**ISS** <Die Sinnfrage>

  • 59 Antworten
  • 19745 Aufrufe

jakda

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #50 am: 25. November 2013, 07:27:49 »

Ich frage mich nur warum Raumfahrtanhänger immer wieder einen so selbstzerfressenden Umgang mit ihrer Leidenschaft haben.

Hallo James,
Kann mich nicht erinnern, dass in dieser Diskussion auch nur ein einziger Teilnehmer gesagt haben könnte, die ISS gehört abgeschafft, bzw. dass hier auch nur im Ansatz ein derartiger Konsens im Raum hängen würde.... :)
Ich persönlich bin von der ISS absolut überzeugt und ein großer Bewunderer der komplexen Konstruktion. Es muss doch aber auch einem Raumfahrtanhänger erlaubt werden, die Dinge, die vielleicht nicht richtig laufen, bzw. falch angegangen wurden, kritisch zu betrachten und zu diskutieren, oder?

Schon allein der Thread-Name "Sinnfrage" suggeriert, ob das "Ding" wirklich gebraucht wird...
Wenn es so ist , wie du sagst, hätte der Thread-Eröffner besseren tituliert "was hätte man besser oder anders machen können"...
... und nicht die Sinnhaftigkeit der ISS in Frage stellen.

so - das war's für mich - schließe mich James an.
(Obwohl ich fest überzeugt bin, dass die Österreicher eine enge Beziehung zu den Ferengis haben...)

*

Offline James

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 3368
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #51 am: 25. November 2013, 08:04:00 »
Dem muß ich absolut widersprechen!!
Das läßt nur den Schluß zu daß du sie nicht kennst.

*

Offline tomtom

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8096
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #52 am: 25. November 2013, 08:45:01 »
Schon allein der Thread-Name "Sinnfrage" suggeriert, ob das "Ding" wirklich gebraucht wird...
Wenn es so ist , wie du sagst, hätte der Thread-Eröffner besseren tituliert "was hätte man besser oder anders machen können"...
... und nicht die Sinnhaftigkeit der ISS in Frage stellen.


Ich hab den Threadtitel erstellt, verbinde damit aber nicht, die ISS gewissermaßen aktiv in Frage zu stellen. Man kommt aber nicht dran vorbei, dass die ISS von Medien oder Teilen der Öffentlichkeit in Frage gestellt wird und wir sind ja hier ein Diskussionsforum, dass darüber diskutieren kann.

Wenn jemand ein besserer Titel einfällt, würde ich den ändern. Es geht aber nicht darum, was man hätte besser machen können, sondern um die meist von außen gestellte Frage macht die Errichtung und der Betrieb einer ISS Sinn. NASA und Agenturen versuchen es meist mit dem Nutzen zu begründen. Der Thread ist eine Gelegenheit zu erfahren, wie Ihr das seht.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

GG

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #53 am: 25. November 2013, 08:58:09 »
Hauptgrund dafür, dass die Investitionen in Medien und Öffentlichkeit oft infrage gestellt werden, ist für mich die Tatsache, dass sie zumindest auf westlicher Seite so exorbitant hoch waren bzw. sind. Hier wurden teilweise neue Technologien entwickelt, wie das Drucken von Solarzellen auf flexible Folien. Die NASA hat hierfür wohl die kompletten Entwicklungskosten getragen.

Hätte man diese Technik bei einer Firma in Auftrag gegeben, ohne vorher Geld dafür locker zu machen bzw. in "beliebiger Höhe" in Aussicht zu stellen, hätte sich die Firma die Investitionen zu großen Teilen über die Folgeaufträge bzw. ihren Entwicklungsvorsprung zurück geholt. So, wie es in der Industrie eigentlich normal sein sollte.

Die praktizierte Herangehensweise stammt wohl noch aus Apollo-Zeiten, in denen niemand die Kosten hinterfragt hat. Mittlerweile ist man ja mit dem Modell der Bezahlung pro erreichtem Fortschritt zu einer anderen Art der Auftragsvergabe übergegangen. Allerdings musste man hier auch noch eine relativ hohe Anschubfinanzierung leisten, weil man ein paar zusätzliche Mitspieler ins Boot holen wollte. Da dies nun gelungen ist, habe ich die Hoffnung, dass sich die Kosten in Zukunft besser im Zaum halten lassen.

Auf den Gebieten Energietechnik, Klimatechnik, Kommunikation, Computerhardware oder Materialeinsatz sollte es heute ausreichend viele Firmen geben, die raumfahrttaugliche Technik ohne vorherige Bezahlung bauen können.

Mal sehen.

Führerschein

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #54 am: 25. November 2013, 09:14:36 »
Hauptgrund dafür, dass die Investitionen in Medien und Öffentlichkeit oft infrage gestellt werden, ist für mich die Tatsache, dass sie zumindest auf westlicher Seite so exorbitant hoch waren bzw. sind. Hier wurden teilweise neue Technologien entwickelt, wie das Drucken von Solarzellen auf flexible Folien. Die NASA hat hierfür wohl die kompletten Entwicklungskosten getragen.

Hätte man diese Technik bei einer Firma in Auftrag gegeben, ohne vorher Geld dafür locker zu machen bzw. in "beliebiger Höhe" in Aussicht zu stellen, hätte sich die Firma die Investitionen zu großen Teilen über die Folgeaufträge bzw. ihren Entwicklungsvorsprung zurück geholt. So, wie es in der Industrie eigentlich normal sein sollte.

