Leben im Universum

  • 818 Antworten
  • 215704 Aufrufe

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #175 am: 15. August 2009, 14:19:45 »
Moin Sven,

ich habe Deinen Beitrag hier mit reingebaut weil ich meine, dass er hier bestens untergebracht ist.

Lies mal diesen Thread durch und beachte besonders diesen Beitrag >>> Antworten #13 am: 2. Oktober 2006, von Caro.

Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #176 am: 18. August 2009, 17:14:33 »
Moin,

die Raumsonde *Stardust* hatte nach dem Einfangen von Partikeln aus der Gashülle des Kometen *81/Wild 2* sowie des interstellaren Staubs diese Ende Januar 2006 zur Erde zurückgebracht. Hier nachlesen >>>

Nach der jetzigen Auswertung konnten Wissenschaftler in den kleinen Partikel *Glycin* feststellen. *Glycin* ist die kleinste und einfachste α-Aminosäure und wichtiger Bestandteil nahezu aller Proteine, die Grundbausteine aller Zellen. Die Frage stellt sich jetzt: Woher stammen die *Glycine*?

Aus dem All: dann müssten sie ja irgendwo zum Leben erweckt sein, vom Kometen selbst: dann müssten sie dort entstanden sein oder von der Erde: dann müssten sie in´s All transportiert worden sein und bei der Bahnkreuzung der Erdbahn diese kleinsten Polypeptidketten mitgenommen haben. Und das kann kein Wissenschaftler beantworten.

Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #177 am: 19. August 2009, 15:59:33 »
Moin,

bei sachlicher Überlegung kommt mir da was in den Kopf:

Wenn wir davon ausgehen, dass das Leben, was wir hier auf unserer Erde kennen, auch hier auf der Erde entstanden ist, gleichzeitig in einem Kometen die Bausteine gefunden werden, die es ermöglichen, dass überhaupt Leben entsteht, kommt doch die Frage auf: Wie sieht das das verwandtschaftliche Verhältnis eigentlich aus.

Die auf der Erde entstandenen Bausteine müssen von der Erde durch irgendetwas aus der Atmosphäre in den interstellaren Raum gelangt sein. (Schon mal ´ne tolle Leistung - Temperaturunterschied bitte beachten). Dann kommt zufällig so ein verträumter Komet vorbei und nimmt die jetzt im Raum rumgeisternden Bausteine auf und lädt sie ein sich im Inneren zu verstecken, dieweil es ja noch kälter wird, wenn er, der Wirtsträger, sich weiter von der Sonne entfernt. Und nun geistert der zig Millionen Jahre, ja Milliarden Jahre durch unser Sonnensystem. Immer wenn er in Sonnennähe ist, dann werden diese Bausteine neugierig. schauen mal nach draussen, typische Sonnenanbeter, und werden durch den Fahrtwind von der Oberfläche geschubst. Genau dann kommt so ein Bausteinefänger wie *Stardust* vorbei, rein zufällig natürlich, grabscht sich einige, verklebt sie auf dem Aerogel und landet die dann etwas später auf der Erdoberfläche an, wenn auch unsanft.

So, und nun sind sie wieder zurück in der Heimat.

Falls sich jetzt daraus durch Evolution irgendwelche Pflanzen oder Tiere entwickeln sollten, sind die dann mit uns verwandt oder sind sie es nicht? Frei nach William Shakespeare: That's the Question

Jerry
« Letzte Änderung: 19. August 2009, 18:39:21 von H.J.Kemm »

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Leben im Universum
« Antwort #178 am: 31. August 2009, 23:17:25 »
Hallo Zusammen,
Zitat
Brainstorm64 am  2. August 2009, 17:12:14
Wenn man davon ausgeht, daß das Leben irgendwann mal aus dem All auf die Erde gekomme ist, dann kann man sich das so vorstellen, daß da vermutlich ein Komet (also genaugenommen ein schmutiger Schneeball) auf die Erde geplumpst ist, die darin enthaltenen Bakteriensporen fanden Wasser und Nährstoffe vor und ganz brauchbare Temperaturen, und teilten sich erstmal. Und dann nochmal und dann nochmal
zu diesen Worten habe ich einen Bericht gefunden:

http://www.starobserver.org/ap090830.html

die Exobiologen halten es für denkbar, das die Überlebenskünstler  Deinococcus radiodurans und Chroococcidiopsis in Meteoritgesteinen die Reise durch das Weltall unversehrt überstanden haben könnten.

