ULA versus SpaceX - Diskussion

  • 92 Antworten
  • 22274 Aufrufe

NotTheAndroidYouSearching

  • Gast
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #25 am: 23. September 2015, 16:26:44 »
Absolut. Diese Entscheidung ist sowas von schon gefallen. Ich denke daran gibt es gar nichts mehr zu rütteln. Wenn doch würde sich ULA dermaßen ins eigene Knie schießen. Deswegen hatte ich auch die Gerüchte über die Übernahme von Anfang an nicht für bare Münze genommen. Das konnte gar nicht sein.

Ich hatte da auch meine Zweifel. Die Entwicklung der Vulcan dürfte aktuell schon recht weit fortgeschritten sein, auf Basis der BE-4-Triebwerke mit Methan in der ersten Stufe. Bei einer Übernahme durch AR hätte man die erste Stufe komplett umkonstruieren müssen, da AR in jedem Fall seine eigenen Triebwerke (AR-1) hätte verwenden wollen. Das hätte aber kostenmäßig absolut keinen Sinn gemacht, da die BE-4-Triebwerke vermutlich deutlich günstiger sind. Zudem fährt das DoD aktuell voll auf Methan ab, was ein zusätzliches Argument für die BO-Triebwerke ist.

Vulcan weit fortgeschritten? In 4 Jahren soll der erste Start erfolgen, da kann von "weit fortgeschritten" keine rede sein.
Ich stimme aber zu dass die Übernahme fast vom Tisch sein dürfte.

GalacticTraveler

  • Gast
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #26 am: 23. September 2015, 16:47:29 »
Vulcan weit fortgeschritten? In 4 Jahren soll der erste Start erfolgen, da kann von "weit fortgeschritten" keine rede sein.
Ich stimme aber zu dass die Übernahme fast vom Tisch sein dürfte.

Von der Entwicklung bis zum Erstflug können locker Jahre vergehen. Das sieht man ja auch bei F9 bzw. F9 heavy. Wie "fortgeschritten" man aktuell ist weiß man nicht genau, aber sicher so weit, als dass eine Kehrtwende bei den Triebwerken nicht mehr sinnvoll wäre.

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #27 am: 23. September 2015, 19:43:14 »
Vulcan weit fortgeschritten? In 4 Jahren soll der erste Start erfolgen, da kann von "weit fortgeschritten" keine rede sein.
Ich stimme aber zu dass die Übernahme fast vom Tisch sein dürfte.

Bei den EELV-Trägern hat es von den ersten Planungen bis zum Erststart ziemlich genau 8 Jahre gedauert. Zudem ist die Triebwerksfrage entscheidend. Würde sich ULA jetzt für das AR-1-Triebwerk entscheiden, nachdem man bisher das BE-4 eingeplant hatte, müsste man die Erststufe weitgehend umkonstruierend. Abgesehen davon, das das BE-4 das weitaus geringere Entwicklungsrisiko als das AR-1 hat, könnte schon der Wechsel der Triebwerke die Entwicklung der Vulcan deutlich verzögern, um so mehr, wenn noch Probleme bei der Entwicklung des AR-1 dazu kommen. ULA hat keine andere Wahl, der Druck wird größer, SpaceX sitzt ihnen im Nacken. Der BlockBuy konnte diesmal noch gewonnen werden, weil SpaceX noch nicht soweit war. Beim nächsten BlockBuy allerdings sieht das dann aber anders aus. Fliegt die Falcon Heavy bis dahin zuverlässig (woran ich keine großen Zweifel habe), kann SpaceX dann voll mitbieten.

Offline Gerry

  • *****
  • 1110
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #28 am: 23. September 2015, 20:04:04 »
[...]Zudem ist die Triebwerksfrage entscheidend. Würde sich ULA jetzt für das AR-1-Triebwerk entscheiden, nachdem man bisher das BE-4 eingeplant hatte, müsste man die Erststufe weitgehend umkonstruierend. [...]