Die praktizierte Herangehensweise stammt wohl noch aus Apollo-Zeiten, in denen niemand die Kosten hinterfragt hat. Mittlerweile ist man ja mit dem Modell der Bezahlung pro erreichtem Fortschritt zu einer anderen Art der Auftragsvergabe übergegangen. Allerdings musste man hier auch noch eine relativ hohe Anschubfinanzierung leisten, weil man ein paar zusätzliche Mitspieler ins Boot holen wollte. Da dies nun gelungen ist, habe ich die Hoffnung, dass sich die Kosten in Zukunft besser im Zaum halten lassen.

Mal sehen.

Seufz!

Ich stimme ja so zu. Und das mit den Kosten ist nicht nur bei NASA so. Wann immer man z.B. hier im Forum die Kosten in Frage stellt, scheint die Standardantwort, Raumfahrt ist eben teuer, das ist so.

Im Gegensatz zu Shuttle und jetzt SLS stelle ich den Sinn und Nutzen der ISS nicht in Frage. Sie war das Richtige zur richtigen Zeit. Allerdings ist jetzt der Moment gekommen, wo man die Technik und die Kostenstruktur in Frage stellen muß. Jetzt wäre der Zeitpunkt, wo eine neue Station geplant und gebaut werden müßte, bei der die Kosten für Bau und Betrieb dramatisch niedriger liegen müßten. Die müßte dann startbereit sein, wenn die ISS versenkt wird.

Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #55 am: 25. November 2013, 12:35:35 »
Jetzt wäre der Zeitpunkt, wo eine neue Station geplant und gebaut werden müßte, bei der die Kosten für Bau und Betrieb dramatisch niedriger liegen müßten. Die müßte dann startbereit sein, wenn die ISS versenkt wird.

Bezieht sich die Forderung auf ein erneutes internationales Gemeinschaftsprojekt oder auf eine Folgestation im Allgemeinen?
Ich habe ja meinen Glauben daran verloren, dass nach der ISS die Raumfahrtagenturen nochmals zu einem solchen Kraftakt zusammenfinden werden.....wo man doch in absehbarer Zeit eine Station einfach mieten könnte.
Und auch wenn Boeing versucht nachzuweisen, dass ein ISS-Betrieb bis 2028 möglich ist, sind es bis zum derzeit offiziellen Ende immerhin noch mehr als fünf Jahre.

Sollte Bigelow es bis dahin nicht geschafft haben, zumindest die relativ einfach gehaltene Alpha Station zu realisieren, dürfte es dann allerdings tatsächlich düster aussehen.
Ich bin da aber durch und durch Optimist..... ::) ::). Zumal man in Vegas wohl kaum so eine Monsterhalle als Erweiterung hinstellt, nur um mal eben kurz zwei Module zu fertigen und anschließend damit aufzuhören. Die kolportierten drei Produktionslinien sprechen ja für sich.  Aber das Thema gehört natürlich in nen anderen Thread.
Ich sehe jedenfalls stationstechnisch nur rosarot, wenn Bigelows private Taschen weiterhin so tief sind... ;), egal ob die NASA und Partner hinterher noch was machen.

Gibt es eigentlich Möglichkeiten die ISS als Museumsstück zu konservieren?? Wenn so ein VF-200 Triebwerk von Ad-Astra sowieso zu Testzwecken da hochgeschossen wird und pro Jahr tatsächlich nur 10,5 Millionen$ Unterhalt kostet, könnte man die Station doch schön tiefgefroren für relativ wenig Geld pro Jahr als Erinnerungsstück auf einen höheren Orbit heben, bzw. auf dem vorhandenen Orbit mit dem VF-200 stets rechtzeitige Bahnkorrekturen bei Kollisionsalarm durchführen.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

jakda

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #56 am: 25. November 2013, 13:12:08 »
nun doch...

wenn man jetzt erst anfangen würde, über eine Nachfolgestation nachzudenken (2x nach), würden die 7 Jahre bis zum Ende der ISS nicht mehr reichen.
Die Messen dafür sind gesungen...
Auch wenn es jetzt einen Aufschrei geben wird - 2 Dinge, die schon feststehen:
- die Russen werden nicht noch einmal eine Station mit anderen bauen / betreiben
- es wird eine (russische) Station nach der ISS geben

*

Offline HausD

  • *****
  • 13753
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #57 am: 25. November 2013, 13:18:51 »
...Auch wenn es jetzt einen Aufschrei geben wird - 2 Dinge, die schon feststehen:
- die Russen werden nicht noch einmal eine Station mit anderen bauen / betreiben
- es wird eine (russische) Station nach der ISS geben 
China? ... scharrt schon mit den Hufen!

Gruß, HausD

Führerschein

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #58 am: 25. November 2013, 13:56:18 »
Auch wenn es jetzt einen Aufschrei geben wird - 2 Dinge, die schon feststehen:
- die Russen werden nicht noch einmal eine Station mit anderen bauen / betreiben
- es wird eine (russische) Station nach der ISS geben

Warum Aufschrei? Das ist offensichtlich, scheint mir. Internationale Kooperation in der ISS war richtig, aber sie wird sich nicht wiederholen.

Da hier OT, sollten wir einen Parallelthread zu Nachfolgestation(en) machen?

Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #59 am: 25. November 2013, 17:45:23 »
Da hier OT, sollten wir einen Parallelthread zu Nachfolgestation(en) machen?

Finde ich eine gute Idee:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12087.0
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.