Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko

  • 177 Antworten
  • 62495 Aufrufe
*

Offline Olli

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 3046
    • Raumfahrer Net
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #150 am: 01. Oktober 2016, 00:12:09 »
Moin moin,

nachdem mich am ESOC gestern morgen (inzwischen!) mein Laptop dank Microsoft im Stich gelassen hat, konnten Arno und ich leider nicht live vor Ort berichten. Dafür hatten wir mehr Gelegenheit mit einzelnen Beteiligten zu sprechen. Unsere Eindrücken haben wir hier verarbeitet und die Mission im Kurzen Revue passieren lassen: https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/01102016000615.shtml

Beste Grüße
Olli

PS @Henning: jau, vielleicht beim nächsten Mal.
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #151 am: 01. Oktober 2016, 10:14:53 »
Hier nochmal das letzte Bild von Rosetta, im Original und bearbeitet von Roman Tkachenko.
https://twitter.com/_RomanTkachenko

Entfernung zur Oberfläche ca. 20 Meter, Auflösung ca. 5 mm/ Pixel, Kantenlänge entspricht je ca. 2,4 Meter

Credit: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA/ Roman Tkachenko
http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2016/09/Rosetta_s_last_image
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #152 am: 01. Oktober 2016, 16:50:36 »
Ein interessantes Bild, dass zeigt, dass der Komet nicht von Staub oder Feinsand bedeckt ist, sondern von Kies oder Schotter. Das feinere Material wird also anscheinend mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit weg geblasen und verlässt die Gravitation von 67P, während der grobere Kies zurückfällt oder gleich liegen bleibt. Frage warum?



Robert

Offline vv

  • *****
  • 852
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #153 am: 01. Oktober 2016, 21:32:35 »
Ein interessantes Bild, dass zeigt, dass der Komet nicht von Staub oder Feinsand bedeckt ist, sondern von Kies oder Schotter. Das feinere Material wird also anscheinend mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit weg geblasen und verlässt die Gravitation von 67P, während der grobere Kies zurückfällt oder gleich liegen bleibt. Frage warum?



Robert
Das rechte Bild ist ein künstliches Bild, das man aus dem linken Bild bei der Bildverarbeitung mit einem Programm bekommen hat. Man hat vielleicht mit Schärfe und Kontrast übertrieben.

Offline rok

  • *****
  • 3236
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #154 am: 01. Oktober 2016, 22:40:37 »
Ja klar, dass Bild ist deutlich geschärft, aber ich glaube nicht, dass bei dem Processing Staubablagerungen weggezaubert wurden. Na gut, warten wir was Offizielleres ab.

Robert

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #155 am: 01. Oktober 2016, 22:54:18 »
Ich kenne die verwendete Technik zwar nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß damit keine Informationen hergezaubert werden können, die nicht da sind.

Meine Vermutung:
- Man hat einen Stein
- Der Stein ist unscharf
- Beginn Monte-Carlo-Algorithmus
--- Man rechnet aus, wie der unscharfe Stein aussehen könnte und verwendet dabei viel Zufall
--- Man rechnet den scharfen Stein wieder unschaft. Möglichst genau so wie die Kamera arbeitet
--- Man bewertet die unscharfen Bilder auf gleichheit
--- Das ganze macht man immer und immer wieder neu. Mit jedem Stein einzeln oder mit jedem cm² einzeln.
- Ende Monte-Carlo-Algorithmus
- Man hat den Stein jetzt schön scharf.

Aber: Das ganze geht nur, wenn man weiß daß es ein Stein ist und wenn man weiß, wie der Stein normal aussieht. Wenn jetzt jemand Plötzlich ne 5 Euro Münze auf den Stein legen würde, würde die verschwinden, da der Computer nur Steine zeichnen kann. Und alles was kleiner ist als die Unschärfe, da verschwindet sicherlich.

Ich bin mal gespannt, ob die ESA bekannt gibt wie sie das gemacht haben.

