Die erste deutsche Astronautin?

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McPhönix

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #100 am: 07. März 2017, 14:56:25 »
Siehe den Satz in meinem Zitat oben. Dort steht nix von mehr Muskelmasse und dadurch mehr Grundumsatz. Das ist bekannt und unbestritten, da brauchen wir nicht diskutieren.
Aber es ging um ERHALT der ph. Leistungsfähigkeit. Erhalt für was? Für eine im Notfall abrufbare Höchstleistung? Ich denke doch für den Normalbetrieb, wozu auch kurze Spitzenleistungen gehören. Aber darüber wird nix gesagt.
Abgesehen davon bin ich selbstverständlich dafür, daß zu jeder Zeit, egal ob nix los im Schiff oder Hochbetrieb im Labor, Frauen in genau sinnvollem Maß arbeiten. Und das Maß muß von Wissenschaftlern festgelegt werden, nicht von Genderkäten. Irgendwelche Genderei hat im Weltraum nix zu suchen.

Frauen im Nachteil bei Havarie hab ich eigentlich nicht gesagt. Bei Havarien wird nämlich weder Mann noch Frau danach fragen, wo seine/ihre Grenze liegt.
Aber dieser von mir zitierte Satz geht so ein kleines bissel in die Richtung "Oh, dieses Auto braucht weniger Benzin. Da nehmen wir doch das. Da brauchen wir nicht so viel Benzin mitschleppen."
Ok, Satire ;)
Aber überhaupt öffentlich den "Verbrauch" einer Frau ins kalkül zu ziehen, find ich halt unhöflich.
Was die Logistiker berechnen, sollen sie machen, aber im Hintergrund....

PS: Eine Diät habe ich noch nie gemacht. Ist das Pflicht beim dem Thema ? ;)

xwing2002

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #101 am: 07. März 2017, 15:13:06 »
Siehe den Satz in meinem Zitat oben. Dort steht nix von mehr Muskelmasse und dadurch mehr Grundumsatz. Das ist bekannt und unbestritten, da brauchen wir nicht diskutieren.
Entschuldige, dann habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mit "Leistungsfähigkeit erhalten" war hier die Kalorienzufuhr gemeint, die ein Mensch braucht seinen Grundumsatz abzudecken und damit seine Normleistungsfähigkeit zu erhalten anstatt abzubauen.

Zitat
"Oh, dieses Auto braucht weniger Benzin. Da nehmen wir doch das. Da brauchen wir nicht so viel Benzin mitschleppen."
Naja... Gewicht führt in der Tat auch beim Auto zu höherem Benzinverbrauch. Weswegen ja empfohlen wird keine unsinnigen Lasten im Kofferraum aus Faulheit spazieren zu fahren, sondern nur was eben nötig ist.
In der Raumfahrt ist es ein ungleich teurerer Teufelskreis - mehr Last = mehr Treibstoff, mehr Treibstoff = mehr Last = mehr Treibstoff - naja, weißte ja.

Zitat
Aber überhaupt öffentlich den "Verbrauch" einer Frau ins kalkül zu ziehen, find ich halt unhöflich.
Pragmatismus kennt keine Höflichkeit...  ;)

Zitat
PS: Eine Diät habe ich noch nie gemacht. Ist das Pflicht beim dem Thema ? ;)
Hell no!  ;D
Aber viele, die sich darin schon mal versucht haben, finden heraus, dass der effektivste Weg die Figur ansehnlicher zu gestalten nicht weniger essen ist, sondern die Erhöhung der Muskelmasse gegenüber dem Fettanteil. Man steigert den natürlichen Grundumsatz (sogar in Ruhephasen).

McPhönix

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #102 am: 07. März 2017, 20:14:08 »
Naja meine Muskelmasse zu erhöhen, habe ich verpaßt ;)

Jedenfalls sieht man immer wieder, daß Raumfahrt nicht nur aus Raketen und Astronauten besteht. Eine Unmenge von Leuten im Hintergrund müssen sich notwendigerweise mit Unmengen von Themen befassen. Da hilft alles nichts...

GG

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #103 am: 07. März 2017, 22:07:43 »
Meiner Meinung nach sollte man eine Ausschreibung für Frauen und getrennt eine für Männer machen. Dann kommt zumindest eine Raumfahrerin sicher dabei heraus.

Ich habe bisher 9 Leistungskurse Physik betreut. Dort nahmen 17% Mädchen teil. Dreimal war der erfolgreichste Schüler weiblich. Damit ergibt sich eine Quote von 33%, knapp doppelt so hoch wie die Teilnehmerzahl. Sie waren die Besten bzgl. Wissen, Können, Fähigkeiten zur Schlussfolgerung sowie Planung und Durchführung von Experimenten (und Simulationen).

