Raptor - SpaceXs Methantriebwerk

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tobi

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #625 am: 11. Februar 2019, 10:31:26 »
Die Meldung hier ist Unsinn:
https://www.teslarati.com/spacex-starship-engine-breaks-russian-record-extraordinary-test-series/

Nur weil Raptor bei einem 11 Sekunden Test einen höheren BK-Druck als den RD-170-Flugdruck erreicht hat, kann man nicht von einem Rekordbruch sprechen.

1. Es gab schon in den 60ern Triebwerkstests mit einem sehr viel höheren BK-Druck als 270 bar.
2. Auch das RD-170 wurde sicherlich mit höherem BK-Druck getestet als mit dem Flugdruck, allein schon aus Sicherheitsgründen.
3. Auch die Behauptung "extraordinary test series", die sich im Link aber nicht im Artikel befindet, ist ohne weitere Details so nicht haltbar.

Von einem Rekordbruch kann man erst sprechen, wenn Raptor mit 270 bar in einer orbitalen Rakete fliegt. Hopper hat einen kürzere Brenndauer und Musk akzeptiert sicherlich auch eine höhere Versagenwahrscheinlichkeit, da der Hopper nur ein Testmodell ist.

Offline MarsMCT

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #626 am: 11. Februar 2019, 10:37:55 »
Wird man den Teststand für "deep cryo" umbauen, oder was ist hier geplant?

Die Tanks am Teststand sind gar nicht groß genug für Tests mit voller Dauer. Der Teststand wird aber sicher weiter genutzt werden für Abnahmetests der Produktions-Triebwerke.

Ein neuer großer Teststand ist im Bau. Mit Flammgraben für vertikale Tests. Da wird man ganz sicher auch sub Kühlung mit vorsehen. Aber weniger geeignet für Abnahmetests.

BlauerPunkt

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #627 am: 11. Februar 2019, 10:47:28 »
Wird man den Teststand für "deep cryo" umbauen, oder was ist hier geplant?

Die Tanks am Teststand sind gar nicht groß genug für Tests mit voller Dauer. Der Teststand wird aber sicher weiter genutzt werden für Abnahmetests der Produktions-Triebwerke.

Ein neuer großer Teststand ist im Bau. Mit Flammgraben für vertikale Tests. Da wird man ganz sicher auch sub Kühlung mit vorsehen. Aber weniger geeignet für Abnahmetests.

Das einzige, was sie damit erreichen würden wären explodierte Raptor-Triebwerke. Man müsste die Triebwerke quasi komplett neukonstruieren, damit sie dem deutlich höheren Druck lange standhalten. Ich glaube kaum, dass man das tun wird. Vor einigen Monaten hieß es, dass es erst mal nicht einmal eine Vakuum-optimierte Variante geben wird, obwohl dessen Entwicklungszeit und -kosten sehr viel niedriger wäre, als eine 300 bar Variante (d.h. also auch, dass bei SpaceX Zeit- und Geldnot herrscht).

Ich halte übrigens auch die Sache mit dem "Rekord" für einen reinen PR-Gag. Das nominale Leistungsziel wird bei 250 bar erreicht, daher kann man auch davon ausgehen, dass diese Triebwerk-Version genau dafür konstruiert wird. Natürlich kann es dann wenige Sekunden auch einen höheren Druck aushalten, aber mehr auch nicht.

Bei 250 bar dürfte die Wiederverwendbarkeit auch zumindest etwas besser aussehen.
« Letzte Änderung: 11. Februar 2019, 14:51:59 von BlauerPunkt »

Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #628 am: 11. Februar 2019, 10:57:33 »
Man konstruiert doch nicht ohne sich Sicherheitsreserven zu geben.

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Offline m.hecht

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #629 am: 11. Februar 2019, 12:27:31 »
Man konstruiert doch nicht ohne sich Sicherheitsreserven zu geben.

Klar, nur sind die Sicherheiten bei Raketentriebwerken sehr klein. So im Bereich von 0,5 bis vielleicht 2%. Wie viel Reserve beim Raptor eingerechnet ist, weiß ich aber natürlich nicht. Denkt aber nicht, es wären 10%, 20% oder noch mehr. Mehr Reserve bedeutet auch immer mehr Gewicht.


Mane

Offline proton01

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #630 am: 11. Februar 2019, 12:37:28 »
Man konstruiert doch nicht ohne sich Sicherheitsreserven zu geben.

