Das MPS in Göttingen erfreut heute
mit einer Pressemitteilung, die ein Detail herausgreift: Die großen einzelnen Felsen.
Davon gibt es auf Tschury ja ziemlich viele. Offenbar wissen auch die Forscher um die OSIRIS-Kamera
überhaupt nicht, was das für Felsen sind und wie die überhaupt dorthin kommen. Hervorgehoben wird der 45 Meter hoher Brocken "Cheops", dessen Form entfernt an eine Pyramide erinnert:
Ich vermute das ist dieser da, am Bauch der Badeente:
Abgesehen von der Größenverteilung sind fast alle Merkmale der Felsblöcke von 67P noch immer ein Rätsel für die Forscher. Aus welchem Material bestehen sie? Was sind ihre physikalischen Eigenschaften wie etwa Dichte und Festigkeit?
Ich sehe mindestens drei denkbare Erklärungen für diese Blöcke:
- a) Es sind (wie die Nachricht auch spekuliert) Teile festeren Materials, das durch ständiges Abdampfen von Eis herauspräpariert worden ist.
- b) Es sind Brocken, die bei größeren Ausbrüchen herausgeschleudert wurden, aber so langsam waren, dass sie ballistisch zurückfielen.
- c) Es sind kleinere Meteoriten, die sich während eines extrem langsamen Einschlags niedergesetzt haben.
a) wäre plausibel, immerhin gibt es Schätzungen, nach denen einige Meter der Oberflächenschicht während eines Sonnenumlaufs sublimieren und verschwinden.
b) wäre auch plausibel, denn das ausbruchshafte Verhalten vieler Kometen (die man bisher nur aus großer Entfernung kennt) deutet an, dass der Druck unter der Oberfläche sehr hoch werden kann. Wenn dann irgendwann die Kometenkruste aufbricht, könnte durchaus auch gröberes Material herausgeschleudert werden.
c) und a) könnten beide stimmen - zuerst dockten in der Entstehungsgeschichte von Tschury diese Brocken an den Hauptkörper an (vor Jahrmilliarden, als dieser noch in einer dichteren Urwolke kreiste).
Danach (erst kürzlich) dampfte das Eis drumherum wieder ab und die Brocken wurden freigelegt.
Alle Bilder: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA