Nochmal allgemein zum Thema Zertifizierung. Ich verstehe schon, warum es einen Unterschied gibt im Vorgehen der NASA und der Airforce zu den privaten Startkunden.
Die privaten Kommunikationssatelliten sind zwar auch teuer, aber leichter ersetzbar bei einem Startfehler. Da läßt sich ein gewisses Risiko vertreten und durch eine Versicherung der Nutzlast kompensieren.
Die Situation bei Regierungsnutzlasten ist anders. Es sind häufig Einzelstücke, noch viel teurer als die Kommunikationssatelliten und Ersatz würde sehr lange dauern. Also ist es verständlich, daß dafür das Startrisiko niedriger sein soll. Besonders bei interplanetaren Sonden, die viele Jahre funktionieren sollen, ist auch der Aufwand für die Tests, und damit die Kosten beim Bau, sehr hoch. Es nutzt wenig, wenn die Jupitersonde immerhin drei Jahre, fast bis zum Jupiter, funktioniert hat (Zahlen willkürlich, ohne nachzuschlagen, wie lange es zum Jupiter dauert, es geht ums Prinzip).
Trotzdem kann und will ich nicht verstehen, daß diese Zertifizierungen zu bürokratischen Monstern mutiert sind. Daß NASA und Airforce völlig getrennte Zertifizierungen vornehmen, jeweils mit Kosten, die in der Größenordnung liegen, die SpaceX für Entwicklung und Bau der Falcon 9 aufgewendet hat. Und daß das alles ewig dauert. Der Verdacht liegt einfach zu nahe, daß versucht wird, seitens der Airforce jedenfalls, Konkurrenz zu ULA vom Markt fernzuhalten. Auch dazu, die Airforce ist nicht als Ganzes SpaceX feindlich, im Gegenteil. Auch da gibt es im technischen und operativen Bereich eine Menge Leute, die SpaceX unterstützen, weil es ihnen langfristig nutzt und Kosten senkt. Aber im Bereich Beschaffung sitzen ganz offensichtlich Blockierer.
Das Thema ist im JASON Thread aufgekommen. Ich denke als einzelner Beitrag passt es noch. Wenn daraus eine Diskussion wird, sollte dafür ein eigener Thread aufgemacht werden.