Klar, nur sind die Sicherheiten bei Raketentriebwerken sehr klein. So im Bereich von 0,5 bis vielleicht 2%. Wie viel Reserve beim Raptor eingerechnet ist, weiß ich aber natürlich nicht. Denkt aber nicht, es wären 10%, 20% oder noch mehr. Mehr Reserve bedeutet auch immer mehr Gewicht.

Mane

Zu behaupten, die Sicherheitsfaktoren beim Raketentriebwerk wären im Bereich 0,5%  bis 2% ist ja absurd (ich wollte nicht schon wieder "Quatsch" schreiben). Damit würde nie ein Triebwerk qualifiziert werden können. Leg mal bitte die Quelle dar die sowas behauptet.

Üblicherweise sind die Reserven mindestens 20% inkl. Unsicherheitsfaktoren für Lasten, Materialdaten, Modellierung, Abweichungen in der Fertigung, ...   [Regeln für ESA-Trägerraketen]

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Offline m.hecht

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #631 am: 11. Februar 2019, 12:47:14 »
Die Quelle ist ein Mitglied dieses Forum. Ich hab ihm schon eine PM geschrieben und melde mich, wenn er geantwortet hat. Sollte ich etwas falsch verstanden haben, werde ich auch meinen Fehler hier eingestehen.

Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #632 am: 11. Februar 2019, 12:58:52 »
Man konstruiert doch nicht ohne sich Sicherheitsreserven zu geben.

Klar, nur sind die Sicherheiten bei Raketentriebwerken sehr klein. So im Bereich von 0,5 bis vielleicht 2%. Wie viel Reserve beim Raptor eingerechnet ist, weiß ich aber natürlich nicht. Denkt aber nicht, es wären 10%, 20% oder noch mehr. Mehr Reserve bedeutet auch immer mehr Gewicht.
Das kann ich nicht glauben.
Immerhin sprechen wir hier über Triebwerke die für bemannte Missionen eingesetzt werden sollen.

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Offline Sensei

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #633 am: 11. Februar 2019, 13:21:49 »
Die nicht von der NASA abgesegnet werden müssen und im Booster eine erhebliche Systemredundanz haben.
(größere Bauchschmerzen hab ich bei dem fehlen eines LAS)

Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #634 am: 11. Februar 2019, 13:42:07 »
(größere Bauchschmerzen hab ich bei dem fehlen eines LAS)
Ja, im Prinzip ist das BFR in den ersten Minuten nach dem Start genauso gefährlich bzw. unsicher wie das Shuttle.

Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #635 am: 11. Februar 2019, 14:33:49 »
Die Quelle ist ein Mitglied dieses Forum. Ich hab ihm schon eine PM geschrieben und melde mich, wenn er geantwortet hat. Sollte ich etwas falsch verstanden haben, werde ich auch meinen Fehler hier eingestehen.

Ich denke, da hast Du was falsch verstanden, ich gehe eher davon aus, dass gemeint ist, 50-100% ueber Nenndruck. Also 0,5 mal hoeher, oder eben 2 mal so hoch. Bei 0,5% wuerde eine simple Druckspitze, oder nichtdektierbarer Materialfehler zur Katastrofe fuehren.

Ich glaube, dass die derzeitigen Raptoren zwar auf dem Papier fuer 300 bar ausgelegt sind, aber man die Triebwerke nur durch Testläufe und spaeter reale Einsaetze an dieses Limit heranführen kann. Ich muss ehrlich sagen, ich bekomme Magenschmerzen, wie das Thema nicht nur hier diskutiert wird. Die einen schreiben Blasenfirma SpassX hat mal wieder den Mund zu voll genommen, und die anderen wundern sich, dass es umgerechnet nicht 200to sondern offenbar nur 188,736to. Um wieviel Prozent wurde die Leistung der Merlin’s im Laufe der Zeit gesteigert und da hat man auf bewährte Technik gesetzt. Vielleicht laufen die Raptoren irgendwann wesentlich mehr Schub, fuer was Sie eigentlich ursprünglich ausgelegt waren.

Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #636 am: 11. Februar 2019, 14:36:33 »
(größere Bauchschmerzen hab ich bei dem fehlen eines LAS)
Ja, im Prinzip ist das BFR in den ersten Minuten nach dem Start genauso gefährlich bzw. unsicher wie das Shuttle.

