Bemannte Raumfahrt und Gesundheit

  • 147 Antworten
  • 46839 Aufrufe
*

Offline James

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 3426
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #125 am: 13. Juni 2024, 22:45:11 »
Zukunft der Raumfahrtmedizin

Tübinger Wissenschaftlerin Teils eines internationalen Forschungsteams, das den Einfluss der Raumfahrt auf die Gesundheit von Astronautinnen und Astronauten untersucht. Eine Pressemitteilung des Universitätsklinikums Tübingen.


Auf Hawaii finden Trainings für Astronautinnen und Astronauten statt, die den Aufenthalt auf dem Mond oder Mars simulieren. Daniela Bezdan war als Koordinatorin an einer dieser Missionen beteiligt. (Bild: Universitätsklinikum Tübingen / Daniela Bezdan)

Weiter in der Pressemitteilung des Universitätsklinikums Tübingen  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, die Redaktionsmitglieder

*

Offline alepu

  • *****
  • 11726
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #126 am: 21. August 2024, 22:17:09 »
Um Astronauten auch bei Langzeitflügen bei möglichst guter psychischer Gesundheit zu halten, werden bereits seit mehreren Jahren auf der ISS entsprechende Studien und Experimente durchgeführt.
Darunter u.a.:
- künstliche Beleuchtung
- natürlicher Tag-/Nachtrhythmus (circadian)
- NeuroMapping
- häufige Erdbeobachtung
- Telekommunikation mit der Erde
- Virtuell Reality
- Tagebuchauswertung

https://www.nasa.gov/missions/station/iss-research/mental-well-being-in-space

https://www.space.com/iss-astronauts-mental-health-experiments-space

*

Offline James

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 3426
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #127 am: 09. September 2024, 19:30:00 »
DHBW-Studenten an Projekt der ESA Academy zu Einflüssen der Schwerlosigkeit auf kognitive Fähigkeiten beteiligt

Die beiden Studenten des Studiengangs Maschinenbau der DHBW Lörrach, Sebastian Schmidt vom Dualen Partner Sedus Stoll AG und Tim Dieterle von Wiha Werkzeuge GmbH, beteiligen sich, im Rahmen eines Projektes der ESA Academy (European Space Agency), an einem gemeinsamen Forschungsvorhaben der Deutschen Sporthochschule Köln, der Universität Innsbruck, des Jožef Stefan Institutes (Slowenien) und der DHBW Lörrach. Eine Pressemitteilung der DHBW.


Das Team von NeurO2flight, mit den Lörracher Studenten Sebastian Schmidt und Tim Dieterle. (Bild: NeurO2flight / ESA)

Weiter in der Pressemitteilung der DHBW  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, die Redaktionsmitglieder

*

Offline James

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 3426
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #128 am: 20. September 2024, 21:38:55 »
DLR: Gesundheit bei astronautischen Langzeitmissionen

Raumschiff Orion im Strahlenschutzcheck – Erste Ergebnisse der Strahlungsmessungen auf dem Weg von Artemis-I zum Mond. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).


Die beiden Messpuppen des Experiments MARE (Matroshka AstroRad Radiation Experiment), die mit der ersten Mission Artemis I der NASA zum Mond fliegen, nehmen zwei der Passagiersitze der Orion-Kapsel ein (Sitz #3 und Sitz #4) – künstlerische Darstellung. (Bild: NASA/Lockheed Martin/DLR)

Weiter in der Pressemitteilung des DLR  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, die Redaktionsmitglieder

Offline failsafe

  • *****
  • 963
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #129 am: 21. September 2024, 21:26:05 »
Neueste Modellierungen für bemannte Langzeitmissionen zum Mond haben ergeben, dass für jede dritte Mission mit einem Fall gerechnet werden muss, dass ein Astronaut aus medizinischen Gründen die Mission abbrechen und zur Erde zurückgebracht werden muss.
Die Modellierung heisst "Informing Mission Planning through Analysis of Complex Tradespaces (IMPACT)" und untersuchte zB eine 9monatige Mond-Mission mit 4 Astronauten. Die Wahrscheinlichkeit, dass in dieser Zeit eine Evakuierung eines erkrankten Astronauten notwendig werden würde, wurde mit 32 Prozent ermittelt. Die häufigsten Anlässe waren Handgelenkbrüche, Augenverletzungen und "Taucherkrankheit"(hervorgerufen durch häufiges Arbeiten in Druckanzügen).
Solche Modellierungen sollen Entscheidungen unterstützen wie: nehmen wir einen Defibrillator mit - oder mehr Treibstoff ?

https://www.newscientist.com/article/2448766-astronauts-may-need-medical-evacuation-from-one-third-of-moon-missions/

ohne Paywall: https://www.shiningscience.com/2024/09/astronauts-may-need-medical-evacuation.html

   edit: Ergänzung
« Letzte Änderung: 22. September 2024, 09:13:58 von failsafe »

*

Offline alepu

  • *****
  • 11726
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #130 am: 21. September 2024, 22:53:31 »
Hast du den Artikel gelesen und kannst du uns berichten, wie sie auf diese doch recht hohe Anzahl von schwer Erkrankten kommen?

