Starlink - Satellitenkonstellation

  • 2544 Antworten
  • 515303 Aufrufe
*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1375 am: 03. Dezember 2019, 22:07:35 »
-----

Diese Tage sollte zumindest im Osten Deutschlands der Starlink V1 Zug morgens zwischen ~ 6 und 7 in guter Helligkeit (~2.5 mag) zu sehen sein.
Zumindest wenn was das Wetter zulässt. Nach Wetterbericht sollte es etwas zu spät aufklaren. Aber Mal sehen wie es die nächste Tage aussieht.

https://www.heavens-above.com/AllPassesFromLaunch.aspx?lat=52.52&lng=13.405&loc=Berlin&alt=0&tz=CET

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1376 am: 03. Dezember 2019, 22:09:17 »
Die 1.0er Satelliten haben ihren Orbit auf 400 km erhöht. Bei ca. 40 km Steigrate pro Woche werden die verbleibenden 150 km in knapp 4 Wochen geschafft sein, dann ist ungefähr Sylvester.


Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1377 am: 05. Dezember 2019, 19:15:45 »
So fliegen die 120 Starlink-Satelliten aktuell um die Welt.

Der "Große Pult" über Indien und China, das sind die 1.0er Satelliten welche auf dem Parkorbit 350 km warten.
Südlich davon an Afrika vorbei sind die 1.0er Satelliten welche auf dem Weg in ihren Orbit sind.
Diese 1.0er Satelliten haben aktuell die Nummern ab 1000 aufwärts bekommen.

Die 0.9er Satelliten mit den Nummern <100 fliegen hier im Orbit um die Erde herum.


*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1378 am: 07. Dezember 2019, 15:57:41 »
Es gab gestern ein round-table mit shotwell, von dem die Pl A times berichtet:

https://www.latimes.com/business/story/2019-12-07/spacex-starlink-service?_amp=true&__twitter_impression=true
Zitat
The company will take pre-sales for customer service, similar to what fellow Elon Musk-led company Tesla Inc. has done for new vehicles, Shotwell said during a media roundtable at the company’s Hawthorne headquarters. And early customers will be part of that learning curve.

“We’re not going to fib and say it’s going to be the best thing ever,” she said. “When you get service, it’s going to be great. But it’ll be bumpy for a while.”
...
Shotwell said subsequent launches will see satellites with experimental coatings to reduce their brightness in the sky, which has been a concern for astronomers who fear the satellites could affect telescope images.

- es wird eine Art Vorverkauf geben
- der Service wird am Anfang noch nicht ganz rund laufen
- die Bestätigung der dunklen Beschichtung, die von einigen Usern erfragt wurde

Offline MarsMCT

  • *****
  • 2202
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1379 am: 07. Dezember 2019, 16:41:51 »
- die Bestätigung der dunklen Beschichtung, die von einigen Usern erfragt wurde

Aber auch die Bestätigung, daß es eine Weile dauern wird. Sie testen zunächst, um eine optimale Lösung zu finden.

Zitat
Shotwell said subsequent launches will see satellites with experimental coatings to reduce their brightness in the sky, which has been a concern for astronomers who fear the satellites could affect telescope images.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1380 am: 07. Dezember 2019, 17:42:05 »
Hallo,

Shotwell hat angekündigt, dass beim nächsten Starlink Start einer der Satelliten eine spezielle Beschichtung auf der Unterseite bekommen soll. Man will damit testen, ob sich das Problem lösen lässt und wie sich die Beschichtung auf die Performance der Satelliten auswirkt.

Artikel auf Spacenews.com

Gruß

Maro
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1381 am: 07. Dezember 2019, 18:50:49 »
Die 1.0er Satelliten fliegen weiter ihrem Orbit entgegen:


Die 0.9er Satelliten halten ihren Orbit bei 530 km. Einige Nachzügler senken ihren Orbit noch dort hin.


Kombiniert sehen die Orbits beider Starts über die letzten Monate so aus:

Man erkennt auch einige Satelliten, welche ihren Orbit seit langer Zeit nicht mehr verändert haben.