Nicht zwingend. Eventuell ist eine Nottrennung zwischen Schiff und Booster viel frueher moeglich, als das beim Shuttle der Fall war.

BlauerPunkt

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #637 am: 11. Februar 2019, 15:13:43 »
Die Quelle ist ein Mitglied dieses Forum. Ich hab ihm schon eine PM geschrieben und melde mich, wenn er geantwortet hat. Sollte ich etwas falsch verstanden haben, werde ich auch meinen Fehler hier eingestehen.

Ich denke, da hast Du was falsch verstanden, ich gehe eher davon aus, dass gemeint ist, 50-100% ueber Nenndruck. Also 0,5 mal hoeher, oder eben 2 mal so hoch. Bei 0,5% wuerde eine simple Druckspitze, oder nichtdektierbarer Materialfehler zur Katastrofe fuehren.

Ich glaube, dass die derzeitigen Raptoren zwar auf dem Papier fuer 300 bar ausgelegt sind, aber man die Triebwerke nur durch Testläufe und spaeter reale Einsaetze an dieses Limit heranführen kann. Ich muss ehrlich sagen, ich bekomme Magenschmerzen, wie das Thema nicht nur hier diskutiert wird. Die einen schreiben Blasenfirma SpassX hat mal wieder den Mund zu voll genommen, und die anderen wundern sich, dass es umgerechnet nicht 200to sondern offenbar nur 188,736to. Um wieviel Prozent wurde die Leistung der Merlin’s im Laufe der Zeit gesteigert und da hat man auf bewährte Technik gesetzt. Vielleicht laufen die Raptoren irgendwann wesentlich mehr Schub, fuer was Sie eigentlich ursprünglich ausgelegt waren.

Nunja, die Entwicklung damals der Falcon 1 war eine ziemliche "shit show". Ähnlich dilettantisch lief auch die Entwicklung der K-1 von Rocketplane Kistler (damals neben SpaceX die zweite private Raumfahrtfirma, die von der NASA gesponsert wurde, ist aber pleite gegangen). Deswegen ist auch schnell die Meinung entstanden, die privaten Raumfahrtunternehmen werden niemals der neue Eckpfeiler der Raumfahrt werden können. SpaceX hat inzwischen mit dem erfolgreichen Jungfernflug der Falcon Heavy und Dutzenden erfolgreichen Falcon 9 Starts in Folge sicherlich das Gegenteil bewiesen. Wenn man sich aber das ganze Theater um die BFR anschaut (Konzeptdesigns werden gefühlt jedes Jahr komplett verändert, vom Wind ausgeknockte Prototypen, Triebwerke, die die leistungsfähigsten, billigsten, und wiederverwendbarsten Triebwerke der Welt gleichzeitig sein sollen, etc.) erinnert es eher wieder an die Falcon 1-Zeiten, und da kommen eben die alten Klischees wieder hoch. Das fällt auch in eine Zeit, wo das unantastbare Image von Elon durch die Produktionskrisen bei Tesla ohnehin deutlich angekratzt ist.

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Offline Sensei

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #638 am: 11. Februar 2019, 15:40:54 »
Ich hab hier zu fast allem andere Ansichten als du. Aber wir sind hier immer noch beim Thema Raptor  ;)

Zitat
Triebwerke, die die leistungsfähigsten, billigsten, und wiederverwendbarsten Triebwerke der Welt gleichzeitig sein sollen,

Leistungsfähigsten hat niemand behauptet.

billigsten ist auch eine Scheindiskussion. Wir sollten doch alle wissen dass sie mindestens! auf viele Jahre NICHT günstiger sein werden als die Merlins. Ob dies prinzipiell überhaupt möglich ist ist da egal. Und die Merlins sind bei weitem noch nicht die günstigsten Triebwerke.

wiederverwendbarsten ist nicht ganz auszuschließen. Schließlich sollen sie von der letzten Generation von wiederverwendbaren Triebwerken lernen.

AN

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #639 am: 11. Februar 2019, 16:10:15 »
Die Meldung hier ist Unsinn:
https://www.teslarati.com/spacex-starship-engine-breaks-russian-record-extraordinary-test-series/

Nur weil Raptor bei einem 11 Sekunden Test einen höheren BK-Druck als den RD-170-Flugdruck erreicht hat, kann man nicht von einem Rekordbruch sprechen.

