentanks
- Arm fürs Starship
https://twitter.com/elonmusk/status/1423670139615014917

Somit klärt sich das auch mit dem Schutz um die Raptroren.
Wie der dann genau aussieht, lassen wir uns überraschen.
Viel Platz ist da nicht mehr im Starttisch.
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Offline jdark

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2178 am: 06. August 2021, 19:39:49 »
Sind die Kacheln an den Flügeln mit Panzertape befestigt?

Hehe gute Idee, wie bist du drauf gekommen?  ;P
Und wer ist schuld?....

Offline Diapo

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2179 am: 06. August 2021, 19:45:53 »
Hallo in die Runde. Bin seit heute nun auch schreibendes Forum-Mitglied und hätte da gleich mal eine Frage:

Wenn beim Wiedereintritt des Starships nur eine Hitzeschutzkachel fehlt, würde die weiße Matte darunter und der Edelstahlrumpf beim Ritt durch die Atmosphäre schlimmeres verhindern, oder kommt es dann zu einer Katastrophe?
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht so richtig vorstellen, das alle Kacheln den Start überleben.

Schöne Grüße aus Potsdam
Diego

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Offline Duncan Idaho

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2180 am: 06. August 2021, 21:08:53 »
Hallo in die Runde. Bin seit heute nun auch schreibendes Forum-Mitglied und hätte da gleich mal eine Frage:

Wenn beim Wiedereintritt des Starships nur eine Hitzeschutzkachel fehlt, würde die weiße Matte darunter und der Edelstahlrumpf beim Ritt durch die Atmosphäre schlimmeres verhindern, oder kommt es dann zu einer Katastrophe?
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht so richtig vorstellen, das alle Kacheln den Start überleben.

Schöne Grüße aus Potsdam
Diego

Sers Diego,

das ist eine sehr gute Frage, ich hoffe nur die Kameras versagen nicht beim Wiedereintritt um das gut Analysieren zu können.
Eine Kachel denke ich kann leicht fehlen, hat das Shuttle auch geschafft mit Glück, aber wenns das Abblättern anfängt ists vorbei.

Ganz ehrlich, ich denke nicht das SN20 den Wiedereintritt überlebt.
Ich hoffe aber das ich Unrecht habe.

Gruß
Marcus
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Offline Duncan Idaho

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2181 am: 06. August 2021, 21:40:13 »
Ein besserer Blick auf den Starttisch.


https://twitter.com/RGVaerialphotos/status/1423704015376949261

Wenn ich richtig zähle, 20 Halteklammern für den Äußeren RB (RaprorBooster) Ring, das sind auch 20.
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Offline pehy

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2182 am: 06. August 2021, 21:57:45 »
...
Wenn beim Wiedereintritt des Starships nur eine Hitzeschutzkachel fehlt, würde die weiße Matte darunter und der Edelstahlrumpf beim Ritt durch die Atmosphäre schlimmeres verhindern, oder kommt es dann zu einer Katastrophe?
...
...
das ist eine sehr gute Frage, ich hoffe nur die Kameras versagen nicht beim Wiedereintritt um das gut Analysieren zu können.
Eine Kachel denke ich kann leicht fehlen, hat das Shuttle auch geschafft mit Glück, aber wenns das Abblättern anfängt ists vorbei.
...
Ich vermute, dass der Edelstahl selbst schon deutlich mehr Wärme aushält, als die Shuttle-Zelle. Wenn dahinter noch flüssiger Treibstoff/Oxidator ist, führt der beim Verdampfen nochmal Wärme ab. Fraglich ist nur, wieviel davon auf der kalten Rückseite, die Richtung Weltraum zeigt, wieder kondensieren kann. Auf jeden Fall gibt es dadurch einen Druckanstieg im Tank.
Zitat
...
Ganz ehrlich, ich denke nicht das SN20 den Wiedereintritt überlebt.
Ich hoffe aber das ich Unrecht habe.
...
Sehe ich genauso. Aber erstmal muss es überhaupt zum Wiedereintritt kommen, davor liegen noch einige bisher nicht getestete Phasen.