Offline vv

  • *****
  • 852
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #156 am: 01. Oktober 2016, 23:09:35 »

---
Aber: Das ganze geht nur, wenn man weiß daß es ein Stein ist und wenn man weiß, wie der Stein normal aussieht. Wenn jetzt jemand Plötzlich ne 5 Euro Münze auf den Stein legen würde, würde die verschwinden, da der Computer nur Steine zeichnen kann. Und alles was kleiner ist als die Unschärfe, da verschwindet sicherlich.


Genau. Ich würde sagen, dass in diesem Widerspiegelung der objektiven Realität objektives Inhalt fehlt. Kein objektives Inhalt - keine objektive Realität.

Offline vv

  • *****
  • 852
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #157 am: 01. Oktober 2016, 23:22:58 »
Um zu vergleichen, hier sind die ROLIS Bilder bei der Philae Landung. Landeanflug von einer Höhe von 67 m bis 9 m.
[ Invalid YouTube link ]

McPhönix

  • Gast
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #158 am: 01. Oktober 2016, 23:42:50 »
Also ich weiß nicht - ich schau auf das rechte Bild und denk mir - das sieht irgendwie unecht aus.....

*

Offline Ensi

  • ***
  • 205
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #159 am: 02. Oktober 2016, 01:10:52 »
Hallo Leute,

Folgendes....
Im Jahr 2001 landete die Sonde NEAR Shoemaker am Ende ihrer Mission auf dem  33x13x13km großen Asteroiden Eros. Obwohl sie als reine Orbitersonde gebaut wurde, dies niemals geplant war und sie keinerlei Systeme für die Landung auf einem Himmelskörper an Bord hatte.

Mich würde mal interessieren ob es rein theoretisch möglich wäre Rosetta auf dem bedeutend kleineren (4 x 3,5 x 3,5km) Kometen Tschurjumow-Gerassimenko landen zu lassen. Tschurjumow-Gerassimenko ist 720x leichter wie Eros, was eine Landung erheblich erleichtern würde.

Als ich dies schon einmal in einem anderen Thread erwähnte, erntete ich eigentlich nur Hohn und Spott für diese Idee. Mir ist schon klar die Chancen für eine erfolgreiche Landung äußerst gering sind und die ESA wohl auch viel zu konservativ in ihrem Denken ist um solche Aktionen durchzuführen, doch was hätte man am Ende der Mission schon zu verlieren, wenn alle Missionsziele erfüllt sind?

Folgendes ist mir nicht klar:
Hatte NEAR Shoemaker  besondere Eigenschaften, welche eine Landung auf Eros erlaubten und die so bei Rosetta nicht gegeben sind?
(große Mengen Resttreibstoff am Ende der Mission, stabile Bauweise, Anordnung der Triebwerke)

Also warum ist es (nicht) möglich dass Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko  landet?
Wie unterscheidet sich die damalige Situation von NEAR Shoemaker von der heutigen von Rosetta ?

Auch wenn dies wohl nur Gedankenspiele bleiben werden, finde ich es eine äußerst spannende Möglichkeit.

mfg Ensi :)

Schön das die ganze Idee jetzt, anderthalb Jahre später, realisiert wurde, welche ich im Eröffnungspost dieses Threads selbst noch als reines Gedankenspiel ohne Chance auf ein Realisierung bezeichnet habe und eigentlich erstmal von allen Nachkommentatoren mit Skepsis bis Ablehnung betrachtet wurde.

Womöglich wird Das ab jetzt ein Standartvorgehen bei Missionen zu Asteoriden und Kometen.

MFG, Ensi

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #160 am: 02. Oktober 2016, 08:59:25 »
Also ich weiß nicht - ich schau auf das rechte Bild und denk mir - das sieht irgendwie unecht aus.....

Ja, es ist halt überschärft. Es ist auch kein offizielles Bild von der ESA, auch wenn der Bearbeiter es so hat aussehen lassen.

Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #161 am: 02. Oktober 2016, 10:29:32 »
Ich kenne die verwendete Technik zwar nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß damit keine Informationen hergezaubert werden können, die nicht da sind.