1. Es gab schon in den 60ern Triebwerkstests mit einem sehr viel höheren BK-Druck als 270 bar.
2. Auch das RD-170 wurde sicherlich mit höherem BK-Druck getestet als mit dem Flugdruck, allein schon aus Sicherheitsgründen.
3. Auch die Behauptung "extraordinary test series", die sich im Link aber nicht im Artikel befindet, ist ohne weitere Details so nicht haltbar.

Von einem Rekordbruch kann man erst sprechen, wenn Raptor mit 270 bar in einer orbitalen Rakete fliegt. ...
Neige dazu, Dir zuzustimmen.

Den angeblichen Rekorddruck hat Musk auf Twitter selbst so genannt:
"Raptor reached 268.9 bar today, exceeding prior record held by the awesome Russian RD-180. Great work by @SpaceX engine/test team!"

Extraordinay? Stunning? No .... marketing!

Axel

Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #640 am: 11. Februar 2019, 17:04:37 »
(größere Bauchschmerzen hab ich bei dem fehlen eines LAS)
Ja, im Prinzip ist das BFR in den ersten Minuten nach dem Start genauso gefährlich bzw. unsicher wie das Shuttle.

Nicht zwingend. Eventuell ist eine Nottrennung zwischen Schiff und Booster viel frueher moeglich, als das beim Shuttle der Fall war.

Das glaube ich eher weniger. Wenn z.B beim Start nach ca. 5s was mit dem Booster wäre, glaube ich nicht das die Rakete bei der Masse so schnell weg kommt.

Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #641 am: 11. Februar 2019, 17:15:27 »
@BlauerPunkt

Es soll schon mal vorkommen, dass man Fehler macht, wenn man ein Raumfahrtunternehmen gruendet. Das nennt man aber nicht dilettantisch, das nennt sich dann Lernkurve, wenn hinterher was rauskommt, ganz besonders, etwas, was vorher nicht denkbar war. Die Methaloxtriebwerke und die BFR sind genauso Neuland. Stur an Dogmen und Konzepten festhalten, hat uns das Establishment jahrelang vorexerziert, SpaceX und einige andere Start ups, versuchen den Weg lerarning by doing. Das soll auch schon funktioniert haben. In den Genuss, Raketentriebwerke weiterentwickeln zu koennen, kamen NASA, Ariane und Co nicht wirklich. Wenn sie funktioniert haben, wurden sie nicht mehr geaendert. Das ist seit Merlin anders. Merlin nun Raptor sind Triebwerke, die im Laufe der Zeit nach dem Flug zerlegt, untersucht und modifiziert werden koennen. Aus diesem Grunde, kann man die ersten Raptor auch jetzt sehr experimentell auslegen und dann wird man sehen, wo die Schwachstellen sind, wie man sie ausmerzen und das Triebwerk verbessern kann. Diese Form von Dilettantismus muessen NASA, Ariane und Co noch lernen.

Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #642 am: 11. Februar 2019, 17:19:00 »
Ein Triebwerk wird billiger wenn es mehrmals fliegt.  ;)

EDIT: Setzt natürlich voraus, dass die Wartungskosten geringer sind als die Neufertigung.

tonthomas

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #643 am: 11. Februar 2019, 17:19:10 »
Das glaube ich eher weniger. Wenn z.B beim Start nach ca. 5s was mit dem Booster wäre, glaube ich nicht das die Rakete bei der Masse so schnell weg kommt.
Was könnte denn 5s nach dem Abheben mit dem Booster sein? Alles mögliche. Und wie würde sich das auswirken? Bei T+5s würde ich sagen, erst mal weiterfliegen, wenn der der Booster nicht gerade eine RUD anfängt. Bei genug Höhe und/oder Geschwindigkeit dann vorzeitige Stufentrennung.

Gruß   Pirx

Online Hugo

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #644 am: 11. Februar 2019, 19:23:50 »
>> Allerdings wurde das auch nur für wenige Sekunden erreicht.
Ja, das ist jedoch mathematisch so. Also kann auch gar nicht anders sein. Das Triebwerk wurde gezündet, der Druck wurde langsam hochgefahren und das Triebwerk wurde ausgeschaltet. Den höchsten Druck hat man somit am Ende. Und das natürlich auch nur kurz. Das ganze mit "Allerdings" und "nur für wenige Sekunden" schlecht zu machen, grenzt leicht an die Schreibweise von Verschwörungstheoretikern.

