**ISS** <Die Sinnfrage>

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tobi

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #25 am: 21. November 2013, 19:28:01 »
Naja die kommerziellen Crewtransportraumflugzeuge aus den USA sollen ja bis zu 7 Personen können, wenn sie mal fliegen.

Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #26 am: 21. November 2013, 19:49:20 »
Wenn...
"We choose to go to the moon in the decade and do the other things: not because they are easy, but because they are hard."

Offline dksk

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Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #27 am: 22. November 2013, 09:37:18 »
Zu <die Sinnfrage> mal ein paar Grundgedanken:
Einfache Fragen zu hochkomplexen Themen, lassen sich selten einfach beantworten. Ich versuche mal eine gedankliche Aufspaltung zu dem Thema.

Wo kommt die ISS her?
Unter anderem basiert die ISS auf den geistigen und materiellen Vorleistungen, die innerhalb der Projekte Mir 2 und Freedom bis dato vorhanden waren. Natürlich wurden diese mit ISS-spezifischen Dingen mehr und mehr ergänzt, welche den finalen Stand der ISS ausmachen. Diese Projekte hatten teilweise gleiche – aber auch in erheblichem Maße unterschiedliche Zielstellungen gegenüber der „Jetzt-Zeit“. Von den technischen Voraussetzungen und Möglichkeiten zum Entstehungszeitpunkt dieser Vorleistungen ganz zu schweigen.
Auf gesellschaftlicher Basis ist sie auch ein politisches Projekt, mit dadurch bedingten Richtungsschwankungen der Einzelteilnehmer und somit äußeren Störungen unterworfen.

Zeitpunkt <der Sinnfrage>
Die Beurteilungen zur ISS sind ja logischerweise nicht statisch. Und die große Zeit- und damit verbundene Erkenntisdifferenz führt nahezu täglich zu einer Veränderung der Lage.
Wir neigen in der Beurteilung hierbei zum Vorgehen vergleichbar einer „Retrospektiven Studie“ (wird ja in der Medizin aus gutem Grunde eingesetzt, da man nicht in die Zukunft blicken kann).
In dieser Retrospektive spielt aber gerade die Gesamtheit der Ergebnisse (pos./neg.) ein große Rolle. Die kritische Betrachtung zum bemannten Langzeitbetrieb der ISS ist ja gerade nur durch eben diese möglich. Also ergibt sich damit schon ein sehr wichtiger und entscheidender Sinn, die ISS genau so betrieben zu haben.
Wenn das in einem vernünftigen Lessons learned Prozess bezüglich Analyse und daraus folgender Veränderung führen soll ,ist das doch nur auf der Basis einer kritischen Diskussion möglich.

Bemannt/unbemannt <die Sinnfrage>
Um am Menschen selbst zu forschen ist ja die Einbeziehung des selbigen unabdingbar. Aber was ist mit den ganzen anderen Themen, wie Material, Prozesse etc?
Grundsätzlich kann da eine hochautomatisierte autonome Forschung durchgeführt werden. Ich möchte das am Beispiel der heutigen Elektronikbauteilfertigung betrachten. Durch die „Reinraumanforderungen“ an sich ist da die Abwesenheit des Menschen schon eine primäre technologische Voraussetzung. Diese ist auch in großen hocheffektiv arbeitenden Industrieanlagen Stand der Dinge.
ABER!
Was war die Voraussetzung dafür, dies in die Realität und kosteneffektiv (Es wird Gewinn mit dieser Produktion erzielt!) umzusetzen?
In erster Line jahrelange Grundlagenforschung mit Anwesenheit des Menschen!
Die Überleitung von Forschungsergebnissen zu einer industriellen Nutzung ist ohne die räumliche Begleitung des Menschen aus meiner Sicht nicht denkbar.
Es gibt bis heute keine hochautomatisierten Anlagen, die wirklich störungsfrei arbeiten. Die Serviceabteilung ist in diesen Bereichen, selbst wenn sie als erstes outgesourched wird, doch in Realität immer wieder vor Ort.
Es gibt gerade bei der Nutzung von Forschungsergebnissen regelmäßig Überraschungen, die genauso regelmäßig zur einer Anpassung bzw. Ergänzung der Theorie durch die Praxis führen.

