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  • Falcon Heavy, Europa Clipper, KSC LC-39A, 18:06 MESZ: 14. Oktober 2024

Europa Clipper (EC) zum Jupitermond Europa auf FH (B1064.6/B1089.1/B1065.6)

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Offline MR

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Penetratoren sind Unsinn. Bisher hat nicht ein einziger Einsatz von Penetratoren funktioniert, alle Versuche sind gescheitert. Da sollte man auf sie zumindest so lange verzichten, bis man einiger erfolgreiche Einsätze damit absolviert hat, zb auf den nächsten Marssonden.

Die Idee mit der Io-Sonde dagegen finde ich klasse. Das ist zwar kein richtiger Ersatz für IVO, aber besser als nichts, zumindest solange man IVO nicht im New Frontier Programms untergebracht hat. Wenn man die Io-Sonde mit Solarzellen betreibt und die Bahnen gut legt, könnte sie durchaus auch mehr als 2 Vorbeiflüge absolvieren. Bei nur 250 kg bleibt aber nicht viel Masse für den Strahlenschutz übrig...

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Offline tul

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Wie es aussieht geht es auch mit dem Soft Lander für den Jupitermond Europa voran. Vermutlich wird die Mission zusammen mit den Europa Clipper gestartet, andere Quellen meinen aber das dies nicht zwangsläufig der Fall sein muss.
Das Gesamtgewicht soll 510 Kilo betragen, wovon der eigentliche Lander 230 Kilo einnimmt. Die wissenschaftliche Nutzlast soll 20 bis 30 Kilo betragen. Die Mission soll dabei u.a. einen Massenspektrometer mitführen sowie einen zweiten zur Messung der Raman Streuung, zwecks Redundanz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Raman-Streuung
Gleichzeitig soll der Lander Bodenprobenaufnehmen können und zwar aus einer Tiefe von bis zu 10 Zentimetern. (Wasser ist auf dem Europa hart wie Beton)
Als Energiequelle sollen Batterien dienen was die Lebensdauer auf 10 Tage einschränkt. Solarzellen stehen zur Debatte, aber der Lichteinfall ist natürlich äußerst gering! Davon abgesehen schränkt natürlich auch die Strahlung die Lebensdauer ein.
Die Landung selbst erfolgt mit dem Skycrane wie man ihn von Curiosity und dem 2020 Mars Rover kennt. Der Ort der Landung soll neben einer Spalte liegen.
Start soll mit SLS erfolgen.

Die Gesamtkosten des Landers betragen ungefähr 1 Mrd. Dollar. Man ist zuversichtlich, dass das Geld für den Lander und den Clipper 2016 kommt.

http://arstechnica.com/science/2015/11/attempt-no-landing-there-yeah-right-were-going-to-europa/1/

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Offline MR

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Da darf man gespannt sein. Man muss sich zudem fragen, ob ein gemeinsamer Start mit dem Europa Clipper sinnvoll ist. Immerhin ist der Europa Clipper lediglich eine Vorbeiflugsonde, sie schwenkt zwar in einen Jupiter-Orbit ein, aber nicht in einen Orbit um Europa. Sie wird lediglich wiederholte Vorbeiflüge an diesem Mond absolvieren. Das ist zum einen gut, es reduziert die Strahlenbelastung, man kann die Sonde während der Datenübertragung im äußeren Jupitersystem halten, wo die Strahlung noch gering ist und sie nur stundenweise für die Datenerfassung per Vorbeiflug ins innere System bringen. Allerdings dürfte dann die Datenübertragung von einer Landesonde sehr problematisch werden, vor allem, wenn der Lander nur 10 Tage aktiv sein soll. Die Daten zwischenspeichern und beim nächsten Vorbeiflug übertragen dürfte da nur schwer möglich sein (ganz abgesehen vom Risiko, die gespeicherten Daten vor der Übertragung durch einen strahlungsbedingten Ausfall der Sonde zu verlieren).

Entweder man plant den Orbit so genau, das man die Daten per Rundstrahlantenne auch in größerer Distanz von Europa an den Clipper zu übertragen oder man muss dem Lander eine eigene Richtantenne für die direkte Kommunikation mit der Erde mitgeben. Alternativ wäre, sofern der Lander allein startet, auch ein kleiner Kommunikations-Orbiter denkbar, der in eine Umlaufbahn um Europa gebracht wird und die Daten dann überträgt. Das halte ich aber für unwahrscheinlich...

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Offline Lumpi

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Schenkt man den Artikel von examiner.com glauben, dann ist ein Lander für Europa, dank des Republikanischen Kongressabgeordneten John Culberson, fix.  :)
http://www.examiner.com/article/thanks-to-a-texas-congressman-nasa-will-land-on-europa
http://culberson.house.gov/issues/issue/?IssueID=109044
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

christian

  • Gast
Zitat
Das neue, durch den Kongress ausgegebene Budget beträgt 175 Millionen Dollar und ist mit der Anforderung verbunden, ein Landegerät zu bauen.Die Haushaltsverordnung gibt klar vor, was von der NASA im Rahmen der „Jupiter Europa clipper mission“ erwartet wird: „Die Mission soll auch einen Orbiter mit einem Landegerät vorsehen, das wiederum spezielle Instrumente mitführt. Die Geldmittel sollen außerdem dazu verwendet werden, das Designkonzept der Mission zu finalisieren.“ Im Klartext bedeutet das, dass die Mitnahme eines Landegerätes zum Mond Europa nun gesetzlich vorgeschrieben ist.

Quelle:
https://www.wired.de/collection/science/die-nasa-soll-eine-sonde-auf-dem-mond-europa-landen

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Offline Lumpi

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Danke @Christian.D für den Hinweis, 175 Millionen Dollar für eine Europa-Mission mit Lander!  :D

Charles Bolden soll dem nur widerwillig zugestimmt haben, er hält es für keine gute Idee gleich bei der ersten Mission einen Lander hinzuzufügen. Der Republikaner John Culberson hat sich aber schließlich durchgesetzt...
Zitat
“My scientific community, the people who do mission planning, say we need to go and do a little research with the first mission to Europa to determine whether that’s a place we want to send a lander,” Bolden said.
http://arstechnica.com/science/2015/12/congress-nasa-must-not-only-go-to-europa-it-must-land/
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline roger50

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Moin,

Wohlgemerkt, die 175 Mio. $ sind nur für das Haushaltsjahr 2016. Das Gesamtprojekt wird natürlich erheblich teurer, wohl so ca. 2 Mdr. $. ;)

Gruß
roger50

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Offline blackman

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Moin,

Wohlgemerkt, die 175 Mio. $ sind nur für das Haushaltsjahr 2016. Das Gesamtprojekt wird natürlich erheblich teurer, wohl so ca. 2 Mdr. $. ;)

Gruß
roger50
Ist in deiner Berechnung auch der Start mit dem SLS drin ;)

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Offline roger50

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Moin,

Ist in deiner Berechnung auch der Start mit dem SLS drin ;)

Die Zahl 2 Mrd. stammt aus dem ersten Post in diesem Thread. ;)

Gruß
roger50

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Offline MR

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Ich finde es wirklich klasse, das die Mission jetzt eine recht große Chance auf Verwirklichung hat, vor allem auch noch mit dem Start per SLS, wodurch sich die Reisezeit drastisch verkürzen sollte. Eine Mission zu Europa ist absolut überfällig. Seit über 15 Jahren wissen wir von der Existenz des Eismond-Ozeans, der die beste Chance des Sonnensystems bietet, Leben zu finden. Dennoch wird erst jetzt langsam mit der Planung einer Mission begonnen.