So könnten sie den Weg zur Erde gefunden und den Ursprung des Lebens auf diesem Planeten gebildet haben.

Sie besitzen die Fähigkeit ihre, durch z.B. Strahlung, defekte  DNA zu reparieren.

unten ein Zitat aus Wikipedia,welches die Fähigkeit der Bakterien verdeutlicht:
Zitat
So wird derzeit erforscht, wie Daten in Form künstlicher DNA in den Bakterien gespeichert und wieder abgerufen werden können. US-amerikanische Informatiker übersetzten den Text des englischen Kinderliedes It's a Small World in den genetischen Code und schleusten die entsprechende DNA-Sequenz in das Erbgut der Bakterien ein. Noch nach etwa hundert Bakteriengenerationen ließen sich die Strophen in unveränderter Form mit üblicher Sequenziertechnik wieder auslesen, d.h. die eingebrachte Information wurde stabil abgespeichert und zusätzlich durch die Vermehrung der Bakterien ihre Redundanz erhöht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Deinococcus_radiodurans

unten das Bild der möglichen "Astronauten" ;)


Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

*

Offline Pham

  • *****
  • 1152
Re: Leben im Universum
« Antwort #179 am: 01. September 2009, 08:51:08 »


die Exobiologen halten es für denkbar, das die Überlebenskünstler  Deinococcus radiodurans und Chroococcidiopsis in Meteoritgesteinen die Reise durch das Weltall unversehrt überstanden haben könnten.

So könnten sie den Weg zur Erde gefunden und den Ursprung des Lebens auf diesem Planeten gebildet haben.

...
Das verschiebt aber das "Problem" der Suche nach der Entstehung des Lebens in unserem Sinn nur.

Selbst wenn das Leben auf der Erde auf diese Weise "eingeschleppt" wurde, halte ich es für unwahrscheinlich, dass es auch tatsächlich in Kometen derart entstanden ist (auch wenn die biologischen Bausteine dazu darin enthalten sein mögen).

Wenn also das Leben von Kometen quasi "per Spedition" zur Erde gebracht wurde, wo ist dann die Quelle? Wo ist der gewaltige Biorektor, in dem das Leben tatsächlich gebraut wird und dann im Universum verteilt wird?

Solte das wirklich so sein, dann ist es durchaus möglich, dass das leben auch biochemischer Eben im Universum ähnlicher ist, als bisher vermutet und eine gewisse "Verwandschaft" besteht.

Das fürht natürlich zurück zur Frage, wann und wo entstanden die Kometen? Und damit wie enstand das Sonnensystem und unter welchen Bedingungen...
Angesicht dieser Sichtweise hinsichtlich "Ursprung des Lebens" eine neue Perspektive.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Corsar

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #180 am: 07. September 2009, 15:50:06 »
Bonjour,
Zitat
Natürlich besteht der menschliche Körper nicht aus Staub, sondern zum größten Teil aus Wasser, Eiweißen, Fetten und Mineralstoffen. Diese Substanzen wiederum sind aus chemischen Elementen, also verschiedenen "Atomarten", zusammengesetzt, vor allem aus Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff. Woher stammen aber diese chemischen Elemente - wie sind sie entstanden?
Zu dieser interessanten Frage gibt es bei DLR eine kurze Erklärung: http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-5089/8554_read-19494/
Hierin wird natürlich nicht die Entstehung des Lebens erklärt, denn dafür gibt ja wohl noch keine Erklärung. Jac

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #181 am: 06. Oktober 2009, 09:18:58 »
Moin,

mittlerweile gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Grundbausteine des Lebens bereits in protoplanetaren Scheiben vorhanden sind.