Daß die Anwesenheit des Menschen auch Nachteile hat ist unbestritten. Die Einflüsse auf die Mikrogravitation sehe ich als größte Störung im Bezug auf die systematische Nutzung der Schwerelosigkeit. Zu diesem Thema zeichnet sich ja bereits eine klare neue Strategie der nächten Raumstationsgenerationen ab  - freifliegende, temporär bemannte Forschungs/Produktionsmodule.
Und das zeigt, daß mal wieder die beste Mischung von Beidem (bemannt/unbemannt) mit ,der Zielstellung folgenden Übergewichtung, der Erfolgsweg werden wird. Wenn mehrere automatische Module ihre Arbeit aufgenommen haben, ist deren Effektivität ja auch beim Vorhandensein einer ständig bemannten Basisstation auch sofort höher, da „nur noch hin und her geflogen werde muss“ (lehr lax ausgedrückt) . Oder wollte man jedesmal von der Erde eine einzelne Mission zum Versorgen, Abholen und auch REPARIEREN der Systeme starten? Dann ist man wieder bei Einzelmissionen mit deren auch bekannten Nachteilen.

Bei unbemannten/automatisieren Systemen besteht zudem das Problem, nicht Alles, was bei deren Betrieb auftritt voraussehen und damit konzeptionell berücksichtigen zu kommen. Natürlich wird ein „offenes Konzept“ mit hoher Flexibilität und Redundanz als Lösung dieses Problems propagiert.

Am Anfang des Thread wird ja Bezug auf die bessere Stundenbilanz von Skylab genommen.  Zu Skylab fällt mir aber gleich ein, daß es nach dem Start der Station erhebliche Probleme gab. Diese zu Lösen bzw. eine Inbetriebnahme der Station, wäre ohne den Menschen nicht möglich gewesen. Dabei wurde wiedermal unter Beweis gestellt, daß der Mensch gegenüber jeglicher systemischen Redundanz noch einen Aspekt einbringen kann: geistige und körperliche Arbeit zur Problemlösung vor Ort.
Dann fällt mir Mir und Kvant-Modul ein – wieder hat der Mensch ein Problem u. a. mit geistiger und körperlicher Arbeit gelöst. ….Hubble…etc.


dksk
« Letzte Änderung: 22. November 2013, 12:54:48 von dksk »

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Offline HausD

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Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #28 am: 22. November 2013, 11:38:41 »
Grundgedanken und ein Forschungsbeispiel:

Zu <die Sinnfrage> mal ein paar Grundgedanken:  ...
Mit dieser Aufgliederung zur Verdeutlichung der <Sinnfrage> von Forschung im Grundlagen- sowie dem Anwendungsbereich kann ich mitgehen, denn wer diese nicht betreibt, bleibt zurück.

Zur "Auslastung" der Astro- Kosmo-Nauten kann ich nur sagen, die Leute auf Verschleiß zu fahren, ist bei halbjährigen Missionen einfach nur falsch - doch das ist Wissensstand von heute und nicht schon aus der Pionierzeit.

Nun habe ich noch eine Frage:
Wer hat das, https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12074.msg270914#msg270914 ,
was GG als Zitat geschrieben hat in welcher Zeit zu wieviel Prozent verstanden.
Denn das würde ich als Kompetenzgrad für eine Antwort zur <Sinnfrage> sehen wollen.

Zu den Preisen in der Raumfahrt noch eine Anregung darüber nachzudenken:
Heute werden elektrische und elektronische Geräte für den Allgemeinbedarf mit einer Zeit-Soll-Defektstelle erzeugt, das ist gut für den Konsum!
Raumfahrtteile  und -Geräte der ISS wurden im Gegensatz dazu mit einer über 20 Jahre vorgesehenen Gesamthaltbarkeit geplant und die wichtigsten Teile für die das Überleben der Insassen garantierenden Hermetisierung schaffen diese Vorgaben und können diese sogar überschreiten, wie man bei der ISS prognostiziert hat.

