Hallo
Es wird auch viel vom Wetter im Landegebiet abhängen. Ich glaube nicht, dass schlechte Bedingungen an der Landeplattform zu einem Startabbruch führen (oder?). Die Mission zur ISS ist auf jeden Fall wichtiger, auch wenn alle von der Landung reden.
Da bin ich auch sicher. Später, wenn Starts Routine sind, kann man das vielleicht machen. Aber auch dann sind da immer Missionsexperten des Kunden in Bereitschaft. Die würden Verzögerungen eher ungerne sehen.
So richtig ruhig ist es auf dem Ozean nur selten (auch ohne Sturm). Kräftiger Wellengang kann die Landeplattform leicht ein paar Meter in alle Richtungen bewegen. Auf und Ab, seitlich und auch im Winkel. Die Positionierung auf 3 Meter ist dann schon optimistisch. Die Software der Rakete müßte solche Bewegungen der Plattform in der letzten Phase der Landung ausgleichen können. Dazu wird mit Sicherheit ein Landeradar benötigt. Ich weiß aber nicht, ob es so ein System gibt, denn bei der späteren "Landlandung" würde man es ja nicht brauchen.
Die 3 Meter sind für Sturm-Bedingungen, das ist eine Angabe des Herstellers. Diese Schubeinheiten sind nichts neues. Schwimmende Ölplattformen sind auf diese Genauigkeit angewiesen. Die können bei Sturm nicht einfach ihr Bohrgestänge einziehen. Sie würden da eventuell monatelange Bohrarbeit verlieren.
Landeradar ist vorhanden, ausgelegt für Landlandungen, das habe ich gerade einen Beitrag über deinem geschrieben. GPS ist horizontal reichlich genau genug, vertikal aber weniger und dafür wird das Landeradar gebracht.
Können die Landebeine und die Struktur einen ordentlichen "Bums" vertragen? Wie groß darf die Abweichung der Plattform von der Waagerechten sein wenn die Raketenstufe ankommt?
Die Beine haben sicher einige Sicherheitsreserven. Man kann ja nicht davon ausgehen, daß sie wirklich genau mit 0 Geschwindigkeit am Boden ankommen. Sie sind sehr weit ausladend und die Stufe ist zwar hoch, aber der Schwerpunkt ist extrem niedrig. Die schweren Komponenten, Triebwerke und die Schubstruktur unter dem Tank sind alle ganz unten. Die Stufe steht auch ziemlich schief noch sicher. Mit Sicherheit steht die Stufe auch noch bei mehr Schieflage als der Schiefe Turm von Pisa. Aber die Plattform ist groß und die Landefläche wird nie eine zu große Schieflage haben. Problematisch ist allerdings bei Wind die große Fläche. Die wirkt wie ein Segel. Der begrenzende Faktor ist sicher die Windstärke.
Aber generell ist das Wetter das größte Problem für Downrange Landung, davon kann man ausgehen. Ich erinnere mich, daß beim ersten Start mit Cassiope das Wetter in Florida gerade für einen Start ausgereicht hat, aber in dem Gebiet, wo die Stufe runterkam, gar nicht so weit weg, war es so schlimm, daß kein Bergungsschiff da hingefahren ist und selbst das NASA-Flugzeug, das beobachten sollte, ist nicht gestartet.
Für diesen Start sieht es aber gut aus. Die Wettervorhersage gibt Wellen bis 2m an und nur mäßigen Wind.