Meine Vermutung:
- Man hat einen Stein
- Der Stein ist unscharf
- Beginn Monte-Carlo-Algorithmus
--- Man rechnet aus, wie der unscharfe Stein aussehen könnte und verwendet dabei viel Zufall
--- Man rechnet den scharfen Stein wieder unschaft. Möglichst genau so wie die Kamera arbeitet
--- Man bewertet die unscharfen Bilder auf gleichheit
--- Das ganze macht man immer und immer wieder neu. Mit jedem Stein einzeln oder mit jedem cm² einzeln.
- Ende Monte-Carlo-Algorithmus
- Man hat den Stein jetzt schön scharf.

Aber: Das ganze geht nur, wenn man weiß daß es ein Stein ist und wenn man weiß, wie der Stein normal aussieht. Wenn jetzt jemand Plötzlich ne 5 Euro Münze auf den Stein legen würde, würde die verschwinden, da der Computer nur Steine zeichnen kann. Und alles was kleiner ist als die Unschärfe, da verschwindet sicherlich.

Ich bin mal gespannt, ob die ESA bekannt gibt wie sie das gemacht haben.

Nein, so funktioniert ein solcher MC Algorithmus nicht! Stattdessen Simuliert man, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Strahl auf Pixel n ankommt, wenn seine "wahre" Position Pixel m ist. Und dann wird das ganze quasi rückgängig gemacht ("Unfolding").
Dazu verwendet man als Eingangsmodell lediglich das Modell der Kameraoptik, kein Modell des Bildes. Wäre auf dem Bild eine Münze zu erkennen, wäre die Münze geschärft worden!

 Um sotwas zu machen wie du es beschrieben hast, würde man neuronale Netze verwenden, da würde man dann aber normalerweise als Output Markierte Stellen haben, an denen Steine erkannt wurden, nicht ein geschärftes Bild. Das würde man aber wharscheinlich nicht mehr als image processing bezeichnen
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

Offline vv

  • *****
  • 852
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #162 am: 02. Oktober 2016, 10:34:47 »


Schön das die ganze Idee jetzt, anderthalb Jahre später, realisiert wurde, welche ich im Eröffnungspost dieses Threads selbst noch als reines Gedankenspiel ohne Chance auf ein Realisierung bezeichnet habe und eigentlich erstmal von allen Nachkommentatoren mit Skepsis bis Ablehnung betrachtet wurde.

Womöglich wird Das ab jetzt ein Standartvorgehen bei Missionen zu Asteoriden und Kometen.

MFG, Ensi
Schöne Vision.
Am besten aber wäre es, wenn die Sonde ein Sample des Materials zum Erde bringen könnte.

*

Offline Olli

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 3046
    • Raumfahrer Net
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #163 am: 04. Oktober 2016, 09:31:45 »
Am besten aber wäre es, wenn die Sonde ein Sample des Materials zum Erde bringen könnte.

Das ist ebenfalls ein schöner Gedanke, doch innerhalb der Rosetta Mission war das nicht möglich, dafür war die Sonde schlicht nicht ausgelegt.
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

Trillian

  • Gast
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #164 am: 04. Oktober 2016, 10:33:27 »
Die ESA hatte 1985 in ihren Langzeitprogramm »Horizon 2000« unter der Projektbezeichnung Comet-Nucleus Sample Return Mission (CNSR) — einen Flug beschlossen, bei der eine Materialprobe aus einem Kometenkern entnommen und zur Erde zurückgeführt werden sollte. Durch eine Anzahl von Plannänderungen, zusammenarbeit mit der NASA, ausstieg der NASA aus den Projekt, Mitführung von zwei Lander, Kosteneinsparungen, Startverschiebung und dadurch ein neuer Zielkomet, wurde daraus Rosetta, so wie wir es lieb gewonnen haben!

