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  • Schiaparelli-Landung, ab 16:30 MESZ: 19. Oktober 2016

Schiaparelli-Landung

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Offline vv

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #375 am: 21. Oktober 2016, 16:30:43 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.

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Offline Gertrud

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #376 am: 21. Oktober 2016, 16:41:36 »
Hallo @Madscientist,

(.................)

@post 326: Sind das wirklich original Bild und Ton Aufnahmen von Curiosity? Die Windgeräusche und das Summen der Elektromotoren hören sich so normal an. Ist das bei der dünnen Atmosphäre wirklich so?

Angenommen, die Sonde ist mit 200 bis 500 km/h aufgeschlagen, was sieht man dann? Ein Krater? Ein großer verbogener Metallklumpen? In der Gegend verteilte Metallsplitter?
Könnte eine Sonde, die gerade den Mars umkreist, das entdecken? Wenn ja, welche am ehesten? Ich weis jetzt nicht, wie groß die Reste am Boden sein könnten und wie groß die Aulösung welcher Kamera ist.

Die Bilder von dem Abstieg von Curiosity wurden mit der Mars Descent Imager (MARDI) am 6.08.2012 aufgenommen und zu einem Film zusammengesetzt.
Dieser Sol 0 verfügt über 3684 Bilder, darum dauert das Laden aller Bilder etwas.
Die Töne sind nicht original, da Curiosity über kein Mikrofon verfügt.!
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=0&camera=MARDI
Quelle: http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/
Dazu auch der Artikel aus dem Portal von redmoon.
Die MARDI-Kamera

Ja , der Obiter MRO mit der HiRISE Kamera an Bord könnte die Landestelle/Einschlagstelle sehr gut aufnehmen.
Er hatte auch die abgesprengten Teile von Curiosity, die auf dem Marsboden landeten, mit der HiRISE mehrmals aufgenommen.

Der Parachute von MSL flattert im Wind.
Die Animation wurde aus sieben HiRISE Bildern, welchen in dem Zeitraum zwischen 12. August 2012 und 13. Januar 2013 aufgenommen wurden, erstellt. Es sind deutliche Veränderungen in der Lage des Fallschirmes, der einen Durchmesser von etwa 16 Meter hat, sichtbar. Oben rechts ist das Backshell zu sehen

Diesen Text hatte ich schon bei dem Rover Opportunity auf eine ähnliche Frage gepostet.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Nachtrag: link verbessert und einen hinzugefügt.
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline F-D-R

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #377 am: 21. Oktober 2016, 16:45:34 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.
.... und die Proton explodierte noch beim Start (19.02.69 übrigens)

Das war kein gutes Beispiel.  :(

Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #378 am: 21. Oktober 2016, 16:47:16 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.
Das war allerdings zu einer Zeit, in der die Raumfahrtagenturen der beiden Supermächte quasi freie Hand hatten. Keiner der ESA Mitgliedsstaaten ist aber eine dieser Supermächte und wir leben Gott sei Dank auch nicht mehr im kalten Krieg.
Daher funktioniert das nicht so einfach.

Es ist sogar noch schlimmer: Das ExoMars Projekt ist ein "Kann-Projekt" für alle Mitgliedsstaaten und wird nicht aus dem allgemeinen ESA Budget bezahlt. Jedes Land kann für sich entscheiden, ob und wie viel sie in das Projekt investieren möchten. Und erhält dafür entsprechend Aufträge ins eigene Land. Und kann jeder Zeit wieder aussteigen.
Wie will man unter solchen Bedingung innerhalb von 2 Jahren eine Mission komplett aus dem Boden stampfen? Es ist leider nicht möglich, und da sind wahrscheinlich spontane Verfügbarkeit eines Trägers und Testen der Hardware noch das geringste Problem.

