Raptor - SpaceXs Methantriebwerk

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Offline Klakow

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #450 am: 05. Oktober 2016, 10:52:00 »
EM hatte vor einer Zeit eine neue Oberstufe ausgeschlossen, aber das könnte sich ja noch ändern. Für GTO bringt das ca. +27% mehr Nutzlast, also einer F9 ca. 8,2t und einer FH zum Mars 35% also fast 18t.
Eine Unterstufe mit 1MN Raptor wäre nicht ganz so bedeutet weil der Schub jetzt schon nach größerem Core schreit das wird mit LCH4/LOX aber schlimmer.
Bei einer FH ist es leider noch viel schlechter, die hat jetzt schon viel mehr Schub als man bei der Startmasse gut nutzen kann.
Als Boost wäre da ein Core mit  ca. 7m ohne Seitenbooster und 7× Raptor mit zusammen 2,1MN besser und einer Oberstufe mit 5,4m Fairing oder bis zu 10m.
Leider wird das nur kommen wenn die Spaceaufträge einen sehr großen Aufschwung nehmen.

Offline tnt

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #451 am: 12. Oktober 2016, 15:16:28 »
Hab mal als Neuling ne Frage zu diesem "unglaublichen" Raketenmotor: Wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit dass die angestrebten technischen Daten tatsächlich innerhalb der nächsten 4 Jahre erreicht werden?
Außerdem frage ich mich welche technischen Neuerungen (3D Metalldruck?) es möglich macht so eine Art Triebwerk zu ermöglichen wo doch frühere Tests immer zu Fehlschlägen führten.

Und ein noch größeres Fragezeichen setze ich hinter das Ziel ein solches Triebwerk innerhalb einer Woche 6 Mal zu starten und zu landen. Ist das Methantriebwerk wirklich so viel wartungsfreundlicher?

Offline Kelvin

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #452 am: 12. Oktober 2016, 15:37:37 »
Wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit dass die angestrebten technischen Daten tatsächlich innerhalb der nächsten 4 Jahre erreicht werden?

Wissen kann man meiner Meinung nach bei neuen technischen Entwicklungen im voraus garnichts. Ich bin aber allen sehr dankbar, und drücke ihnen die Daumen, die versuchen die technische Entwicklung weiter zu treiben. Und schüttle verwundert den Kopf, wenn man diese positive Einstellung nicht mit mir teilt. Es stimmt aber, die Konstrukteure und "Visionäre" sind schon böse Buben, die den Marketingleuten manchmal gemein und unberechenbar einheizen  ;)

Offline Kelvin

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #453 am: 12. Oktober 2016, 15:56:32 »
Außerdem frage ich mich welche technischen Neuerungen (3D Metalldruck?) es möglich macht so eine Art Triebwerk zu ermöglichen wo doch frühere Tests immer zu Fehlschlägen führten.
Bevor ein technischer Durchbruch gelingt, gibt es immer zuerst Fehlschäge. Irgendwann gelingt es dann, manchmal. Technisch kann ich Ihnen nicht weiterhelfen, und vermutlich niemand hier. Dieses Wissen ist ja gleichzeitig Firmenkapital. Publiziert wird häufig nur, was den potentiellen Interressenten sowieso bekannt ist.

Ich lese Ihren Beitrag so, daß sie eine gewisse Sehnsucht nach Sicherheit haben. Ich befürchte aber, daß die in der Technik nicht zu finden ist. Und außerhalb auch nur vermeintlich. Dennoch - willkommen hier im Forum!

Offline MarsMCT

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #454 am: 12. Oktober 2016, 19:17:05 »
Hab mal als Neuling ne Frage zu diesem "unglaublichen" Raketenmotor: Wie groß ist eigentlich die Wahrscheinlichkeit dass die angestrebten technischen Daten tatsächlich innerhalb der nächsten 4 Jahre erreicht werden?

Beim Triebwerk sind die Chancen für rechtzeitige Fertigstellung gar nicht schlecht. Andere Aspekte der Entwicklung werden eher den Terminplan verzögern. Immerhin stecken da schon Jahre an Entwicklung drin. Komponenten-Tests seit Mitte 2014 auf dem wahrscheinlich weltbesten Teststand für den Zweck. Sie haben auch eine ziemlich revolutionäre Software für die Berechnung der Verbrennungsabläufe entwickelt, was die Entwicklung auch beschleunigt. Man braucht weniger Iterationen bis zum fertigen Design.

http://www.nasa.gov/press/2014/april/nasa-spacex-cut-ribbon-to-launch-testing-partnership

Außerdem frage ich mich welche technischen Neuerungen (3D Metalldruck?) es möglich macht so eine Art Triebwerk zu ermöglichen wo doch frühere Tests immer zu Fehlschlägen führten.

