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  • HST Bilder nach Rebuild: 09. September 2009

Hubble

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Re: Hubble
« Antwort #200 am: 09. Oktober 2018, 14:09:07 »
Ich würde mir eine Instandsetzung wünschen.

Ob noch mal ein Teleskop in dieser Qualität für den Sichtbaren bereich hochgeschossen wird ist fraglich, durch die zu erwartende Kostenexplosion ist es denke ich unwahrscheinlich das so etwas in den nächsten Jahrzehnten kommt.

Re: Hubble
« Antwort #201 am: 09. Oktober 2018, 14:15:16 »
Keine Panik, sie haben noch 3 voll funktionsfähige Gyros:
http://www.nasa.gov/feature/goddard/2018/hubble-in-safe-mode-as-gyro-issues-are-diagnosed
-
Eine Reparatur wäre sicherlich nur mit dem BFR möglich.

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Offline Sensei

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Re: Hubble
« Antwort #202 am: 09. Oktober 2018, 14:40:37 »
Ich würde mir eine Instandsetzung wünschen.

Ob noch mal ein Teleskop in dieser Qualität für den Sichtbaren bereich hochgeschossen wird ist fraglich, durch die zu erwartende Kostenexplosion ist es denke ich unwahrscheinlich das so etwas in den nächsten Jahrzehnten kommt.

welche Kostenexplosion?

Es ist ja zu hoffen, dass die Kostenexplosion beim JWT nur ein Ausreißer und nicht der neue Regelfall ist.

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Offline Gertrud

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Re: Hubble
« Antwort #203 am: 09. Oktober 2018, 15:30:28 »
Hallo @Captain-S und alle zusammen,

Keine Panik, sie haben noch 3 voll funktionsfähige Gyros:
http://www.nasa.gov/feature/goddard/2018/hubble-in-safe-mode-as-gyro-issues-are-diagnosed
-
(……)

Die Aussage ist nicht korrekt.

Jetzt habe ich den Bericht im Link durchgelesen und er hat folgende Aussage:

Hubble im abgesicherten Modus, da Gyro-Probleme diagnostiziert werden

Hubble trat in den sicheren Modus ein, nachdem einer der drei Gyros, die aktiv verwendet wurden, um das Teleskop zu richten und zu stabilisieren, versagte. Der abgesicherte Modus versetzt das Teleskop in eine stabile Konfiguration, bis die Bodenkontrolle das Problem beheben und die Mission in den Normalbetrieb zurückversetzen kann.

Mit mehreren Redundanzen gebaut, wurden bei Hubble sechs neue Gyros während Service-Mission-4 im Jahr 2009 installiert. Hubble verwendet normalerweise drei Gyros gleichzeitig für maximale Effizienz, kann aber weiterhin wissenschaftliche Beobachtungen mit nur einem Gyros durchführen.

Der Gyros aus der ersten Serie, der versagte, hatte ungefähr ein Jahr lang durch sein Verhalten das Ende angezeigt und sein Versagen war nicht unerwartet. Zwei andere Gyro des gleichen Typs waren bereits ausgefallen. Die verbleibenden drei Gyros, die für den Einsatz zur Verfügung stehen, sind technisch verbessert und sollten daher eine wesentlich längere Lebensdauer haben.

Zwei dieser verbesserten Gyros laufen derzeit. Beim Einschalten des dritten verbesserten Gyros, der in Reserve gehalten wurde, zeigte die Analyse der Weltraumtelemetrie an, dass er nicht auf dem für Operationen erforderlichen Niveau lief. Infolgedessen bleibt Hubble im abgesicherten Modus. Mitarbeiter des NASA Goddard Space Flight Center und des Space Telescope Science Institute führen derzeit Analysen und Tests durch, um zu ermitteln, welche Optionen verfügbar sind, um den Gyro für die Betriebsleistung wiederherzustellen.