Danke an GG und an dsks für die Beiträge von HausD

Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #29 am: 22. November 2013, 13:19:26 »

Grundsätzlich kann da eine hochautomatisierte autonome Forschung durchgeführt werden. Ich möchte das am Beispiel der heutigen Elektronikbauteilfertigung betrachten. Durch die „Reinraumanforderungen“ an sich ist da die Abwesenheit des Menschen schon eine primäre technologische Voraussetzung. Diese ist auch in großen hocheffektiv arbeitenden Industrieanlagen Stand der Dinge.

Das kann ich so leider nicht stehen lassen, da es nicht zutreffend ist....weder in der Photovoltaik, noch in der Elektronikbauteilfertigung (Mikroelektronik), auf die hier Bezug genommen wird.
Man hat sich schon lange von dem Traum der menschenleeren sogenannten "Lights-off-fab" verabschiedet.
Es gibt bis heute keine hochautomatisierten Anlagen, die wirklich störungsfrei arbeiten.
Und zwar genau deswegen...:-).

Die vollständige Trennung von Mensch und Reinraum kann einfach nicht gutgehen, weshalb man dazu übergegangen ist, die Chips per hermetischer Transportbox einfach vom Menschen zu trennen, nicht den Menschen vom Reinraum. Zwar sind die Maschinen hochautomatisiert, aber trotzdem laufen da Heerscharen an Arbeitern rum.

Aber zurück zum Thema:
......geistige und körperliche Arbeit zur Problemlösung vor Ort.
Denke ich auch, speziell die Flexibilität vor Ort ist entscheidend. Wir haben ja leider bis heute noch keine vernünftigen autonomen Systeme, geschweige denn einen HAL9000, zur Verfügung. >:(

Es gab auch irgendwo mal 'nen netten Artikel von wegen ISS-Kristallen mit einzigartigen Eigenschaften......den ich leider nicht mehr finden kann. Bin dabei über folgende Seite gestolpert und regelrecht erschrocken:

http://www.nasa.gov/mission_pages/station/research/experiments/results_hardware.html#Physical-Sciences

Der Output an wissenschaftl. Artikeln ist ja weitaus umfangreicher, als ich mir das in meinen kühnsten Träumen vorgestellt habe. Und das ist nur eine (Physical Sciences) von sechs Untersektionen.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #30 am: 22. November 2013, 13:22:45 »
Wenn so etwas tatsächlich zustandekommen oder sich ergeben würde, wie im Vorpost ("Zitat") beschrieben, würde sich die Sinnfrage nicht (mehr) stellen. Denn dann ginge es nicht mehr um Einsparungen, sondern um gigantisches menschliches Leid, welches dann vermieden werden könnte. Hoffen wir, dass sich tatsächlich etwas Konkretes ergibt.

Grüsse

Wilhelm
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Offline HausD

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Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #31 am: 22. November 2013, 13:46:29 »
Was sonst noch zwischen dem 16 und 17.11.2013 passierte
Was sonst noch zwischen dem 16 und 17.11.2013 auf der ISS an Arbeiten und Experimenten (im russischen Segment) passierte :
Операции и эксперименты на Международной космической станции 16-17 ноября 2013 года
16 и 17 ноября экипаж российского сегмента (РС) МКС в составе космонавтов Роскосмоса Олега Котова (командир экипажа МКС), Сергея Рязанского и Михаила Тюрина выполнит регистрацию дозы радиации по телеметрической информации и техническое обслуживание системы обеспечения жизнедеятельности (СОЖ) станции.
 
