Werde den ungeheuerlichen und überdies unerträglichen Sermon hier nicht weiter kommentieren, habe TWiX soeben meiner Ignorier-Liste hinzugefügt.
Autsch. Alles, was ich wollte, war hier eine inhaltsbestimmte Diskussion über MarsOne, den Sinn dahinter und die Umsetzbarkeit zu führen. Ich finde es schade, dass du, statt mit Argumenten und Inhalten dagegenzuhalten, mich persönlich angreifen musst. Aber zurück zu MarsOne. Was haben wir bisher zu MarsOne? Nun, da wären jede Menge hübscher Bilder, die Rover, eine Siedlung sowie herumspazierende Astronauten zeigen. Wir haben eine Crowdfunding-Kampange zu einem Marsrover und einem Satellit und wir haben einen selbsternannten Fahrplan, wie die Besiedlung im einzelnen ablaufen soll. Laut diesem Fahrplan soll 2018 ein Lander als Demomission landen, 2020 dann ein großer Rover. Diese sollen die Landestelle auf ihre Eignung untersuchen, dch was macht MarsOne, wenn die Stelle nicht geeignet ist? Noch einen Rover schicken? Aber weiter. 2022 sollen dann wohl 6 Dragon-Kapseln auf dem Mars landen, die die Vorräte für die Crew und die Habitate mitbringen. Aber wie sollen bitteschön die Habitate ausgebracht werden? Das MarsOne.Konzept sieht nicht nur nach hinten gehende aufblasbare Sektionen vor, nein, zwischen den Landern soll auch eine Verbindung hergestellt werden. All dies erfordert Änderungen an der Dragon-Struktur, je nach dem, wie stark die auftretenden Kräfte dann asymmetrisch verteilt werden und wie groß die sind, werden das knifflige Änderungen. Und dann die schiere Masse dessen, was mitgebracht werden muss: 2 Habitate, redundante Lebenserhaltungssysteme, Ausrüstung wie Raumanzüge (ebenfalls redundant) und natürlich Vorräte im Sinnne von Essen und co. Auf den Bildchen ist ja immer schön der Astronaut vor den Landern zu sehen, und aus der Perspektive machen die Lander keinen allzu großen Eindruck. Dragon hat ein unter Druck stehendes Volumen von 10m³, das ist ein Würfel von 2,15m Kantenlänge. Gesetzt in einen davon passt je ein Habitat rein, bleiben noch 4 übrig. Ich würde davon mindestens drei für Lebensmittel, medizinische Notwendigkeiten (nicht nur Medikamente, auch ein Krückstock oder ähnliches ist womöglich essentiell...) und sonstige Vorräte veranschlagen. Plus nochmal drei für ein ordentliches Lebenserhaltungssystem, Anzüge, EVA-Kapazitäten und einer Haustür, ääh einer Luftschleuse
(die ebenfalls in zweifacher Ausführung nötig ist, falls eine defekt ist). Und zu guter letzt würde ich nochmals drei veranschlagen, die Möbel und Einrichtungsgegenstände (z.B. Kameras
) für die Habitate zum Mars schaffen. Alles in allem also mindestens 11 Dragons, die übrigens zusammen immer noch nur 110m³ Innenvolumen hätten. Dann die Kolonie selbst: wenn die darin 4 Menschen wohnen lassen wollen, erfordert das auf lange Sicht die Möglichkeit individueller Rückzugsräume aber auch Gemeinschaftsräume eine Werkstatt etc. Ich bezweifle stark, dass all das in der MarsOne-Siedlung Platz hat. Abschließend noch die Solarzellen: wusstest du, dass man in der Wüste keine PV-Anlagen aufstellt, weil der Sand sie im Nu verstaubt und so regelmäßich derern Säuberung nötig ist? Ein Freund erwähnte mal, dass ein solches Kraftwerk in der Wüste einen enormen Badarf an Wasser zur Reinigung hat (Ich meine mich zu erinnern, dass er sagte, dass man die Module mindestens jeden zweiten Tag putzen müsste, um zumindest auf die Nennleistung zu kommen), und das, obwohl die Zellen nicht einfach auf dem Boden liegen. Und MarsOne will aud dem roten Planeten einfach die Soarzellen ausrollen und gut? Selbst wenn die Sandstürme auf dem Mars weit schwächer sind als auf der Erde, würden binnen Wochen die Zellen lahmlegen, wenn sie nicht gesäubert werden. Und das kalkuliert noch nicht einal mit ein, dass die Zellen auf dem Mars weniger Eektrizität produzieren!
Abschließend bleibt festzuhalten, dass es theoretisch durchaus funktioniert, was MarsOne vorhat, aber nicht so. Man benötigt viel größere Habitate, einen besseren Energiehaushalt und viel mehr Equipment, auch damit die Kolonie nicht alles von der Erde importieren müsste. Es wäre durchführbar, wenn man eine Scherlastrakete wie z.B. MCT als Träger benutzt, die dann jeweils schwere Habitate auf dem Mars absetzen. Als Referenz seien da die Habitatsmodule von Mars Direct genannt, von denen die Mars Society auch in diversen Wüsten schon Prototypen stehen hat.