Ich würde frühere Tests nicht als Fehlschlag bezeichnen. Die Tests ergaben, daß es möglich ist. Sie wurden bloß nicht bis zum Einsatz in einer Trägerrakete fertig entwickelt. 3D-Druck macht es allerdings möglich, sie so kompakt und leicht zu bauen. Die kompakte Bauweise macht sie gleichzeitig auch ziemlich sicher, weil weniger Komponenten gebraucht werden und auch die Treibstoffe auf kurzen Wegen geführt werden. Das lesen Experten aus veröffentlichten Design-Bildern. SpaceX hat reichlich Erfahrungen mit 3D-Druck bei Entwicklung und Bau der Super-Draco Triebwerke gesammelt. Super-Draco sind praktisch komplett 3D-Druck.

Und ein noch größeres Fragezeichen setze ich hinter das Ziel ein solches Triebwerk innerhalb einer Woche 6 Mal zu starten und zu landen. Ist das Methantriebwerk wirklich so viel wartungsfreundlicher?

Auf jeden Fall hat Methan weder die Probleme bei der Metallurgie wie LH als Treibstoff noch die Probleme mit Rückständen, die bei längeren Kohlenstoffketten im RP-1 entstehen. Bei der Verbrennung aber auch schon in den Kühlkanälen durch Erhitzung.

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Offline MR

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #455 am: 12. Oktober 2016, 19:38:26 »
Gerade bezüglich der Triebwerke bin ich nicht so optimistisch. Man darf nicht vergessen, die geplanten Triebwerke sind sehr komplex. Das es da zu Verzögerungen kommt, halte ich nicht nur für möglich, sondern sogar für sehr wahrscheinlich. Immerhin sind die Triebwerke nun mal die komplexesten Teile des Systems. Man denke nur an die Entwicklung des SSME. Auch dort gab es massive Probleme und Verzögerungen, wodurch der Erstflug des Space Shuttles deutlich verzögert wurde.

Methan mag nicht die Probleme wie LH2/LOX oder RP1/LOX haben, aber vielleicht hat es andere? Aktuell wissen wir noch nicht viel über diese Treibstoffkombination. Es gab bisher nur die Tests einiger kleiner Oberstufentriebwerke. Nicht auszuschließen, das hier noch unentdeckte Probleme auftreten. Ich rechne zwar eigentlich nicht damit, aber komplett ausschließen kann man es nicht.

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Offline Klakow

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #456 am: 12. Oktober 2016, 20:38:46 »
Die Verbrennung von Methan und das Handling kennt man aber extrem gut, das wird fast in allen Gastrubinen in der Welt eingesetzt und Methan in nicht ganz reiner Form als Erdgas kennt jeder Heizungsbauer so er Gasfeuerungen anbietet.
Die Reaktionsbedingungen und vom Reaktionsablauf weiß man auch extrem viel, das ist Wasserstoff in jeder Beziehung seltener verwendet.
Bei Raketenmotoren macht LH2/LOX als alleiniges Starttriebwerk kaum Sinn, weshalb man in den Fällen meist Feststoffbooster mit dabei hat.
Methan macht erst mit der Wiederverwendung richtig Sinn, weil der Aufwand sich kaum von LH2/LOX entscheidet. und die Triebwerke sicher teurer als RP-1/LOX sind.
Man kann aber sicher sein, dass man mit Methan leichter umgehen kann als mit Wasserstoff und sein Schub wegen der viel höheren Dichte von CH4, auch für die Erststufe gut geeignet ist.

Ich hatte gelesen dass das Raptortriebwerk zu mindestens 40% aus 3D gedruckten Teilen bestehen wird.

Offline tnt

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #457 am: 12. Oktober 2016, 20:46:06 »
Ich wollte gar nicht so negativ klingen. Eigentlich stehe ich dem Ganzen recht optimistisch gegenüber und drücke auf jeden Fall die Daumen. SpaceX hat alleine durch das Landen schon gut gezeigt was heutzutage mit guter Software und gewissem Risiko so alles gehen kann. Nach Studium von einigen Seiten dieses Forums würde ich mal als Fazit ziehen, dass die Meisten auch das was Elon Musk im September vorgestellt hat, gar nicht als unrealistisch betrachten.