На российском сегменте МКС выполняются следующие научные эксперименты:
 
Исследование физических условий в космическом пространстве на орбите МКС:
«Матрёшка-Р» (исследование динамики радиационной обстановки на трассе полёта и в отсеках МКС и накопления дозы радиации в антропоморфном фантоме, размещённом внутри станции) - экспонирование сборок пассивных детекторов.
 
Медико-биологические исследования:
«Биориск» (исследование влияния факторов космического пространства на состояние систем «микроорганизмы - субстраты» применительно к проблеме экологической безопасности космической техники и планетарного карантина) - экспонирование планшетов в модуле «Звезда» и на внешней поверхности МКС.
 
Геофизика и околоземное космическое пространство:
«Всплеск» (мониторинг сейсмических эффектов-всплесков высокоэнергичных частиц в околоземном космическом пространстве) - автоматическая регистрация;
«Обстановка» (исследования в приповерхностной зоне МКС плазменно-волновых процессов взаимодействия сверхбольших космических аппаратов с ионосферой) - автоматический режим;
«Ураган» (экспериментальная отработка наземно-космической системы мониторинга и прогноза развития природных и техногенных катастроф) - наблюдение и фотосъёмка.
 
Технические исследования и эксперименты:
«Выносливость» (исследование влияния факторов космического пространства на характеристики механических свойств материалов космического назначения) - экспонирование контейнеров с образцами на внешней поверхности МКС;
«Альбедо» (исследование характеристик излучения Земли и отработка использования их в модели системы электропитания РС МКС) – проведение замеров.
 
Космическая биотехнология:
«Лактолен» (определение влияния экспозиции в условиях орбитального полёта на ростовые, генетические и физиологические характеристики штамма-продуцента лактолена);
«Кальций» (изучение влияния микрогравитации на растворимость фосфатов кальция в воде) - экспонирование пеналов.
 
Исследование Солнечной системы:
«БТН-Нейтрон» (изучение потоков быстрых и тепловых нейтронов) - автоматический режим.
 
Дистанционное зондирование Земли:
«Экон-М» (получение информации для экологического обследования районов деятельности различных объектов с борта российского сегмента МКС) - наблюдение и фотосъёмка;
«Сейнер» (экспериментальная отработка методики взаимодействия экипажа российского сегмента МКС с судами Росрыболовства в процессе поиска и освоения промыслово-продуктивных районов Мирового океана) – проводит бортинженер-2.
 
В составе экипажа 38/39-й длительной экспедиции на МКС продолжают работу командир Олег Котов (Роскосмос), бортинженеры Сергей Рязанский (Роскосмос), Майкл Хопкинс (НАСА), Михаил Тюрин (Роскосмос), Рик Мастраккио (НАСА), Коичи Ваката (ДжАКСА).
 Пресс-служба Роскосмоса


Das gibt es regelmäßig hier:
http://www.roscosmos.ru/19997/
Und ganz oben ist das zu finden:
Выбрать язык : Русский  English
Sprachauswahl: Русский  English

Ich denke, auch für Nicht-Lesen-Könner ist der Umfang der Tätigkeiten gut zu erkennen. Sowie auch der Umstand ersichtlich ist, dass alle mitarbeiten und nicht nur 3 und die anderen 3 "warten". So eine Arbeitsweise ist nur dann angesagt, wenn die einen 3 gefährliche Tätigkeiten ausüben und die anderen 3 in Bereitschaft zur Hilfe zur Verfügung stehen müssen, das ist etwas anderes als "warten".

Gruß, HausD

GG

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #32 am: 22. November 2013, 14:23:19 »
Englisch funktioniert aber seit gut 2 Jahren nicht mehr.

Als Einstieg in die Immunantwortgeschichte:
Ich bin da übrigens auch kein Fachmann.

Die Portalmeldung, aus der ich zitiert habe, kann man übrigens hier nachlesen: http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/05022013175533.shtml.

