Hallo,
warum schlagen denn alle einen radikalen Systemwechsel vor? Fehlstarts passieren auch anderen und da muss auch nicht gleich "alles neu gemacht werden". Sinnvoll ist jetzt den Fehler zu analysieren, zu verstehen und dann die Ursache zu korrigieren. Das (an kleinen Stellschrauben drehen) führt allemal zu mehr Zuverlässigkeit, als gleich tabula-rasa zu machen und ganz neue Subsysteme einzuführen, für die man auf der Lernkurve zurück auf "Los" springt.
Ganz allgemein gesehen, stimme ich zu. Fehler werden untersucht und die Ursache beseitigt. So verbessert man die Zuverlässigkeit eines Systems, nicht durch Hektik. Ob dieser Grundsatz aber hier anwendbar ist, kann man zumindest bezweifeln.
Es gab die Pressemeldung daß Orbital selbst die vorzeitige Ablösung ihres Triebwerkes erwägt. Dazu die Tatsache, daß schon zwei Triebwerke auf dem Teststand zerlegt haben, davon eines vor wenigen Monaten. Wenn sich jetzt der Verdacht erhärtet, daß auch der Fehlstart am Triebwerk lag, wird es schwer sein, das Vertrauen in dieses Triebwerk wiederherzustellen.
Umfassende Untersuchung und Änderungen sind auch nicht billig. Und das für ein System, das auf jeden Fall bald ausläuft. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl Triebwerke.
Mehr allgemein: Antares ist auch nicht stark genug für eine Bewerbung für CRS2. Was macht man jetzt? Antares trotzdem für wenige Flüge wieder fitmachen oder gleich ein neues System mit der benötigten Leistung? Aber wenn gleich neu, wie fliegt man dann in der Zwischenzeit Cygnus? Wenn man diesen Vertrag platzen läßt, sind die Chancen auf einen Nachfolgevertrag für CRS2 nicht gut. Die Geschäftsleitung von Orbital steht vor schweren Entscheidungen, wenn sie nicht mit AJ-26 weiterfliegen können. Und wenn sie damit weiterfliegen und es passiert nochmal etwas, dann ist das endgültig fatal.