Umkonstruieren nicht unbedingt, aber man könnte alle bisherigen Planungen für die Methanstufe auf der Delta basierend fürs BE-4 in die Tonne kloppen und im Prinzip die Atlas Erststufe ohne große Änderungen für die Vulcan hernehmen wenn man das AR-1 verwenden will. Denn das ist in den Leistungsdaten ja ähnlich dem RD-180. Dann bräuchte man eigentlich auch gleich gar keine neue Rakete ala Vulcan und baut einfach gleich die Atlas weiter, nur halt mit neuem Triebwerk. Aber bei dem Triebwerk ist halt das Entwicklungsrisiko sehr groß. Nimmt man das BE-4 was ich auch für besser halte muss man aber auch keine neue Stufe entwickeln sondern baut auf der Delta auf, da kann man wohl einiges übernehmen.
Raumcon-Realist

Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #29 am: 24. September 2015, 00:41:08 »
Sowie ich das damals mitbekommen habe, ging der BlockBuy aber nicht von ULA, sondern vom DoD aus. Berücksichtigt wurden nur Anbieter mit zertifizierten Trägern, was selbst heute noch auf SpaceX nicht zutrifft (Falcon 9 v1.2 und Falcon Heavy haben beide noch keine Zertifizierung). Würde SpaceX nicht ständig neue Versionen seiner Träger rausbringen, hätten sie vielleicht sogar die Zertifizierung eher erhalten können. Aber stattdessen bringt man lieber die 3. Version der Falcon 9 heraus und von der Falcon Heavy gab es auch schon mehrere Versionen. Und da soll jetzt ULA schuld sein, wenn das DoD die Aufträge lieber an ULA vergibt? Man darf auch nicht vergessen, das die Falcon 9 bei den bisherigen Starts schon weitaus mehr Probleme hatte, als die EELVs bei allen ihren Starts. Dem DoD sind die Preise vollkommen egal (das haben sie schon damals mit der Entscheidung, beide EELVs in den Einsatz zu übernehmen, unter Beweis gestellt, obwohl dadurch klar war, das so die Kostenziele keinesfalls eingehalten werden könnten), die wollen nur, das ihre Nutzlasten in den Orbit kommen. Das man da im Moment weitaus mehr Vertrauen zu ULA hat als zu SpaceX, kann denen keiner verdenken.

Wie viele aktuelle/ehemalige Entscheidungsträger haben schon/in Zukunft nachdem sie in den Ruhestand gingen/gehen einen gut bezahlten Job bei ULA oder deren Müttern Boeing oder LockMart? Die Verstrickungen gibt es schon seit vielen Jahren und der Filz wird immer dichter. Wer entscheidet da was und warum? Solange dieser Korruptionssumpf nicht trockengelegt wurde, kann man da kaum klare Aussagen treffen.

Beim DoD spielt Geld keine Rolle, das stimmt. Das ist auch eine der wenn nicht die wichtigste Ursache des Ganzen. Wo unbegrenzte Geldmittel verfügbar sind entstehen unbegrenzte Begehrlichkeiten. Wenn da Milliarden in dunklen Kanälen verschwinden, stört das offenbar niemanden. Ist ja immer noch mehr als genug da.

Ich bezweifle sehr, dass die Zertifizierung der Falcon derart absurd lange gedauert hat, weil es verschiedene Versionen der Rakete gab. Es gibt bezüglich der Zertifizierung der Falcon 9 im Zusammenhang mit der neuesten Variante ganz klare offizielle Aussagen, dass dies kein Problem sei. Nein, da gibt es andere Gründe, und die sind recht offensichtlich.

Wenn du die Probleme der Falcon Raketenfamilie mit der Delta und Atlas vergleichen willst, dann bitte aber auch da von Anfang an, nicht erst ab der vierten oder fünften Generation.

Nehmen wir mal die Anfänge der Delta. Gleich der erste Start einer Delta, damals noch Thor-Delta genannt, war ein Fehlschlag. Delta A zwei erfolgreiche Starts. Delta B ein Fehlschlag bei 9 Starts. Delta C zwei Fehlschläge bei 12 Starts.

Wie ging es bei der Atlas los? Vom ersten Modell, der Atlas-Able, waren alle drei Starts Fehlschläge. Die vierte und letzte explodierte schon bei Tests auf der Startrampe. Dann kam die Mercury-Atlas, zwei Fehlschläge bei 9 Starts. Atlas Agena A zwei Fehlschläge bei 4 Starts.