NF-kappaB ist ein Transkriptionsfaktor, der Gene auf der DNA ein- bzw. abschalten kann. In B-Lymphozyten ist NF-kappaB immer im Zellkern vorhanden und kann damit unmittelbar auf die DNA zugreifen. B-Lymphozyten sind in der Lage, Antikörper herzustellen. NF-kappaB wirkt hier im Normalfall hemmend. Erst im Zusammenspiel mit Rel-Proteinen, können sie die Produktion von Antikörpern einschalten. In der Schwerelosigkeit ist diese Signalkette unterbrochen, also versagt das Immunsystem. Das Wissen darum könnte man sich aber auch zunutze machen, indem man die Signalkette bewusst unterbricht, also die Rel-Proteine von den Leukozythen fernhält. So habe ich zumindest die ganze Sache verstanden.

@HausD: Dein Link verweist auf die Meldung vom 16. November. Jede neue Meldung hat auch eine neue Nummer. Es gibt aber eine Monatsübersicht (http://www.roscosmos.ru/102/201311/) und ein Archiv am Ende jeder Monatsübersicht, das bis 2004 zurück reicht.

Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #33 am: 22. November 2013, 15:05:49 »
Es ist eigentlich noch viel gravierender, die reine Forschungszeit beträgt nur etwa 30 Stunden in der Woche und das bei 6 Personen.
Quelle: http://www.space.com/10516-crewmembers-arrive-international-space-station.html

Die Lage scheint sich ja gegenwärtig (2013) etwas gebessert zu haben:

http://en.ria.ru/science/20130411/180587981.html

Bei einer 6-köpfigen Crew (aktuell ja Sojus TMA-10M und Sojus TMA-11M) wäre so ein Spitzenwert also gleichbedeutend mit zwei forschenden und vier anderweitig beschäftigten Mannschaftsmitgliedern. Würde mich einfach zu sehr interessieren, wie der momentane Durchschnittswert für Forschungsaktivitäten nun wirklich lautet.
Genau in der Mitte?
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

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Offline Gertrud

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Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #34 am: 22. November 2013, 16:10:10 »
Hallo @Doc Hoschi
(..............................)
Aber zurück zum Thema:
......geistige und körperliche Arbeit zur Problemlösung vor Ort.
Denke ich auch, speziell die Flexibilität vor Ort ist entscheidend. Wir haben ja leider bis heute noch keine vernünftigen autonomen Systeme, geschweige denn einen HAL9000, zur Verfügung. >:(

Es gab auch irgendwo mal 'nen netten Artikel von wegen ISS-Kristallen mit einzigartigen Eigenschaften......den ich leider nicht mehr finden kann. Bin dabei über folgende Seite gestolpert und regelrecht erschrocken:

http://www.nasa.gov/mission_pages/station/research/experiments/results_hardware.html#Physical-Sciences

Der Output an wissenschaftl. Artikeln ist ja weitaus umfangreicher, als ich mir das in meinen kühnsten Träumen vorgestellt habe. Und das ist nur eine (Physical Sciences) von sechs Untersektionen.

vermutlich meinst Du mit den "ISS-Kristallen" diesen detaillierten Bericht zu der Forschung :
High-Quality Protein Crystal Growth Experiment Onboard "Kibo"

http://www.nasa.gov/mission_pages/station/research/benefits/human_health.html
http://www.nasa.gov/mission_pages/station/research/experiments_category/index.html

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

GG

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Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #35 am: 22. November 2013, 16:33:40 »
Im Raumzeit-Podcast über Forschung auf der ISS wurde gesagt, dass derzeit 30% der Arbeitszeit in wissenschaftliche Experimente fließt und jeder Raumfahrer 30 Stunden wöchentliche Arbeitszeit hat. Das wären dann also 30% von 180 h = 54 h.

HAL2.0

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #36 am: 22. November 2013, 17:05:13 »
Hallo!

Zunächst: Die "Sinnfrage" stellt sich mir so gar nicht, vom Sinn der Internationalen Station bin ich mehr als überzeugt. ;)
Die besten Argumente wurden bereits sehr anschaulich von mehreren Vorrednern erläutert - vielen Dank an euch!