Was ich aber dennoch sehr schade finde ist, das weiterhin keine Mission zu Io in der Umsetzung ist. Gerade dieser Mond ist für mich das interessanteste Ziel des Sonnensystems, weit interessanter als eine Mission zu den übrigen drei großen Jupiter-Monden. Leider hat es der Io Volcanic Observer wieder nicht geschafft, ins Discovery-Programm aufgenommen zu werden. Jammerschade. Der Europa Clipper soll Europa untersuchen, die ESA plant ihre eigene Sonde zur Erkundung von Ganymed und Callisto, nur für Io ist bisher keine Sonde geplant. Auch Europa Clipper wird Io nur selten und erst in der letzten Phase der Mission anfliegen, weil die Strahlenbelastung bei Io sehr hoch ist. Eine kleine, billige Sonde, die nur Io untersuchen soll, wäre daher ideal. Leider ist dafür aktuell wohl kein Geld da, die neuen Discovery-Missionen zielen wieder auf die Venus und einige Asteroiden. Sicher auch interessant, aber dort ist nicht viel neues zu erwarten, immerhin sind beide Ziele schon mehrfach erkundet wurden. Eine Io-Mission dagegen könnte bahnbrechende Erkenntnisse liefern, immerhin ist Io bisher kaum erforscht.

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Offline blackman

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http://spacenews.com/nasa-weighing-dual-launches-of-europa-orbiter-and-lander/

Ein neuer Artikel von SpaceNews zur Europa-Mission. Demnach soll der Lander und Orbiter auf zwei getrennten Raketen starten.
Es könne etweder das SLS benutzt werden für ein direkt Flug oder eine Atlas V mit mehreren Flybys.

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Online Nitro

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Ein neuer Artikel von SpaceNews zur Europa-Mission. Demnach soll der Lander und Orbiter auf zwei getrennten Raketen starten.
Es könne etweder das SLS benutzt werden für ein direkt Flug oder eine Atlas V mit mehreren Flybys.

Man denkt zumindest darueber nach. Wenn man Lander und Orbiter auf einer Rakete starten will dann muss man SLS nehmen. Von der Masse her waere das die einzige Option. Aber dann koennte man keinen direkten Einschuss mehr machen und muesste Fly-Bys an den inneren Planeten durchfuehren, was die Ankunft am Jupiter um Jahre zurueck wirft. Der Lander wird wahrscheinlich ganze 8 Tonnen schwer um genug Treibstoff fuer eine weiche Landung mitnehmen zu koennen. Das waere mehr als der Orbiter selbst mit seinen ca. 5 Tonnen. Eine gute alte Fallschirmlandung wird auf Europa ja leider nicht moeglich sein.

SLS fuer einen direkten Einschuss war nur fuer den Orbiter alleine geplant als der Lander noch kein Thema war. Genauso das Szenario mit Atlas 5 und mehreren Flybys:

Zitat
NASA planning for a Europa clipper alone has examined using an Atlas 5 launch and flybys to reach Europa, or an SLS launch on a direct trajectory

Das Problem ist wohl mal wieder der Kongress welcher gefordert hat einen Orbiter und Lander zusammen bis 2022 zu starten. Wenn man sich jetzt fuer separate Starts entscheidet kann man wohl den Orbiter bis 2022 starten aber nicht den Lander. Alles nicht ganz so einfach. :)
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

SpaceMech

  • Gast
Neue Nachrichten zum Europa Clipper / Lander :

 - NASA stellt noch in diesem Monat ein Science Definition Team (SDT) zusammen,
damit dann auf der Grundlage von dessen Ergebnissen die wissenschaftliche Nutzlast ausgeschrieben und ausgewählt werden kann.
 - In einer Anhörung vor dem Kongress hat der scheidende Direktor des JPL, Charles Elachi, allerdings darauf hingewiesen, dass auch das vom Kongress erhöhte Budget (175 Mio US$ für 2016) nicht ausreichen wird, um einen Start noch Anfang der 2020er Jahre zu ermöglichen. Das ist wichtig, da die Europa Clipper-Mission in direkter Konkurrenz zur ESA-Mission JUICE steht...