Deshalb wurde das Infrarot-Weltraumteleskop *Spitzer* eingesetzt um in protoplanetaren Scheiben von 61 jungen Sternen (44 gelbe, sonnenähnliche Sterne bzw. 17 rötlich leuchtende, kühlere Sterne) nach den charakteristischen Spuren von Blausäure zu suchen. Solche Spuren sind in bezug auf die Entstehung von Leben besonders interessant, da Blausäure Wasserstoff, Kohlenstoff und Stickstoff enthält, und in einer Reihe von Szenarien zur Entstehung des Lebens als wichtige Vorläuferchemikalie auftritt, etwa zur Bildung von Adenin, einer der vier organischen Basen, mit denen in DNA-Molekülen das Erbgut kodiert ist.

Der Staub protoplanetarer Scheiben ferner Sterne lässt sich seit den 1990er Jahren direkt nachweisen. Deutlich schwieriger ist es, anhand von Spektrallinien – für chemische Elemente oder Verbindungen charakteristische Frequenzen, bei denen besonders viel Licht ausgesendet oder absorbiert wird – auch in den Scheiben enthaltene Gase nachzuweisen. Besonders interessant sind dabei Beobachtungen im infraroten Wellenlängenbereich des elektromagnetischen Spektrums, denn in diesen Bereich fallen die allermeisten Spektrallinien, anhand derer sich Moleküle identifizieren lassen.

Das Ergebnis war überraschend. Bei keinem der 17 kühleren Sterne  (M-Zwerge und braune Zwerge)  liess sich in der protoplanetaren Scheibe Blausäure nachweisen. Bei den 44 gelben, sonnenähnlichen Sternen trat Blausäure zumindest in 30% der Fälle auf. Das veranlasst die Wissenschaftler zu der Überlegung, dass das sehr viel stärkere UV-Licht der sonnenähnlichen Sterne dazu führt, dass mehr Blausäure produziert wird. Was dann die Frage aufwirft, ob auf den Planeten kalter Sterne überhaupt die richtigen Zutaten für die Entwicklung von Leben vorhanden sind. Wenn sich dort Leben bildet, dann aus einer Ursuppe mit anderen Zutaten, als es hier auf der Erde der Fall war. Falls die geänderten Zutaten die Entwicklung von Leben unmöglich machen, ist Leben in unserer näheren Umgebung eher die Ausnahme als die Regel: rund zwei Drittel der Sterne in unserer kosmischen Nachbarschaft sind kühle Sterne der hier untersuchten Typen.

Dann gibt es also doch weitaus weniger Leben im Universum wie vorher angenommen?

Jerry

*

Offline pikarl

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 4673
    • AstroGeo Podcast
Re: Leben im Universum
« Antwort #182 am: 06. Oktober 2009, 19:50:34 »
Hey Jerry,

ich hatte im April schon mal einen Beitrag dazu geschrieben, den ich hier auch schon in die Diskussionsrunde geworfen hab.

Aber das Thema ist ziemlich spannend - um die Faktoren der Lebensentstehung wird ja derzeit ein Haufen publiziert.

Kreuzberga

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #183 am: 28. November 2009, 16:25:44 »
Eine Suche nach extraterrestrischen Laseremissionen ist erfolglos beendet worden. Gesucht wurde nach Laserstrahlen, die direkt auf die Erde gerichtet sind, z.B. wenn bei einem Schwenk mit dem hypothetischen Laser die Erde gestreift wird. Leider kann ich den Artikel dazu grad nicht finden.  :-[

Hatten wir nicht auch mal irgendwo einen eigenen SETI-Thread?

Offline anetron

  • *
  • 18
Re: Leben im Universum
« Antwort #184 am: 26. Februar 2010, 15:07:51 »
Unsere Sonne entspricht der Spektralklasse G das heißt gelber Stern, sind bis jetzt bei den Entdeckungen über Exoplaneten keine Sonnen gefunden wurden die unserer Sonne der Spektralklasse G entspricht?
Gruß anetron

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #185 am: 26. Februar 2010, 15:59:22 »
Moin,

unsere Sonne wird der Spektralklasse: G2V zugeordnet.

Ganz spontan dazu fällt mir der Exoplanet *16 Cygni Bb* bei *16 Cygni B*, Spektralklasse G2,5V, also sonnengleich.

Sicher gibt es da schon weitere, aber die jetzt rauszusuchen ist etwas mühsam; vielleicht komme ich da später noch zu.