Bei der Falcon 9 gab es einen Triebwerksausfall bei Flug 4, trotzdem wurde Dragon erfolgreich in den Orbit gebracht. Der erste Fehlstart bei der Falcon 9 war Flug 19. Da sieht die Bilanz doch gleich ganz anders aus.  ;)
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #30 am: 24. September 2015, 01:43:42 »
Wir leben aber nicht mehr in den 60er Jahren, wo die Raketenentwicklung auf beiden Seiten ein einziges Trial-and-Error-Spiel war. Heute sind wir fast 60 Jahre weiter. Früher traten bei den ersten 10 Flügen eines Trägers 3 Fehlstarts auf, von diesen Zeiten sind wir heute zum Glück weit entfernt.

SpaceX will sich mit den EELV-Trägern messen, da müssen sie sich auch mit denen vergleichen lassen. Und da ist es nun mal eine Tatsache, das SpaceX mit der Falcon 9 weitaus mehr Probleme hatte, als einen Fehlstart (der immer mal passieren kann). Beim ersten Flug der Falcon 9 landete die Nutzlast instabil im Orbit, bei einem weiteren Flug reichte der Treibstoff nach einem Triebwerksausfall in der Unterstufe nicht mehr, die sekundäre Nutzlast in den geplanten Orbit zu bringen. bei einem weiterem Testflug versagte die Wiederzündung der Oberstufe. SpaceX hat es geschafft, diese Probleme zu lösen, aber sie zeigen auch, das SpaceX im Vergleich zu ULA noch einiges zu lernen hatte. Da ist es vollkommen verständlich, das das DoD seine teuren Nutzlasten (die schon mal mehr als eine Milliarde kosten können) nur dann einem Anbieter anvertraut, dem sie es zutrauen, diese Nutzlasten auch in den Orbit zu bekommen. Nur weil es SpaceX gerne so möchte, wird das DoD gewiss nicht seine Vorschriften ändern. Denn sollte dann ein Flug schiefgehen, ist sich der Kongress nicht zu schade, Fragen zu stellen, wieso und aus welchem Grund man einem absoluten Neuling Nutzlasten im Wert von Milliarden anvertraut, ohne ihn überhaupt ordentlich zu zertifizieren... Wenn du natürlich handfeste Beweise für Korruption hast, solltest du dich dringend an den US-Kongress wenden, ansonsten aber bitte deine unbewiesenen Verschwörungstheorien für dich behalten.

*

Online Klakow

  • *****
  • 6758
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #31 am: 24. September 2015, 07:51:21 »
@moderatoren: macht doch den threat einfach mal zu, das wie da gerade diskutiert hat an anderer Stelle locker gereicht für zumindest vier Wochen "Waffenstillstand der Worte". Der Sachlichkeitsanteil sinkt gerade unter die fünf Prozenthürde.

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #32 am: 17. Dezember 2015, 00:12:13 »
Nicht lange genug. Es ist schon interessant, was man alles schaffen kann, wenn man nur genug Geld in die Hand nimmt.  >:(

Sehr sinnvolle Entscheidung! Allein von SpaceX abhängig machen wollte sich sicher wirklich keiner im DoD, das hätte ganz böse ins Auge gehen können. Wenn SpaceX die Falcon Heavy nicht zuverlässig zum Fliegen bekommt, wären dann alle schweren Nutzlasten am Boden geblieben. Ansonsten verstieß das Kaufverbot auch ganz massiv gegen das Gleichbehandlungsgebot: Plätze in Sojus dürfen gekauft werden, RD-191 für die Antares dürfen gekauft werden, warum sollen dann keine RD-180 mehr für militärische Flüge gekauft werden dürfen? Oder braucht SpaceX noch mehr Wettbewerbshilfe, nachdem sie schon deutlich mehr Geld für Lobbyismus ausgeben als ULA?

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #33 am: 17. Dezember 2015, 00:28:44 »
McCain not amused:
http://spacenews.com/full-text-mccain-blasts-appropriators-for-lifting-rd-180-ban/

Ja, der hat wirklich miese Laune. Muss sich jetzt wohl Sorgen um seine Weihnachtskarte von SpaceX machen. Aber auffälliger ging es ja nun wirklich nicht. Ich werde nicht darüber spekulieren, ob er eventuell geschmiert wurde, aber es ist schon komisch, das nur ULA betroffen war. Wenn es gegen Russland gehen sollte, warum dann nur die RD-180 für das DoD und nicht alle russischen Triebwerke und die Sojus gleich dazu?