Ch. Elachi: "...that the Europa mission will need even more funding than what Congress has granted so far to support a launch in the early 2020s. If you want to launch in the early ’20s, the present level is not sufficient to do that."

Quelle: http://spacenews.com/nasa-pressing-ahead-with-studies-of-a-europa-lander/

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Offline MR

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Das ist wichtig, da die Europa Clipper-Mission in direkter Konkurrenz zur ESA-Mission JUICE steht...

Wieso eigentlich? Rein wissenschaftlich sollte es da keine Konkurrenz geben, die Missionen sind sehr verschieden angelegt. Europa Clipper erkundet Europa und am Ende der Mission vielleicht auch noch Io und Amaltea, während sich JUICE auf Kallisto und Ganymed konzentriert. JUICE soll zum Ende der Mission in einen Orbit um Ganymed eintreten, man wird die Sonde als so weit es geht aus dem inneren Jupitersystem raushalten, um die Strahlungsbelastung zu minimieren. Ich glaube kaum, das JUICE sich länger mit Europa befasst. Konkurrenz besteht daher eigentlich nur Politisch. Aber es ist zumindest ein gutes Argument, um dem Kongress weitere Mittel aus dem Kreuz zu ziehen...

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Offline tul

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Es gab das Angebot an die ESA einen Orbiter in der Gewichtsklasse von 250 Kilo mitzunehmen. Das Thema ist vom Tisch (Keine Kohle). Das eröffnet aber eine neue Möglichkeit. Nutzt man die 250 Kilo plus das dadurch eingesparte weitere Gewicht für die Mitnahme von Treibstoff, könnte man im Flug ein Manöver ausführen wodurch man mit nur einmal an der Erde Schwung holen auskommt. (∆v/EGA trajectory). Das würde die Reisezeit, gesetzt den Fall man startet mit einer Delta 4 Heavy, auf 4,7 Jahre begrenzen.

http://futureplanets.blogspot.de/2016/04/defining-missions-for-ocean-worlds.html

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Offline MR

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Es gab das Angebot an die ESA einen Orbiter in der Gewichtsklasse von 250 Kilo mitzunehmen. Das Thema ist vom Tisch (Keine Kohle). Das eröffnet aber eine neue Möglichkeit. Nutzt man die 250 Kilo plus das dadurch eingesparte weitere Gewicht für die Mitnahme von Treibstoff, könnte man im Flug ein Manöver ausführen wodurch man mit nur einmal an der Erde Schwung holen auskommt. (∆v/EGA trajectory). Das würde die Reisezeit, gesetzt den Fall man startet mit einer Delta 4 Heavy, auf 4,7 Jahre begrenzen.

War der Start nicht mit SLS geplant?

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Offline MX87

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Es gab das Angebot an die ESA einen Orbiter in der Gewichtsklasse von 250 Kilo mitzunehmen. Das Thema ist vom Tisch (Keine Kohle). Das eröffnet aber eine neue Möglichkeit. Nutzt man die 250 Kilo plus das dadurch eingesparte weitere Gewicht für die Mitnahme von Treibstoff, könnte man im Flug ein Manöver ausführen wodurch man mit nur einmal an der Erde Schwung holen auskommt. (∆v/EGA trajectory). Das würde die Reisezeit, gesetzt den Fall man startet mit einer Delta 4 Heavy, auf 4,7 Jahre begrenzen.

http://futureplanets.blogspot.de/2016/04/defining-missions-for-ocean-worlds.html

Schon eine bittere Ironie: Europa hat kein Geld für einen Lander für Europa.

Sehr schade, dass es keinen Lander gibt. Eine große Enttäuschung.
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

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Offline sven

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    • svenreile.com
War der Start nicht mit SLS geplant?