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Offline Chewie

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2183 am: 06. August 2021, 22:47:47 »
...
Ich vermute, dass der Edelstahl selbst schon deutlich mehr Wärme aushält, als die Shuttle-Zelle. Wenn dahinter noch flüssiger Treibstoff/Oxidator ist, führt der beim Verdampfen nochmal Wärme ab. Fraglich ist nur, wieviel davon auf der kalten Rückseite, die Richtung Weltraum zeigt, wieder kondensieren kann. Auf jeden Fall gibt es dadurch einen Druckanstieg im Tank.
...

Ich würde vermuten das flüssiger Treibstoff/Oxidator beim Wiedereintritt kaum eine Rolle spielen. Das meiste hat man beim Start verbrauch um in den Orbit zu kommen. Der Resttreibstoff für die Landung ist in den Header-Tanks. Also würde das höchsten Helfen wenn eine Kachel an der Spitze abfällt wo der Oxidator-Header-Tank ist.
"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." Niels Bohr

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Offline Duncan Idaho

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Offline sven

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2185 am: 07. August 2021, 10:41:08 »
Geschichte wird gemacht... <:-q

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Offline Duncan Idaho

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2186 am: 07. August 2021, 16:21:57 »
Zeitraffer vom Stacking SN20 auf Booster#4 von NSF:

https://www.youtube.com/watch?v=FXxM6Thj5YI

Episch:

https://twitter.com/elonmusk/status/1423830326665650179

Vor allem in welcher Ruhe und Professionalität das mittlerweile läuft.
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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2187 am: 07. August 2021, 17:17:13 »
Der 2. Teil des Interviews von Everyday Astronaut mit Elon Musk ist online:


https://www.youtube.com/watch?v=SA8ZBJWo73E

Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2188 am: 07. August 2021, 19:44:18 »
Wow, da sind wieder soviele Infos drin! Ich versuche bis morgen nachmittag eine Zusammenfassung zu machen.

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Offline alepu

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2189 am: 07. August 2021, 21:16:50 »
Bemerkenswert, daß sich EM soviel zeit für dieses *Interview* genommen hat.
Am ende des 2.Teils ein twitter:
"....War nicht so gut drauf, übermüdet und mit Rückenschmerzen....."

Er steht offensichtlich unter Zeitdruck und erheblichem Streß.
Trotzdem will er das Interview in einigen Monaten wiederholen um über die bis dahin gemachten Fortschritte zu reden.

Für mich eine der wichtigsten Erkenntnisse/Bestätigung meiner Gedanken aus dem Gespräch:
'Alles was sie hier machen ist "nur" ein Ausprobieren und Testen  ob es so geht. Sie sind immer bereit zu akzeptieren, daß sie einen Fehler gemacht haben, und sie sind jederzeit dazu bereit es auch anders zu machen. Es ist alles ein großer Lernprozeß.'

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Offline roger50

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2190 am: 08. August 2021, 00:47:27 »
Inzwischen hängt der Booster wieder am Kran. Man kann davon ausgehen, daß er morgen (So.) entweder auf einen anderen Starttisch gesetzt, oder zurück in den Fertigungsbereich transportiert wird.

Gruß
roger50

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Offline ZeT

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2191 am: 08. August 2021, 04:53:38 »
Das is so abgefahren... da fehlen mir einfach die Worte... die treten so aufs Gas das es am Ende wirklich so laufen könnte das wir uns auf dem Mars beerdigen lassen könnten. xD

Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2192 am: 08. August 2021, 10:34:59 »


Für mich eine der wichtigsten Erkenntnisse/Bestätigung meiner Gedanken aus dem Gespräch:
'Alles was sie hier machen ist "nur" ein Ausprobieren und Testen  ob es so geht. Sie sind immer bereit zu akzeptieren, daß sie einen Fehler gemacht haben, und sie sind jederzeit dazu bereit es auch anders zu machen. Es ist alles ein großer Lernprozeß.'