NotTheAndroidYouSearching

  • Gast
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #34 am: 17. Dezember 2015, 01:01:27 »
Während ich dir hier zustimme:
Sehr sinnvolle Entscheidung! Allein von SpaceX abhängig machen wollte sich sicher wirklich keiner im DoD, das hätte ganz böse ins Auge gehen können. Wenn SpaceX die Falcon Heavy nicht zuverlässig zum Fliegen bekommt, wären dann alle schweren Nutzlasten am Boden geblieben. Ansonsten verstieß das Kaufverbot auch ganz massiv gegen das Gleichbehandlungsgebot: Plätze in Sojus dürfen gekauft werden, RD-191 für die Antares dürfen gekauft werden, warum sollen dann keine RD-180 mehr für militärische Flüge gekauft werden dürfen?


Finde ich das mal wieder falsch und unangebracht:
Oder braucht SpaceX noch mehr Wettbewerbshilfe, nachdem sie schon deutlich mehr Geld für Lobbyismus ausgeben als ULA?

Solche Sätze sind genau der Grund warum hier so oft die Fetzen fliegen.
Wir wollen nämlich mal nicht vergessen wer ein Monopol "hatte" und keinerlei Interesse hatte irgendwelche Preise zu senken oder den Markt mit Mitbewerbern zu teilen.
Das SpaceX soviel Geld für Lobbyarbeit ausgibt hat doch nur den Grund das sie keine Chance hatten an Militäraufträge zu kommen.
Und auch wollen wir mal nicht vergessen das hinter der ULA auch noch Boing und Lookheed Martin steckt welche sicherlich auch Lobbyarbeit für ihre Tochterfirma betreiben. Wenn wir das Geld dazu zählen schauen die Summen sicher ganz anders aus.
Und über die Milliarde die sie jedes Jahr kassieren wollen wir erstmal garnicht reden sonst kann die Moderation den Thread gleich wieder schließen.

Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #35 am: 17. Dezember 2015, 01:16:22 »
Jeder große Konzern betreibt Lobbyismus.

Ich sehe darin auch kein Problem. SpaceX sogar mehr als die ULA:

Der war gut, den muss ich mir merken.  ;D ;D ;D
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #36 am: 17. Dezember 2015, 01:41:06 »
Nicht lange genug. Es ist schon interessant, was man alles schaffen kann, wenn man nur genug Geld in die Hand nimmt.  >:(

Sehr sinnvolle Entscheidung! Allein von SpaceX abhängig machen wollte sich sicher wirklich keiner im DoD, das hätte ganz böse ins Auge gehen können. Wenn SpaceX die Falcon Heavy nicht zuverlässig zum Fliegen bekommt, wären dann alle schweren Nutzlasten am Boden geblieben. Ansonsten verstieß das Kaufverbot auch ganz massiv gegen das Gleichbehandlungsgebot: Plätze in Sojus dürfen gekauft werden, RD-191 für die Antares dürfen gekauft werden, warum sollen dann keine RD-180 mehr für militärische Flüge gekauft werden dürfen? Oder braucht SpaceX noch mehr Wettbewerbshilfe, nachdem sie schon deutlich mehr Geld für Lobbyismus ausgeben als ULA?

1. Wir reden hier über ULA, warum musst du da immer und immer und immer wieder mit SpaceX ankommen? Das Gleichbehandlungsgebot, soso. Die arme ULA wird also gegenüber SpaceX benachteiligt? Wo denn? Beim Blockbuy, der den politisch gewollten Wettbewerb auf dem militärischen Startmarkt einige Jahre fast komplett aushebelt einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag in die Kasse der ULA gespült hat? Oder bei der Milliarde, die sie jedes Jahr einfach so in den Hintern geblasen bekommen?  ::)
2. Die NASA muss Plätze bei den Russen kaufen, weil Commercial Crew von Anfang an und mit voller Absicht unterfinanziert war, was erwartungsgemäß zu jahrelangen Verzögerungen geführt hat.
3. Seit wann fliegt die Antares militärische Nutzlasten? Tut sie nicht? Wieso also reden wir darüber?
4. Wettbewerbshilfe braucht SpaceX leider jede Menge, weil die ULA sich den militärischen Markt praktisch gekauft hat. Nicht Hilfe, um im Wettbewerb zu bestehen. Sie brauchen Hilfe, damit der Wettbewerb überhaupt einmal stattfindet.
5. SpaceX gibt mehr Geld für Lobbyismus aus als ULA? Wie schon mal erwähnt, ein guter Witz. Wenn du da mal nicht die ULA Muttergesellschaften Boeing und Lockmart vergessen hast. Mit dem Geld, das dieses Konglomerat für Lobbyismus ausgibt, könnte man schon fast einen kleinen Staat kaufen. Oder eben in den USA den militärischen Startmarkt und sonstige genehme politische Entscheidungen.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #37 am: 17. Dezember 2015, 01:47:07 »
McCain not amused:
http://spacenews.com/full-text-mccain-blasts-appropriators-for-lifting-rd-180-ban/