Ja, aber falls SLS sich verzögert oder die Startkosten zu sehr steigen, wären die Delta IV Heavy, wie auch die Falcon Heavy, die kalkulierbaren Alternativen.

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Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
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Hallo Zusammen,

Die neun wissenschaftlichen Instrumente für die Europa Mission, dem Jupitermond.

Die  Instrumente für die Mission sind ausgewählt worden, um die Bedingungen auf dem Eismond nach Leben zu untersuchen. Die  Galileo-Mission lieferte starke Hinweise darauf, das Europa über einen Ozean unter einer gefrorenen Kruste mit unbekannter Dicke verfügen könnte. Wenn der globale Ozean nachweislich existiert, könnte er  über mehr als doppelt so viel Wasser wie die Erde haben. Mit reichlich Salzwasser, einem felsigen Meeresboden und die Energie und Chemie die durch die Gezeitenheizung zur Verfügung gestellt wird. Europa könnte zur Zeit der beste Ort im Sonnensystem sein, um nach Leben außerhalb unseres Heimatplaneten zu suchen.
 
Der Haushaltsantrag im  NASA Geschäftsjahr 2016 umfasst $ 30 Millionen, um eine Mission zu Europa zu formulieren. Die Mission würde ein solarbetriebenes Raumschiff in einen langen Umlaufbahn um den Gasriesen Jupiter senden. Der Orbiter würde wiederholt über einen Zeitraum von drei Jahren nahe Vorbeiflüge bei Europa durchführen.  Insgesamt würde die Mission in dem Bereich 45 Vorbeiflüge in einer Höhe von 25 km bis 2.700 km ausführen.
Die  NASA hatte Forscher gebeten, Vorschläge für Instrumente vorzulegen, um den Mond Europa zu studieren. Dreiunddreißig wurden überprüft und von diesen wurden neun für eine Mission ausgewählt, die in den 2020er Jahren starten soll.

Die ausgesuchten Instrumente sind:
= Plasma - Instrument für Magnetic Sounding (PIMS), Principal Investigator Dr. Joseph Westlake von der Johns Hopkins Applied Physics Laboratory (APL), Laurel, Maryland. Dieses Instrument arbeitet in Verbindung mit einem Magnetometer und ist der Schlüssel  zu der Dicke des Eises auf Europa, der Meerestiefe und zur Salzgehaltbestimmung  durch das magnetische Induktionssignal für die Plasmaströme um Europa.

= Interior Characterization of Europa using Magnetometry (ICEMAG), Principal Investigator Dr. Carol Raymond vom NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena, Kalifornien. In Verbindung mit dem PIMS Instrument wird der Magnetometer das magnetische Feld in der Nähe von Europa untersuchen und schließen die Lage, Dicke und Versalzung des unterirdischen Ozean von Europa messen und dazu eine elektromagnetische  Multifrequenz  verwenden.

 = Mapping Imaging Spectrometer for Europa (MISE), Principal Investigator Dr. Diana Blaney von JPL. Dieses Instrument wird die Zusammensetzung von Europa, die Identifizierung und Kartierung der Verteilung von organischen Verbindungen, Salze, Säure Hydrate, Wassereis Phasen und andere Materialien untersuchen, um die Bewohnbarkeit des Ozeans von Europa zu bestimmen.

 = Europa Imaging System (EIS) - Principal Investigator Dr. Elizabeth Turtle von APL. Die Wide und Narrow Angle Cameras auf diesem Instrument werden eine bei 50 Meter Auflösung von Europa anfertigen, und eine Karte und Bilder von Europas Oberfläche in den Bereichen bis zu 100 - fach höhere Auflösung bieten. 

= Radar for Europa Assessment and Sounding: Ocean to Near-surface (REASON), Principal Investigator Dr. Donald Blankenship von der University of Texas in Austin. Dieses Dual-Frequenz Eis -Radar Instrument wird die Eiskruste oberflächennah zum Meer charakterisieren und enthüllt die verborgene Struktur des Eis - Shell und potentielle Wasser im Inneren von Europa. 