>> Ich frage mich, ob sich das Raptor-Triebwerk nicht arg mit dem
>> Konzept der Wiederverwendbarkeit beißt.
Warum? Weil das Raptor schon in seiner allerersten Zündung sein Soll erreicht hat und schon in seiner 2. Zündung besser als sein Vorgänger war? Das sind doch absolute Rekorde.


>> SpaceX kann froh sein, wenn sie es schaffen, dass das Triebwerk bei
>> diesen Druckverhältnissen überhaupt die ~2 Minuten Brennzeit von
>> Start und Landung überlebt.
>> Bei rund 260 bar Druck in der Brennkammer herrscht in den Vorbrennern
>> ein vielfaches davon, also mindestens 500 bar, eher 600-700.
700 Bar ist so wenig, das geht Problemlos. Beispiel: unter der R-Nummer R900072022 bekommst du ein Manometer bis 1000 bar. (Achtung bei Fotos von Onkel Google, die sind immer aus Shops mit dem Hinweis "Abbildung Ähnlich" und zeigen einfach irgend ein anderes Manometer)

>> Daher fällt es mir schwer zu glauben, dass das Triebwerk mehrere
>> Dutzend Male ohne größere Reperaturarbeiten wiederverwendbar
>> sein soll.
Schaue Dir das Merlin und die untersten 100 cm der Falcon 9 an. Nach der ersten Landung war hier alles geschmolzen. Heute sieht sie bei der Landung aus wie neu. Es geht also alles. Gar kein Problem.

>> Was mich auch interessieren würde ist, wie viel wohl ein einzelnes
>> Raptor-Triebwerk kostet. Schließlich sollen ja fast 40 davon auf nur
>> einer Rakete installiert werden. Wenn die Kosten sehr hoch ausfallen,
>> würde das die BFR ungeheur teuer werden lassen.
Stelle Dir mal vor, der BFR fliegt 41 mal. Dann haben 40 Triebwerke 41 Flüge gemacht. Der Preis pro Flug fällt somit unter den Preis pro Triebwerk.

>> Vielleicht auch deswegen der Schwenk auf Stahl, weil man
>> versucht die Gesamtkosten gering zu halten?
Nein, das hat technische Vorteile. Vereinfacht gesagt: Stahl ist leichter und somit besser. Natürlich ist 1 Liter Stahl schwerer als 1 Liter Plastik. Aber Du brauchst viel weniger Stahl da es viel stabiler ist. Somit brauchst Du für eine Riesenrakete in KG gemessen weniger Stahl als Alu oder Plasik (CFK und co.).

McPhönix

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #645 am: 11. Februar 2019, 20:37:35 »
>> Vielleicht auch deswegen der Schwenk auf Stahl, weil man
>> versucht die Gesamtkosten gering zu halten?
Nein, das hat technische Vorteile. Vereinfacht gesagt: Stahl ist leichter und somit besser. Natürlich ist 1 Liter Stahl schwerer als 1 Liter Plastik. Aber Du brauchst viel weniger Stahl da es viel stabiler ist. Somit brauchst Du für eine Riesenrakete in KG gemessen weniger Stahl als Alu oder Plasik (CFK und co.).
Ich denke mal, da sind zwei Geraden, die sich überkreuzen. Eine für günstigere Anwendung von Stahl, eine für CFK. Bei kleinen, wenig komplexen Raketen ist freilich CFK bei Struktur etc besser. Und Teile lassen sich mit rel. kleinem Aufwand verbinden. Oder bei Änderungen wegwerfen und neu machen, ohne daß die Kosten durch die Decke gehen. Denn CFK Verbindungen kraftschlüssig ändern/reparieren ist nicht so einfach. Und muß wieder teuer geprüft werden. Prüfungen werden nämlich nicht nach Aufwand bezahlt, sondern daß man das Papierchen dringend braucht.  ;)
Wird die Rakete größer, muß man schon ganz schön überlegen, wie man die Teile verbindet, ohne daß da die größeren Flächen in Vibration geraten und nach ein paar Minuten Weißbrüche entstehen, womöglich noch verdeckt. Abgesehen davon, daß immer mehr Notwendigkeit besteht, Metall mit CFK zu verbinden.
Wenn die Rakete schließlich so ein Riesenkoffer wie BFR/BFS ist, kann ich mir gut vorstellen, daß da Stahl besser ist. Zumal Änderungen / Ergänzungen jederzeit und mit wohlbekannten Verfahren möglich sind.
Gerade die Nutzung als bemanntes Raumschiff mit vielen Passagieren wird nach jedem Flug Änderungswünsche bringen, glaub ich. Und selbst bei den Tanks wird man wohl zu einer Entscheidung kommen müssen.