Und ich bin ehrlich gesagt aktuell skeptisch, ob man den 2020 Rover überhaupt noch fertigen soll.
Das Projekt wurde so oft verändert und umgeplant, dass vom eigentlichen Sinn nicht mehr viel übrig geblieben ist. Und in der Zeit hat sich der ESA Fokus sowieso weiter vom Mars abgewandt Richtung Mond. Jetzt der Fehlschlag und eventuell weitere Kosten und Verschiebungen machen das ganze doch nur noch trauriger. Zumal der Rover sowieso nur eine kurze erwartete Lebenszeit hat.
Der wirkliche Fortschritt des Rovers besteht sowieso m.M.n. in der halbautonomen Steuerung und der Wert dieser Technologie ist nicht auf eine dedizierte Hardware beschränkt, sondern auch für andere Roverkonzepte übertragbar.
Daher fände ich es sinnvoller, nochmal von vorne anzufangen mit einem Konzept, ich denke man würde da inzwischen einiges anders machen als es aktuell geplant ist.
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

tozi

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #379 am: 21. Oktober 2016, 16:49:23 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.
Nicht so komplexe Technik . Und halt eben nur zum Mond . Und Lunochod-1 startete November 10, 1970 um  14:44:01 UTC. Nicht 1969. . Mission 0 startete 1969 erreichte aber den Mond nicht.
Die Rakete ist beim Start im Februar 1969 explodiert.  Und eine Proton K und eine Proton M kannst Du auch nicht vergleichen.

tozi

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #380 am: 21. Oktober 2016, 16:51:26 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.
.... und die Proton explodierte noch beim Start (19.02.69 übrigens)

Das war kein gutes Beispiel.  :(
Du meinst sicher Lunochod-0 . 1 war in 1970 erfolgreich .

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Offline Terminus

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #381 am: 21. Oktober 2016, 16:53:48 »
Angenommen, die Sonde ist mit 200 bis 500 km/h aufgeschlagen, was sieht man dann? Ein Krater? Ein großer verbogener Metallklumpen? In der Gegend verteilte Metallsplitter?
Könnte eine Sonde, die gerade den Mars umkreist, das entdecken? Wenn ja, welche am ehesten? Ich weis jetzt nicht, wie groß die Reste am Boden sein könnten und wie groß die Aulösung welcher Kamera ist.

So ungefähr könnte das aussehen:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11246.msg232225#msg232225

Entdecken könnte Schiaparelli IMHO nur dieselbe US-Sonde, die Beagle 2 gefunden hat und auch die Bilder aus dem obigen Skycrane-Posting gemacht hat: MRO (Mars Reconnaissance Orbiter) mit der fantastischen HiRise-Kamera.

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Offline Gertrud

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #382 am: 21. Oktober 2016, 16:57:23 »
Hallo @tozi,
Ich würde gerne mal eine Frage weitergeben, die mir meine Schüler heute gestellt haben :
In der Pressekonferenz wurde gesagt, dass der Höhenmesser Daten  ausgegeben hat. Weiter dass die Bremstriebwerke 3 bis 4 Secunden gezündet haben. Damit ist das Ende der Brenndauer bekannt. Durch die Doppler Daten hat man auch die Geschwindigkeit. Kenne ich nun Höhe und Geschwindigkeit und gie Gravitationskonstante sollte die die Berechnung der Aufprallgeschwindigkeit kein Problem sein. Wenn wir die Atmosphäre vernachlässigen. Damit sollte doch zumindest näherungsweise die Berechnung der Energie beim Aufprall möglich sein .Und damit eine Abschätzung ob eine "Überlebenschance" bestand.
Meine Schüler fragten nun, was daran so schwierig sei ? Im Untericht müssen meine Schüler das ja auch für Erde und Mond berechnen.
Was sagen die Fachleute hier dazu ?
Oder will man es einfach nicht sagen ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das niemand wenigstens überschlagsweise berechnet hat.

Hast Du mit Deinen Schülern über Deinen Kontakt zum Raumcon-Forum gesprochen.?
Hast Du ihnen die hier erhaltenen Antworten vorgestellt.?
Hast Du sie auf den vielfältigen Inhalt hier hingewiesen.?
Lesen Deine Schüler jetzt auch hier mit.?

Mit fragenden Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
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http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline F-D-R

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #383 am: 21. Oktober 2016, 16:59:21 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.
.... und die Proton explodierte noch beim Start (19.02.69 übrigens)

Das war kein gutes Beispiel.  :(
Du meinst sicher Lunochod-0 . 1 war in 1970 erfolgreich .