= Thermal Emission Imaging System Europa (E-THEMIS)Principal Investigator Dr. Philip Christensen von der Arizona State University in Tempe. Dieser "Wärmemelder" liefert eine hohe räumliche Auflösung. Das multispektrale Wärmebild von Europa wird helfen, die Stellen zu ermitteln, an denen zum Beispiel an mögliche Öffnungen Schwaden von Wasser in den Raum ausgestoßen werden.
 
= MAss SPectrometer for Planetary EXploration/Europa (MASPEX), Principal Investigator Dr. Jack (Hunter) Waite vom Southwest Research Institute (SwRI) in San Antonio. Dieses Instrument wird die Zusammensetzung der Oberfläche und dem Ozean unter der Oberfläche bestimmen , indem er die extrem dünne Atmosphäre und jedes in den Weltraum ausgestoßenes Oberflächenmaterial von Europa misst.

= Ultraviolet Spectrograph/Europa (UVS), Principal Investigator Dr. Kurt Retherford von SwRI. Dieses Instrument wird die gleiche Technik, wie das Hubble Weltraumteleskop verwendet, benutzen. Es soll das wahrscheinliche Vorhandensein von Wasser-Jets, die von Europas Oberfläche ausbrechen, erkennen. UVS werden kleine Jets erkennen  und wertvolle Daten über die Zusammensetzung und Dynamik der dünnen Atmosphäre bieten.
 
 =  SUrface Dust Mass Analyzer (SUDA), Principal Investigator Dr. Sascha Kempf von der University of Colorado in Boulder. Dieses Instrument wird die Zusammensetzung von kleinen, festen Teilchen die aus Europa ausgestoßen werden und sich auf der Oberfläche befinden zu messen. 

Getrennt von dieser Auswahl wird ein SPace Environmental and Composition Investigation near the Europan Surface (SPECIES) Instrument, ein kombinierter neutralen Massenspektrometer und Gaschromatographen für andere Missionsmöglichkeiten entwickelt werden.

Das Konzeptbild zeigt zwei große Solarfelder die sich an den Seiten des Satelliten erstrecken, an denen die  Eis-durchdringenden Radarantennen angebracht sind. Eine schalenförmigen High-Gain-Antenne ist auch daneben platziert, mit einem Magnetometer Ausleger montiert. Am vorderen Ende des Satelliten (bei in dieser Ansicht links) ist eine Remote-Sensing-Palette, auf  der der  Rest der wissenschaftlichen Instrumente untergebracht ist.

Bild-Kredit: NASA / JPL-Caltech
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA20025



http://www.nasa.gov/press-release/nasa-s-europa-mission-begins-with-selection-of-science-instruments
http://www.nasa.gov/jpl/nasas-europa-mission-team-joins-forces-for-the-first-time
http://www.nasa.gov/subject/3148/europa/

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline Pham

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Ich bin überrascht über die beabsichtigte Art der Energieversorgung der Europa-Sonde mit Solarpanelen.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

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Offline Lumpi

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Mmh, die Instrumente wurden im Mai 2015 ausgewählt. Und überhaupt, es gibt doch schon einen Thread: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11783.15 Dort ist das auch verlinkt...
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Lumpi

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Schon eine bittere Ironie: Europa hat kein Geld für einen Lander für Europa.

Sehr schade, dass es keinen Lander gibt. Eine große Enttäuschung.

Aber es wird ja doch noch einen (separaten) NASA-Lander geben.
Zitat
JPL’s engineers have decided to make the lander an entirely separate spacecraft from the multi-flyby spacecraft. ... The lander spacecraft could either launch with the multi-flyby spacecraft and park itself in Jovian orbit while waiting for the reconnaissance to be complete or the lander could be launch later.  (I’m betting on the latter.  NASA’s Green described the current design state of the lander concept as “immature” and it’s not clear that NASA will receive sufficient time or funding to mature the design in time for launch with the multi-flyby spacecraft.)
 
http://futureplanets.blogspot.de/2016/04/defining-missions-for-ocean-worlds.html
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline MR

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Ich bin überrascht über die beabsichtigte Art der Energieversorgung der Europa-Sonde mit Solarpanelen.