Jerry

Kreuzberga

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #186 am: 26. Februar 2010, 17:05:31 »
Hallo anetron,

doch, doch, es gibt einige bekannte Exoplaneten um Hauptreihensterne vom Spektraltyp G. Auch in den benachbarten Klassen F und K wurden Exoplaneten gefunden.

Einige Methoden zur Suche nach Exoplaneten machen es einem allerdings leichter, deren Anwesenheit bei kleineren, leichteren und dunkleren Sternen aufzuspüren, z.B. solchen des Typs M, auch Rote Zwerge genannt.

Warum fragst du?

Offline anetron

  • *
  • 18
Re: Leben im Universum
« Antwort #187 am: 26. Februar 2010, 21:18:24 »
Wenn man nach Leben im All sucht dann eignet sich keine andere  Sonne für das Leben wie die der Spektralklasse G 2 V.
Andere Sonnen eignen sich nicht für höher entwickeltes Leben, da sie entweder zu hohe Strahlung erzeugen, zu groß/klein sind oder eine zu kurze Lebenszeit aufweisen als unsere Sonne.
Gruß anetron

websquid

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #188 am: 27. Februar 2010, 16:16:02 »
Das ist aber mal pessimistisch ;)
Du hast schon recht, Leben wie wir es kennen ist in ähnlich aufgebauten Sonnensystem wahrscheinlicher als in anderen. Wenn man sich aber etwas andere Entwicklungen vorstellt als sie hier auf der Erde stattgefunden haben, kann es auch in anderen Systemen mit Sternen ausreichender Lebensdauer Leben geben - nur anderes als hier.
Aber das ist leider (noch) hypothetisch
mfg websquid

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Leben im Universum
« Antwort #189 am: 28. Februar 2010, 02:44:33 »
Beim Berliner Raumcon Stammtisch haben wir festgestellt, daß wir auch an unserer Definition für Leben arbeiten müssen.
Gelegentlich haben wir Probleme, uns Dinge in ihrer astronomischen Vielfalt vorzustellen.
Wir gehen halt immer von unseren bescheidenen Erfahrungen aus.

websquid

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #190 am: 28. Februar 2010, 15:57:18 »
Einig wird man sich wohl nicht werden, aber man kann zumindest einzelne Theorien mal darstellen. Also mögliche Definitionen von Leben aus unserem Chat gerade eben sind z.B.:

-Leben entsteht durch Wechselwirkungen zwischen freier Energie und Materie, die imstande ist, auf diese Weise eine größere Ordnung innerhalb des gemeinsamen Systems zu erreichen

-Leben ist ein Vorgang der in der Lage ist, sich selbst zu erhalten, dabei Energie aus der Umgebung zu gewinnen, und sich schließlich selbst zu reproduzieren...
->Erweiterung: Es muß aktiv selbst Energie gewonnen werden.

-vielleicht könnte man sagen, dass ein Lebewesen drauf ausgerichtet sein muss, dass es sein Genmaterial verbreitet

-Leben=Mutation

Danke an GlassMoon, Avatar101, spacer und Brainstorm64 für eine interessante Chat-Diskussion!
mfg websquid

*

Offline spacer

  • *****
  • 2653
Re: Leben im Universum
« Antwort #191 am: 28. Februar 2010, 16:20:51 »
Mein Vorschlag:
  • ein Lebewesen enthält Gene (=Erbinformation / "Bauplan").
  • ein Lebewesen ist bestrebt, seine Gene zu verbreiten.
  • ein Lebewesen wechselwirkt mit umgebender Energie / Materie, nimmt dabei Energie auf und erhöt die Ordnung in diesem System.

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15218
Re: Leben im Universum
« Antwort #192 am: 28. Februar 2010, 16:47:30 »
->Erweiterung: Es muß aktiv selbst Energie gewonnen werden.

So ist das unglücklich formuliert.
Energie kann nicht gewonnen, sondern nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden.
Leben hat einen Weg gefunden, Energie für sich nutzbar zu machen.