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #165 am: 17. Dezember 2016, 03:54:40 »
Die Quadrate zeigen die Gebiete, die mit der Osiris-Kamera beim finalen Abstieg von Rosetta noch abgelichtet worden sind. Dabei entstanden u.a. zahlreiche Aufnahmen mit "unglaublichen" Details von der Grube Deir el-Medina. (Die dürfen wir aber noch nicht sehen.) Der Aufsetzpunkt von Rosetta lag nur 33 Meter vom Zentrum der berechneten Landeellipse entfernt.
http://phys.org/news/2016-12-rosetta-wordsscience-descending-comet.html


Credit: ESA / Rosetta / MPS für OSIRIS-Team MPS / UPD / LAM / IAA / SSO / INTA / UPM / DASP / IDA
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #166 am: 18. Januar 2017, 13:14:33 »
Neues letztes Bild?

Ich bin etwas irritiert... Bei der heutigen Pressekonferenz der ESA in Paris zeigte Jan Wörner ein neues/ anderes letztes Bild von Rosetta. Dieses Bild hatte ich schon mal in Post #128 als letztes Bild "verkauft". Später wurde dann aber noch ein anderes finales Foto präsentiert.

Screenshots von heute:

Quelle: https://livestream.com/ESA/DG-Media-briefing-2017/videos/147079103


Quelle: ESA

Oder doch das?

Copyright ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA
http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2016/09/Rosetta_s_last_image
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #167 am: 18. Januar 2017, 23:55:20 »
In dem alten "letzten Bild" steht eine Angabe "20 m" und eine Auflösung von "2 mm/Pixel".

In dem neuen "letzten Bild" steht eine Angabe "17 m" und eine Auflösung von "1,6 mm/Pixel".

Beides spricht m.E. dafür, dass das neue "letzte Bild" tatsächlich nach dem alten "letzten Bild" aufgenommen wurde

Erstaunlich finde ich halt nur, dass ich in dem letzten Bild keine Features aus dem vorletzten Bild identifizieren kann und umgekehrt. Sollte sich Rosetta so schnell "über Grund" bewegt haben, dass in der Zeit der Bildausschnitt sich komplett geändert hat?  ???

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #168 am: 19. Januar 2017, 09:00:38 »
Erstaunlich finde ich halt nur, dass ich in dem letzten Bild keine Features aus dem vorletzten Bild identifizieren kann und umgekehrt. Sollte sich Rosetta so schnell "über Grund" bewegt haben, dass in der Zeit der Bildausschnitt sich komplett geändert hat?  ???

Das halte ich für sehr wahrscheinlich. Die Kantenlänge des alten letzten Bildes entspricht ja nur 96 cm, beim jetzt präsentierten Bild sogar nur 72 cm. Rosetta muss sich also gar nicht sehr schnell bewegt haben, um den vorherigen Bildausschnitt wieder verlassen zu haben. Die "Seitwärtsbewegung" Rosettas vor dem Aufsetzen erkennt man auch schön an den Bild von Post #165 (und die Bildausschnitte).
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Offline vv

  • *****
  • 852
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #169 am: 19. Januar 2017, 10:28:22 »
Volle Verwirrung mit dem letzten Bild.
Im Artikel vom 16 Dezember 2016
https://phys.org/news/2016-12-rosetta-wordsscience-descending-comet.html
ist das letzte Bild

Man schreibt, dass dieses Bild  von der Höhe 20 m aufgenommen wurde.

Bei der Pressekonferenz https://livestream.com/ESA/DG-Media-briefing-2017/videos/147079103 wurde als letztes Bild die Aufnahme von der Höhe 17 m
präsentiert und zwar:

Es ist aber wirklich komisch, dass die beide Bilder keine gemeinsame Elemente haben. Es könnte nur sein, wenn bei der 3 m vertikalen Senkung die seitliche Bewegung mehr als 96/2+72/2=84 cm betragen hat.

Offline vv

  • *****
  • 852
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #170 am: 19. Januar 2017, 11:08:00 »
in Post #128  gibt es eine solche Aufnahme:



Also ist das Bild



nur ein Fragment des oberen Bildes.
Das Neue ist meistens das vergessene Alte.