Ja natürlich..... War der geplante Flug 1969 in Vorbereitung der bemannten sowjetischen Mondlandung und hieß zu diesem Zeitpunkt bestimmt nicht Lunochod-0. Und dieser Fehlstart (oder besser dieses Desaster) ist ein gutes Beispiel für übereilte Planung und überstürzte Umsetzung. Ist ja auch gescheitert.

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Offline Terminus

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #384 am: 21. Oktober 2016, 16:59:27 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.

Das gilt nicht, das waren Space-Race-Zeiten, damals spielte Geld keine Rolle.  :P

tozi

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #385 am: 21. Oktober 2016, 17:01:07 »
Hallo @tozi,
Ich würde gerne mal eine Frage weitergeben, die mir meine Schüler heute gestellt haben :
In der Pressekonferenz wurde gesagt, dass der Höhenmesser Daten  ausgegeben hat. Weiter dass die Bremstriebwerke 3 bis 4 Secunden gezündet haben. Damit ist das Ende der Brenndauer bekannt. Durch die Doppler Daten hat man auch die Geschwindigkeit. Kenne ich nun Höhe und Geschwindigkeit und gie Gravitationskonstante sollte die die Berechnung der Aufprallgeschwindigkeit kein Problem sein. Wenn wir die Atmosphäre vernachlässigen. Damit sollte doch zumindest näherungsweise die Berechnung der Energie beim Aufprall möglich sein .Und damit eine Abschätzung ob eine "Überlebenschance" bestand.
Meine Schüler fragten nun, was daran so schwierig sei ? Im Untericht müssen meine Schüler das ja auch für Erde und Mond berechnen.
Was sagen die Fachleute hier dazu ?
Oder will man es einfach nicht sagen ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das niemand wenigstens überschlagsweise berechnet hat.

Hast Du mit Deinen Schülern über Deinen Kontakt zum Raumcon-Forum gesprochen.?
Hast Du ihnen die hier erhaltenen Antworten vorgestellt.?
Hast Du sie auf den vielfältigen Inhalt hier hingewiesen.?
Lesen Deine Schüler jetzt auch hier mit.?

Mit fragenden Grüßen
Gertrud
Kann ich leider erst nächste Woche . Ich sehe sie zwar noch zum Musikunterricht. Aber da passt das wenig. Aber ich werde es tun.Am Dienstag. Ich unterrichte (leider) nur in Teilzeit

Offline vv

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #386 am: 21. Oktober 2016, 17:02:21 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.
.... und die Proton explodierte noch beim Start (19.02.69 übrigens)

Das war kein gutes Beispiel.  :(
Mit diesem Beispiel habe ich gezeigt, dass die friste für Wiederholung des Tests realistisch sind. Was betrifft die Proton, man braucht keine neue Entwicklung der Rakete. Grundsätzlich kann ESA sogar Ariane verwenden. Heute produziert man die Raketen wie Würstchen.

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Offline F-D-R

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #387 am: 21. Oktober 2016, 17:04:08 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.

Das gilt nicht, das waren Space-Race-Zeiten, damals spielte Geld keine Rolle.  :P
Genau! Und Risiken wurden auch ganz andere eingegangen. Technisch wie auch menschlich. Überhaupt nicht vergleichbar mit heute!

tozi

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #388 am: 21. Oktober 2016, 17:05:38 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.
.... und die Proton explodierte noch beim Start (19.02.69 übrigens)

Das war kein gutes Beispiel.  :(
Du meinst sicher Lunochod-0 . 1 war in 1970 erfolgreich .

Ja natürlich..... War der geplante Flug 1969 in Vorbereitung der bemannten sowjetischen Mondlandung und hieß zu diesem Zeitpunkt bestimmt nicht Lunochod-0. Und dieser Fehlstart (oder besser dieses Desaster) ist ein gutes Beispiel für übereilte Planung und überstürzte Umsetzung. Ist ja auch gescheitert.
Guter Einwand mit dem Namen. Habe das gerade mal an meine bessere Häfte weitergegeben. Sie soll das man nachprüfen. Ab wann der Name Lunochod-0 war. Werde berichten .