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1382 am: 13. Dezember 2019, 13:25:43 »
Hallo Zusammen,
Hallo,

Shotwell hat angekündigt, dass beim nächsten Starlink Start einer der Satelliten eine spezielle Beschichtung auf der Unterseite bekommen soll. Man will damit testen, ob sich das Problem lösen lässt und wie sich die Beschichtung auf die Performance der Satelliten auswirkt.

Artikel auf Spacenews.com

Gruß

Maro

Wird es von dem einem beschichteten Starlink in dem Zug der 60 Satelliten eine Positionsbestimmung geben.?
Wird er oberhalb oder unter dem Zug fliegen.?
Ist eine Kennung zum Erkennen..,..hallo ich bins, … vorgesehen.?

Beste Grüße
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1383 am: 13. Dezember 2019, 14:03:07 »
Zitat
Wird es von dem einem beschichteten Starlink in dem Zug der 60 Satelliten eine Positionsbestimmung geben.?

Es wird von ihm genau so wie von den 59 anderen Postitionsbestimmungen geben. Denn diese Postitionen werden per Radar erfasst und die Beschichtung ist nicht Radar-Schluckend.

Zitat
Wird er oberhalb oder unter dem Zug fliegen.?

Da gibt es noch keine Angaben. Vlt fliegt er auch einfach im Zug mit.

Zitat
Ist eine Kennung zum Erkennen..,..hallo ich bins, … vorgesehen.?
Davon ist nicht auszugehen.
Wenn die Beschichtung funktioniert wird es der Sat. sein, von dem man eine Postition hat, den man aber nicht sehen kann.

^ klar, SpaceX wird Intern noch mehr Infos haben. Aber wir sind von dem Abhängig was wir als Externe erfahren.

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1384 am: 14. Dezember 2019, 22:40:35 »
Die (funktionierenden) 0.9er Satelliten haben alle ihren Orbit von 550 auf ca. 530 km gesenkt.


Die ersten 1.0er Satelliten steigen weiter im Orbit, die anderen halten bei ca. 350km ihren Orbit. Noch ca. knappe 2 Wochen, dann sind die ersten Satelliten im Orbit angekommen.


Gemeinsam (alle 120 Satelliten) sieht man, dass die 1.0er Satelliten auf gutem Kurs sind.

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1385 am: 14. Dezember 2019, 22:45:20 »
Ich finde sehr spannend, dass man bereits sehen kann, daß sich die Orbits der 1.0er Satelliten aufsplitten. Die 20, welche aufsteigen (mit 1 markiert) fliegen bereits deutlich sichtbar auf einem anderen Orbit als die 40, welche bei 350 km (mit 2 markiert) ihre Position halten.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1386 am: 15. Dezember 2019, 22:54:55 »
Wie ist der aktuelle Stand bzgl. Laserlinks zwischen den Satelliten?
Laut diesem Artikel (http://tmfassociates.com/blog/2019/12/12/reality-and-hype-in-satellite-constellations/  ) haben die bislang gestarteten Satelliten noch keinen-gibt es bereits eine Ankündigung, ab wann das kommen soll?

Offline MarsMCT

  • *****
  • 2202
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1387 am: 16. Dezember 2019, 06:42:26 »
Wie ist der aktuelle Stand bzgl. Laserlinks zwischen den Satelliten?
Laut diesem Artikel (http://tmfassociates.com/blog/2019/12/12/reality-and-hype-in-satellite-constellations/  ) haben die bislang gestarteten Satelliten noch keinen-gibt es bereits eine Ankündigung, ab wann das kommen soll?

Laut Ankündigung von Gwynne Shotwell zweite Hälfte nächstes Jahr. Ich gehe davon aus, daß sie zuerst eine Konstellation starten wollen, die den Großteil der USA abdeckt und anfangen, den Service zu verkaufen.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1388 am: 16. Dezember 2019, 10:27:24 »
Danke für die Info.
Das lässt die Sache für mich etwas überhastet aussehen. Ohne Intersatellitenlink braucht man mehr Bodenstationen, speziell für entlegene Regionen, deren einfache Abdeckung ja als einer der Hauptvorteile von Konstellationen angepriesen wird.
Wenn nun erst Mitte nächsten Jahres angefangen wird, hat man entweder schon viel Kapital in beschränkt nützliche Satelliten versenkt, oder man legt für das erste Halbjahr eine Pause ein und Starlink verzögert sich deutlich gegenüber dem angekündigten Zeitplan.
Von wirtschaftlicher Seite her ergibt es auf eine seltsame Art wieder Sinn: SpaceX ist für die aktuellen Projekte auf große neue Kapitalspritzen von Investoren angewiesen, und dafür muss konstant was gut Präsentierbares abgeliefert werden, um neues Geld anzuziehen.

