Wachsende Raumfahrtanwendungen bei niedrigen Startpreisen

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Re: Wachsende Raumfahrtanwendungen bei niedrigen Startpreisen
« Antwort #100 am: 05. Januar 2016, 16:37:29 »
Nein, günstig wird SLS niemals werden.  ;D
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Re: Wachsende Raumfahrtanwendungen bei niedrigen Startpreisen
« Antwort #101 am: 05. Januar 2016, 17:10:01 »
Wie ist das eigentlich geschichtlich gewesen?
Hatte sich z.B. damals bedingt durch die erstmalige Verfügbarkeit der günstigen Ariane-Reihe das Volumen von Satelliten-Starts erhöht?
Oder kann man das so nicht sagen, da die Träger seit den 60ern schon aus Prinzip nicht mehr wirklich billiger geworden sind, und einfach so der Bedarf an Satelliten gestiegen ist?

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Offline tomtom

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Re: Wachsende Raumfahrtanwendungen bei niedrigen Startpreisen
« Antwort #102 am: 05. Januar 2016, 23:53:52 »
Wir haben einen Thread für Treibstoffdepots und einen Thread für Weltraummüll. (und einen für Schwerlastträger und einen für SpaceX).

Ich sehe keinen Grund, warum wir beides hier im Detail nochmal aufrollen müssen.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

tonthomas

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Re: Wachsende Raumfahrtanwendungen bei niedrigen Startpreisen
« Antwort #103 am: 06. Januar 2016, 09:33:29 »
Wir haben einen Thread für Treibstoffdepots und einen Thread für Weltraummüll. (und einen für Schwerlastträger und einen für SpaceX).

Ich sehe keinen Grund, warum wir beides hier im Detail nochmal aufrollen müssen.
Posts zum Thema Treibstoffdepots habe ich eben dorthin verschoben: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=7704.msg349677#msg349677 ff

Gruß   Pirx

stonemoma

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Re: Wachsende Raumfahrtanwendungen bei niedrigen Startpreisen
« Antwort #104 am: 07. Januar 2016, 20:27:34 »
Wer bucht jetzt die Starts und steigern die ihren "Verbrauch":
  • Telekomunikationssateliten, da sollte noch Luft sein aber 10 mal mehr Sateliten würden wohl etwas viel sein.
  • Satelitenfernsehen, ein paar mehr kann man noch Starten, aber hier ist wohl kein Faktor 10 drin.
  • GPS, Galileo..... da kann man ja nicht genug davon haben ;-). Also da sollte es eigentlich jetzt genug davon geben.
  • Militärischeüberwachung: da kann jedes Land dann 10 Keyholes betreiben und noch 100 anderer Spähsateliten. Der Markt wäre sicher da.
  • GPS, Galileo..... da kann man ja nicht genug davon haben ;-). Also da sollte es eigentlich jetzt genug davon geben.
  • Wissenschft von ESA, NASA, Jaxa ..... Wenn man auch noch da abgesetzt wird wo man hin will ist der Markt da. Da würde so manche Universität selber anfangen und mal schnell eine Mond oder Marsmission angehen.
In Zukunft?:
  • Internetsateliten: Eine einmal Ausstattung wird wohl den Marktsättigen danach sollte Ruhe sein. Man reist ja auch nicht jeden Tag die Straßen auf für noch eine Glasfaser.
  • Bemannte Raumfahrt. Die ISS ist jetzt auch nicht gerade überlaufen, aber Versorgung und Aufbau und Nachfolgestationen sollte noch Steigerungsfähig sein. 100 Starts braucht man ja auch nur wenn man zum Mars oder zum Mond wird um da zu bleiben und das ist eher Politik als Geld getrieben. Bei dem Tempo der Politik wirds wohl noch etwas dauern.
  • Die Touristen sind ein schöner Markt aber da gibts noch nichts wo man 1000 Touristen starten und unterbringen könnte. Das wird noch dauern.