Ich bin nur sehr erstaunt darüber, dass er so ein Triebwerk aus den Ärmeln schütteln kann und Airbus zB sowas für die Ariane 6 bis jetzt nicht in Erwägung zieht. Wobei ich eher über die mögliche Wiederverwendbarkeit erstaunt bin.

McPhönix

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #458 am: 12. Oktober 2016, 22:09:15 »
Durch die geringeren Ablagerungen im Injektor gegenüber RP1 könnte dadurch wohl die Möglichkeit zu tieferer Drosselung gegeben sein.
Oder irre ich mich da?

Offline proton01

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #459 am: 12. Oktober 2016, 22:10:29 »
Die Verbrennung von Methan und das Handling kennt man aber extrem gut, das wird fast in allen Gastrubinen in der Welt eingesetzt und Methan in nicht ganz reiner Form als Erdgas kennt jeder Heizungsbauer so er Gasfeuerungen anbietet.
Der Vergleich eine große Raketentriebwerks mit einer Gasturbine ist schon extrem, mit einer Gasfeuerung noch viel extremer. Da fehlt ja nur noch der heimische Gasherd, der auch schön blau brennt.  ;)
Im Ernst, die drei haben nicht viel gemeinsam. Gasturbinen und Heizungen verbrennen Erdgas (Methan plus höhere Kohlenwasserstoffe) mit Luft. Das Raketentriebwerks verbrennt quasi reines Methan mit LOX, dabei werden weit höhrere Temperaturen erreicht, ca. 3500 K ggü. max. ca. 1200 K. Das fordert ganz andere Technologien.
Was nicht so klar ist bei Methantriebwerken, z.B.:
  • Die Kühlung mit flüssigem Methan funktioniert im Prinzip, aber abhängig vom verwendeten Brennkammermaterial können kleinste Spuren von Schwefel im Methan (wenn unreines Methan oder sogar Erdgas verwendet wird) langfristig Ablagerungen in den Kühlkanälen produzieren, dann verschlechtert sich das Kühlverhalten.
  • Zündverhalten unter Schwerelosigkeit, bisher nicht erprobt (meines Wissens)
  • Verbrennungsstabilität bei Betriebsbedingungen die weit von der Auslegung abweichen, z.B. weite Drosselung u. ä.
Die Reaktionsbedingungen und vom Reaktionsablauf weiß man auch extrem viel, das ist Wasserstoff in jeder Beziehung seltener verwendet.
Methan macht erst mit der Wiederverwendung richtig Sinn, weil der Aufwand sich kaum von LH2/LOX entscheidet. und die Triebwerke sicher teurer als RP-1/LOX sind.
Man kann aber sicher sein, dass man mit Methan leichter umgehen kann als mit Wasserstoff und sein Schub wegen der viel höheren Dichte von CH4, auch für die Erststufe gut geeignet ist.
Die Reaktionschemie bei Methan ist viel komplizierter als bei H2. Bei Methan hat man drei verschiedene Atome (C, H, O) bei H2/LOX nur zwei (H und O) Daher gibt es bei Methan über Hundert mögliche Moleküle im Verbrennungsgas, bei Wasserstoff ca. 11.
Der Aufwand für H2/LOX ist extrem. Gottseidank ist der bei Methan geringer. Da bei Methan ähnlich wenig Einschränkungen bei der Materialwahl bestzehen, ähnlich zu Kerosin, während H2 die MAterialwahl deutlich einschränkt, ist das mit den Kosten nich so klar. Methan-Triebwerke sollten eigentlich billiger als Wasserstofftriebwerke sein, könnten im Bereich von Kerosin-Triebwerke liegen.

Ich hatte gelesen dass das Raptortriebwerk zu mindestens 40% aus 3D gedruckten Teilen bestehen wird.
Mag sein. Aber ob es dadurch einfacher und billiger wird ist doch heute völlig unklar. Diese Technoloie steckt noch sehr in den Anfängen und die Probleme damit werden gerade erst erkannt. Auch 3D-Druck von Metallen hat seien Tücken. Und nicht jedes Metall lässt sich so drucken.