Die wissenschaftlichen Operationen mit Hubble wurden ausgesetzt, während die NASA die Anomalie untersucht. Ein Anomaly Review Board, bestehend aus Experten des Hubble-Teams und der Industrie, die mit dem Design und der Leistung dieses Gyro-Typs vertraut sind, wurde gebildet, um dieses Problem zu untersuchen und den Wiederherstellungsplan zu entwickeln. Wenn das Ergebnis dieser Untersuchung zur Wiederherstellung des fehlerhaften Gyros führt, wird Hubble den wissenschaftlichen Betrieb in seiner Standard-Drei- Gyros-Konfiguration fortsetzen.

Wenn das Ergebnis anzeigt, dass der Gyros nicht verwendbar ist, wird Hubble den wissenschaftlichen Betrieb in einem bereits definierten "reduzierter Gyros" -Modus fortsetzen, der nur einen Kreisel verwendet. Während der reduzierte Gyrosmodus zu einem bestimmten Zeitpunkt weniger Himmelabdeckung bietet, hat dies einen relativ begrenzten Einfluss auf die gesamten wissenschaftlichen Fähigkeiten.
Quelle:
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2018/hubble-in-safe-mode-as-gyro-issues-are-diagnosed


Zitat:

Wayne Hale       @waynehale           Vor 2 Stunden

To repair Hubble you need a trained repair crew in a mid high LEO with a spacecraft that has two weeks+ flight duration, lots of tool stowage, an airlock, a robotic arm.  We used to have some of those but none now or on the horizon.


(Wayne Hale : Former Space Shuttle Program Manager & Flight Director for 40 missions. Now retired from NASA after 32 years )

Quelle: https://twitter.com/waynehale/status/1049257655490023424

Wie schon von @aasgeir mit der Aussage von Wayne Hale mitgeteilt wurde,
benötigt man zur Reparatur von Hubble  eine ausgebildete Reparaturmannschaft in einem mittelhohen LEO mit einem Raumfahrzeug, das zwei Wochen Flugzeit, viel Werkzeugstau, eine Luftschleuse, einen Roboterarm hat. Wir hatten einige (Shuttle)  zur Verfügung, aber jetzt kein Shuttle mehr am Horizont.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
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Offline MR

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Re: Hubble
« Antwort #204 am: 09. Oktober 2018, 17:12:34 »
Es hat schon Gründe warum es keinen direkten HST Nachfolger (außer vlt "ATLAST") gibt: andere Wellenlängen sind wissenschaftlich interessanter und sichtbares Licht ist auch vom Boden erforschbar.

Aber selbst irdische 10 Meter Teleskope mit adaptiver Optik reichen nicht an die Leistung eines Hubble ran. Dementsprechend sind Weltraumteleskope im Bereich des sichtbaren Lichtes noch immer ein wichtiger Punkt. Da an ein Teleskop auf dem Mond noch nicht gedacht werden kann, sind sie aktuell die einzige Lösung. Das als Hubble Nachfolger propagierte Web ist kein voller Ersatz, da es vor allem auf den Infrarotbereich ausgerichtet ist.

Will man Hubble richtig ersetzen, sollte man nicht nur ein Teleskop bauen, sondern eine ganze Serie. Man wartet die Teleskope nicht mehr im Orbit, sondern startet einfach alle 3 - 4 Jahre ein neues. Am teuersten ist die Entwicklung des Teleskops, die Kosten für Bau und Start sind überschaubar. Vermutlich würde die Entwicklung eines Hubble-Nachfolgers inc Bau von 5 Teleskopen und Start nicht mehr kosten als das Webb. Leider ist dafür kein Geld da.

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Offline Lumpi

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Re: Hubble
« Antwort #205 am: 09. Oktober 2018, 18:30:51 »
Aber selbst irdische 10 Meter Teleskope mit adaptiver Optik reichen nicht an die Leistung eines Hubble ran.

Mittlerweile schon, wie das VLT beweist.