Sol,Earth

  • Gast
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1389 am: 16. Dezember 2019, 11:17:46 »
Danke für die Info.
Das lässt die Sache für mich etwas überhastet aussehen. Ohne Intersatellitenlink braucht man mehr Bodenstationen, speziell für entlegene Regionen, deren einfache Abdeckung ja als einer der Hauptvorteile von Konstellationen angepriesen wird.
Wenn nun erst Mitte nächsten Jahres angefangen wird, hat man entweder schon viel Kapital in beschränkt nützliche Satelliten versenkt, oder man legt für das erste Halbjahr eine Pause ein und Starlink verzögert sich deutlich gegenüber dem angekündigten Zeitplan.
Von wirtschaftlicher Seite her ergibt es auf eine seltsame Art wieder Sinn: SpaceX ist für die aktuellen Projekte auf große neue Kapitalspritzen von Investoren angewiesen, und dafür muss konstant was gut Präsentierbares abgeliefert werden, um neues Geld anzuziehen.

Ich glaube das spielt alles nur indirekt eine Rolle. SpaceX hat eine Projekt-Philosophie, die der anderer Unternehmen und der gängigen "Lehre" komplett entgegensteht. "Learning by doing as fast as possible" in doch recht extremer Form. Der Standard ist, langwierige Verfahren und Projektplanungs-Prozesse zu durchlaufen, um dadurch das Risiko von Fehlentwicklungen zu minimieren. SpaceX macht einfach, was sie für den Moment für richtig halten und nimmt in Kauf, damit zwischendurch zehnmal auf die Nase zu fallen, so lange bis man ein Projekt entweder begräbt oder damit letztendlich erfolgreich ist (siehe z.B. Falcon 9). Den meisten Menschen fällt schwer zu glauben, dass man auf diese Weise auch Erfolg haben kann, weil einem immer etwas Anderes vermittelt wird. Wie es bei Starlink ausgeht, wird sich zeigen. Aber der Ansatz scheint bei allen SpaceX-Projekten immer genau dieser zu sein.

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1390 am: 16. Dezember 2019, 12:53:27 »
Danke für die Info.
Das lässt die Sache für mich etwas überhastet aussehen. Ohne Intersatellitenlink braucht man mehr Bodenstationen, speziell für entlegene Regionen, deren einfache Abdeckung ja als einer der Hauptvorteile von Konstellationen angepriesen wird.

Aber wenn man für ein, zwei Jahre nur "2/3el" aller US-Amerikaner bedienen kann dann reicht das doch auch schon und auch damit lässt sich schon ein guter Profit einfahren.

Warum sollte man die Konstellation so lange still legen wenn man diese Zeit dazu nutzen kann schon einmal die Nutzerbasis hochzufahren und zudem Software, Hardware und Abläufe zu testen?
Warum auf viele Millionen verzichten? Nur weil man nicht ab Anfang an den "perfekten" Dienst für 100% der potentiellen User anbieten kann?

Offline Hugo

  • *****
  • 5174
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1391 am: 16. Dezember 2019, 13:31:52 »
Man muss hier auch die Hintergründe anschauen. SpaceX hatte den LaserLink bereits fertig. Aber die Behörden haben die Benutzung verboten, da das verwendete Prisma hierfür nicht (richtig) verglühen würde beim Wiedereintritt in die Erde am Ende der Laufzeit der Satelliten. Das Thema wurde weiter oben in diesem (oder einem der anderen) Thread(s) ja bereits ausführlich besprochen.

Das ganze passt deutlich zu dem von "Sol,Earth" angesprochenem Thema: "Lernen durch ausprobieren.". Sie haben es getestet, vielleicht (ggf. ist es in  den 2 Tin-Tin-Sateliten verbaut) sogar schon im All getestet, aber der erste Versuch war negativ.

