Annahme: Last des Holms / der Strebe für die sie zertifiziert ist : 1.0
Jeder tausendste Holm hält nur 0.2.
Annahme Gaußverteilung der Festigkeitswerte. 99,9% der Messwerte liegen in einem Bereich 3.3 sigma um den Mittelwert. Annahme Mittelwert 1.0.
Also: 1-sigma*3.3=0.2. Daraus folgt eine Standardabweichung der Festigkeitswerte von 24.2 %.
Der Zulieferer hat kein Plan.
@tobi: interessante Betrachtungsweise, formal so richtig, aber ich hatte vestanden das einige, nicht nur eine, der tausend Streben bei 20% der Last versagt hätten, dann wäre es ja noch schlimmer. Der Plan des Zulieferers ergibt sich aus der Lieferspezifikation von SpaceX, was die nicht fordern wird wohl nicht gemacht. Und SpaceX hat anscheinend auch keine eigenen Plan, mit solch krassen Versagensfällen umzugehen.
Sind wir soicher daß das Versagen bei 20% Last
vor dem letzten Flug auftrat, oder erst im Rahmen der jetzigen Ursachenforschung ?
Außerdem: damit 100% Last für den Flug zugelassen ist müsste nach ESA-Regeln nachgewiesen werden:
- Minimum-Materialdaten mit 99% Zuverlässigkeit bei 90% Konfidenz (ergibt 2,4 sigma für ein einseitiges Intervall),
- 125% aller gleichzeitig auftretenden Lasten, als Kombination.
- Annahme der größten Schädigung im Bauteil, welche nicht nachgewiesen werden kann.
- 4 fache Lebensdauer für Dauerbelastungen (Kriechen u.ä.)
- 10 fache Anzahl der Zyklen für Wechselbelastungen.
damit muss positiver Margin rauskommen.
Wenn das nicht unter Original-Bedingungen (100% Last bei LOX-Temperatur) im Test demonstriert werden kann, dann werden zusätzlich 20% Margin verlangt.
Mit einem solchen Nachweis ist es praktisch unmöglich, daß ein Teil bei 20% der Last versagt, außer es hat drastische Fertigungsfehler, die sollten aber in der Inspektion rausgefiltert werden..