Vielen Dank Ulrike, Anita und Tanita.

xwing2002

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #104 am: 07. März 2017, 23:26:26 »
Plausibler Gedanke - ABER dann schreien die einen wieder "Quote" und die anderen nennen es "Astronautenausbildung light"... oder was dergleichen mehr.
Astronautinnen werden eh immer noch anders wahrgenommen.
Weißt Du (ähm, IHR sollte ich schreiben, oder? :) ), wie oft CNN & Co. bei Karen Nyberg "mom in space" oder "mom's mission" eingeblendet haben??
Und wie oft sie beantworten musste, ob es ihr schwer gefallen sei ihren Sohn so lange allein zu lassen?




u.v.m.

Hast Du/Habt Ihr schon mal die Einblendung "father in space" gesehen? Oder dass eine Mission "father's mission" genannt wurde?
Und warum nimmt jeder automatisch an, dass es für einen Vater mit Langzeitmission auf der ISS einfacher ist sein(e) Kind(er) auf der Erde zu lassen?
Warum macht das überhaupt einen Unterschied? Ist wahrscheinlich nie einfach.

Ich glaube, man tut der Sache keinen Gefallen, wenn man die Ausbildung trennt.
Bei der ESA wäre es auch ineffizient, dann hätte Samantha Cristoforetti die Ausbildung ganz für sich allein gehabt.

Übrigens:
Noch was interessantes gefunden zu der Frage, warum Frauen so verspätet in die Raumfahrt eingestiegen sind:

Zitat
Das wußte vor über 40 Jahren auch jener legendäre Fliegerarzt Randolph Lovelace, der anno 1959 die amerikanische Überschall- und Rekordpilotin Geraldyne "Jerrie" Cobb und weitere Frauen den gleichen brutalen Tests unterwarf wie die ersten männlichen Kandidaten des US-Raumfahrtprojekts "Mercury" - allerdings unter größter Geheimhaltung und ohne Wissen der US-Raumfahrtbehörde. Das Ergebnis: Die Testfrauen waren so gut, manchmal sogar viel besser als kommende männliche Raumfahrtstars wie Alan Sheppard oder John Glenn.

Die Nasa lehnte Lovelaces spätere Anträge auf Unterstützung jedoch knallhart ab: Nur männliche Testpiloten der Luftwaffe dürften in den Weltraum fliegen, hieß es, und US-Vizepräsident Johnson erklärte die Diskussion um weibliche Astronauten für erledigt.
http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/forschung/article107025606/Die-Nasa-setzt-auf-Frauen.html

Sowas könnte man "Quotenmann" nennen...
« Letzte Änderung: 08. März 2017, 11:03:42 von xwing2002 »

xwing2002

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #105 am: 08. März 2017, 01:33:29 »
Nochmal etwas genauer zum "Nichtwerdegang" von Jerrie Cobb als Astronautin:

Zitat
Although she successfully completed all three stages of physical and psychological evaluation that were used in choosing the first seven Mercury astronauts, this was not an official NASA program and she was unable to rally support in Congress for adding women to the astronaut program based solely on their gender. At the time, Cobb had flown 64 types of propeller aircraft, but had made only one flight, in the back seat, of a jet fighter. She had also set world records for speed, distance and absolute altitude.[4]

In 1962, Cobb was called to testify before a Congressional hearing, the Special Subcommittee on the Selection of Astronauts, about women astronauts.[7] Astronaut John Glenn stated at the hearing "men go off and fight the wars and fly the airplanes," and "the fact that women are not in this field is a fact of our social order." [8] Only a few months later, the Soviet Union would send the first woman into space,[2] Valentina Tereshkova. Soon afterward, Tereshkova ridiculed Cobb for her religious beliefs.[9]

Cobb argued, along with other Mercury 13 participants including Jane Briggs Hart, to be allowed to train alongside the men. However, at the time NASA requirements for entry into the astronaut program were that a pilot be a military test pilot, experienced at high speed military test flying, and have an engineering background enabling the pilot to take over controls in the event it became necessary. An exception was not made for Cobb.[10] Executive Assistant to Vice President Lyndon Johnson, Liz Carpenter, drafted a letter to NASA administrator James E. Webb questioning these requirements, but Johnson did not send the letter, instead writing across it, "Let's stop this now!"
https://en.wikipedia.org/wiki/Jerrie_Cobb

Dokumentation über "Mercury 13" in 5 Teilen:
(ich verlinke den ersten, die anderen 4 könnt ihr bei Youtube fortlaufend weiteransehen...)