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Offline F-D-R

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #389 am: 21. Oktober 2016, 17:10:25 »
Nehmen wir ein Beispiel und zwar sowjetischer Mondroboter Lunochod-1. Ende 1967 war die technische Dokumentation fertig. Im 1969 startete die Rakete mit Lunochod-1 zum Mond.
.... und die Proton explodierte noch beim Start (19.02.69 übrigens)

Das war kein gutes Beispiel.  :(
Mit diesem Beispiel habe ich gezeigt, dass die friste für Wiederholung des Tests realistisch sind. Was betrifft die Proton, man braucht keine neue Entwicklung der Rakete. Grundsätzlich kann ESA sogar Arian verwenden. Heute produziert man die Raketen wie Würstchen.

... ich will hier keine Wortklauberei machen, aber das berühmte Zitat von Parteichef Chruschtschow, man werde Raketen wie Würstchen produzieren, hat sich in der Realität in Ost und West nie bewahrheitet. Eine Weltraum-Rakete ist bei aller Standardtisierung eben etwas mehr, als eine Silvesterrakete.  Weder bei Ariane noch bei SpaceX, wie erst unlängst schmerzlich wieder erlebt. Leider!  :-[

Ich glaube nicht an diese kurzen Zeitabläufe.

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Offline Terminus

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #390 am: 21. Oktober 2016, 17:14:47 »
Zitat
The importance of TGO and EDM can be described as 80% vs. 20%, respectively. Since we obtained at least 80% of the data during the descent, the overall success rate can be calculated as follows: 80+20*0.8 = 96%. All in all, a very positive result.

Ah okay, das klingt schon anders. So wie die Zahl hier zuerst eingeführt wurde, schien mit den 96% die Erfolgswahrscheinlichkeit des Landers gemeint gewesen zu sein. Hmpf.

Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #391 am: 21. Oktober 2016, 17:17:09 »
Zitat
The importance of TGO and EDM can be described as 80% vs. 20%, respectively. Since we obtained at least 80% of the data during the descent, the overall success rate can be calculated as follows: 80+20*0.8 = 96%. All in all, a very positive result.

Ah okay, das klingt schon anders. So wie die Zahl hier zuerst eingeführt wurde, schien mit den 96% die Erfolgswahrscheinlichkeit des Landers gemeint gewesen zu sein. Hmpf.

Es wurde auch mal von 98% Erfolgswahrscheinlichkeit gesprochen (vor der Landung)
Zitat
Der Ingenieur aus Argentinien ist zuversichtlich: "Die Simulationen geben uns eine Erfolgschance von fast 98 Prozent."
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/exomars-mission-esa-und-roskosmos-fiebern-landung-entgegen-a-1115957.html
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

Trillian

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #392 am: 21. Oktober 2016, 17:33:19 »
 
Zitat
Venus Express entstand aus dem Aufruf der ESA, das Ingenieursmodell von Mars Express wieder zu verwenden (2003). Durch die Verwertung schon existierender Teile, auch wissenschaftlicher Instrumente (von den Sonden Mars Express und Rosetta), ist Venus Express eine relativ preiswerte Raumsonde verglichen mit ähnlich aufwendigen Missionen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Venus_Express

Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #393 am: 21. Oktober 2016, 17:47:00 »
Ich befürchte, das ich auf eine Fehlerursache noch Warten muss  >:(

"Eine Untersuchungskommission wird sich näher mit diesen Daten befassen, zum jetzigen Zeitpunkt können wir keine weiteren Spekulationen anstellen."

Quelle : http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Analyse_der_Abstiegsdaten_von_Schiaparelli_ist_im_Gang

AeitschTi

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #394 am: 21. Oktober 2016, 18:32:44 »
Die NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter hat heute (21. Oktober 2016) exakt in der Mitte der Landeellipse die Überreste des ExoMars-Landers Schiaparelli gefunden.

Einen Grund für die missglückte Landung scheinen derweil die ESA-Ingenieure auch gefunden zu haben.

Der wahrscheinliche Täter ist die GNS-Software, welche die Bremstriebwerke vorzeitig abgeschaltet hat.

Es sieht so aus, als wäre das EDM explodiert.

Mehr Informationen soll es im Laufe des Abends von der ESA geben.