Ja, der hat wirklich miese Laune. Muss sich jetzt wohl Sorgen um seine Weihnachtskarte von SpaceX machen. Aber auffälliger ging es ja nun wirklich nicht. Ich werde nicht darüber spekulieren, ob er eventuell geschmiert wurde, aber es ist schon komisch, das nur ULA betroffen war. Wenn es gegen Russland gehen sollte, warum dann nur die RD-180 für das DoD und nicht alle russischen Triebwerke und die Sojus gleich dazu?

Und wieder SpaceX. Ist ja wirklich dein Lieblingsthema.  ::)

In einem Punkt muss ich dir unbedingt recht geben. Natürlich wurde geschmiert, dass sich die Balken biegen. Auffälliger geht es tatsächlich wirklich nicht. Und es war auch überaus erfolgreich. Der einsame Kämpfer, der sich von der ULA nicht für dumm verkaufen und deren Lobbyarmee am ausgestreckten Arm verhungern lässt, geht unter. Wäre ja auch zu schön gewesen.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

*

Offline roger50

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 11933
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #38 am: 17. Dezember 2015, 03:53:07 »
Himmelar......zwirn, kannst Du bitte mal mit den persönlichen Angriffen aufhören?

Hier haben Foristen verschiedene Meinungen, und alle dürfen sie auch posten. Hier wird diskutiert, und man muß auch andere Meinungen gelten lassen. Ob sie einem passen, oder nicht. Punkt. >:(

Verärgert
roger50

hp6300

  • Gast
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #39 am: 17. Dezember 2015, 09:14:30 »
Spacex ist billiger wie ULA  ?


Wer kauft ein Auto für 20 000 euro wen es in der gleichen Qualität auch für 15 000 euro gibt.

NotTheAndroidYouSearching

  • Gast
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #40 am: 17. Dezember 2015, 11:50:20 »
Himmelar......zwirn, kannst Du bitte mal mit den persönlichen Angriffen aufhören?

Hier haben Foristen verschiedene Meinungen, und alle dürfen sie auch posten. Hier wird diskutiert, und man muß auch andere Meinungen gelten lassen. Ob sie einem passen, oder nicht. Punkt. >:(

Verärgert
roger50

Wen meinst du eigentlich damit? Ist vielleicht etwas aus dem Kontext wenn Posts gelöscht werden.

tonthomas

  • Gast
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #41 am: 17. Dezember 2015, 12:01:11 »
Spacex ist billiger wie ULA  ?

Wer kauft ein Auto für 20 000 euro wen es in der gleichen Qualität auch für 15 000 euro gibt.
Geiz ist geil? "Hauptsache billig" führt letztlich wozu? So kann es doch nicht gehen. Ironischerweise zahlen eine Menge Leute für überteuerte aktionärsfreundliche nicht fertig entwickelte Modeelektroniken mit eingebauter Obsoleszenz-Technik immer wieder jeden Preis. Die Welt ist verrückt. Sry für OT, musste raus.

Gruß   Pirx

NotTheAndroidYouSearching

  • Gast
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #42 am: 17. Dezember 2015, 12:08:02 »
Spacex ist billiger wie ULA  ?

Wer kauft ein Auto für 20 000 euro wen es in der gleichen Qualität auch für 15 000 euro gibt.
Geiz ist geil? "Hauptsache billig" führt letztlich zu was? So kann es doch nicht gehen. Ironischerweise zahlen eine Menge Leute für überteuerte aktionärsfreundliche nicht fertig entwickelte Modeelektroniken mit eingebauter Obsoleszenz-Technik immer wieder jeden Preis. Die Welt ist verrückt. Sry für OT, musste raus.