Zitat
Das bahnbrechende MUSE-Instrument kann ab sofort im sogenannten Narrow-Field-Modus mit dem adaptiven Optikmodul GALACSI diese neue Technik nutzen, um Turbulenzen in verschiedenen Höhen in der Erdatmosphäre zu korrigieren. Damit ist jetzt möglich, Bilder vom Erdboden im sichtbaren Licht aufzunehmen, die schärfer sind als die des NASA/ESA Hubble-Weltraumteleskops.
https://www.eso.org/public/germany/news/eso1824/

Vergleichsfoto:

Herkunftsnachweis: ESO/P. Weilbacher (AIP)/NASA, ESA, and M.H. Wong and J. Tollefson (UC Berkeley)
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Sensei

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Re: Hubble
« Antwort #206 am: 09. Oktober 2018, 20:14:16 »
Und das noch mit ihrem 8.4m ein-segment Spiegel.

TMT UND LLMT werden, wenn sie fertig sind, noch einmal wesentlich mehr bieten.

^ es ist immer auch eine Frage von Aufwand und Nutzen: wie viele Mrd. ist man bereit zu zahlen um ein fast 50 Jahre altes Weltraumteleskop noch einmal ein paar Jahre länger laufen zu lassen?

EDIT: das Giant Magellan Telescope soll schon eine zehn Mal so hohe Auflösung wie das HST haben und dabei 700 Mio kosten (~ 1/2 Shuttlestart)

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Offline Klakow

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Re: Hubble
« Antwort #207 am: 09. Oktober 2018, 20:26:38 »
Das ist auf jeden Fall richtig, man muss sicher schauen was es kosten würde das Ding zu reparieren.
Vermutlich stimmt es das nur unter Einsatz einer BFR aufgrund der Möglichkeiten die sie haben wird eine Reparatur überhaupt unter dem.Nutzen Sinn machen würde.

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Offline MR

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Re: Hubble
« Antwort #208 am: 09. Oktober 2018, 23:59:13 »

Mittlerweile schon, wie das VLT beweist.


Interessant, das war mir noch gar nicht bewusst. Wenn diese Technik so gut funktioniert, wie es den Anschein hat, ist die Zeit für Weltraumteleskope wie Hubble langsam vorbei. Dann macht es mehr Sinn, das Geld in ein großes irdisches Teleskop zu investieren, als Hubble noch einmal zu reparieren.

Einziger Vorteil von Weltraumteleskopen: Über sie regen sich keine Umweltschützer, radikale Irre und ähnliche Leute auf.

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Offline MR

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Re: Hubble
« Antwort #209 am: 10. Oktober 2018, 00:23:48 »
Das ist auf jeden Fall richtig, man muss sicher schauen was es kosten würde das Ding zu reparieren.
Vermutlich stimmt es das nur unter Einsatz einer BFR aufgrund der Möglichkeiten die sie haben wird eine Reparatur überhaupt unter dem.Nutzen Sinn machen würde.

Ganz so einfach ist es nicht. Aktuell ist BFR nichts anderes als ein Papiertiger. Niemand weiß, ob, wann und zu welchen Kosten das System fliegen wird. Aufgrund früherer Erfahrungen würde ich davon ausgehen, das BFR nicht vor Mitte der 2020er Jahre fliegen wird. Für die Entwicklung der weit kleineren Dragon V2 hat SpaceX 8 Jahre benötigt. Selbst wenn man die immer knappe Finanzierung, die Zertifizierungen und den ganzen Papierkrieg des staatlichen Projekts abzieht, sind 8 Jahre Entwicklungszeit für ein Projekt der Größe der BFR sehr ambitioniert. Ob sich dann eine Hubble-Wartung noch lohnt? Oder holt man es im Rahmen eines Testfluges nur noch zur Erde zurück?

Das zweite sind die Kosten der Instrumente. Da es enge Gerichts- und Platzgrenzen gibt, sind Instrumente für ein Weltraumteleskop immer teurer. Allein die WFC-3 hat fast 100 Mio Dollar gekostet. Bei 7 Instrumenten gehen da locker 500 Mio allein für die Instrumente drauf.

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Offline Klakow

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Re: Hubble
« Antwort #210 am: 10. Oktober 2018, 06:35:00 »
Da sehe ich  aber noch andere Möglichkeiten im All, z.B. indem man mittels einer Blende die Sonne eines nahen Sterns bedeckt, so das ein Teleskop sich im Kernschatten dieser Blende befindet, so kann man das Licht der sie umkreisenden Planeten viel besser sehen.