Frauen waren und sind qualifiziert in den Weltraum zu fliegen. Ihr geringerer Anteil an der bemannten Raumfahrt hat langwierige soziologische Gründe und die liegen in einem gesellschaftlichen Wertesystem und Rollenverständnis begründet, welches sich außerhalb ihrer Eignungskriterien befindet.

Dem Rechnung tragend fände ich es schön den Begriff "Quotenfrau" ad acta zu legen.
Dem Rechnung tragend finde ich es sinnvoll jede mögliche Anstrengung und jedes Projekt zu unternehmen, das hilft eine Lücke zu schließen, die keineswegs durch mangelnde Eignung, sondern schlicht durch Diskriminierung entstanden ist.

AN

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #106 am: 08. März 2017, 07:25:17 »
...
Frauen waren und sind qualifiziert in den Weltraum zu fliegen. Ihr geringerer Anteil an der bemannten Raumfahrt hat langwierige soziologische Gründe und die liegen in einem gesellschaftlichen Wertesystem und Rollenverständnis begründet, welches sich außerhalb ihrer Eignungskriterien befindet.
Sehe ich auch so.

Zitat
Dem Rechnung tragend fände ich es schön den Begriff "Quotenfrau" ad acta zu legen.
Ja bitte! Gute Idee! Weg mit dem Begriff ...

Axel

xwing2002

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #107 am: 08. März 2017, 10:44:32 »
Womans Day 2017  ;D ;D ;D

Und weil das gut in diesen Thread passt erlaube ich mir DAS:




McPhönix

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #108 am: 08. März 2017, 12:31:14 »
Ich nehme an, alle Fachleute in NASA und anderswo weltweit wissen schon jetzt und genau, daß es schlicht albern ist,  eine Raumfahrt in Zukunft ohne Frauen zu planen oder auch nur diesbezgl. Probleme und Restriktionen anzuhäufen. Senatoren und Präsidenten können sich noch ein paar Jahre ihre Strunzdoofheit erhalten.

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Offline Lumpi

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #109 am: 16. April 2017, 17:00:42 »
Oh, oh...

...14 Tage vor dem Ende der Crowdfounding-Kampagne sind erst 26.395 Euro von minimal benötigten 50.000 Euro zugesagt. Das ist aus meiner Sicht schon sehr enttäuschend. Vielleicht bringt die Bekanntgabe der beiden Finalistinnen in 3 Tagen noch mal einen Schub. Um aber wirklich 2020 Richtung ISS abzuheben, bräuchte man dann ja noch Sponsorengelder in Höhe des bis zu tausendfachen Betrages der Fundingschwelle.   :-\
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline FlyRider

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #110 am: 16. April 2017, 21:08:22 »
...14 Tage vor dem Ende der Crowdfounding-Kampagne sind erst 26.395 Euro von minimal benötigten 50.000 Euro zugesagt. Das ist aus meiner Sicht schon sehr enttäuschend.

Nachdem ja hier mehrere Stimmen das bisherige Ergebnis als enttäuschen bezeichnen bzw. es sinnvoll wäre - ich zitiere - "jede mögliche Anstrengung" zu unternehmen frage ich mal ganz frech: hat sich hier irgendjemand an der Finanzierung beteiligt?

Ich für meinen Teil: NEIN! Ich halte von der ganzen Aktion gar nichts. Ich finde Raumfahrt inspirierend und auch wichtig - sozusagen "Horizonterweiterung" für die gesamte Menschheit. Ob nun ein Mann oder eine Frau als erstes am Mars ist, wen kümmert das? Wichtiger wäre es, endlich mal wieder was in der bemannten / befrauten  ;) Raumfahrt voran zu bringen! Ob dann Frauen / Männer / Weiße /Schwarze / Deutsche / Amerikaner / Russen / Franzosen / Chinesen / ..... oder sonst wer unterwegs ist..... ist VÖLLIG EGAL!!!!

Jedefalls gebe ich dafür kein Geld aus. Nur meine Meinung....