aasgeir

  • Gast
Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #646 am: 11. Februar 2019, 20:40:37 »
>> Vielleicht auch deswegen der Schwenk auf Stahl, weil man
>> versucht die Gesamtkosten gering zu halten?
Nein, das hat technische Vorteile. Vereinfacht gesagt: Stahl ist leichter und somit besser. Natürlich ist 1 Liter Stahl schwerer als 1 Liter Plastik. Aber Du brauchst viel weniger Stahl da es viel stabiler ist. Somit brauchst Du für eine Riesenrakete in KG gemessen weniger Stahl als Alu oder Plasik (CFK und co.).
Das kann man so nicht stehen lassen, da sachlich falsch:
entscheidend ist die spezifische Festigkeit (Festigkeit geteilt durch Dichte). Da sind Alu-Legierungen immer noch günstiger für Leichtbau als Stahl:
"Aluminiumlegierungen haben dagegen deutlich höhere Festigkeiten und besitzen gegenüber Stahl auch die höhere spezifische Festigkeit. Sie können daher gegenüber gewöhnlichem Stahl als Leichtbauwerkstoff genutzt werden."
  Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifische_Festigkeit
Stahl wird wohl tatsächlich eher aus Kostengründen gewählt ...

Ergänzung:
"Stähle sind also im Leichtbau nicht ganz so hoffnungslos, wie man vielleicht meinen könnte, aber sie schneiden schlechter ab als Aluminium (oder auch Titan, das in der Luftfahrt gern verwendet wird – meist in einer Legierung mit Aluminium und Vanadium). Da Stähle aber viele Vorteile haben (insbesondere sind sie auch kostengünstig), ist es natürlich durchaus interessant, sie auch für Leichtbau-Anwendungen “fit” zu machen."
   Quelle: http://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2015/02/10/stahl-fuer-hochfesten-leichtbau/

*

Offline Duncan Idaho

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #647 am: 11. Februar 2019, 20:46:53 »
Bei NSF hat HVM eine Grafik-Schema vom Raptor gemacht.
Ist vor kurzem noch einmal korrigiert worden.

Top gemacht finde ich.
https://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=47383.0
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

tonthomas

  • Gast
Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #648 am: 11. Februar 2019, 22:06:30 »
Die Meldung hier ist Unsinn:
https://www.teslarati.com/spacex-starship-engine-breaks-russian-record-extraordinary-test-series/

Nur weil Raptor bei einem 11 Sekunden Test einen höheren BK-Druck als den RD-170-Flugdruck erreicht hat, kann man nicht von einem Rekordbruch sprechen.

1. Es gab schon in den 60ern Triebwerkstests mit einem sehr viel höheren BK-Druck als 270 bar.
2. Auch das RD-170 wurde sicherlich mit höherem BK-Druck getestet als mit dem Flugdruck, allein schon aus Sicherheitsgründen.
3. Auch die Behauptung "extraordinary test series", die sich im Link aber nicht im Artikel befindet, ist ohne weitere Details so nicht haltbar.

Von einem Rekordbruch kann man erst sprechen, wenn Raptor mit 270 bar in einer orbitalen Rakete fliegt. ...
Neige dazu, Dir zuzustimmen.

Den angeblichen Rekorddruck hat Musk auf Twitter selbst so genannt:
"Raptor reached 268.9 bar today, exceeding prior record held by the awesome Russian RD-180. Great work by @SpaceX engine/test team!"

Extraordinay? Stunning? No .... marketing!

Axel
RIA Novosti: Druck in der Brennkammer des RD180 261,7 Kilogramm pro Quadratzentimeter ...: https://ria.ru/20190211/1550689450.html

Gruß   Pirx

tobi

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #649 am: 11. Februar 2019, 22:10:48 »
RIA Novosti: Druck in der Brennkammer des RD180 261,7 Kilogramm pro Quadratzentimeter ...: https://ria.ru/20190211/1550689450.html

Auch bei RIA hat man von Einheiten keine Ahnung. :(