Zur BFR: Ob hier eine Zertifizierung auch so lange dauert muss man sehen, aber die Entwicklung läuft ja auch schon eine ganz Zeitlang. Im Prinzip besteht mit der Fracht BFS aber vielleicht wirklich die Chance das Ding zur Erde zurückzubringen, vielleicht kann man dabei den Spiegel gleich mit tauschen, oder ist das Ding das da irgendwo noch rum liegt auch falsch geschliffen?
Man sollte hier auch eines berücksichtigen, die BFS wird auf jeden Fall keine Probleme haben wenn das Ding nach einer möglichen Reparatur auf der Erde dann doppelt so viel Masse hätte.

Re: Hubble
« Antwort #211 am: 10. Oktober 2018, 08:10:03 »
Man findet Exoplaneten nicht durch das von ihnen reflektierte Licht, sondern durch die Abschwächung der Sternhelligkeit wenn der Planet zwischen Jeimatstern und Teleskop liegt. Daher ist es keine gute Idee, den Stern zu verdecken   ;)
"Dragon 2 is designed to be able to land anywhere in the solar system. Red Dragon Mars mission is the first test flight." - Elon Musk

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Offline Sensei

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Re: Hubble
« Antwort #212 am: 10. Oktober 2018, 08:21:24 »
Kurze OT Antwort: Sowohl, als auch. Kommt auf das verwendete System zur Suche an.
Aber um das Licht des Planeten selber zu untersuchen hilft ein Abschatten des Zentralsterns.

Zum weiter Diskutieren z.b. hier schauen:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11536.msg429036;boardseen#new


Offline Xerron

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Re: Hubble
« Antwort #213 am: 10. Oktober 2018, 09:00:20 »
... vielleicht kann man dabei den Spiegel gleich mit tauschen, oder ist das Ding das da irgendwo noch rum liegt auch falsch geschliffen? ...

Ähm nein, der ist gut geschliffen, Aber anders als der von Hubble. Der stammt soweit ich weiß von der NRA. Die haben damals basierend auf dem Hubble Konzept Spionagesatteliten gebaut. Jedoch sind die Spiegel anders geschliffen, da sie nicht Sterne, sondern die Erde beobachten sollten. Aus einem der Spiegel wurde ja WFirst soweit ich weiß. Somit müsste man einen neuen Spiegel herstellen oder den alten (wenn nötig) reparieren. Ich denke dass macht keinen Sinn. Da ist der Neubau sicher besser und günstiger.
Edit: Ich hab es noch mal raus gesucht. Der Spiegel von WFirst hat ein 100 mal größeres Sehfeld als Hubble. Somit kann er den Spiegel von Hubble nicht ersetzen.
Abgesehen davon könnte man mit einer funktionierenden BFR, die auch wirklich günstig ist eine Beobachtungsstruktur aufbauen, wo wie bei irdischen Teleskopen mehrere Spiegelkomponenten dran geschraubt werden und dann das eigentliche Teleskop ergeben.

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Offline Klakow

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Re: Hubble
« Antwort #214 am: 10. Oktober 2018, 14:06:53 »
Die Sonne hat eine Helligkeit von ca. -26,74 , der Vollmond -12.7 (geringster Abstand) also rund 14 Größenklassen oder 1/400k.
Ein erdähnlicher Planet in 150 Millionen km Abstand eine Helligkeit von ca. -2,3 oder ca. +24,5 Größenklassen dunkler als der Stern.
Bezogen auf unseren nächten Nachbarn als ca. +24,5!
Ich weiß zwar nicht wieweit man heute runter kommt, aber vermutlich würde es das möglich machen alle Planeten bis zum Vergleich vom Saturn nachweisen zu können.
Anders als jetzt auch dann wenn sie weiter drausen sind. Gerade für Planeten in Erdgröße wären vermutlich hunderte Systeme fundstellen.
Das wichtigste wäre vermutlich wenn es gelingt das Lichtspekturm aufzunehmen.