Allerdings fallen mir noch zwei Anmerkungen dazu ein.

1)  Ein Grossteil der Forschung auf der ISS befasst sich ja bekanntlich mit dem Menschen. Zunächst denkt hier jeder natürlich sofort an die Wirkungen der Schwerelosigkeit/Strahlenexposition etc. auf den Körper und die Psyche. Ich sehe da noch ein Forschungsfeld: die Erforschung der Psyche der Menschheit im Ganzen - nicht nur der Psyche der Raumfahrer. EIN Beispiel: "Welche Strategie ist erfolgreicher? Die pure ICH-Strategie oder die Zusammenarbeit von vielen?" Das beantwortet sich im Falle der ISS wohl von selbst, kann aber den geneigten Betrachter durchaus in seiner grundsätzlichsten Philosophie beeinflussen - wenn er es zulässt. Ein weiteres Beispiel: Anhand der ISS lässt sich durchaus ableiten, das langfristige Strategien lohnend sein können. Gerade in Zeiten wie diesen, wo sogenannte Klimagipfel zu absurdem Theater verkommen, wünschte ich mir Strategen, die weiter denken als bis zur eigenen Rente. Siehe auch Beispiel 1.

2)  Die einzig bittere Pille, die mir gerade in den Sinn kommt, ist durch das Ende des Space-Shuttle-Programmes bedingt. Es geht mir um folgendes: Die ISS wurde - was das amerikanisch-europäisch-japanische (et al) Segment betrifft - auf eben dieses Shuttle zurechtgeschnitten.
Das bezog sich nicht etwa nur auf die Aufbauphase, sondern auch auf den weiteren Betrieb! Durch die Ausserdienststellung der Shuttle-Flotte wurde das Projekt ISS durchaus eingeschränkt. Das ELM-PS wäre dafür ein Beispiel. Dieser Teil des japanischen Kibo-Laborkomplexes sollte eigentlich als temporär angedocktes Frachtmodul dienen, das aber regelmässig per STS Material von der Station zur Erde und von der Erde zur Station bringt - so wie ein MPLM. Heute ist es ein Lagerraum geworden...  Ohne ELM-PS und ohne MPLMs werden wir wohl nicht mehr allzu viele völlig neue Forschungsracks in den 3 Laboren des USOS sehen, bzw "ausgediente" zur Erde zurückverfrachten.
Natürlich gibt es etwa die "Dragon" - und noch das HTV. Aber damit ist keinesfalls das zu stemmen, was das Shuttle konnte.
Klarer Fall: Die amerikanischen Fähren wurden zurecht ausser Dienst gestellt. Ich will nur sagen: Sie fehlen trotzdem schmerzlich.

Nur meine 2 Cent...
Gruß, HAL :)

McFire

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #37 am: 22. November 2013, 17:15:55 »
HAL 2.0
Zitat
Klarer Fall: Die amerikanischen Fähren wurden zurecht ausser Dienst gestellt. Ich will nur sagen: Sie fehlen trotzdem schmerzlich.

Yep !
Das war Raumfahrt !

HAL2.0

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #38 am: 22. November 2013, 17:27:26 »
Das Shuttle-Argument soll einen Kontrapunkt darstellen zu der Meinung, die ISS würde im Verhältnis zu ihren Kosten zu wenig Ergebnisse liefern.
Sie wird nicht so betrieben, wie es bei ihrer Konstruktion vorgesehen war!

Trotzdem bin ich mehr als zufrieden - selbst, wenn ich nie, aber wirklich niemals den gesamten Umfang der Forschungsergebnisse der letzten 15 Jahre verarbeiten kann. Das ist einfach...zu viel. *grins*

McFire

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #39 am: 22. November 2013, 17:35:00 »
Schade, daß man die Proton + Umfeld nicht als Schwerlast Transporter nutzen kann. Die Anpassung werden sie dort wohl nicht stemmen können.

jakda

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #40 am: 23. November 2013, 10:59:46 »
Ich setze den Film mal hier rein...

ws

An der "Sinnfrage" der ISS werde ich mich nicht weiter beteiligen, weil es so eine Frage für mich nicht gibt.
Die ganz ISS ist ein riesiges Experiment, notwendig, um irgendwie in der Weltraumfahrt weiter zu kommen.

