Wir leben aber nicht mehr in den 60er Jahren, wo die Raketenentwicklung auf beiden Seiten ein einziges Trial-and-Error-Spiel war. Heute sind wir fast 60 Jahre weiter. Früher traten bei den ersten 10 Flügen eines Trägers 3 Fehlstarts auf, von diesen Zeiten sind wir heute zum Glück weit entfernt.
SpaceX will sich mit den EELV-Trägern messen, da müssen sie sich auch mit denen vergleichen lassen. Und da ist es nun mal eine Tatsache, das SpaceX mit der Falcon 9 weitaus mehr Probleme hatte, als einen Fehlstart (der immer mal passieren kann). Beim ersten Flug der Falcon 9 landete die Nutzlast instabil im Orbit, bei einem weiteren Flug reichte der Treibstoff nach einem Triebwerksausfall in der Unterstufe nicht mehr, die sekundäre Nutzlast in den geplanten Orbit zu bringen. bei einem weiterem Testflug versagte die Wiederzündung der Oberstufe. SpaceX hat es geschafft, diese Probleme zu lösen, aber sie zeigen auch, das SpaceX im Vergleich zu ULA noch einiges zu lernen hatte. Da ist es vollkommen verständlich, das das DoD seine teuren Nutzlasten (die schon mal mehr als eine Milliarde kosten können) nur dann einem Anbieter anvertraut, dem sie es zutrauen, diese Nutzlasten auch in den Orbit zu bekommen. Nur weil es SpaceX gerne so möchte, wird das DoD gewiss nicht seine Vorschriften ändern. Denn sollte dann ein Flug schiefgehen, ist sich der Kongress nicht zu schade, Fragen zu stellen, wieso und aus welchem Grund man einem absoluten Neuling Nutzlasten im Wert von Milliarden anvertraut, ohne ihn überhaupt ordentlich zu zertifizieren... Wenn du natürlich handfeste Beweise für Korruption hast, solltest du dich dringend an den US-Kongress wenden, ansonsten aber bitte deine unbewiesenen Verschwörungstheorien für dich behalten.