Ich will nicht sagen das es nicht geht, Aber nur weil Methan verwendet wird ist nicht jedes Problem gelöst. Und erfahrungsgemäß dauert die Entwicklung der Triebwerke länger als die der Stufen und des ganzen Trägers.

Offline proton01

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #460 am: 12. Oktober 2016, 22:18:21 »
Durch die geringeren Ablagerungen im Injektor gegenüber RP1 könnte dadurch wohl die Möglichkeit zu tieferer Drosselung gegeben sein.
Oder irre ich mich da?
Ablagerungen im Injektor sind wahrscheinlich nicht das Problem, (im Unterschied zum Kühlkanal). Aber Erfahrungen dazu gibt es nicht zu viele.
Die Menge möglicher Ablagerungne hängt stark von den nicht-Methan Anteoilen im Treibstoff ab. Höhere Kohlenwasserstoffe (CxHy) sind kein Problem, aber Schwefel schon. Und dessen Anteil hängt bei Erdgas vom Fördergebiet ab, bzw. von einer teueren Reinigung des Gases.

tobi

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #461 am: 12. Oktober 2016, 23:59:49 »
Raptor benutzt meines Wissens reines Methan.

Das BE-4 soll LNG benutzen.

Offline proton01

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #462 am: 13. Oktober 2016, 00:07:06 »
Raptor benutzt meines Wissens reines Methan.
Dann wird's teuer

tobi

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #463 am: 13. Oktober 2016, 00:49:00 »
Das hängt glaub ich mit der Vision zusammen. Wenn man Methan auf dem Mars herstellt, ist es vermutlich recht rein. Auf der Erde ist der Treibstoff dann halt teurer als LNG. Demnächst soll es ein AMA (ask me anything) mit Musk bei reddit geben, da könnte man nochmal diese Frage stellen.

Blue Origin will aber vor allem im erdnahen Raum unterwegs sein, da kommt der Treibstoff immer von der Erde und da macht LNG vermutlich mehr Sinn.

Offline Flandry

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #464 am: 13. Oktober 2016, 01:27:56 »
Raptor benutzt meines Wissens reines Methan.
Dann wird's teuer

Wird es das?

SpaceX muss auf dem Mars Methan synthetisieren. Die Anlagen, die möglichst autonom und einfach funktionieren müssen, werden auf jeden Fall entwickelt. Mit der Technik kann SpaceX das notwendige Methan auch auf der Erde selbst herstellen. Zudem hat Musk seine Finger bekanntlich auch im Solarstromgeschäft, wo Power-to-Gas eine Möglichkeit zur Energiespeicherung ist (Es gibt also einen Markt für die Anlagen). Im günstigsten Fall könnte sich die Methanproduktion für SpaceX selbst tragen.

NotTheAndroidYouSearching

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #465 am: 13. Oktober 2016, 01:39:15 »
SpaceX muss auf dem Mars Methan synthetisieren. Die Anlagen, die möglichst autonom und einfach funktionieren müssen, werden auf jeden Fall entwickelt. Mit der Technik kann SpaceX das notwendige Methan auch auf der Erde selbst herstellen. Zudem hat Musk seine Finger bekanntlich auch im Solarstromgeschäft, wo Power-to-Gas eine Möglichkeit zur Energiespeicherung ist (Es gibt also einen Markt für die Anlagen). Im günstigsten Fall könnte sich die Methanproduktion für SpaceX selbst tragen.

Die Idee hat was, wenn man das in großen Mengen herstellt kann man sogar die Profite beim Launch nochmal minimal verbessern. Spätestens dann wird aber irgendwann die F9 eingestampft.

thecrusader

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #466 am: 13. Oktober 2016, 09:10:03 »
Wenn man die Frage von
Und ein noch größeres Fragezeichen setze ich hinter das Ziel ein solches Triebwerk innerhalb einer Woche 6 Mal zu starten und zu landen. Ist das Methantriebwerk wirklich so viel wartungsfreundlicher?
ohne jegliches Vorwissen beantworten will, bleibt nur ein Schluss:

Warum sollte es nicht klappen? Der Verbrennnungsmotor in deinem Auto funktioniert auch Einwandfrei im Sinne der "Wiederverwendung". Den Vergleich mit der Gasturbine finde ich als Laie gerechtfertigt. Laut Wikipedia entstehen in der Brennkammer Temperaturen bis 2200°. Hinzu kommt die Rotation mit 10.000 U/min. Bedenkt man dann die Ablagerungen durch den Treibstoff und eventuelle Reaktionen des Materials mit dem Treibstoff sieht die Sache natürlich anders aus. Aber vielleicht kann man die Kühlleitungen in regelmäßigen Abständen "spülen"? Des Weiteren könnte ich mir vorstellen das die Kühlleitungen selbst dank 3D-Druck aus einem anderen Material sind, als der Rest des Motors und somit bestimmte Probleme umgangen werden.