Wenn man über eine Sinnfrage nachdenkt, so über das "Verpulvern" von Milliarden bei den Versuchen,
das "westliche Demokratieverständnis" anderen Völkern durch kriegerische Invasionen aufzuzwingen.
Zurück bleibt großes Chaos in den "demokratisierten" Ländern, großes Leid unter der Bevölkerung
(auch bei der "kriegsführenden") und ein riesen Profit der Rüstungsindustrie...

McFire

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #41 am: 23. November 2013, 12:12:29 »
Bezüglich Video - naja freilich können sie Schwerlast. Aber ich meinte halt einen periodischen Transport"dienst hin und (!) zurück. Und wenns mit 'ner schweren Kapsel ist. Aber das müßte erst aus dem Boden gestampft werden....

was den anderen Text angeht, sind wir völlig d'accord.
Für diese Leute oder Goldman-Sachs z.B. sind 70 Mill. Peanuts. Aber sie würden sich totlachen, wenn sie sowas der Raumfahrt sponsoren sollten. Die von G-S offen erklärte Strategie der langfristigen Gier funktioniert in dem Bereich nicht....

Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #42 am: 23. November 2013, 13:15:11 »
Ich setze den Film mal hier rein...

ws

An der "Sinnfrage" der ISS werde ich mich nicht weiter beteiligen, weil es so eine Frage für mich nicht gibt.
Die ganz ISS ist ein riesiges Experiment, notwendig, um irgendwie in der Weltraumfahrt weiter zu kommen.

Wenn man über eine Sinnfrage nachdenkt, so über das "Verpulvern" von Milliarden bei den Versuchen,
das "westliche Demokratieverständnis" anderen Völkern durch kriegerische Invasionen aufzuzwingen.
Zurück bleibt großes Chaos in den "demokratisierten" Ländern, großes Leid unter der Bevölkerung
(auch bei der "kriegsführenden") und ein riesen Profit der Rüstungsindustrie...

Nix Ponemaje  :) Schönes Video, Fragen: Haben die Russischen Raumanzüge auch einen Saver, haben die da eine Tastatur auf ihren Raumanzügen, von welchem Schiff wurden die Abkoppelvideos gedreht, hab ich ja überhaupt noch nie gesehen?

lg

Günter
Folge dem Leitstern!

GG

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #43 am: 23. November 2013, 15:07:54 »
Die Orlan haben kein Kaltgasdüsenantriebsrettungssystem. Bei den US-Astronauten wurde dieses meines Wissens auch noch niemals benötigt. Man ist ja mit zwei ummantelten Stahlseilen mit Karabinerhaken gesichert, die 10 kN aushalten und von denen immer nur einer gelöst wird. Beim Wechsel zwischen zwei Handläufen: Aushaken Karabiner 1 - Einhaken Karabiner 1 an nächstem Handlauf - Aushaken Karabiner 2 und Einhaken am nächsten Handlauf. Die US-Astronauten haben zusätzlich noch ein Kunststoff-ummanteltes doppeltes Stahlseil, das bis zur Ausstiegsschleuse reicht. Ich halte den SAVER als dritte Sicherung für übertrieben vorsichtig.

Der erste Teil des Films vom Abflug von der ISS ist schon älter. Man sieht, dass Poisk noch nicht da ist, Pirs noch beide Strela hat und P6 noch auf Z1 montiert ist. S1 und S3/4 scheinen schon da zu sein. Man sieht zudem sowas wie eine runde Radarantenne im Weg, also wird es wohl Progress oder Sojus gewesen sein.