Ja fand ich auch interessant. Sie probieren viel. Sie wissen nicht ob alles so funktioniert wie sie es gedacht haben. Musk ist ja schon glücklich wenn es das Startpad nicht zerlegt  :'‑).
Und den Tankvorgang im Orbit hat man auch geändert. Jetzt von der Seite anstatt von hinten.

Ich denke es wird es bestimmt noch einige Änderung bei dem Projekt geben.

Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2193 am: 08. August 2021, 14:11:50 »
Das is so abgefahren... da fehlen mir einfach die Worte... die treten so aufs Gas das es am Ende wirklich so laufen könnte das wir uns auf dem Mars beerdigen lassen könnten. xD

Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2194 am: 08. August 2021, 14:13:59 »
auf jeden Fall👍🚀👨🏻‍🚀✨

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Offline alepu

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Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2195 am: 08. August 2021, 14:54:40 »
Noch einiges aus dem 2.Interviewteil und meine Gedanken dazu:

Das neue Hochgebäude soll ça 100 m hoch werden.
-ist das ein Hinweis auf einen verlängerten Booster?

Der weiterentwickelte Raptor-2 soll in wenigen wochen rauskommen.
-legen sie deshalb keinen wert auf eine sichere Landung/Bergung von B4/S20?

Bei den ersten 10(?) Orbitalflügen wird das Schiff noch keine Frachtklappe haben.
-erwarten sie so viele Fehlschläge?
-sind sie so überzeugt davon mit F9 genügend Starlinks hoch zu bekommen?
-wie schnell wollen die diese 10 fliegen laßen?

Sie legen vorläufig keinen großen wert auf Wiederverwendung der Schiffe.
-kein Platz zum Lagern?
-zu schnelle weiterentwicklung?
-vorläufig keine Landemöglichkeit oder -erlaubnis?

Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2196 am: 08. August 2021, 15:51:50 »
Hier wieder eine Zusammenfassung, irgendwie kam es mir so vor, als hätte es im zweiten Teil noch mehr Infos gegeben als im ersten Teil.


Raptor Triebwerk

- Elon ist es egal, ob die Raptor-Triebwerke aus der Nähe gefilmt werden, da draussen die Spotter eh ständig mit Teleobjektiven draufhalten; wenn ein Trottel denkt, er könne dadurch ein Raptor nachbauen, soll er es nur versuchen (*lach*)
- Raptor V2 stellt eine starke Verbessung dar, es wird viel cleaner aussehen, das Gewirr aus Rohren und Kabeln fällt weitgehend weg; Details will Elon nicht verraten, man wird es aber sofort sehen
- bis auf die grosse Glocke für die höhere Expansionsrate ist das Vaccum-Raptor mit dem Sealevel-Raptor identisch
- Expansions-Rate liegt aktuell bei 80, angestrebt wird 90
- ISP von 380 wird angestrebt, aktuell sind 377-378 zu schaffen
- es gibt 3 Raptor-Versionen: Sealevel schwenkbar, Sealevel starr, Vacuum starr
- nach Raptor V2 kommt V3, V4 und V5, jeweils mit immer besserer Effizienz