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Offline Lumpi

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #111 am: 19. April 2017, 15:34:10 »
Ulrich Walter gab gerade die beiden Gewinnerinnen bekannt: Nicola Baumann + Insa Thiele-Eich.
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Lumpi

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #112 am: 19. April 2017, 16:25:54 »
Frau Kessler sagte auf der Veranstaltung, sie sei völlig davon überzeugt, die 40 Mill. € zusammenzubekommen. Frau Brigitte Zypris, Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, will die Unternehmung ideell unterstützen. Herr Thadden, der Vertreter von Airbus, hat Trainingsmöglichkeiten und Sachleistungen zugesagt. Nike hat die Schuhe gesponsert, aber von irgendwelchen konkreten Finanzierungszusagen konnte man nichts hören. Vorbild für Frau Kessler in Sachen Finanzierung/ Sponsorengewinnung sind die PTScientists. Wir werden sehen...  @FlyRider: Ja, hab ich.
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline Steffen

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #113 am: 19. April 2017, 18:08:38 »
Hallo

hier ist ein Artikel dazu. Man erfährt einiges über den Werdegang von Nicola Baumann.

eine etwas merkwürdige Argumentation:
Zitat
Noch nie zuvor hat es eine deutsche Frau ins All geschafft. Nur zur Erinnerung: Die Russen schickten mit Laika 1957 sogar einen Hund in den Orbit.

http://www.tagesspiegel.de/wissen/erste-deutsche-astronautin-zwei-frauen-dem-ziel-ihrer-traeume-so-nah/19689870.html

viele Grüße
Steffen

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Offline tomtom

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #114 am: 19. April 2017, 18:51:51 »
Ulrich Walter gab gerade die beiden Gewinnerinnen bekannt: Nicola Baumann + Insa Thiele-Eich.

Keine Frage, es gibt interessante, tolle Kandidatinnen, aber mir ist jetzt nicht ganz klar, was die Gewinnerinnen eigentlich gewonnen haben.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Offline HausD

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #115 am: 19. April 2017, 21:34:45 »
Die Astronautinnen...


Nicola Baumann, Insa Thiele-Eich                  Foto: fb-Die Astronautin

Gruß, HausD

xwing2002

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #116 am: 20. April 2017, 03:32:55 »
...Wichtiger wäre es, endlich mal wieder was in der bemannten / befrauten  ;) Raumfahrt voran zu bringen! Ob dann Frauen / Männer / Weiße /Schwarze / Deutsche / Amerikaner / Russen / Franzosen / Chinesen / ..... oder sonst wer unterwegs ist..... ist VÖLLIG EGAL!!!!

Jedefalls gebe ich dafür kein Geld aus. Nur meine Meinung....
Die Argumentation ist nicht stichhaltig. Sie wäre es, wenn es nur Entweder Oder gäbe. Gibt es aber nicht.
Das ist hier kein Ausschlußprinzip. Es geht beides.

Wenn ich Dich frage "Willst Du Raumfahrt mit der Sojus oder der Dragon?" dann gibt's darauf auch nur eine raumfahrtbegeisterte Antwort: "Ich will die Sojus UND die Dragon fliegen sehen!".

Es findet zu wenig Raumfahrt statt. Machen wir daraus nicht auch noch einen Verdrängungskonkurrenzbetrieb.

jok

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #117 am: 20. April 2017, 09:05:27 »
Hallo,

Beide Gewinnerinnen waren heute Früh in diversen Frühstücksfernsehformaten zu Gast.
Es wurden kleine Filmchen vom Auswahlverfahren gezeigt und natürlich die üblichen falschen Einspieler von SLS , Orion und Falcon 9 die mit der Sache nix zu tun hatten.
Gesprochen wurde von der nun anstehenden Ausbildung.Erstaunlicherweise wurde das Thema der ungeklärten Finanzierung nich klar angesprochen.Im TV wäre das doch eine Chance gewesen nochmal darauf aufmerksam zu machen. Wer weiß,  eventuell wurde es ihnen ja auch untersagt ?

Gruß jok

Offline FlyRider

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #118 am: 20. April 2017, 09:15:28 »
Die Argumentation ist nicht stichhaltig. Sie wäre es, wenn es nur Entweder Oder gäbe. Gibt es aber nicht.
Das ist hier kein Ausschlußprinzip. Es geht beides.

Da hast du schon recht. Ich sag ja auch nicht, dass man das Programm nicht unterstützen kann. Mir ist es insgesamt aber zu wenig zielführend. Wer sagt denn, dass eine der beiden wirklich zum Zug kommt? Warum gehen die nicht den "normalen" Weg über die ESA? Zudem frag ich mich, was man wirklich erreicht hat, wenn man einen Tauchschein für 10400 € (hallo!) und ein Überlebenstraining für 19600 € absolviert hat? Wollen die im Dschungel Höhlentauchen? Vom Belastungstraining für 40 k€ und die Parabelflüge für 90 k€ mal abgesehen....

Ich glaube, dass da eher viel Geld verbrannt wird. Tauchschein für 10000 € ... geht's noch? Sind da 14 Tage Bahamas mit drin, oder wie kommen die auf die Preise und was hat das mir Raumfahrt zu tun...???