Offline Liftboy

  • ****
  • 439
Re: Leben im Universum
« Antwort #193 am: 01. März 2010, 10:44:40 »
Passt zwar weniger zum Threadtitel, aber zum zuletzt diskutierten Thema hier:


Gibt es Außerirdische? von Harald Lesch 30.09.2001
http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-ausserirdische-2001-ID1208425636753.xml

Ab Minute 4 fängt er ein wenig an darüber nachzudenken, wie Leben definiert wird, bzw. welche Vorraussetzungen Leben benötigt. Er bezieht sich dabei aber hauptsächlich auf "intelligentes" Leben, weniger auf "grünen Schleim".
Er geht in die Richtung Informationsaufnahme/-weitergabe.

Es ist schon etwas älter, vll einie Aussagen diskussionswürdig, aber trotzdem sehr interessant, wie ich finde.

Ich bin sowieso ein begeisterter Zuhörer von ihm, schon alleine wegen solchen Sprüchen:
"Das große Terraforming-Experiment: Leben ohne Ozonschicht."


Edit: Um die Kurve zum Thema "Sonnen" wieder zu kriegen

Was gibts neues über die Außerirdischen? Harald Lesch vom 07.05.2000

http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-ausserirdische-2000-ID1208779323416.xml

Hier wird nochmal angerissen, warum zu große oder zu kleine Sterne nicht gerade förderlich fürs Leben sind.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #194 am: 01. März 2010, 10:58:44 »
Moin,

da sich die gestellte Frage auf *Leben und Lebensort* im Universum bezieht, habe ich die Titel zusammengepackt.

Jerry

Atomino

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #195 am: 01. März 2010, 17:21:43 »
Hallo allerseits,

Beim Berliner Raumcon Stammtisch haben wir festgestellt, daß wir auch an unserer Definition für Leben arbeiten müssen.
Gelegentlich haben wir Probleme, uns Dinge in ihrer astronomischen Vielfalt vorzustellen.
Wir gehen halt immer von unseren bescheidenen Erfahrungen aus.

Wir wären glaube ich die ersten, die eine wirklich allgemeingültige Definition von Leben in Worte fassen. (nicht daß ich den Mitgliedern des Forums das nicht zutraue...  ;) ) Sowohl Wissenschaft als auch Religionen und auch die Philosophie haben nämlich ganz grundverschiedene Definitionen hervorgebracht. Während die Wissenschaft ganz agnostisch Fakten definiert (Leben hat -Stoffwechsel, -Fortpflanzung...) sehen die Religionen Leben sehr häufig als Folge "äußerer Eingriffe", und die Philosophie betrachtet Leben oft aus dem Aspekt seiner Organisation oder seines "Wesens".

Nun sind die verbreiteten Definitionen alle samt auf Basis unseres (terrestrischen) Lebens entstanden und es ist tatsächlich fraglich, ob sie sich 1:1 auf nicht-terrestrische Lebensformen anwenden lassen, denn von denen wissen wir nun einmal gar nix.

Was ich damit sagen will ist: vielleicht sollten wir es dabei belassen, unser irdisches Leben definieren zu können, und mit einer allgemeingültigen Definition solange warten, bis wir über Daten/Fakten verfügen, die eine solche überhaupt erst ermöglichen?! (auch auf die Gefahr, daß wir das nicht mehr erleben)

Grüße aus Sachsen

Offline Liftboy

  • ****
  • 439
Re: Leben im Universum
« Antwort #196 am: 02. März 2010, 14:43:48 »
Zitat
Was ich damit sagen will ist: vielleicht sollten wir es dabei belassen, unser irdisches Leben definieren zu können, und mit einer allgemeingültigen Definition solange warten, bis wir über Daten/Fakten verfügen, die eine solche überhaupt erst ermöglichen?! (auch auf die Gefahr, daß wir das nicht mehr erleben)

Das heißt du strebst eine wissenschaftliche Definition des Lebens an, oder? :P
Ich hoffe, dass wir niemals den Zustand erreichen, in dem wir alles über das Leben wissen/sagen/einordnen, bzw. katalogisieren können.