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Offline MR

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Re: Hubble
« Antwort #215 am: 10. Oktober 2018, 14:22:58 »
Man hatte damals einen zweiten Spiegel für Hubble nach einem etwas anderen Technik gefertigt. PerkinElmer war für das optische System des Teleskops zuständig und fertigte auch den Hauptspiegel nach einem innovativen neuen Verfahren. Aufgrund der Wichtigkeit dieser Komponente gab die NASA bei Eastman Kodak einen zweiten Spiegel, der in einem konventionellen Verfahren hergestellt wurde, in Auftrag. Obwohl der Kodak-Spiegel nach Meinung einiger Wissenschaftler der bessere Spiegel war, entschied sich PE für den Einsatz seines eigenen Spiegels, der dummerweise falsch geschliffen war.

Nachdem man den Fehler (erschreckender weise erst nach dem Start) entdeckt hat, prüfte man die Optionen. Zunächst wollte man das Teleskop wieder einfangen und den Spiegel auf der Erde austauschen. Doch das wäre extrem aufwendig gewesen, weil man dann das komplette Teleskop auseinander nehmen müsste (damit dürfte ein Wechsel im All unmöglich sein).

Aber das ist heute kein Problem mehr. Zum Glück war der Spiegel sehr genau falsch geschliffen worden, so das sich der Fehler durch eine zusätzliche Optik korrigieren ließ. Nachdem man bei der ersten Wartungsmission 1993 die Korrekturoptik eingebaut hat, erreichte die Bildqualität das erwartete Niveau. Inzwischen haben alle Instrumente eine eingebaute Korrektur, so das die COSTAR genannte Korrekturoptik nicht mehr nötig ist. Ein Wechsel der Spiegel ist damit vollkommen unnötig. Da gibt es andere Dinge, die an dem Teleskop viel dringender gewechselt werden müssten.

Re: Hubble
« Antwort #216 am: 16. Oktober 2018, 08:03:32 »
Also ist der wahrscheinlich bessere Kodak Spiegel noch da und könnte noch mal eingesetzt werden.

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Offline Gertrud

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Re: Hubble
« Antwort #217 am: 18. Oktober 2018, 19:05:32 »
Hallo Zusammen,

es gibt zum gesichertem Modus von Hubble eine neue Nachricht der NASA.

Die NASA arbeitet weiter daran, die wissenschaftlichen Operationen des Hubble-Weltraumteleskops wiederaufzunehmen, nachdem das Raumfahrzeug am Freitag, dem 5.10.2018 aufgrund eines ausgefallenen Gyro in den sicheren Modus gegangen ist.
Nach dem Ausfall des Gyro schaltete das Hubble-Einsatzteam einen Backup-Gyro auf Hubble ein. Dieser Gyro hat sich jedoch nicht wie erwartet entwickelt und meldet Rotationsraten, die um Größenordnungen höher sind, als sie tatsächlich sein sollten. In der vergangenen Woche wurden Tests durchgeführt, um den Zustand dieses Backup-Gyro zu bewerten. Die Tests zeigten, dass der Gyro Hubbles Bewegung richtig verfolgt, aber die gemeldeten Raten sind durchweg höher als die wahren Raten. Dies ist vergleichbar mit dem Tacho im Auto, der kontinuierlich die gefahrene Geschwindigkeit höher anzeigt, als sie tatsächlich gefahren wird. Der Tacho zeigt richtig an, wenn das Auto beschleunigt oder verlangsamt und um wie viel, aber die tatsächliche Geschwindigkeit ist ungenau.
Wenn sich Hubble von einem Ziel zum nächsten am Himmel dreht, wird der Gyro in einen hohen Modus versetzt. In diesem hohen Modus kann es möglich sein, einen konsistenten großen Offset zu subtrahieren, um eine genaue Ablesung zu erhalten. Nachdem jedoch die großen Runden vorbei sind, versucht Hubble, sich auf ein Ziel zu verriegeln und sehr still zu bleiben. Für diese Aktivität geht der Gyro in einen Präzisionsmodus (niedrig), um sehr kleine Bewegungen zu messen.
Die extrem hohen Raten, die gegenwärtig gemeldet werden, überschreiten die obere Grenze des Gyro in diesem niedrigen Modus, wodurch verhindert wird, dass der Gyro die kleinen Bewegungen des Raumfahrzeugs meldet.