D.H.

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #467 am: 13. Oktober 2016, 09:25:20 »

Wird es das?

SpaceX muss auf dem Mars Methan synthetisieren. Die Anlagen, die möglichst autonom und einfach funktionieren müssen, werden auf jeden Fall entwickelt. Mit der Technik kann SpaceX das notwendige Methan auch auf der Erde selbst herstellen. Zudem hat Musk seine Finger bekanntlich auch im Solarstromgeschäft, wo Power-to-Gas eine Möglichkeit zur Energiespeicherung ist (Es gibt also einen Markt für die Anlagen). Im günstigsten Fall könnte sich die Methanproduktion für SpaceX selbst tragen.

Ich würde eher nicht vom Markt für Power-to-Gas-Konzepte nicht sprechen. Stand aktuell ist (gut ich kann nur von Deutschland reden, der Unterschied dürfte aber noch nciht zu groß zu anderen Ländern sein), Forschung und Pilotanlagen gibt es, Einsatz im Regulärbetrieb (aka am Markt) eher nein. Die paar Anlagen sind doch eher noch Demo-Objekte. Das Problem bei P2G sind halt immer noch die Kosten. Gegenüber anderen Speichertechnologien deutlich teurer. Laut aktuellen Studien lohnen sich P2G-Anlagen zum Energiespeichern in Deutschland erst bei einem viel höheren Anteil von erneuerbaren Energien am Stromnetz als aktuell.
Man kann jetzt anwenden, dass die Anlagen für den Mars zum Treibstoffherstellen benötigt werden und nicht als Energiespeicher. Aber meines Erachtens ist die Hauptanwendung, bzw. der Markt für P2G v.a. die Energiespeicherung. Wenn sich da kein kostengünstiger Massenmarkt etabliert, werden die viel seltener gebrauchten Anlagen zur Treibstoffherstellung auch nicht billiger.
Die Einführung von vollautomatisierten Anlagen, die Erdgas im industriellen Maßstab herstellen wäre mir daher neu. Auch über Fehlerausfälle, bzw. langfristiger Betrieb liegt noch wenig vor, da P2G im kommerziellen Einsatz doch relativ neu ist.

Mit der Gasreinheit ist das auch so eine krux. Einige P2G Verfahren setzen auf CO2-Abgase aus der Industrie (Kohlekraftwerke z.B.), nur deren Abgase sind kein reines CO2 selbst mit teuren Filtern. Andere setzen auf eine mikrobiologische Erzeugung des Methans. Da kommt aber erst recht kein reines Gas raus. Da bei beiden Verfahren aber viel mehr CO2 als beim Abscheiden aus der Luft zur Verfügung steht, bieten sich solche Anlagen eher an, als diejenigen, die CO2 aus der Luft nehmen. Für die Einspeisung in das Erdgasnetz wird ja eh kein reines Methan benötigt, wie ein Post schon sagte.

Offline tnt

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #468 am: 13. Oktober 2016, 11:10:00 »
Warum sollte es nicht klappen? Der Verbrennnungsmotor in deinem Auto funktioniert auch Einwandfrei im Sinne der "Wiederverwendung". Den Vergleich mit der Gasturbine finde ich als Laie gerechtfertigt. Laut Wikipedia entstehen in der Brennkammer Temperaturen bis 2200°. Hinzu kommt die Rotation mit 10.000 U/min. Bedenkt man dann die Ablagerungen durch den Treibstoff und eventuelle Reaktionen des Materials mit dem Treibstoff sieht die Sache natürlich anders aus. Aber vielleicht kann man die Kühlleitungen in regelmäßigen Abständen "spülen"? Des Weiteren könnte ich mir vorstellen das die Kühlleitungen selbst dank 3D-Druck aus einem anderen Material sind, als der Rest des Motors und somit bestimmte Probleme umgangen werden.

