Ich denke, dass da einiges an Problemen übersehen wird, hier nur zwei davon:
Da gibt es also Familienväter, die bereit sind, ihre Ehefrauen und ggf. ihre minderjährigen Kinder zurück zu lassen, um auf Nimmerwiedersehen zum Mars zu entschwinden. Nehmen wir etwa an, dass so ein Kind zum Zeitpunkt des Starts bereits 18 Jahre alt ist. Will dieser Vater die berufliche oder universitäre Ausbildung in die Hände der auf der Erde zurück bleibenden Mutter legen? Und überhaupt, was ist mit den Versorgungsansprüchen der Ehefrau? Da hat sie vermutlich zwecks Familiengründung lange oder sehr lange Phasen ihres Berufslebens ausgesetzt oder in Teilzeit gearbeitet, und nun verschwindet ihr Ehemann und zahlt keinen Pfennig mehr. Noch nicht einmal eine saubere Scheidung, eigentlich die logische Alternative bei einem abtrünnigen Ehemann, macht wirklich Sinn, da bei einem Marskolonisten nichts zu holen und schon gleich gar nichts einzutreiben ist. Legal mag so ein Verhalten sein, moralisch einwandfrei ist es mit Sicherheit nicht.
Und dann ist noch die Sache mit den Krankheiten. Es ist das eine, dass ein Marskolonist unter Umständen an einer vergleichsweise harmlosen Krankheit stirbt, weil auf dem Mars die medizinischen Möglichkeiten nicht vorhanden sind, wie etwa an einer Appendizitis. (Klar, operieren wird ein Arzt schon können, aber einen richtigen OP-Saal wie in einem irdischen Krankenhaus wird es sicherlich nicht geben.) Übler ist schon, wenn Kolonisten an Krebs zugrunde gehen und womöglich nicht genügend Morphine zur Verfügung stehen. Auf dem Mars dürfte man auf engstem Raum zusammen leben und so etwas hautnah mitbekommen. Die vermutlich unangenehmste Krankheit für so eine Kolonie wäre aber Demenz wie Alzheimer. Man stelle sich nur einen Kolonisten vor, der Drucktüren aufbricht, Feuer macht oder in seiner Verwirrung wild um sich schlägt. Bei der bisherigen "Planung" von Mars One wird es aber eben keinerlei Möglichkeit geben, solche Problemfälle auszufliegen - nicht dass es ein triviales Problem wäre mit einer existierenden Rückflugmöglichkeit. Man müsste den Demenzkranken ja vermutlich für den gesamten Flug sedieren.
Da ist vermutlich noch so einiges nicht wirklich durchdacht worden, zumindest nicht von dieser Stiftung.