Ich finde den Tweet gerade nicht mehr aber die Insolvenzdokumente zeigen, dass Oneweb ca 240Mio $ Schulden bei Arianespace hat. Davon wird wohl ein Großteil nicht mehr wieder kommen.
Das Geld dürfte wahrscheinlich für verschiedene Meilensteine beim Trägerbau angefallen sein, so gesehen lässt sich das gut ausgleichen, falls man die Starts anderweitig verkauft bekommt.
Die Frage ist halt, wie der Verträge zwischen Arianespace und den russischen Partnern sind. Bleibt Arianespace auf den Raketen sitzen und muss die jetzt neu vermarkten oder können sie von den Bestellungen zurücktreten?
Wenn sie darauf sitzen bleiben, hätte das vor allem Auswirkungen auf Vega C und Ariane 6.2, die ja eigentlich den Nutzlastbereich der Sojus übernehmen sollen. Das würde hauptsächlich für den institutionellen Markt ins Gewicht fallen.
Der Ariane 6 Erstart ist dagegen nicht so problematisch, der wird ja eh vergünstigt verkauft und da finden sich schon Abnehmer. Es kann höchstens sein, dass der sich etwas verzögert weil die Payload nicht rechtzeitig bereit steht.
Oneweb war aber auch schon länger auf der Kippe, ich gehe mal davon aus, dass sich alle Seiten darüber im Klaren waren, dass nicht zwangsläufig alle gebuchten Starts auch stattfinden werden und man sich entsprechend vorbereitet hat.
Was mögliche Käufer betrifft:
Airbus hat aus dem Venture eigentlich rausbekommen, was sie haben wollten. Ihre eigene Investition hat ihnen Zugang zu den Investments von Softbank und co gegeben, die hauptsächlich dafür ausgegeben wurden, die Satellitenproduktion zu entwickeln, an der Airbus weiterhin die Rechte hat wenn ich das richtig verstanden habe. Bisher ist Airbus nicht gerade durch große, riskante Investments in der Raumfahrt aufgefallen und sie sind auch kein Betreiber sondern Produzent. Da sehe ich nicht, warum sie ein multi-Mrd Investment tätigen sollten um Oneweb zu übernehmen und aufzubauen.
Für Amazon spricht, dass auch Blue Origin ohne Rücksicht auf Anfangskosten entwickelt. Bezos ist also bereit (und hat das nötige Kapital) um mehrere Milliarden pro Jahr zu investieren und hätte direkt ein funktionierendes System und einen mit Starlink konkurrierenden Zeitplan bis zur Nutzbarkeit
Ansonsten sind denke ich die traditionellen amerikanischen Sat-Betreiber auch gute Kandidaten um das weniger rentabel werdende GEO Geschäft zu verlassen. Allerdings sind die finanziell auch nicht so sehr auf Rosen gebettet, die letzten Jahre waren ja eher hart für die Branche.
Alles außerhalb der USA fällt denke ich wegen ITAR flach, das wird sich keiner antun wollen...