Sicherheit

- das größte Problem beim Space Shuttle war, daß es quasi nicht weiterentwickelt wurde bzw. werden konnte; der Grund ist, daß es immer bemannt war, was eine Weiterentwicklung im laufenden Betrieb unmöglich machte
- beim Space Shuttle herrschte eine gewisse Undankbarkeit gegenüber Verbesserungen: geht durch eine Änderung etwas schief, dann sind die Folgen fatal; wird durch eine Änderung etwas besser, dann fällt es kaum auf
- die Shuttle-Probleme, die zu den beiden Unfällen führten, waren beide vorher schon bekannt; aber es hatte bis dahin ja immer geklappt, weshalb man russisches Roulette spielte
- Dragon ist komplett konservativ entworfen, es ist unmöglich, daß etwas schiefgeht; Falcon 9 hingegen ist schon etwas weniger konservativ - wenn da mal eine Landung scheitert, ist das nichts wildes
- StarShip kann man dagegen momentan so oft explodieren lassen, wie man lustig ist, denn es fliegt nicht bemannt; es ist also aktuell das komplette Gegenteil bezüglich Sicherheitsmarge; das ist notwendig, um auf komplette und schnelle Wiederverwendbarkeit hinentwickeln und testen zu können
- StarShip bekommt kein Launch Abort System; ein solches schützt ohnehin nur für die erste Phase beim Aufstieg und muß aus Gewichtsgründen meistens schon vor Erreichen des Orbits abgeworfen werden (Ausnahme: Crew Dragon); im Orbit und bei der Rückkehr gibt es ohnehin kein Abort-System, ebenso nicht auf Mond oder Mars
- StarShip muß deshalb einfach sehr sehr oft fliegen und genug Redundanzen haben, z.B. bei den Triebwerken; erst dann wird es bemannt fliegen


Hitzeschutzschild

- die Kacheln sind mechanisch verbunden mit etwas Bewegungsspiel und halten aktuell schon ganz gut
- sie haben es geschafft, fast nur einheitliche Kacheln zu verwenden, selbst auf dem Nasenkonus klappt das weitgehend; das Space Shuttle dagegen hatte 24.000 oft unterschiedliche Kacheln
- das schwierige ist, daß sie keramisch sind und auf einer Metallstruktur sitzen, die sich bei den unterschiedlichen Temperaturen kräftig verzieht (Normaltemperatur, cryogene Betankung, heisse Phase beim Abstieg usw.); auch die Kacheln selbst dehnen sich beim Wiedereintritt aus
- sie müssen deshalb zusehen, daß die spröden Keramik-Kacheln nicht gegeneinanderstossen und dann brechen, denn bei einem Bruch wird das Schiff geröstet; sie hoffen, daß sie solche Stellen feststellen werden, wahrscheinlich mit (IR-)Kameras im Inneren der Tanks, die die Außenwand filmen
- größter Problembereich sind die Flügel; das Plasma wird sich an den starren Teilen der Flügel, die direkt am Schiff sitzen, stauen; außerdem werden die Gelenke angegriffen, die man nicht einfach so mit Kacheln schützen kann; hier sind Dichtungen aus Metall nötig, außerdem denkt man über Kühlung durch Verdunstung nach bzw. Methan drüberströmen zu lassen
- die Kacheln werden in einer SpaceX-Fabrik namens "Die Bäckerei" in Florida produziert, die aufgrund des hohen Bedarfs recht gross ist


Erster orbitaler Flug

- das Stacking wird für den ersten Flug wahrscheinlich wieder per Liebherr-Kran gemacht, sie warten nicht darauf, daß der Launch-Tower-Kran fertig wird
- der Quick-Disconnect Arm, der den Stack stabil an der Unterseite von Starship festhält und dieses betankt, muß aber fertig sein
- der Ring am Launchpad wiegt 370t, sie haben ihn mit "Unterlegscheiben" perfekt ausgerichtet; das System mit den 20 Halteklammern ist recht komplex, weshalb der Fit-Test mit dem Booster nötig war
- erster Flug wird orbitale Geschwindigkeit erreichen, ohne jedoch die Bahn zu zirkulieren, so daß das Perigäum in der Athmosphäre liegt; damit kann man sich einen De-Orbit-Burn sparen; Perigäum könnte sehr einfach durch das RCS angehoben werden
- Hauptziel beim ersten Flug ist es, den Orbit zu erreichen; am wichtigsten ist es, daß die Startanlage ("Stage 0") nicht zerstört wird, denn deren Bau ist viel aufwendiger als der von Starship/Superheavy; dann wäre es ausserdem schön, wenn der Booster alles richtig macht und auch einen Lande-Burn durchführt; ob das StarShip funktioniert ist erstmal Nebensache
- Booster soll keinen vollen Boost-Back-Burn machen, wichtig ist nur, daß er so präzise landet wie möglich, damit das spätere Einfangen durch den "Mech-Zilla"-Greifarm klappt