Offline TWiX

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Re: Wachsende Raumfahrtanwendungen bei niedrigen Startpreisen
« Antwort #105 am: 08. Januar 2016, 15:03:05 »
Tja, nun ein bisher nicht erwähnter Aspekt sind die möglichen militärischen Anwendungen.
Sollte ausreichend billige Trägerraketen zur Verfügung stehen und man schert sich nicht um internationale Verträge, könnte man Satelliten mit kinetischen Projektilen im All stationieren. Ich glaube, gerade die Amerikaner, die ja schon mal im Rahmen ihres "Global Strike" Programms ICBMs mit konventionellen Sprengköpfen versehen wollten, um möglichst schnell global zuschlagen zu können, könnten sich zu solchen Waffen hingezogen fühlen...
Und dann wäre da noch die Möglichkeit einer völlig neue Generation von Spionagesatelliten; Nachdem angeblich China amerikanische Aufkärungssatelliten mittels Lasern blendet, könnte man dies umgehen, indem man die Sats mit weit mehr Manövrierkapazität (sprich Treibstoff) ausstattet und diese Sats dann (ich denke dabei imo vor allem an die X-37) alle paar Monate zum Betanken landet. Beziehungsweise man betankt sie gleich im Erdorbit; da dürften zum Beispiel die ISS-Zulieferer (Progress z.B. transportiert ja schon Treibstoff) eine gute Grundlage für einen Tanker bilden...
Ein weiterer feuchter Traum des Militärs ließe sich bei verminderten Startkosten ebenfalls besser realisieren, nämlich eine Neuauflage des SDI mit allem drum und dran...
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

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Offline Klakow

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Re: Wachsende Raumfahrtanwendungen bei niedrigen Startpreisen
« Antwort #106 am: 08. Januar 2016, 17:56:39 »
Wer bucht jetzt die Starts und steigern die ihren "Verbrauch":
... In Zukunft?:
  • Internetsateliten: Eine einmal Ausstattung wird wohl den Marktsättigen danach sollte Ruhe sein. Man reist ja auch nicht jeden Tag die Straßen auf für noch eine Glasfaser.
  • Bemannte Raumfahrt. Die ISS ist jetzt auch nicht gerade überlaufen, aber Versorgung und Aufbau und Nachfolgestationen sollte noch Steigerungsfähig sein. 100 Starts braucht man ja auch nur wenn man zum Mars oder zum Mond wird um da zu bleiben und das ist eher Politik als Geld getrieben. Bei dem Tempo der Politik wirds wohl noch etwas dauern.
  • Die Touristen sind ein schöner Markt aber da gibts noch nichts wo man 1000 Touristen starten und unterbringen könnte. Das wird noch dauern.
Das für Touristen Unterkünfte benötigt werden und da außer der ISS derzeit wohl nichts richtiges existiert ist klar,
aber dieser "Engpass" um das mal so auszudrücken hat ja auch was mit den Startpreisen und mit der maximalen Nutzlast und den Dimensionen zu tun.
Beides ist ziemlich winzig und es wird da erst wirklich was passieren wenn die Nutzlast mal oberhalb 50t und die maximalen Durchmesser wenigsten mal >8m beträgt.
Das ist wie bei Flugzeugen, kleine Flugzeuge sind sehr teuer pro Passagier.
Allerdings sehe ich da auch mit FH und SLS immer noch ein Problem bei den maximalen Durchmessern, da braucht man auch einen dickeren Unterbau um die Nutzlastmasse aufzunehmen.

Re: Wachsende Raumfahrtanwendungen bei niedrigen Startpreisen
« Antwort #107 am: 17. Juni 2017, 22:36:00 »
Bernhard Everett ist ein libertärer Youtuber und betreibt den Kanal "ANKA Medien". Gestern sendete er einen Livestream, in dem es um die Frage ging, ob Raumfahrt nur staatlich funktionieren kann, oder ob der große Durchbruch eher den privaten Firmen gelingen wird. Er nimmt dazu Vergleiche aus der Vergangenheit und spekuliert über zukünftige Konzepte wie Kolonien. Sehr interessant wie ich finde:


https://www.youtube.com/watch?v=LYCOx1MtC_4?t=905

(Richtig los geht es bei 15:05)