Dazu kommt jetzt das Problem, daß man:
a) Schnell die USA abdecken möchte um die ersten Kunden zu gewinnen und Praxis-Erfahrung zusammeln
b) Schnell Satelliten starten muss, um de Lizenzbedingungen einzuhalten.
c) Man für die USA selber gar nicht so sehr auf den LaserLink angebunden ist.


Mit dem LaserLink reichen wenige aber für große Bodenstationen aus für weniger Kunden, welche weit verteilt sind. Für den Betrieb auf dem Meer oder in den Wüsten wäre so etwas wichtiger.

Aber für viele Kunden mit viel Traffic werden auch mehr Bodenstationen gebraucht. In den USA ist genau das wichtiger. Vor allem muss so eine Mini-Bodenstation dann nicht mehr riesen groß sein. Da die Satelliten eh nicht soo viel Traffic verkraften reicht sicherlich eine gute Glasfaser pro Bodenstation aus.

Man hat also wenig Nachteile, wenn man jetzt schon startet, dafür viele Vorteile, wenn man jetzt schon startet. Für Elon Musk bedeutet das: Machen. Ist gut. Gut gut. Wird gut.

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1392 am: 16. Dezember 2019, 14:32:22 »
Hallo Zusammen,

SpaceX hat für die Datenkonnektivität Demonstration vom Millitär Dollars erhalten.

(….)
Einer der Geldgeber für die Starlink-Konstellation von SpaceX ist das Air Force Research Laboratory, das im vergangenen Jahr 28,7 Millionen US-Dollar für die Durchführung von Datenkonnektivitätsdemonstrationen aufgebracht hat.
Zitat
In fact, one of the funders for SpaceX’s Starlink constellation happens to be the Air Force Research Laboratory, which kicked in $28.7 million last year to run data connectivity demonstrations

Quelle:
https://www.geekwire.com/2019/satellite-mega-constellations-stir-debate-space-traffic-management/
Quelle:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=post;quote=466553;topic=4124.0

Ob die Ergebnisse mit einer festen Frist verbunden ist, geht nicht aus dem Artikel hervor.

Beste Grüße
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1393 am: 16. Dezember 2019, 15:54:07 »
"b) Schnell Satelliten starten muss, um de Lizenzbedingungen einzuhalten."
Das ist ein guter Punkt, danke für den Hinweis, kennt jemand auf die schnelle die nächsten einzuhaltenden Meilensteine?

Sammelantwort für den Rest: Es wird in den Antworten davon ausgegangen, dass Starlink schnell zu einem wirklich großen Geschäft wird, das ordentlich Geld bringt, auch schon ab den ersten Satellitengenerationen. Kann man so sehen, muss man nicht. Ich habe dazu keine richtig feste Meinung, da ich mich mit dem Markt nicht so richtig auskenne.
Meine (unsicher) Meinung ist: Das Geschäft kann für eine kleine Anzahl der neuen Anbieter funktionieren, aber es wird mittelfristig (sagen wir, zumindest 10 Jahre) nicht die große Gelddruckmaschine werden, so wie es von SpaceX vor einiger Zeit verkauft wurde: https://www.wsj.com/articles/exclusive-peek-at-spacex-data-shows-loss-in-2015-heavy-expectations-for-nascent-internet-service-1484316455
(auch wieder ein Beispiel dafür, wie komplett übertrieben SpaceX-Prognosen oft sind, siehe vorhergesagte und tatsächliche Starts in 2018/2019).

Nochmal eine Aufstellung der Nachteile durch die erste Tranche laserlinkloser Satelliten.
i) Man braucht ohne die Laserlinks schon von Beginn an eine Anzahl Bodenstationen.
ii) Der Service der laserlinklosen Satelliten lässt sich nicht ohne großen Aufwand (Bodenstationen) auf die ganze Welt ausdehnen. Wenn der Service später auf weiter Regionen erweitert werden soll, ist es schwierig, die Satelliten noch zu integrieren. Abdeckung schwieriger/dünn besidelter Gebiete sind aber einer der entscheidenden Selling points von Satellitenkonstellationen. Denn es ist sehr unwarscheinlich, dass man in dicht besiedelten Gebieten mit anderen Providern in den Hauptgeschäften mithalten kann.