StarShip

- sie haben neue Nosecones in Entwicklung, die mit viel weniger Teilen auskommen und nochmal glatter sind
- die Entwicklung der Frachtluke wurde erstmal eingestellt; sie wollen zunächst in den Orbit und wieder runter, dann kann man sich nach 10-20 Flügen wieder Gedanken über die Luke machen (bedeutet, es wird 10-20 reine Testflüge geben!?!)
- an dem Auftanken-Prozess im Orbit wird aktuell auch nicht gearbeitet; der ist nur für Mond- und Marsflüge notwendig, nicht für Sat-Transporte; eventuell gibt es statt der Hintern-an-Hintern Formation wieder ein seitliches Manöver, weil die Starship-Tankleitungen doch wieder an der Seite liegen und nicht von unten über den Booster laufen
- die Flaps müssen das StarShip beim Wiedereintritt balanzieren, denn weil der Schwerpunkt bei den Triebwerken liegt, würden diese vorran in die Athmosphäre eintreten und verbrennen
- im Hyperschall-Flug muss der Anstellwinkel bei 60-70 Grad liegen
- Hitzespitzen müssen minimiert werden; die gesamte Hitzelast spielt hingegen eher keine Rolle; daher wird eine sanftere Flugbahn beim Wiedereintritt gewählt, als bei Kapseln mit ablativem Hitzeschutz
- denn bei Dragon ist es genau andersrum: Hitzespitzen sind egal, dafür darf die gesamte Hitzelast nicht zu groß sein, weil der Wärmeimpuls sonst durch den Schild wandert, den Kapselboden erreicht, sich dann der Hitzeschutz löst und mit den geöffneten Fallschirmen kollidieren kann; Dragon fliegt daher eine raue steile Wiedereintrittsbahn


Booster

- der Booster wird beim Landen nicht an den Grid-Fins gefangen, sondern an Extra-Ärmchen
- beim Re-Entry muß die meiste Kraft für die Nickbewegung (Pitch) des Boosters aufgewendet werden; das ist der Grund warum die Grid-Fin Paare jeweils näher aneinanderliegen, weil mit der Anordnung eine größere Pitchkraft möglich ist
- einen längeren Booster so zu halten ist einfacher, da der größere Abstand zwischen Schwerpunkt und Steuerflächen wie ein verlängerter Hebel wirkt
- der Booster erreicht beim Rückfall durch die Athmosphäre fast Endgeschwindigkeit/Grenzgeschwindigkeit (Fall mit Luftwiderstand); er wird durch seine enorme Größe beim Landeanflug sehr träge sein


StarGate

- Elon meint, es sieht hier teilweise aus wie in einer Hinterhof Werkstatt, aber es ist tatsächlich eine Hinterhof Werkstatt mit krass super fortschrittlicher Technik
- die neue Highbay wird nur etwas höher (ca. 100m) als die aktuelle (ca. 80m), dafür viel breiter mit zwei Kränen, die die komplette Fläche erreichen können; dort zu arbeiten wird viel komfortabler sein
- die Bar oben auf der Highbar ist noch nicht in Betrieb, sie brauchen dafür auch noch einen vernünftigen Aufzug


