Nach einer Info eines Mitarbeiters geht hervor, das um 2013 ein Konstruktor einen Konstruktionsfehler erkannt hat. Das Unternehmen hat sich aber geweigert zu ändern, auch die Militärs waren gegen Änderung der Konstruktion, argumentierten das alles funktioniert, alles fliegt.
Wenn denn beide, das Unternehmen und das Militär, eine Änderung der Konstruktion abgelehnt haben in der Überzeugung es funktioniert auch so, wieso wird dann nur Vl. Rachuk an den Pranger gestellt und nicht auch der zuständige Entscheider des Militärs ?
Derartige Entscheidungen werden doch nie von der Industrie alleine gefällt, sondern immer in Absprache mit dem Kunden. Der will ja schließlich wissen weches Risiko für seine Nutzlast existiert. Dann trägt er aber auch seinen Teil der Verantwortung.
Die beste Beschreibung habe ich bei A. Zak gefunden:
http://www.russianspaceweb.com/mexsat1.html#outcome:
... under certain border-line conditions, an improperly balanced shaft of the turbopump tends to excessively vibrate, deform and fail. ... the new material for the failed rotor shaft had already been identified in the wake of the May 2014 failure. ... officials also concluded that the turbopump attachment system had contributed to the failure and would have to be redesigned.Unter bestimmten Extrembedingungen tendiert eine nicht richtig balanzierte Welle zu exzessiven Vibrationen, Deformationen und Versagen. Das neuen Material für die Welle wurde bereits nach dem Fehlstart im Mai 2014 identifiziert. Die Offiziellen schlossen auch daß die Befestigung der Turbopumpe zum Fehler beigetragen hat und umkonstruiert werden muss.
In der Bekanntmachung von Roskosmos selbst hieß es daß sich die Eigenschaften des Wellenmaterial unter hoher Temperatur verschlechtern und dies zu Unwucht führt.
Eine zu hohe Temperatur kann sich entweder grundsätzlich unter ungünstigen Umständen ergeben, oder aber dies hängt im Detail von dem Flugprofil ab, welches für jede Mission unterschiedlich sein kann. Die Frage ist ob diese Temperatur außerhalb des durch Tests qualifizierten Bereichs ist, oder aber die Materialdegradation schon innerhalb des qualifizierten Temperaturbereichs nicht richtig bekannt war.
Ergo: die Fehlerquelle war spätestens nach dem Fehlstart im Mai 2014 bekannt und Gegenmaßnahmen wurden ergriffen. Aber trotzdem wurde weiter geflogen ohne daß die Gegenmaßnahmen eingebaut waren. Ab September 2014 bis Mai 2015 wurden 7 Starts durchgeführt, 6 erfolgreich und nun der Fehlstart. Zu jeden dieser Starts hat nicht nur der Triebwerkskonstruktuer zugestimmt, sondern auch der Serienhersteller und die Agentur Roskosmos. Inwieweit die Kunden das Risiko kannten ist nicht bekannt. Aber es gibt wohl nicht nur einen einzigen Schuldigen.