Unaufbereitetes Rohgas für die Raptoren zu verwenden wäre mehr als fahrlässig.
Den Wasseranteil und das Kondensat muss man auf alle Fälle abscheiden. Das wäre allerdings kein Problem und das dazugehörige Equipment war auch bereits bei der vermeintlichen Testverwertung in dem mobilen Generator auf der Lokation.
CO2 und Stickstoff müssen vor einer direkten Verwendung im Raptor m.E. ebenfalls entfernt werden, da diese bekanntlich nicht brennbar sind. Man kann beide Gase aber nicht im gleichen Prozess abscheiden, so dass hier zwei Aufbereitungsstufen nötig wären.
Schwefelwasserstoff scheint nicht in nennenswerten Mengen enthalten zu sein, zumindest erkenne ich auf den bisherigen Bildern keine entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen. Schwefelwasserstoff ist stark korrosiv und für den Menschen sehr giftig.
Laut den statistischen Daten des Staates Texas waren die beiden fündigen Bohrungen auf der Lokation nur sehr kurz in Produktion.
Die Bohrung La Pita 1 förderte zwischen Juli 2011 und April 2012 ca. 7,5 Mio. m3 Rohgas und wurde mittlerweile verfüllt.
Die Bohrung La Pita 2R förderte zwischen Juni 2011 und Februar 2014 ca. 31,6 Mio. m3 Rohgas. Die Produktion viel allerdings relativ schnell ab und betrug im letzten Monat nur noch gut 100.000 m3. Auch wenn die Menge auf den ersten Blick noch sehr hoch erscheint, entspricht das dem gemeldeten monatlichen Eigenverbrauch vor Ort. Es blieb also zuletzt praktisch kein Gas mehr zur weiteren Verwendung übrig.
Für 2020 stehen bisher keine produzierten Mengen in der Statistik. Es ist daher nicht ersichtlich in welchem Umfang eine Testförderung durch Space X erfolgt ist.
Ich komme so zu dem Schluss, dass die Bohrung keinen Treibstoff für Starship liefern wird. Da der Platz nahe dem Bohrlochkopf mittlerweile ziemlich zugemüllt ist, gehe ich auch nicht von einer zeitnahen Verfüllung aus. Wenn überhaupt, dann wird es wohl auf eine direkte Verstromung zur Versorgungsunterstützung der Produktionsstätte hinauslaufen.