Daher meine Interpretation (!) der Starts vor dem Hintergrund notwendiger neuer Finanzierungsrunden und (was ich erst nicht bedacht hatte) der für Lizenzerhalt notwendigen Meilensteine.
 

Starlink ist auf absehbare Zeit definitv das einzige Geschäft von SpaceX, das zumindest das Potential hat, wirklich groß zu werden. Der Satellitenstartmarkt ist einfach zu klein (mit momentan 12 Mrd. USD weltweit großzügig abgeschätzt) und der Wettbewerb für kommerzielle Sats ziemlich hart.

Offline MarsMCT

  • *****
  • 2202
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1394 am: 16. Dezember 2019, 16:59:48 »
"b) Schnell Satelliten starten muss, um de Lizenzbedingungen einzuhalten."
Das ist ein guter Punkt, danke für den Hinweis, kennt jemand auf die schnelle die nächsten einzuhaltenden Meilensteine?

Nur aus dem Gedächtnis, kann geringfügig daneben liegen. Die Hälfte in 5 Jahren ab Lizenzerteilung, den Rest in weiteren 5 Jahren. Wenn die Hälfte nicht erreicht wird, wird die Konstellation auf der Größe eingefroren.

Die Idee hinter der Regel war gut. Es hat Firmen gegeben,die Frequenzen reserviert haben und dann drauf gesessen haben, ohne sie zu benutzen. Auf die Riesenkonstellationen passt es aber nicht mehr ganz. Wenn von 12.000 Satelliten nach 5 Jahren erst 3000-5000 gestartet sind, kann von Nicht-Nutzung wohl kaum die Rede sein.

SpaceX hat bei der Antragstellung auch gebeten, die Regel aufzuweichen. One Web war natürlich strikt dagegen. Sie werden ihre 50% bei knapp 1000 Satelliten wohl erreichen. Der Antrag von SpaceX wurde abgelehnt. Aber sie können nach 5 Jahren einen neuen Antrag stellen. Wenn sie erfolgreich sind und regelmäßig starten, kann eine Streckung wohl kaum abgelehnt werden.

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1395 am: 16. Dezember 2019, 17:55:37 »
Zitat
i) Man braucht ohne die Laserlinks schon von Beginn an eine Anzahl Bodenstationen.
ii) Der Service der laserlinklosen Satelliten lässt sich nicht ohne großen Aufwand (Bodenstationen) auf die ganze Welt ausdehnen. Wenn der Service später auf weiter Regionen erweitert werden soll, ist es schwierig, die Satelliten noch zu integrieren.

i) Dafür hat man am Anfang auch nicht so viele Kunden und deswegen nicht so viel Last auf den einzelnen Bodenstationen. Und soo viele Bodenstationen braucht man für die USA für dich Flächenabdeckung auch nicht. 250km Durchmesser deckt schon einiges ab.

ii) USA reicht doch für den Anfang. Auf die anderen Länder kann man sich doch später immer noch ausweiten.
Warum soll es später dann später schwer werden die Satelliten noch zu integrieren?
Oder meinst du damit einen Mischbetrieb von Laserlink-Sats und welchen ohne? Dann: 1. Kann man den Bodenstationsbetrieb parallel weiter laufen lassen. 2. Sollen die v1 Sats ja eh nur 5 Jahre oben bleiben.


Zitat
Abdeckung schwieriger/dünn besidelter Gebiete sind aber einer der entscheidenden Selling points von Satellitenkonstellationen. Denn es ist sehr unwarscheinlich, dass man in dicht besiedelten Gebieten mit anderen Providern in den Hauptgeschäften mithalten kann.

Daher meine Interpretation (!) der Starts vor dem Hintergrund notwendiger neuer Finanzierungsrunden und (was ich erst nicht bedacht hatte) der für Lizenzerhalt notwendigen Meilensteine.