Naja der Motor in meinem Auto hält auch nur deswegen so lang weil er nicht übermäßig belastet ist. Ich hab sogar nur nen Benzinsauger da sind nicht mal die Drück in der Brennkammer super groß. Außerdem ist er nicht auf minimales Gewicht getrimmt sondern auf lange Lauffähigkeit (-> mehr Gewicht). Die Formel 1-Motoren halten auch nicht so lang wie mein VW-Motor da sie einfach mehr belastet werden (höhere Drehzahl u.a.).

thecrusader

  • Gast
Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #469 am: 13. Oktober 2016, 11:32:13 »
Ich sagte ja, ohne Vorwissen. :)
Der Vergleich hinkt natürlich. Dennoch denke ich das es möglich sein wird.

tobi

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #470 am: 13. Oktober 2016, 13:42:37 »
Die stationäre Gasturbine/Flugzeugturbine kann man besser mit der Turbine im Raketentriebwerk vergleichen. Und da gewinnt im Hightechvergleich natürlich die Gasturbine. Die Gasturbine/Flugzeugturbine läuft viel länger, hält länger, läuft heißer und hat einen viel höheren Wirkungsgrad. Na wie kann das denn sein? ;)

Die Antwort: sie wird gekühlt, dadurch kann sie heißer laufen als im Raketentriebwerk, wo sie nicht gekühlt wird. Schließlich wird in der Raumfahrt alles weggeworfen, keine Wiederverwendbarkeit, daher wäre eine Kühlung hier zu teuer.

Der max mögliche Wirkungsgrad ist übrigens von der minimalen und maximalen Temperatur abhängig. Die minimale Temperatur ist auf der Erde ca. 300 Kelvin, die maximale derzeit bei Turbinen durch die Materialien beschränkt. Dann kann man den maximalen Wirkungsgrad über den Carnot-Prozess berechnen: https://de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Wirkungsgrad

Deshalb soll die Temperatur in Turbinen immer weiter erhöht werden, nur jetzt die schlechte Nachricht: je höher die Temperatur der Turbine, desto mehr Stickoxide entstehen. Gilt natürlich nur bei Verbrennung mit Luft, da bei Raketen ja kein Stickstoff im Treibstoff ist außer bei hypergolem Treibstoff.

Offline Youronas

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #471 am: 13. Oktober 2016, 20:39:52 »
Teile für das Raptor werden wohl doch nicht in so großer Mengen mittels 3D-Drucker hergestellt, wie es bisher immer den Anschein hatte. Während es für das kleine Super Draco erfolgreich umzusetzen war, wären für das große Raptor Triebwerk zu viele technologische Hürden zu überwinden.

Zitat
3D printing works fine for super-dracos, but too much work is needed to make it feasible on Raptors.

Quelle: https://www.reddit.com/r/spacex/comments/57balr/details_from_elons_speech_at_the_nro/

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Offline Klakow

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #472 am: 13. Oktober 2016, 22:08:14 »
Das man sowas wie die Düse bei der Größe, zumindest heutzutage, noch nicht mittels 3D gemacht wird ist klar.

Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #473 am: 14. April 2017, 19:55:28 »
Ablagerungen im Injektor sind wahrscheinlich nicht das Problem, (im Unterschied zum Kühlkanal).

Man muss ja nicht mit Methan kühlen. Die russischen Triebwerke werden mit Sauerstoff gekühlt (zumindest beim NK-33 ist das so), was zwar technisch anspruchsvoll aber machbar ist. Und flüssiger Sauerstoff sollte frei von Elementen sein, die solche Ablagerungen verursachen können.

tonthomas

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Re: Raptor - SpaceXs Methantriebwerk
« Antwort #474 am: 14. April 2017, 20:22:28 »
... Die russischen Triebwerke werden mit Sauerstoff gekühlt (zumindest beim NK-33 ist das so), ...
Nein. Für die Hauptbrenrkammer nimmt auch das NK-33 Kerosin zum Kühlen.

"All  of  the oxidizer is provided to  the preburner, while most of  the fuel is provided to the main combustionchamber coolant jacket."

Ja, den Vorbrenner kühlen sie mit Sauerstoff.

 "The preburner walls are cooled with liquid oxygen which is then injected at  the chamber periphery before the entrance into the turbine nozzles."

Quelle: http://lpre.de/resources/articles/AIAA-1998-3361.pdf

Gruß   Pirx
« Letzte Änderung: 15. April 2017, 09:56:17 von Pirx »