Quelle: http://russianspaceweb.com/exomars2016-edm-landing.html#mro

tonthomas

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #395 am: 21. Oktober 2016, 18:35:01 »
...

Es sieht so aus, als wäre das EDM explodiert....
Wo kommt man zu der Einschätzung?

Gruß   Pirx

Offline Hugo

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Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #396 am: 21. Oktober 2016, 18:39:44 »
19 Sekunden bei knapp 200 km/h (ca. 4 sek. haben die Triebwerke ja gearbeitet)
Es können aber starke Winde in Landegebiet autgetreten sein. Was ist, wenn der Lander auf Grund dieser Winde nicht senkrecht, sondern fast waagerecht getrieben ist. Wurde dann die Höhe entsprechend dem Winkel eventuell falsch berechnet?
So starke Winde gibt es auf dem Mars nicht. Wind ist dort absolut kein Problem. Die Atmosphäre ist so extrem dünn, daß der Wind nichts ausmacht.


Bei der Berechnung von Hugo bei #299 gestern abend hat man folgendes Übersehen. Der Lander sollte in 2 Meter höhe eine Zeitlang schweben. Diese Zeit (Brenndauer) muss dann von der Strecke abgezogen werden!  ???
Sehr guter Einwand. Danke. Ich würde sagen, ich öffne Calc und rechne nochmal ganz neu (Hab nicht gespeichert, da ich nicht dachte, daß ich die Daten nochmal brauchen würde). Sagen wir 4 Sekunden schweben? Dann ist die neue Flugdauer 25 Sekunden. Allerdings ändert sich dadurch nur wenig.

Geplanter Flug:
==========
Speed Start   250   km/h
Speed Start   69,444   m/s
Beschleunigung   -2,778   m/s²
Flugdauer:   25,000   s
Neue Speed   0,000   m/s
Neue Speed   0,000   km/h
Strecke:   868,056   m
--> Problem: Die zurück gelegte Strecke passt nicht zu den genannten 1100 Meter.


Zünden der Triebwerke für 3,5 Sekunden
===========================
Speed Start   250   km/h
Speed Start   69,444   m/s
Beschleunigung   -2,778   m/s²
Flugdauer:   3,500   s
Neue Speed   59,722   m/s
Neue Speed   215,000   km/h
Strecke:   226,042   m


Freier Fall, 19 Sekunden
================
Speed Start   215   km/h
Speed Start   59,722   m/s
Beschleunigung   3,711   m/s²
Flugdauer:   19,000   s
Neue Speed   130,231   m/s
Neue Speed   468,832   km/h
Strecke:   1804,558   m
--> Problem: Die beiden Strecken in Summe (2030,559 Meter) passen nicht zu den genannten 1100 Meter.

Das Fazit bleibt das gleiche: Dann wäre Schiaparelli mit 468 km/h eingeschalgen. Keine Verbesserung.:-(



Da ich immer noch Probleme in Physik habe: Wenn ich eine Fallhöhe von 2 Meter habe, wie hoch ist die Aufprallgeschwindigkeit auf dem Mars?
Folgend meine Rechnung mit fertig umgestellt Formel am Ende. Mit der Formel lässt sich das ganze dann einfach ausrechnen. In der Formel ist die Beschleunigung, dafür kann man dann das ganze auch auf der Erde oder dem Mond anwenden. Wobei auf der Erde die Luftreibung wichtig ist.

Gegeben:
Beschleunigung   3,711 m/s²
Flugstrecke: 2 m
Gesucht: Speed in m/s

Um die Speed auszurechnen, benötigen wir zwei Formeln.

Formel 1: Geschwindigkeit = Beschleunigung * Zeit.
Formel 2: Strecke = Geschwindigkeit /2 * Zeit

Die Formeln kann man jetzt umstellen:
Formel 2 umgestellt: Geschwindigkeit = Strecke * 2 / Zeit
Formel 1 umgestellt: Zeit = Geschwindigkeit / Beschleunigung

Formel 1 kann man jetzt in Formel 2 einsetzen:
--- Geschwindigkeit = (Strecke * 2) / (Geschwindigkeit / Beschleunigung)
--- Geschwindigkeit = (Strecke * 2 * Beschleunigung) / (Geschwindigkeit  )

Jetzt nimmt man alles * die Geschwindigkeit:
--- Geschwindigkeit² = Strecke * 2 * Beschleunigung

Jetzt nimmt man die Wurzel
--- Geschwindigkeit = wurzel (Strecke * 2 * Beschleunigung)

Zahlen einsetzen und ausrechnen:
--- Geschwindigkeit = wurzel (2m * 2 * 3,711m/s²)
--- Geschwindigkeit = wurzel (14,844 * m*m / s*s)
--- Geschwindigkeit = wurzel (14,844  m² / s²)
--- Geschwindigkeit = 3,853 m/s
--- Geschwindigkeit = 13,870 km/h

Achtung: Ich bin der Meinung gelesen zu haben, die Sonde sollte jedoch von 1 Meter Höhe fallen. Dann würden 9,808 km/h raus kommen. Ich glaube, die Sonde war für max 11 km/h Aufschlag gebaut.


AeitschTi

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #397 am: 21. Oktober 2016, 18:41:30 »
...

Es sieht so aus, als wäre das EDM explodiert....
Wo kommt man zu der Einschätzung?

Gruß   Pirx

Ich schätze mal, dass das aus den Aufnahmen von MRO hervorgeht. Mehr weiß ich auch (noch) nicht. Ich habe lediglich diese eine Quelle http://russianspaceweb.com/exomars2016-edm-landing.html#mro und das, was ich aus dem Radio habe.
Außerdem wurde gesagt, dass die ESA gerade eine Pressekonferenz abhält oder inzwischen schon abgehalten hat (kam um 18 Uhr in den Nachrichten).

LG

Henning

Wilga35

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #398 am: 21. Oktober 2016, 18:42:54 »

Einen Grund für die missglückte Landung scheinen derweil die ESA-Ingenieure auch gefunden zu haben.

Der wahrscheinliche Täter ist die GNS-Software, welche die Bremstriebwerke vorzeitig abgeschaltet hat.

Ist die Software denn vor der Mission ausreichend getestet worden, oder hat man die Tests aus Kostengründen sogar noch zusammengestrichen? Motto: ist ja eh nur ein simpler Landedemonstrator, was soll da schon schiefgehen! Das Geld für intensive Tests können wir uns sparen!

So etwas gabs in der europäischen Raumfahrt ja schon einmal: Für die neuentwickelte Ariane 5 sollte seinerzeit die bereits im harten Einsatz stehende und gut funktionierende Steuerungssoftware der Ariane 4 verwendet werden. Tests der Software im Zusammenwirken mit der neuen Trägerrakete wurde von den zuständigen Finanzprüfern gestrichen, mit dem Hinweis, dass die Software ja bereits ausreichend getestet worden sei. Die paar Millionen Mark oder Franc (war ja noch die Voreurozeit) für nochmalige Tests der Software wollte man nicht ausgeben. Typisches Krämerdenken! Doch bei den nochmaligen Tests hätte man herausgefunden, dass die Software mit der im Vergleich zur Ariane 4 viel schwereren Ariane 5 einfach überfordert war. So aber blieb das unentdeckt!
Resultat: durch Versagen des Steuerungssystems geriet die erste Ariane 5 außer Kontrolle und explodierte. Neben der Trägerrakete gingen vier Cluster-Satelliten verloren. Die eingesparten paar Millionen hat man also mit dem Verlust der mehrere hundert Millionen teuren vier Forschungssatelliten erkauft, und auch mit der Markteinführung der Ariane 5 kam man dadurch beträchtlich in Verzug.

Wilga35

tonthomas

  • Gast
Re: Schiaparelli-Landung
« Antwort #399 am: 21. Oktober 2016, 18:48:35 »
...

Es sieht so aus, als wäre das EDM explodiert....
Wo kommt man zu der Einschätzung?

Gruß   Pirx

Ich schätze mal, dass das aus den Aufnahmen von MRO hervorgeht. Mehr weiß ich auch (noch) nicht. Ich habe lediglich diese eine Quelle http://russianspaceweb.com/exomars2016-edm-landing.html#mro und ...
Also Zak schreibt nichts von einer Explosion.

Gruß   Pirx