Bei 250+ km Radius kommt man auch ziemlich weit in dünnbesiedelte Gegenden.
Und für die dichtbesiedelten Gebiete braucht man wahrscheinlich tatsächlich die Laserlinks. Aber dann hätte man durch niedrige Pings und Angebote von Redundanz auch dort gute Absatzmöglichkeiten.


Das hochfahren eines solchen Services dauert Jahre. Da kann man auch die Zeit nutzen die Satelliten schon einmal zu testen und nebenbei ein wenig! Geld zu verdienen.

Offline MarsMCT

  • *****
  • 2202
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1396 am: 16. Dezember 2019, 22:58:47 »
Ich weiß nicht, woher die 250km Radius kommen. Bei ca. 550km Höhe ist der Radius mindestens 550km. Anfangs sogar mehr, weil sie einen Einfallwinkel von 35° oder niedriger wählen.

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1397 am: 17. Dezember 2019, 00:36:56 »
Ewald von Kleist

Keine Ahnung was der Link zu 2017 ohne Bezug zu Starlink soll, aber die Prognosen zu Gewinnerwartungen bei diesen Konstellationen stammen in der Regel nicht von SpaceX. Inzwischen ist auch bekannt, dass die Kosten für das Projekt niedriger liegen, als von diesen Consulting Firmen angenommen. Mein Vorschlag ist da einfach mal die Füße still zu halten und abwarten. Keine Frage, Starlink kann scheitern, aber drauf wetten wuerde ich da nicht unbedingt.

*

Offline Sensei

  • Moderator
  • *****
  • 6540
Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1398 am: 17. Dezember 2019, 06:40:32 »
Ich weiß nicht, woher die 250km Radius kommen. Bei ca. 550km Höhe ist der Radius mindestens 550km. Anfangs sogar mehr, weil sie einen Einfallwinkel von 35° oder niedriger wählen.

Diese Zahl hatte ich noch im Gedächtnis. Vlt war es eine frühe, pessimistische Schätzung.
Aber das stützt mein Argument nur noch mehr: Dann könnte man mit <7 Stationen die Rockys+Mittlere Westen der USA abdecken und hätte somit kein Problem die dünnbesiedelten Gegenden der USA zu versorgen.

EDIT:
Und ich muss MilleniumPilot zustimmen.
Die guten Prognosen kommen (auch) von namhaften Finanzgesellschaften und sind keine reine PR-Schaumschlägerei von SpaceX selbst.

(Ähnliche Prognose von Morgan Stanley, die im Erfolgsfall SpX bei einer Bewertung von ~ 120 Mrd $ sehen):
https://www.investopedia.com/how-musk-s-spacex-could-become-aerospace-giant-worth-usd120-billion-4770741

Re: Starlink - Satellitenkonstellation
« Antwort #1399 am: 17. Dezember 2019, 08:23:35 »
Meine bescheidene Meinung zum Satelliteninternet:
 Elon Musk (seine Firmen) operieren nicht nur US-weit, sondern weltweit.  Alle Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind auf die weltweite Nutzung ausgerichtet.
Nur:   Wenn z.B. Staaten wie China und Indien es ihren Nutzern nicht erlauben, ins Starlink-Internet zu gehen, sind 3.000.000.000 potentielle User nicht erreichbar. Ein kleiner Wirtschaftsstreit zwischen zwei betonköpfigen Staatsmännern zweier Ideologien, und ausist´s mit einem weltumspannenden Internetsatellitennetz. Ein paar Börsenbekloppte, die noch ein paar Millisekunden schneller ihre Aktien verkaufen wollen, machen das Netz nicht profitabel. Dafür bedarf es der Groschen-Masse. Für mich gilt eh: ich komme privat mit meinem prepaid-Funknetz zurecht. Die Kommune, für die ich arbeite, kommt mit ihrem Netz zurecht. Was bleibt da an Anwendern noch über?? der Mount Everest Besteiger??  Die Firma aus Amazonien?? Die Korbftechterin aus Afrika, die nun weltweit vermarktet??
...ach, ja, mein Sohn kann dann noch einfacher seine Pokemon einsammeln und die neuesten Filme vor Startbeginn auf koreanisch streamen ::)
Alle sagten: es funktioniert nicht.
Dann kam einer und machte es.