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Offline Schillrich

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #119 am: 20. April 2017, 09:22:52 »
Hallo Jok,

die Moderatoren im Fernsehen haben ja von den Hintergründen/Randbedingungen, u.a. bemannte Raumfahrt in der ESA, Finanzen und Budgets, Beruf Raumfahrer eher keine Ahnung. Da können sie kaum kritisch nachfragen, ohne vorher das recherchiert zu haben. Morgenmagazine sind auch nicht gerade investigative Formate, sondern wollen eher dazu beitragen, dass wir den Tag gut beginnen ... da passen schöne Bilder und nette Geschichten. Die liefert eine PR-Agentur natürlich problemlos.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline proton01

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #120 am: 20. April 2017, 09:24:43 »
Ulrich Walter gab gerade die beiden Gewinnerinnen bekannt: Nicola Baumann + Insa Thiele-Eich.

Keine Frage, es gibt interessante, tolle Kandidatinnen, aber mir ist jetzt nicht ganz klar, was die Gewinnerinnen eigentlich gewonnen haben.

Vieleicht quasi gar nichts. Von der erwarteten Finanzierung sind bisher nur etwa 0,05%, also ein Zweitausendstel, vorhanden. Wie weit kommt man damit ins All?

Invicta

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #121 am: 20. April 2017, 09:38:48 »
... ich bleib dabei... Deutschlands erste Weltraum-TOURISTN! Hat absolut nix mit einem Astronauten zu tun! Alles nur viel TAMTAM um HE Space mehr nicht!

Offline Presto

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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #122 am: 20. April 2017, 14:19:34 »
Meiner Meinung nach hat Ministerin Zypries einen besonders wichtigen Grund, der neben anderen Gesichtspunkten für das Projekt "Die Astronautin" spricht, wie folgt gut auf den Punkt gebracht:

„Mit Insa Thiele-Eich und Nicola Baumann schickt Deutschland zwei hervorragende Frauen in die Ausbildung zur Astronautin. Ich bin mir sicher, sie werden viele Frauen und Mädchen ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie sind gute Vorbilder, um auch andere junge Frauen für technisch-naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. Unsere Wirtschaft braucht mehr hochqualifizierte Fachkräfte insbesondere in der Hochtechnologiebranche der Luft- und Raumfahrt, die so wichtig für den Standort Deutschland ist."

Ich finde, dass dieses Projekt Unterstützung verdient. Für die erste Etappe der Ausbildung gibt es bekanntlich eine Crowdfunding-Kampagne, die noch bis zum 30. April 2017 läuft; siehe hier:

https://www.startnext.com/dieastronautin

"Auch eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt."

Lao-Tse

xwing2002

  • Gast
Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #123 am: 20. April 2017, 14:50:05 »
... ich bleib dabei... Deutschlands erste Weltraum-TOURISTN! Hat absolut nix mit einem Astronauten zu tun! Alles nur viel TAMTAM um HE Space mehr nicht!
Verächtlichkeit ist eine Mode, die immer den schlecht aussehen lässt, der sich ausgesucht hat sie zu tragen. Nicht sehr kleidsam.

@Flyrider
Beim tauchen kommt es ein bisschen darauf an, wo man es tut. In Köln gibt es beispielsweise ein Becken, das sehr teuer wird, wenn man darin "baden geht"... Du findest es im EAC, im Europäischen Astronautenzentrum. Nur mal so als Überlegung, wie Kosten entstehen können wenn Astronauten zu Ausbildungszwecken tauchen.

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Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
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Re: Die erste deutsche Astronautin?
« Antwort #124 am: 20. April 2017, 15:54:06 »
Meiner Meinung nach hat Ministerin Zypries einen besonders wichtigen Grund gut auf den Punkt gebracht:

„Mit Insa Thiele-Eich und Nicola Baumann schickt Deutschland zwei hervorragende Frauen in die Ausbildung zur Astronautin.
Unsere Wirtschaft braucht mehr hochqualifizierte Fachkräfte insbesondere in der Hochtechnologiebranche der Luft- und Raumfahrt, die so wichtig für den Standort Deutschland ist."

Hat denn Frau Zypries eine Finanzierung organisiert?
Schickt wirklich Deutschland die beiden in die Ausbildung?
Wird Deutschland auch ein Raumschiff bauen, mit dem die beiden fliegen können?

Wenn das alles so "besonders wichtig" ist, genügt es nicht, zwei Frauen auszusuchen und vor den Medien zu präsentieren
- da gehört schon mehr dazu.