Gestern gab es am MPS ein letztes :'( Treffen der Philae-Ingenieure, bei dem einige interessante Aspekte zur Sprache kamen :
- anders als es beim Rosetta Orbiter passieren wird, wurde Philae beim "Schlafenlegen" nicht komplett ausgeschaltet, sondern in einen "Aufwach-Modus" versetzt, d.h. sobald die Sonnenzellen (beim nächsten Perihel in 5 Jahren??) genügend Energie liefern, wacht das CDMS auf und beginnt, mit seinem RxTx-System den Orbiter zu rufen (erst wenn der Orbiter antwortet, beginnt eine Datenübertragung; das wird aber nicht mehr passieren, da der Orbiter dann defintiv "tot" ist). Die Berechnungen zeigen aber, dass mit den Antennen des DSN dann zumindest das Trägersignal von Philae entdeckt werden könnte (!) - man würde also merken, dass Philae noch einmal aufgewacht ist. Dummerweise zeigen die gleichen Rechnungen, dass die andere Richtung (Senden via DSN; Empfang durch Philae) nicht funktionieren könnte - man kann Philae also nicht über das DSN kommandieren und zur Datenübertragung (langsam; wenige bps !) auffordern.
- Philae ist auf den bisherigen OSIRIS-Aufnahmen noch nicht identifiziert worden (es gibt einige "Kandidaten"...); OSIRIS wird die Absenkung der Bahn bis zum endgültigen Aufsetzen aber noch nutzen, um gezielt bessere Aufnahmen des vermutlichen Landeorts zu machen.
- es wird spekuliert, dass die Schwierigkeiten bei der Funkverbindung nach dem Wiederaufwachen möglcherweise mit Geländeveränderungen auf C-G zu tun haben könnten, die entweder den Lander noch weiter absacken liessen oder die Horizont-Kontur so verändert haben, dass die Antennenkeule jetzt vollständiger blockert wird als unmittelbar nach der 3. Landung
- es gibt aber auch eine Fraktion, die annimmt, dass Philae sich gar nicht mehr auf der Oberfläche von C-G befindet, sondern bei der erhöhten Aktivität post-perihel von der Oberfläche weggeblasen wurde und deshalb nicht mehr auffindbar ist (!)
Wäre doch spannend, einige dieser Fragen noch klären zu könne, bevor die Klappe endgültig fällt...