Meiner Meinung nach ist es aber nicht falsch, sich jetzt schon eine möglichst präzise, wenn auch allgemeine Definition von Leben zu erarbeiten, oder es zumindest zu versuchen. Denn wenn wir auf Daten und Fakten "warten", müssen wir am Ende trotzdem entscheiden: Zählen wir das nun zu Leben, oder nicht? Das heißt irgendeine Grundvorstellung müsste man schon haben. Irgendein Kriterium, nach dem man die gewonnenen Daten zuordnet. Mag sein, dass es wahrscheinlich vielfältige Arten von Leben gibt, Dinge, die wir uns so nicht vorstellen können. Aber am Ende werden wir Leben immer von beispielsweise einer Gaswolke abgrenzen, also müsste man zumindest schonmal das Leben darüber definieren können, was Leben alles NICHT ist, oder eben, was es vom "Nicht-Leben" hervorhebt/unterscheidet. Wenn man dabei sich auf das grundlegenste beschränkt (z.B. Sachen wie: Informationsverarbeitung (einfach mal aus der Luft gegriffen)), dann denke ich, wird man irgendwann vielleicht viele neue Arten von Leben entdecken, aber nicht zwangsläufig die Definition von Leben ändern müssen.

Aber naja,.... man soll niemals nie sagen :P


Btw. Ich denke das eine richtige Definition von Leben letztenendes sowohl naturwissenschaftliche, als auch philosophische (war ja mal zusammengehörig^^) Aspekte beinhaltet, bzw. beinhalten kann. Auch die Religionen möchte ich dabei nicht (grundsätzlich) ausschließen.
Letztenendes wird jeder für sich selbst entscheiden, was für ihn das Besondere am Leben ist, was "Leben" ausmacht.

Atomino

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #197 am: 02. März 2010, 15:20:03 »
...
Ich hoffe, dass wir niemals den Zustand erreichen, in dem wir alles über das Leben wissen/sagen/einordnen, bzw. katalogisieren können.
...

Warum? Ich fände das - faszinierend  ;D !

...
Meiner Meinung nach ist es aber nicht falsch, sich jetzt schon eine möglichst präzise, wenn auch allgemeine Definition von Leben zu erarbeiten, oder es zumindest zu versuchen.
...

Prinzipiell teile ich ja diese Meinung. Aber ist das, in Anbetracht unseres momentanen Kenntnissstandes, nicht eher eine Theorie als eine Definition? Ich meine, sollte da keine Grenze gezogen werden? Mit einer (mit dem jeweils gegebenen Kentnissstand wachsenden) Theorie könnte ich mich anfreunden! In anderen Bereichen der Wissenschaft findet diese Abgrenzung prinzipiell statt.

Grüße...

websquid

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #198 am: 02. März 2010, 15:27:30 »
...
Ich hoffe, dass wir niemals den Zustand erreichen, in dem wir alles über das Leben wissen/sagen/einordnen, bzw. katalogisieren können.
...

Warum? Ich fände das - faszinierend  ;D !
Mit Sicherheit nicht! Die Faszination für das Unbekannte wäre weg!
Und was eine Definition des Lebens betrifft, wird sicher jeder eine eigene favorisieren. Aber dennoch ist es möglich, allgemeine Theorien aufzustellen, die sich eben nicht nur auf Leben wie auf der Erde beschränken. Mein persönlicher Favorit (von Gerald Feinberg):
Zitat
Leben entsteht durch Wechselwirkungen zwischen freier Energie und Materie, die imstande ist, auf diese Weise eine größere Ordnung innerhalb des gemeinsamen Systems zu erreichen.

mfg websquid

Atomino

  • Gast
Re: Leben im Universum
« Antwort #199 am: 02. März 2010, 17:26:45 »
Mein persönlicher Favorit (von Gerald Feinberg):
Zitat
Leben entsteht durch Wechselwirkungen zwischen freier Energie und Materie, die imstande ist, auf diese Weise eine größere Ordnung innerhalb des gemeinsamen Systems zu erreichen.

mfg websquid

Feinberg...

...hatte der nicht auch was mit Leuten zu tun, die sich einfrieren lassen haben? Nee, weiß ich jetzt nicht, bin auch zu faul nachzulesen. Seine Theorie ist jedenfall sehr "offen", das finde ich gut.

Grüße...