Also irgendwann in der Zeit vom 11. Juni bis 28. Oktober 2007. Ich tippe auf eine Sojus und das wäre dann Sojus-TMA 10. Hier gab es eine Umkopplung ans Heck am 27. September 2007 und die Rückkehr am 21. Oktober von dort zur Erde.

Der zweite Teil, wo man die ISS von weiter weg sieht, ist später entstanden. Sieht mir nach Shuttle-Mission aus, man ist über der Station. Außerdem sind im Vordergrund irgendwelche Schläuche und Stangen zu sehen. Rasswjet ist schon da, also Mai 2010 oder später. STS 132, 133, 134 oder 135.

*

Offline James

  • Portal Redakteur
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Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #44 am: 23. November 2013, 15:33:30 »
Guten Tag

Ich habe mich an der Sinnfrage bisher nicht beteiligt und werde es nach diesem Posting auch nicht mehr tun.
Ich frage mich nur warum Raumfahrtanhänger immer wieder einen so selbstzerfressenden Umgang mit ihrer Leidenschaft haben. Stellen Eiskunstläufer den Eiskunstlauf in Frage. Fußballanhänger den Fußball. Ne, da werden selbstverständlich Infrastrukturen gefordert und gebaut. Oder ein Archäologe die Archäoligie, oder ein Kulturverein irgendwelche Denkmäler..... die Liste kann unendlich erweitert werden. Es hat mal prinzipiell alles seine Berechtigung. Reden kann man über Gewichtungen.
Und gerade da ist der Weg meiner Meinung nach der Falsche. Ich würde gerne mehr Beharrlichkeit sehen, ein Gewicht in die Waagschale der Raumfahrt werfend! Wenn man gleich mal selber sagt, das man Raumfahrt zwar gerne sehen würde, aber ja, es gibt ja so viel Elend, oder so viele Andere wichtige Dinge, dann hat man bei Budgetansprüchen natürlich schon mal eine schlechte Karte selber ausgepielt.
Raumfahrt hat genausoviel Anspruch, wie andere gesellschaftliche Unternehmungen.
Ob es für jemand anders Sinn hat oder nicht.
Und ich stelle sie persönlich damit auch nicht in Frage!

Offline dksk

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Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #45 am: 23. November 2013, 19:45:17 »
@ armstrong

Meinst du mit "Tastatur" das Diagramm auf den Handschuhen? Wenn ja:

Das ist ein Diagramm zur Info bezüglich Druckpegel und verbleibender Zeit.
zur Verfügung stehenden Zeit --> располагаемое времиа



dksk

Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #46 am: 23. November 2013, 21:37:39 »

Ich frage mich nur warum Raumfahrtanhänger immer wieder einen so selbstzerfressenden Umgang mit ihrer Leidenschaft haben.

Hallo James,
Kann mich nicht erinnern, dass in dieser Diskussion auch nur ein einziger Teilnehmer gesagt haben könnte, die ISS gehört abgeschafft, bzw. dass hier auch nur im Ansatz ein derartiger Konsens im Raum hängen würde.... :)
Ich persönlich bin von der ISS absolut überzeugt und ein großer Bewunderer der komplexen Konstruktion. Es muss doch aber auch einem Raumfahrtanhänger erlaubt werden, die Dinge, die vielleicht nicht richtig laufen, bzw. falch angegangen wurden, kritisch zu betrachten und zu diskutieren, oder?
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

McFire

  • Gast
Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #47 am: 23. November 2013, 23:01:31 »
Zitat
Ich persönlich bin von der ISS absolut überzeugt
Yep - me too

Zitat
und ein großer Bewunderer der komplexen Konstruktion.
Das allerdings garnicht  ;)

Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #48 am: 24. November 2013, 19:47:27 »
Danke für eure Info!

lg

Günter
Folge dem Leitstern!

Re: **ISS** <Die Sinnfrage>
« Antwort #49 am: 24. November 2013, 22:06:53 »
@ Doc

Treffend formuliert!

Grüsse

Wilhelm
"We choose to go to the moon in the decade and do the other things: not because they are easy, but because they are hard."