Im 4k Video kann man bei 13 Sekunden schön sehen, dass die Stufe nach dem Aufsetzen noch zweimal hochgesprungen ist und dabei nach links versetzt wurde. Ist nicht viel aber deutlich zu sehen.
Stimmt. Und man sieht es IMHO auch in dem Onboardvideo weiter oben. Nicht der Wind hat die Rakete über das Deck gepustet, sondern sie dürfte erst auf einem Bein aufgekommen und dadurch ein bisschen gehopst und geschliddert sein . Wäre ja auch kein Wunder auf der schwankenden Plattform. Hoffentlich gibt es noch ein Plattformvideo, wo man es noch genauer sieht.
Ich würde sagen, das ist >> Physik<<, die hier zu tragen kommt. Es herrscht 80 km/h Wind. Eine sinkende Rakete welche perfekt ausgerichtet fliegen würde, hätte also eine Horizontalgeschwindigkeit von 80 km/h. Das wäre eine mittlere Katastrophe.
(In diesem Absatz Zahlen geraten)
Also dreht man die Rakete gegen den Wind um 25 Grad. Jetzt erzeugt sie 80% Schub nach oben und 20% Schub zur Seite. Damit würde man die Horizontalgeschwindigkeit auf 0 km/h reduzieren können. Aber man würde auch 20% Treibstoff dafür verbrauchen. Und man würde mit 25 Grad Neigung landen, also nur auf einem einzigen Bein. Gar nicht gut. Zur Landung muss man die Rakete also wieder gerade drehen, sie wir nochmal ein bisschen vom Wind beschleunigt. Aber die Belastung der 25 Grad Neigung ist hoch.
Das sprit optimierte Landeprofil
1) Man fliegt kerzengerade. Man akzeptiert die Horizontalgeschwindigkeit von 80 km/h. Das Spart Sprit.
2) Man dreht die Rakete kurz vor der Landung sehr stark gegen den Wind
3) Man beschleunigt die Rakete von 80 km/h auf Minus 20 km/h Horizontalgeschwindigkeit
4) Man dreht die Rakete wieder kerzengerade
5) Man lande gerade, der Wind belschneunigt die Rakete von Minus 20 km/h auf 0 km/h.
6) Die Rakete landet butterweich, kerzengerade, genau in der Mitte.
Aber auch diese Profil hat Nachteile. Bei (2) Muss man die Rakete stark neigen. Das sind hohe Belastungen. Und man muss den Wind bis zu Landung perfekt kennen. Das geht nicht.
Also nimmt man sicherlich ein Landeprofil in der Mitte. Ab jetzt sind alle Zahlen von mir gemessen im Video. Sie sind sicherlich nicht perfekt, aber eine gute Annäherung.
1) Die Rakete fliegt mit einem Winkel von 12,3° gegen den Wind geneigt in das Bild der Drohne. Es gibt somit eine Beschleunigung vom Wind (80 km/h) nach Links und eine vom Triebwerk nach rechts.
2) Das Video ist mit einer Bildrate von 29 Bildern pro Sekunde gedreht. wenn die Rakete ins Bild einfliegt, benötigt sie 38 Bilder um die eigene Länge zu durchfliegen. Das sind 33 Meter und das sind 1,31 Sekunden. Sie hat also (wenn sie ins Bild rein kommt) eine Geschwindigkeit von 90,6 km/h diagonal. Das Sind Vertikal 88,5 km/h und Horizontal 19,3 km/h.
2-Fazit: Der Wind bläßt mit 80 km/h Horizontal, die Rakete fliegt mit 60,7 km/h Horizontal dem Wind entgegen, sie hat also gegenüber dem Schiff eine Geschwindigkeit von 19,7 km/h Horizontal. Man gleicht also 75,8 Prozent vom Wind aus.
3) Die 88,5 km/h vertikale Geschwindigkeit baut die Rakete in den letzten (geschätzt 100 Meter) zum Schiff auf (geschätzt) 2 km/h ab.
4) Jetzt kommt die Rakete mit (geschätzt) 2 km/h auf ihren Beinen auf.
5) Die Beine müssen die verbleibende Energie "auffangen". Zum einen geben sie sie an das Schiff weiter. Das ist perfekt, weil das Schiff sie an das Wasser weiter geben kann. Zum anderen gibt es aber eine elastische Verformung der Landebeine. Diese Energie geben die Landebeine jedoch wieder zurück in die Rakete. Die Rakete wird also von den Beinen wieder nach oben gedrückt und sie Hüpft. Genau das sieht man im Video.
Hinweis zu 5) Wenn die Software die Rakete zu stark abbremsen würde, und die Triebwerke ein paar Meter über dem Schiff abschalten würden, würde das gleiche passieren, die Rakete fällt die letzten Meter und kommt auch mit (geraten) 2km/h auf dem Schiff auf. Hier muss SpaceX das Optimum finden und das haben sie scheinbar.
6) Die 19,7 km/h Horizontale Geschwindigkeit kann die Rakete aber mehr abbauen. Sie kommt also mit einer Horizontalen Geschwindigkeit von 19,7 km/h auf dem Schiff auf.
7) Wenn die Landebeine das Schiff berühren gibt es Reibung zwischen dem Metall der Beine und dem Metall des Schiffes. Die Rakete rutscht über das Schiff und wird von 19,7 km/h auf 0 km/h gebremst. Wenn die Rakete hüpft, wird sie natürlich nicht gebremst. Das sieht man im Video sehr gut.
Zu 7) Wenn die Rakete hüpft, hebt ein bein als letztes ab. Dieses kann natürlich auch noch eine weitere Hoizontalbeschleunigung auf die Rakete ausüben. Im Video sieht es so aus, als würde das passieren. Aber ich glaube, das täuscht.
Stellt Euch vor, Ihr rennt ganz schnell auf Sand. (Mit 19,7 km/h). Und jetzt sind auf einmal Eure Schnürsenkel verknotet und und bleibt abrupt stehen. Man rutsch auf dem Stand bis man steht. Oder man fällt auf die Nase. Die Rakete ist gerutscht. Perfekte Landung.
Hinweis: Vielleicht (Das habe ich nicht geprüft) ist die Beschleunigung der Rakete gegen den Wind größer. Und die Rakete hatte, als sie ins Bild rein kommt die von mir berechneten 19,7 km/h Hoizontalbeschleunigung gegenüber dem Schiff, aber sie konnte diese noch weiter abbauen. Ich vermute es, weil ich die Zahl recht hoch finde. Natürlich könnte man das anhand des Videos berechnen, aber es sind 225 Bilder. Ich habe nur zwei verrechnet.