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #171 am: 25. Januar 2017, 18:05:29 »
Antwort von Holger Sierks!   :D

Wegen der Verwirrung um das letzte Bild von Rosetta habe ich einfach mal Holger Sierks per Mail angeschrieben. Ich dachte mir, er muss es ja wissen...
Hier seine Antwort:
Zitat
...das Bild vom 30. September 2016, wie im ESA Archiv, ist das letzte von Rosetta vollständig übertragene Bild unserer OSIRIS Kamera.
 
Wir haben durchgehend Aufnahmen der Oberfläche gemacht, weil wir den genauen Moment des Aufschlags nicht kannten. Da es unwahrscheinlich war, dass Rosetta exakt am Ende einer Bild-Übertragung aufsetzt, haben wir die Telemetrie der Raumsonde auf einzelne Bildpakete untersucht, die nach dem letzten vollständigen Bild noch übermittelt wurden.
 
Ein OSIRIS-Bild belegt (in der reduzierten Auflösung) exakt 6 Telemetriepakete. Wir haben im Datenstrom in der Tat weitere 3 Telemetriepakete gefunden, die OSIRIS-Bilddaten enthalten, und konnten diese zu einem allerletzten Bild zusammenfügen, nun allerdings etwa 1:40 komprimiert, statt nominell 1:20, wie alle anderen.
 
Dieses allerletzte Bild hat Herr Wörner nun als letztes Bild von Rosetta präsentiert.
 
Vielen Dank für Ihr Interesse, und Ihre Aufmerksamkeit!
 
Mit besten Grüßen,
Holger Sierks.

Nochmal vielen Dank an Holger Sierks!  :)
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #172 am: 28. September 2017, 17:21:09 »
Erstaunlich finde ich halt nur, dass ich in dem letzten Bild keine Features aus dem vorletzten Bild identifizieren kann und umgekehrt. Sollte sich Rosetta so schnell "über Grund" bewegt haben, dass in der Zeit der Bildausschnitt sich komplett geändert hat?  ???

Das halte ich für sehr wahrscheinlich. Die Kantenlänge des alten letzten Bildes entspricht ja nur 96 cm, beim jetzt präsentierten Bild sogar nur 72 cm. Rosetta muss sich also gar nicht sehr schnell bewegt haben, um den vorherigen Bildausschnitt wieder verlassen zu haben. Die "Seitwärtsbewegung" Rosettas vor dem Aufsetzen erkennt man auch schön an den Bild von Post #165 (und die Bildausschnitte).

Wie schon vermutet:  8) Die Auflösung des Rätsels:
http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/Rosetta/Unexpected_surprise_a_final_image_from_Rosetta

Rot umrahmt das letzte Bild aus 19,5m Höhe, gelb umrahmt das vorletzte Bild aus 24,7 m Höhe:
Bildausschnitt:

Copyright ESA / Rosetta / MPS für OSIRIS Team MPS / UPD / LAM / IAA / SSO / INTA / UPM / DASP / IDA
Original: http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2017/09/Rosetta_s_last_images_in_context
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #173 am: 28. April 2018, 13:00:08 »
Ein Weltraumfan hat Einzelaufnahmen der OSIRIS-Cam an Bord der Sonde zu einem beeindruckenden animierten GIF zusammengestellt.
https://www.cnet.com/news/rosetta-comet-67p-surface-comes-alive-in-new-gif-on-twitter/

Offline FlyRider

  • *****
  • 1447
    • Mein Makerspace
Re: Landung der Orbitersonde Rosetta auf Tschurjumow-Gerassimenko
« Antwort #174 am: 28. April 2018, 13:06:52 »
Fliegen da wirklich viele kleine Teilchen rum oder sind das Bild-/Übertragungsfehler?
Sieht auf jeden Fall fantastisch aus!!!  8)
EDIT: Hab's gerade gefunden: Das sind tatsächlich Eis- und Staubpartikel.