Es gibt Vibrationen von:
1. den Motoren der Pumpen
2. den Pumpen selbst
Naja, hier kenne ich mich etwas besser aus als bei dem Rest, daher habe ich das für mich zunächst ausgeschlossen. Antrieb und "Verbraucher" sitzen ja auf einer gemeinsamen Welle und das ganze mit den Laufrädern ist ja sicher sorgfältigst ausgewuchtet. Die Drehzahl ist so hoch, daß ich mir bei der Masse kaum vorstellen kann, daß sich da die Triebwerke auf eine gemeinsame Schwingungsfrequenz und -richtung einigen können. (Hohe und leicht unterschidliche Frequenz, niedrige Aplitude, hohe umgebende Massen.) Und auch die Einbaulage ist ja unterschiedlich, wenn man von der vertikaler Achse absieht.
Ich vermute eher, daß das Problem mehr mit pulsierender Kraftstoffversorgung und damit pulsierendem Schub zusammenhängt, was nach meiner Einschätzung zu deutlich größeren Belastungen führt. Im deutschen Wikipedia - Artikel zur N1 ist auch von "Verdichtungsstößen im Treibstoffsystem" die Rede, die zum Platzen einer Leitung geführt haben.
Das ist aber ein deutlich niedrigerer Frequenzbereich, als es der Drehzahl der Turbopumpen entspricht. Solche Schwingungen wird man mit der heutigen Regelelektronik wohl beherrschen können, wenn auch vielleicht nicht beim ersten Versuch. Außerdem ist die Kraftstoffversorung der Raptoren mit ziemlicher Sicherheit stärker gegenseitig entkoppelt, als es bei den NK15 Triebwerken der N1 der Fall war. (Leider habe ich dazu jetzt nichts konkretes gefunden, man sieht aber in der Regel Fotos der Triebwerke
ohne Turbopumpen. Das könnte bedeuten, daß auch dort gemeinsame Turbopumpen für mehrere Brennkammern verwendet wurden, die dann natürlich für das "Synchronisieren" der Schwingungen verantwortlich wären.)
Alles in allem - ich glaube also nicht, daß das Pulsationsszenario heute eine ernste Gefahr für den Booster darstellt.
Vor allem, wenn alle Triebwerke baugleich sind, dann sind die Schwindungen, welche sie erzeugen auch gleich.
Nur ähnlich, da sie auf "beliebigen / zufälligen" Ungenauigkeiten bei der Fertigung basieren. (Die "Unwuchten" im Rahmen einer Tolleranz sind dann auch nicht identisch.) Es kommt aber auch auf die Richtung der Schwingungen an. Wenn sie in unterschiedlichen Richtungen wirken, können sie sich die Kräfte nicht einfach aufaddieren. Außerdem werden die Pumpen auch immer leicht unterschiedliche Drehzahlen haben. Das Bild der Soldaten auf einer Brücke führt hier (denke ich) in die Irre, die Pumpen laufen nicht im Gleichschritt, die sind individualistisch