Außerdem

- Geheimhaltung ist kaum möglich, es ist das erste große Raketen-Projekt, daß direkt an einer öffentlichen Strasse stattfindet
- StarShips sind tolle Rasen-Schmuckstücke
- alles was Elon sagt und was man hier sieht, mag in zwei Wochen wieder überholt sein und anders kommen; man sollte Elons Worte nicht in Stein gemeisselt sehen, denn es ist auch viel falsch, was er manchmal sagt
- das einzige, was man nicht ersetzen kann, ist Zeit; Elon neigt dazu optimistische Zeitpläne aufzustellen; aber wäre er nicht ständig optimistisch, würden sie nicht die verrückten Dinge schaffen, die sie dauernd machen
- als er die Idee hatte, den Booster mit dem Turm zu fangen, dachten die Leute, er hätte den Verstand verloren, was vielleicht auch so ist; aber jetzt wollen sie es so machen
- die Zahlenspiele, die Elon so cool findet, sind tatsächlich Zufall: BN4+SN20 (=420); der Booster ist 69,x Meter hoch; Elon wurde 69 Tage nach dem 20.4. (=4/20) geboren; er fragt sich, ob er vielleicht von jemandem der Avantar in einem Computerspiel ist
- der Unterschied zwischen suborbitalen Weltraum-Hopsern und dem Erreichen und Verlassen eines Orbits ist riesig, Faktor 100 bis 1000, weshalb das bisher auch nur einige Länder geschafft haben; als SpaceShip One vor gut 15 Jahren zweimal das All erreicht hatte, ist noch nichtmal die Farbe abgeblättert, was den Unterschied sehr deutlich macht

Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2197 am: 08. August 2021, 15:58:38 »
Das neue Hochgebäude soll ça 100 m hoch werden.
-ist das ein Hinweis auf einen verlängerten Booster?
Sie können dort komfortabler arbeiten.

Der weiterentwickelte Raptor-2 soll in wenigen wochen rauskommen.
-legen sie deshalb keinen wert auf eine sichere Landung/Bergung von B4/S20?
Dann finden die ersten Tests statt. Sie wissen wahrscheinlich nicht, wann es flugfähig ist, deshalb werden sie sich davon nicht bremsen lassen.

Bei den ersten 10(?) Orbitalflügen wird das Schiff noch keine Frachtklappe haben.
-erwarten sie so viele Fehlschläge?
Das fand ich auch viel. Aber wenn man sich z.B. die ursprünglich geplanten, aber dann übersprungenen SN16-SN19 ansieht, dann kann es auch sein, daß sie mit 10-20 Flügen nur für den WorstCase rechnen. Ich fände es schon cool, wenn sie es nach 5-10 orbitalen Testflügen halbwegs funktionierend hinbekommen.

Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2198 am: 08. August 2021, 16:21:37 »
Also ich glaube schon das Sie die 10 oder mehr Testflüge brauchen. Sie werden mit sicherheit nicht riskieren die Startanlage zu beschädigen.
Wenn man bedenkt das noch 1t Treibstoff in der F9 übrig ist(laut Elon) dann wird das bei SH nicht weniger sein. Und wenn der Booster auf oder neben dem Starttisch explodiert dann kostet das vile Zeit. Viel Spieraum hat man nicht bei dem Fangprozess. Ich meine das fangen des Boosters ist nochmal eine andere Herausfoderung als auf dem Drohnenship.

Dann sind da noch die Hitzekacheln. Da weiß man bis jetzt auch noch nicht wie Sie sich verhalten. Vieleicht kühlt man auch mit Methan wie Elon sagte.
Und solange der Stack nicht 100% sicher fliegt, wird man sich keine Gedanken über eine Frachtluke machen.

Ich wünsche mir für den ersten Flug das die komplette Starteinrichtung unbeschädigt bleibt.

Re: Starship/Super Heavy (ehemals BFR/ITS/MCT)
« Antwort #2199 am: 08. August 2021, 16:41:52 »
Wenn man bedenkt das noch 1t Treibstoff in der F9 übrig ist(laut Elon) dann wird das bei SH nicht weniger sein. Und wenn der Booster auf oder neben dem Starttisch explodiert dann kostet das vile Zeit. Viel Spieraum hat man nicht bei dem Fangprozess. Ich meine das fangen des Boosters ist nochmal eine andere Herausfoderung als auf dem Drohnenship.
Man hat beim Booster sogar 20t Resttreibstoff eingeplant.
Ich frage mich, ob sie nicht einen zweiten Launchtour ohne das ganze Drumherum im sicheren Abstand bauen, der später zu einer kompletten zweiten Startanlage ausgebaut werden kann, und das Fangen erstmal dort üben könnten.