Gruß   Pirx

Ja OT ist richtig und dann nicht mal zum Raumfahrt-Thema. Wenn die Qualität die gleiche ist und beim anderen Produkt sich die Manager nur extra Scheine verdienen sehe ich keinen Grund nicht den Billigeren zu kaufen. Ich würde auch kein iPhone kaufen wenn ich ein besseres Handy von Samsung bekomme.
Wir reden hier ja auch eigentlich nicht von 15000€ Consumer Ware sondern von Raketen die 62m ( SpaceX ) bzw irgendwas um 160m kostet ( ULA ).

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #43 am: 17. Dezember 2015, 13:18:09 »
Selbst Das ist doch nicht das entscheidende Thema.

Sondern den Ausschlag gibt eindeutig der Wunsch der US Dienste zwei Träger zum starten ihrer schweren Satelliten zu haben!

(wobei ich immer noch nicht verstehe,  warum es SOO unmöglich sein soll diese auf der Ariane 5 zu starten.  könnten dich alles verblomben und die Integration vlt sogar selber übernehmen..)

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #44 am: 17. Dezember 2015, 13:18:38 »
2. Die NASA muss Plätze bei den Russen kaufen, weil Commercial Crew von Anfang an und mit voller Absicht unterfinanziert war, was erwartungsgemäß zu jahrelangen Verzögerungen geführt hat.
3. Seit wann fliegt die Antares militärische Nutzlasten? Tut sie nicht? Wieso also reden wir darüber?

Wenn man die Russen wirklich mit einem ernsthaften Bann belegen will, dann hätte dieser Bann ALLE staatlichen Nutzlasten betreffen müssen. Da fällt natürlich auch die neue Antares mit dem RD-191 darunter, immerhin befördert sie nur staatliche Nutzlast. Und auch die Sojus hätte dann gemieden werden müssen, denn auch US-Raumfahrer sind nicht zuletzt staatliche Nutzlasten.

Gilt der Bann aber nur für RD-180 für DoD-Missionen von ULA, so sieht das nicht mehr wie ein Embargo gegen Russland aus sondern eher wie ein verzweifelter Versuch, ULA die Nutzung ihres wichtigsten Triebwerks unmöglich zu machen um gewissen Konkurrenten einen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen.

Und was den privaten Crewtransport betrifft: Hätte man nur einen Sieger gekürt und nicht zwei, so wäre CC auch nicht so massiv unterfinanziert gewesen. Diese Entscheidung ist insofern noch unverständlicher, da ja mit Orion eine weitere Kapsel in der Entwicklung ist, die mit einigen Modifikationen durchaus auch als bemannter Zubringer zur ISS getaugt hätte.

tonthomas

  • Gast
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #45 am: 17. Dezember 2015, 13:31:49 »
....
Sondern den Ausschlag gibt eindeutig der Wunsch der US Dienste zwei Träger zum starten ihrer schweren Satelliten zu haben! ...
Das halte ich persönlich für ausgesprochen nachvollziehbar und sinnvoll. Und dass man eine gewisse Autarkie auf eigenem Territorium haben  möchte, verstehe ich auch. Da spielt dann Arianespace keine Rolle, wenn Techniker keine Kundenhardware beäugen sollen.

Gruß   Pirx

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #46 am: 17. Dezember 2015, 15:15:53 »
....
Sondern den Ausschlag gibt eindeutig der Wunsch der US Dienste zwei Träger zum starten ihrer schweren Satelliten zu haben! ...
Das halte ich persönlich für ausgesprochen nachvollziehbar und sinnvoll. Und dass man eine gewisse Autarkie auf eigenem Territorium haben  möchte, verstehe ich auch. Da spielt dann Arianespace keine Rolle, wenn Techniker keine Kundenhardware beäugen sollen.

Man darf nicht vergessen, das das DoD hier in der Vergangenheit immer wieder sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das geht bis zum Ende der 70er Jahre zurück, als alle Nutzlasten der USA mit dem Shuttle gestartet werden sollten. Zuerst kam es zu massiven Verzögerungen und zuletzt, nach Challanger, sogar zu einem kompletten Ausfall des Trägersystems über mehrere Jahre.