Offline Flandry

  • *****
  • 813
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #131 am: 22. September 2024, 15:46:26 »
Gab es jemals einen Fall, dass ein Raumfahrer so erkrankt war, dass er außerplanmäßig zur Erde zurückkehren musste?

Offline failsafe

  • *****
  • 963
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #132 am: 22. September 2024, 16:26:45 »
@Flandry:
ja - in drei Fällen:
"Only three astronauts have ever been evacuated from space for medical reasons, all of them from the Soviet space programme."
(Nur drei Astronauten sind jemals aus medizinischen Gründen aus dem Weltraum evakuiert worden, alle aus dem sowjetischen Raumfahrtprogramm.) (aus dem shining science-Link oben)
Dass bisher nicht mehr Astronauten von der ISS evakuiert werden mussten, wird auf die sehr scharfen medizinischen Anforderungen zurückgeführt, nach denen die Aspiranten ausgesucht wurden - was bei einer deutlichen Ausweitung des Personenkreises evtl nicht mehr so durchführbar sein würde.
"Generally, major space agencies like NASA reduce the risk of medical evacuation being required by only selecting astronauts in extremely good health"

Offline Regnart

  • *****
  • 1248
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #133 am: 22. September 2024, 18:29:47 »
Hier ist eine etwas ausführlichere Zusammenfassung:
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0094576524004648?via%3Dihub

Während die statistische Methode sicher korrekt ist, erscheinen mir die Prämissen etwas weit hergeholt. Die Dauer einer Schicht auf dem Mond wird wohl nicht neun, sondern sechs Monate betragen, um die Wetterextreme mit den Starts halbwegs sicher umschiffen zu können. In sechs Monaten baut sich auch weniger Kalzium in den Knochen ab und die Wahrscheinlichkeit für gebrochene Handgelenke nach Stürzen mit dem doch recht schweren Tornister auf dem Raumanzug sinkt (die chinesischen Mondfahrer müssen eine richtig kampfkunstmäßige Fallschule einüben).

Die Zahl der durch Mondstaub verursachten Augenreizungen und Hustenanfälle (wie bei den Apollo-Astronauten) hängt von der Zahl der Außeneinsätze (bei kluger Missionsplanung sehr wenig) und der Sauberkeit in den Unterkünften ab. Taucherkrankheit durch mangelnde Dekompression sollte bei Berufsraumfahrern eigentlich gar nicht vorkommen. Und warum um alles in der Welt sollte eine Raumfahrtbehörde für Tiefraummissionen nicht Raumfahrer von sehr guter Gesundheit auswählen?

*

Offline alepu

  • *****
  • 11726
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #134 am: 22. September 2024, 22:49:39 »
Wie #Regnart bereits so richtig schrieb, ist es natürlich ersteinmal sehr wichtig nur wirklich gesunde und körperlich wie geistig fitte Personen loszuschicken. Dann ist es notwendig vor Ort die Sicherheitsvorschriften genau zu beachten und die Vorsichtsmaßnahmen gewissenhaft einzuhalten.
Damit wird man nahezu sicher die Fallzahlen deutlich unter 30% halten können.
Aber trozt alledem wird es sich auf die Dauer sicher nicht vermeiden lassen, daß schwere Unfälle passieren und potentiell tödliche Erkrankungen auftreten.
Deshalb ist es wichtig die Raumfahrer auch medizinisch intensiv auszubilden, nach Möglichkeit Ärzte mit mehreren Facharztausbildungen mitzuschicken und die notwendigen Untersuchungsmittel sowie Therapiemöglichkeiten bereitzustellen ( Telechirurgie wird wegen der Zeitverzögerung leider nicht möglich sein)
Todesfälle werden aber vorkommen, das liegt in der Natur der Sache, und auch darauf muß man vorbereitet sein, ebenso wie auf die sich daraus ergebende psychische Belastung der Crewmitglieder.
Sehr viel Erfahrung, exakte Vorausplanung und Selbstdisziplin wird nötig sein um zumindest die erste Phase z.B. der Marsbesiedlung auf diese Weise ohne grössere Ausfälle zu überstehen, bis eine voll funktionsfähige Klinik auf dem Mars eingerichtet ist.
Hilfreich auf dem Weg dahin sind u.a. sicher die künstliche Schwerkraft und verbesserte Antriebe, die eine starke Verkürzung des Fluges ermöglichen.

