Bemannte Raumfahrt und Gesundheit

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Online James

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #125 am: 13. Juni 2024, 22:45:11 »
Zukunft der Raumfahrtmedizin

Tübinger Wissenschaftlerin Teils eines internationalen Forschungsteams, das den Einfluss der Raumfahrt auf die Gesundheit von Astronautinnen und Astronauten untersucht. Eine Pressemitteilung des Universitätsklinikums Tübingen.


Auf Hawaii finden Trainings für Astronautinnen und Astronauten statt, die den Aufenthalt auf dem Mond oder Mars simulieren. Daniela Bezdan war als Koordinatorin an einer dieser Missionen beteiligt. (Bild: Universitätsklinikum Tübingen / Daniela Bezdan)

Weiter in der Pressemitteilung des Universitätsklinikums Tübingen  =>  Link zum Portalartikel

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #126 am: 21. August 2024, 22:17:09 »
Um Astronauten auch bei Langzeitflügen bei möglichst guter psychischer Gesundheit zu halten, werden bereits seit mehreren Jahren auf der ISS entsprechende Studien und Experimente durchgeführt.
Darunter u.a.:
- künstliche Beleuchtung
- natürlicher Tag-/Nachtrhythmus (circadian)
- NeuroMapping
- häufige Erdbeobachtung
- Telekommunikation mit der Erde
- Virtuell Reality
- Tagebuchauswertung

https://www.nasa.gov/missions/station/iss-research/mental-well-being-in-space

https://www.space.com/iss-astronauts-mental-health-experiments-space

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Online James

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #127 am: 09. September 2024, 19:30:00 »
DHBW-Studenten an Projekt der ESA Academy zu Einflüssen der Schwerlosigkeit auf kognitive Fähigkeiten beteiligt

Die beiden Studenten des Studiengangs Maschinenbau der DHBW Lörrach, Sebastian Schmidt vom Dualen Partner Sedus Stoll AG und Tim Dieterle von Wiha Werkzeuge GmbH, beteiligen sich, im Rahmen eines Projektes der ESA Academy (European Space Agency), an einem gemeinsamen Forschungsvorhaben der Deutschen Sporthochschule Köln, der Universität Innsbruck, des Jožef Stefan Institutes (Slowenien) und der DHBW Lörrach. Eine Pressemitteilung der DHBW.


Das Team von NeurO2flight, mit den Lörracher Studenten Sebastian Schmidt und Tim Dieterle. (Bild: NeurO2flight / ESA)

Weiter in der Pressemitteilung der DHBW  =>  Link zum Portalartikel

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Online James

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #128 am: 20. September 2024, 21:38:55 »
DLR: Gesundheit bei astronautischen Langzeitmissionen

Raumschiff Orion im Strahlenschutzcheck – Erste Ergebnisse der Strahlungsmessungen auf dem Weg von Artemis-I zum Mond. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).


Die beiden Messpuppen des Experiments MARE (Matroshka AstroRad Radiation Experiment), die mit der ersten Mission Artemis I der NASA zum Mond fliegen, nehmen zwei der Passagiersitze der Orion-Kapsel ein (Sitz #3 und Sitz #4) – künstlerische Darstellung. (Bild: NASA/Lockheed Martin/DLR)

Weiter in der Pressemitteilung des DLR  =>  Link zum Portalartikel

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Offline failsafe

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #129 am: Gestern um 21:26:05 »
Neueste Modellierungen für bemannte Langzeitmissionen zum Mond haben ergeben, dass für jede dritte Mission mit einem Fall gerechnet werden muss, dass ein Astronaut aus medizinischen Gründen die Mission abbrechen und zur Erde zurückgebracht werden muss.
Die Modellierung heisst "Informing Mission Planning through Analysis of Complex Tradespaces (IMPACT)" und untersuchte zB eine 9monatige Mond-Mission mit 4 Astronauten. Die Wahrscheinlichkeit, dass in dieser Zeit eine Evakuierung eines erkrankten Astronauten notwendig werden würde, wurde mit 32 Prozent ermittelt. Die häufigsten Anlässe waren Handgelenkbrüche, Augenverletzungen und "Taucherkrankheit"(hervorgerufen durch häufiges Arbeiten in Druckanzügen).
Solche Modellierungen sollen Entscheidungen unterstützen wie: nehmen wir einen Defibrillator mit - oder mehr Treibstoff ?

https://www.newscientist.com/article/2448766-astronauts-may-need-medical-evacuation-from-one-third-of-moon-missions/

ohne Paywall: https://www.shiningscience.com/2024/09/astronauts-may-need-medical-evacuation.html

   edit: Ergänzung
« Letzte Änderung: Heute um 09:13:58 von failsafe »

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Offline alepu

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #130 am: Gestern um 22:53:31 »
Hast du den Artikel gelesen und kannst du uns berichten, wie sie auf diese doch recht hohe Anzahl von schwer Erkrankten kommen?

Offline Flandry

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #131 am: Heute um 15:46:26 »
Gab es jemals einen Fall, dass ein Raumfahrer so erkrankt war, dass er außerplanmäßig zur Erde zurückkehren musste?

Offline failsafe

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #132 am: Heute um 16:26:45 »
@Flandry:
ja - in drei Fällen:
"Only three astronauts have ever been evacuated from space for medical reasons, all of them from the Soviet space programme."
(Nur drei Astronauten sind jemals aus medizinischen Gründen aus dem Weltraum evakuiert worden, alle aus dem sowjetischen Raumfahrtprogramm.) (aus dem shining science-Link oben)
Dass bisher nicht mehr Astronauten von der ISS evakuiert werden mussten, wird auf die sehr scharfen medizinischen Anforderungen zurückgeführt, nach denen die Aspiranten ausgesucht wurden - was bei einer deutlichen Ausweitung des Personenkreises evtl nicht mehr so durchführbar sein würde.
"Generally, major space agencies like NASA reduce the risk of medical evacuation being required by only selecting astronauts in extremely good health"

Offline Regnart

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Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #133 am: Heute um 18:29:47 »
Hier ist eine etwas ausführlichere Zusammenfassung:
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0094576524004648?via%3Dihub

Während die statistische Methode sicher korrekt ist, erscheinen mir die Prämissen etwas weit hergeholt. Die Dauer einer Schicht auf dem Mond wird wohl nicht neun, sondern sechs Monate betragen, um die Wetterextreme mit den Starts halbwegs sicher umschiffen zu können. In sechs Monaten baut sich auch weniger Kalzium in den Knochen ab und die Wahrscheinlichkeit für gebrochene Handgelenke nach Stürzen mit dem doch recht schweren Tornister auf dem Raumanzug sinkt (die chinesischen Mondfahrer müssen eine richtig kampfkunstmäßige Fallschule einüben).

Die Zahl der durch Mondstaub verursachten Augenreizungen und Hustenanfälle (wie bei den Apollo-Astronauten) hängt von der Zahl der Außeneinsätze (bei kluger Missionsplanung sehr wenig) und der Sauberkeit in den Unterkünften ab. Taucherkrankheit durch mangelnde Dekompression sollte bei Berufsraumfahrern eigentlich gar nicht vorkommen. Und warum um alles in der Welt sollte eine Raumfahrtbehörde für Tiefraummissionen nicht Raumfahrer von sehr guter Gesundheit auswählen?