Danach hat man die Produktion der Einwegträger wieder aufgenommen und hatte dann einen Träger pro Gewichtsklasse: für sehr leichte Nutzlasten die Scout (später die Pegasus), für leichte bis mittlere Nutzlasten die Delta, für mittlere bis schwere Nutzlasten die Atlas und für sehr schwere Nutzlasten die Titan. Auch dabei kam es immer wieder Ausfällen, so zb im Jahr 1998 - 1999, als insgesamt 3 Titan 4 Starts fehlschlugen und die Titan für 1 Jahr am Boden bleiben musste.

Das hat natürlich Einfluss auf das DoD gehabt und sehr zur Entscheidung, beide EELVs in Dienst zu stellen, gehabt. Die Kosten waren dabei egal. Insofern hat das DoD hie aktuell hohen Kosten der EELVs selbst mit zu verantworten. Hätte man nur einen der EELVs in Dienst gestellt, hätten sich die Sparziele vielleicht erfüllen lassen, man wäre aber wieder das Risiko eingegangen, das bei Fehlstarts Nutzlasten monatelang am Boden bleiben müssen.

Verständlich ist auch, das die USA keine Nutzlasten mit Ariane starten lassen. Hier sind sie schlauer als die Europäer. Die Europäer starten immer wieder Nutzlasten mit Sojus oder Proton. Das mag billiger erscheinen, aber das Geld ist danach weg, während es bei der Nutzung von Ariane 5 im ESA-Bereich bleibt und dort hochqualifizierte Arbeitsplätze sichert...

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #47 am: 17. Dezember 2015, 15:48:11 »
Ob das allerdings eine Mrd + pro Jahr wert ist...

*

Online Klakow

  • *****
  • 6758
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #48 am: 17. Dezember 2015, 20:46:39 »
SpaceX hat ULA schon fast aus dem Dornröschenschlaf aufgeweckt, bei Ariane und den Europäern wirken die starken Subventionsschlaftabletten noch ziemlich gut.
ULA ist dabei mit Vulcan neue Wege zu gehen, die sind zwar auch noch nicht ganz wach, geben sich aber mehr Mühe.

@MR: Du hast mit dem Space Shuttle schon recht, aber ich denke immer noch dass das Grundkonzept nicht falsch gewesen ist, aber die Ausführung war,
auch wegen den damaligen technischen Möglichkeiten, mangelhaft.

Das ein DoD da die Notbremse ziehen muss wenn durch sowas die Sicherheitsinteressen darunter leiden ist richtig und notwendig, aber das ist verdammt lange her.
Ob Aufträge staatlich oder privat sind ist dabei aber NICHT das Kriterium, die Frage ist ob dadurch die Daseinsvorsorge eines Staates betroffen ist.
Ganz klar das Aufklärungssatelliten für das Militär eine andere Bewertung bekommen, als z.B. eine Sonde zum Jupiter.

Heute ist die Situation mit den Trägern aber eine andere, es gibt mehr Anbieter und es ist gut so das SpaceX erfolgreich ist und hoffentlich BO hier ebenfalls ein weiterer Mitspieler wird.
(man sieht ihn ziemlich geschickt neben dem Platz mit dem Ball kicken und verschiedene Trainer waren ziemlich begeistert wie er seinen kleinen Ball BE-3 hochgeschossen hat und ihn geschickt aufgefangen hat)


Edit tomtom: die farbliche Hervorhebung im letzten Satz wurde entfernt.
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2015, 21:19:02 von tomtom »

Offline BadCop

  • ****
  • 487
Re: ULA versus SpaceX - Diskussion
« Antwort #49 am: 17. Dezember 2015, 23:15:54 »
Ich habe mir gerade die Beiträge der Senatoren Mc Cain und Shelby durchgelesen. Nach meinem Verständnis hat Mc Cain das Primat der Politik verstanden, Shelby nicht.

Wo liegt denn das Problem für die ULA und für das Militär sich die für militärischen Starts unbedingt notwendigen Motoren genehmigen zu lassen? Ich bin selber Militär und sehe darin kein Problem, es sei denn man hat Probleme mit dem Primat der Politik. Und auch die von Shelby (und seinen militärischen Einflüsterern) dargestellte Lücke sehe ich nicht, zur Not würden sicher auch die Europäer mit Startkapazität aushelfen.

Was die Sicherheitsinteressen der USA sind und welche Wertigkeit sie gegenüber der Notwendigkeit von Sanktionen gegen Putins Regime haben sollte immer noch die Politik festlegen.. und nicht die ULA im Verein mit hohen Militärs.