In den letzten Jahren hat sich viel geändert. Früher war bei Missionen zu Jupiter die Energieversorgung klar, da kamen nur RTGs in Frage. Heute dagegen sind Solarzellen leistungsfähig genug, um auch bei Jupiter noch ausreichend Strom zu produzieren. Solange man eine Solarbetriebene Sonde weitgehend aus den starken Strahlungsgürteln des Jupiters raus hält (in dem man die Sonde nur kurz zu den Vorbeiflügen ins innere Jupitersystem lenkt), hält sich auch der Verschleiß der Solarzellen durch die Strahlung in Grenzen. RTGs währen zwar leichter als Solarzellen und benötigen keine zusätzlichen Akkus (für die Zeit im Planetenschatten), aber dagegen spricht der Preis. Ein GPHS-RTG, wie er zb bei Cassini verwendet wird, kostet 100 Mio Dollar. Solarzellen kosten nur einen Bruchteil davon, selbst wenn es sich dabei um aufwendig gegen starke Strahlung gehärtete Systeme handelt.

Entscheidend ist zudem die Bahn der Sonde im Jupitersystem. Je näher man an Jupiter ran kommt, desto stärker wird die Strahlung. Ein Orbiter um Europa wäre selbst mit RTGs nur kurze Zeit aktionsfähig (ca 60 Tage) ehe er wegen Strahlenschäden in der Elektronik ausfallen würde. Solarzellen wären dort keine Option, da sie wegen der starken Strahlung dort ebenfalls sehr schnell degenerieren würden. Bleibt man mit der Sonde aber die meiste Zeit im äußeren Jupitersystem und bringt sie nur kurz für die Vorbeiflüge an Europa und Io ins innere System, so hat das viele Vorteile: Die Strahlungsbelastung ist geringer, die Sonde hält länger durch und man kann Solarzellen verwenden, was vor allem finanzielle Vorteile hat. Man kann die Daten heute sehr schnell gewinnen, zb bei Kameras kann man ohne Probleme alle 1,5 s ein Bild aufnehmen. Man kann also pro Vorbeiflug eine große Menge an Daten sammeln, die auf einem Flash-Speicher abgelegt werden. Solange die Sonde dann im äußeren System ist, kann die die beim Vorbeiflug gewonnen Daten zur Erde übertragen. Das ist heute der kritische Punkt: Daten können sehr schnell gewonnen werden, aber es dauert lange, sie zur Erde zu übertragen. Daher sind kürze Vorbeiflüge kein Mangel, im Gegenteil, man kann so eine Sonde über Jahre hinweg aktiv halten und am Ende viel mehr Daten gewinnen als bei einem Orbiter, der wegen der Strahlung nur 3 Monate aktiv sein kann.

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Offline Lumpi

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Noch eine Bitte an die Mod's:

Vielleicht könnte man, um Missverständnisse zu vermeiden, den Thread-Titel in "NASAs Europa Multiple-Flyby Mission" o.ä. umbenennen? Laut "Wiki" ist ja "Europa Clipper" nicht mehr aktuell: https://en.wikipedia.org/wiki/Europa_Multiple-Flyby_Mission
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

McPhönix

  • Gast
Irgendwann wird man ja auch Daten über Strahlungsrichtung und Verteilung haben, um ähnlich wie bei der Erde den grünen Apfel zeichnen zu können. Dann ist man vlt auch soweit, die Flächen passend zur Belastungsrichtung "auf Kante" zu drehen. Da man ja eh 'nen Akku braucht, könnte das vlt Aufwand und Nutzen günstig verschieben.