Es klingt vielleicht blasphemisch, aber wir werden Todesfälle akzeptieren müssen.
Es gibt keine 100%ige Sicherheit und in der Raumfahrt schon gleich gar nicht.

*

Offline tomtom

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8241
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #135 am: 24. September 2024, 00:47:48 »
Die NASA macht auf dem NAC-HEO-Meeting eine Risikobetrachtung der Weltraumstrahlung bei Missionen zu Mond und Mars in Abhängigkeit von Missionsdauer und Sonnenaktivität.

(Für Artemis IV sind ca. 30 Tage von Start bis Landung mit 6 Tagen Monderkundung geplant)

https://www.nasa.gov/wp-content/uploads/2024/09/02-final-nac-hrp-sept-2024.pdf
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

*

Offline alepu

  • *****
  • 11726
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #136 am: 25. September 2024, 19:48:52 »
Nach neuesten Untersuchungen altert Herzgewebe sehr schnell im Weltraum.

https://doi.org/10.1073/pnas.2404644121

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5107
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #137 am: 09. November 2024, 11:26:37 »

*

Offline Klakow

  • *****
  • 6779
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #138 am: 09. November 2024, 13:22:49 »
Die beiden Hauptursachen ist die Strahlenbelastung und die nicht vorhandene Schwerkraft und natürlich die Zeiträume in denen die Astronauten denen ausgesetzt sind. Gegen beide kann man was machen, bei der ISS macht man das ja mit Training und indem die ISS Bahn nicht sehr hoch über die Erdoberfläche geht, aber da ist ja bald Abhilfe möglich, besserer Strahlenschutz, künstliche Schwerkraft wo sie nicht stört und möglichst kurze Zeit.
Was den Zeitraum betrifft kann man das Gateway in der Mondumlaufbahn streichen, oder das Ding so auslegen das es für den Mond als "Umschlagplatz" für Menschen und Fracht dient.

Offline R2-D2

  • *****
  • 1917
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #139 am: 07. Februar 2025, 12:43:48 »
Ein Forscherteam der Universität Ghent in Belgien hat 3D-gedrucktes Hydrogel als Strahlenschutz für Astronauten untersucht.

https://www.esa.int/Enabling_Support/Space_Engineering_Technology/For_astronaut_radiation_protection_just_add_water

Dass Wasser sehr gut vor Strahlung schützt, war schon bekannt. Allerdings gibt es einige Herausforderungen, wenn das Wasser frei beweglich ist. In einem Raumanzug kann es die Beweglichkeit einschränken, bei einer ungleichmäßigen Verteilung ist der Schutz unvollständig, und es besteht die Gefahr eines Lecks, was insbesonders in einer elektrischen Umgebung gefährlich sein kann.

Superabsorbierender Polymere (SAPs), die mehrere hundertmal ihres Gewichts an Wasser absorbieren können,  können als alternative Materialien für Strahlenschutzschilde dienen, die sicherer und effektiver als Wasser alleine sind. In ihrem expandierten Zustand werden sie Hydrogels genannt.
Die mögliche Nutzung umfasst Raumanzüge, Schutzschilde für Raumfahrzeuge, und womöglich auch Wasserspeicher, bei denen das Wasser aus dem Hydrogel wieder extrahiert werden kann.

*

Offline alepu

  • *****
  • 11726
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #140 am: 07. Februar 2025, 13:20:42 »
Der Witz dabei ist u.a., daß dieses Produkt durch den 3D-Druck in jeder gewünschten Form hergestellt und das Wasser, wie erwähnt, später mal wiedergewonnen werden kann!
Schätze mal dieses Produkt hat eine große Zukunft  8)
Es sollte allerdings vorab geklärt werden, wie sich das Material selbst über die Zeit durch die harte Strahlung verändert  ???

Offline failsafe

  • *****
  • 963
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #141 am: 07. Februar 2025, 15:31:27 »
..Dass Wasser sehr gut vor Strahlung schützt, war schon bekannt. ..
Kann man in dieser Allgemeinheit nicht so sagen - es schützt nur vor bestimmten Strahlungsarten, keineswegs vor allen. Bevorzugt vor Teilchen, die eine ähnliche Ruhemasse haben wie der im Wasser enthaltene Wasserstoff, also vor Neutronen und Protonen. Vor Gammastrahlung muss man sich anders schützen zB mit high-Z-Materialen (Blei etc). - Praktischer als (flüssiges) Wasser wäre zB Polyethylen, ein Kunststoff-Polymer mit jeweils 2 Wasserstoffatomen pro Kohlenstoffatom, also einem vergleichbar hohen Anteil wie beim Wasser (H2O), oder Paraffin-Wachs.

Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #142 am: 07. Februar 2025, 18:05:57 »
Elektromagnetische Felder sind wahrscheinlich zu energieaufwändig?
So klingt dass, als sei ein Materialmix das Beste. Was gegen Alpa, Beta, Gamma, gegen die kosmische Strahlung lässt sich wohl eher nichts ausrichten...

*

Offline alepu

  • *****
  • 11726
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #143 am: 07. Februar 2025, 23:01:52 »
Die "Wasser-Abschirmung" soll ja eben gerade vor der kosmische Strahlung schützen, zumindest hab ich das so verstanden, und gegen die Gammastrahlung würde ein elektromagnetisches Feld auch nix helfen, da hilft eben nur Blei, oder z.B. die dicke Erdatmosphäre.  ;)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kosmische_Strahlung

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kosmische_Gammastrahlung

Offline Regnart

  • *****
  • 1248
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #144 am: 08. Februar 2025, 09:14:59 »
Wobei sich insbesondere bei einem Raumanzug natürlich die Frage nach dem Gewicht stellt. Am Chinesischen Raumfahrer-Ausbildungszentrum arbeitet man an einem Hartschalenanzug, etwas in dieser Art:


Bild: NASA

Man hat versucht, den Anzug als Exoskelett zu gestalten, wo Motoren die Raumfahrer beim Gehen unterstützen. Der Bordrechner hatte aber Probleme, die Schrittlänge einzuschätzen/vorherzusagen und hat die Probanden immer wieder umgeworfen. Natürlich brauchen die Motoren auch Strom, was mehr Akkus im Tornister erfordert, was den Anzug noch schwerer macht …

Abschirmplatten aus Blei haben, wenn sie von der Erde hochgeschafft werden, hohe Transportkosten. Momentan ist in den Planspielen Eisen das Material der Wahl. Das hat zwar nur die Ordnungszahl 26 (Blei 82), fällt aber bei der Sauerstoffgewinnung auf dem Mond als Abfallprodukt an und kann von dort leichter ins All gebracht werden. Der Strahlenschutz wird dann außen auf Raumflugkörper aus Leichtmetall montiert wie im Januar die Splitterschutzplatten an der Chinesischen Raumstation.

Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #145 am: 09. Februar 2025, 00:37:27 »
Schaut ein bischen so aus wie das gute alte Michelin Männchen. 8-D

Offline Regnart

  • *****
  • 1248
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #146 am: 09. Februar 2025, 07:47:26 »
So ganz falsch ist der Vergleich nicht. Das Michelin-Männchen wirkt pummelig, weil die Reifen aufgeblasen sind, also im Vergleich zur Umgebungsluft unter Überdruck stehen. Der Hartschalenanzug ist zwar nicht elastisch aufgeblasen, er hat aber, zumindest in der chinesischen Version, einen Innendruck von 100 kPa, also den normalen Luftdruck auf Meereshöhe, wodurch keine Dekompressionszeit nötig ist. Zum Vergleich: der Feitian-Anzug hat einen Innendruck von 40 kPa und der Raumfahrer benötigt 30 Minuten, um den im Blut gelösten Stickstoff abzuatmen. Daher hat der chinesische Hartschalenanzug auch keine Handschuhe wie auf dem Foto - bei 100 kPa Überdruck könnte der Raumfahrer die Finger nicht bewegen - sondern per Datenhandschuh im Ärmel gesteuerte Roboterhände, wie Du sie ab 20:30 in dem hier oben eingebetteten Video sehen kannst (der Professor ist Gui Haichao von Shenzhou 16):
https://app.xinhuanet.com/news/article.html?articleId=c6f2aff0da7f1a00ebde2833a3893966

Die Roboterhand in dem Video ist zum Verlegen von Kabeln mit Steckverbindungen gedacht - der beste Strahlenschutz ist immer noch, sich nicht in den Weltraum hinauszubegeben. Für Rettungseinsätze (der Zweck des chinesischen Hartschalenanzugs) reicht das  allemal. Bemannte Landungen auf Kallisto, wo die Strahlenbelastung wirklich ernsthaft ist, kommen sowieso erst Mitte des 22. Jahrhunderts.

Offline failsafe

  • *****
  • 963
Re: Bemannte Raumfahrt und Gesundheit
« Antwort #147 am: 26. März 2025, 20:16:58 »
Experten warnen davor, dass der lungengängige Feinstaub auf dem Mars gesundheitsschädlicher  sein könnte als bisher angenommen, und fordern verstärkte Massnahmen gegen mögliche Staubexposition von zukünftigen Astronauten auf dem Mars:

https://www.theguardian.com/science/2025/mar/26/martian-dust-may-pose-health-risk-to-humans-exploring-red-planet-study-finds

"Potential Health Impacts, Treatments, and Countermeasures of Martian Dust on Future Human Space Exploration";  https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2024GH001213