Ein Anomalie-Review-Board, bestehend aus Fachleuten in der Herstellung solcher Gyros, Hubble-Betriebspersonal, Flug-Software-Ingenieure und andere Experten wurde Anfang dieser Woche gebildet, um die Ursache für dieses Verhalten zu identifizieren und zu bestimmen, welche Lösungen von Grund auf umgesetzt oder kompensiert werden können.

Wenn das Team das Problem erfolgreich lösen kann, wird Hubble zu normalen Drei-Gyro-Operationen zurückkehren. Wenn dies nicht der Fall ist, wird Hubble für Ein-Gyro-Operationen konfiguriert, was bis in die 2020er Jahre noch exzellente wissenschaftliche Erkenntnisse liefern wird, es ermöglicht Hubble, mit dem James Webb Space Telescope zusammenzuarbeiten und eine bahnbrechende Wissenschaft fortzusetzen.

Der abgesicherte Modus versetzt das Teleskop in eine stabile Konfiguration, die wissenschaftliche Beobachtungen unterbricht. Die Sonnenkollektoren des Raumfahrzeugs sind zur Sonne ausrichtet, um sicherzustellen, dass Hubbles Leistungsanforderungen erfüllt werden. Hubble verbleibt in dieser Konfiguration, bis die Bodensteuerung das Problem korrigieren oder kompensieren kann. Der Rest des Raumschiffs und die  Instrumente sind immer noch voll funktionsfähig und es wird erwartet, dass Hubble eine ausgezeichnete Wissenschaft für die kommenden Jahre produzieren wird.

Ein Gyro ist ein Gerät, das die Geschwindigkeit misst, mit der sich das Raumfahrzeug dreht. Es wird benötigt, um Hubble zu helfen, sich zu neuen Zielen zu drehen und zu verriegeln. Um die strengen Anforderungen zu erfüllen, die für das Studium weit entfernter astronomischer Objekte und die Erschließung bahnbrechender wissenschaftlicher Daten erforderlich sind, sind Hubbles Gyroskope extrem genau. Hubble verwendet vorzugsweise zu jeder gegebenen Zeit drei Gyroskope, um das Observatorium so effizient wie möglich zu machen, und würde mit nur einem Gyroskop bei einer etwas niedrigeren Effizienz arbeiten.

Quelle:
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2018/update-on-the-hubble-space-telescope-safe-mode

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline MR

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Re: Hubble
« Antwort #218 am: 19. Oktober 2018, 00:12:10 »
Also ist der wahrscheinlich bessere Kodak Spiegel noch da und könnte noch mal eingesetzt werden.

Der steht längst im Museum. Um ihn einzusetzen, musste man ein neues Teleskop auf Basis von Hubble bauen. Doch das dürfte kaum noch möglich sein. Hubble wurde in den 70er Jahren geplant und Anfang der 80er gebaut. Die Konstruktionsteams gibt es längst nicht mehr, die meisten führenden Mitarbeiter sind im Ruhestand. Benötigte Bauteile werden längst nicht mehr hergestellt, viele der Unternehmen gibt es schon nicht mehr. Das liefe auf eine völlige Neuentwicklung hinaus. Vermutlich würde schon das Flottmachen des alten Spiegels nach so vielen Jahren außerhalb eines Reinraums (die Oberfläche ist sehr empfindlich) nicht viel weniger kosten als ein neuer Spiegel.

Solange es nur die Gyros betrifft, wäre vielleicht eine weitere Wartungsmission noch möglich. Das ist vor allem eine Kostenfrage. Sollte sich Webb noch länger verschieben, wird man darüber nachdenken müssen.

ZilCarSpace

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #219 am: 19. Oktober 2018, 00:59:43 »
Zitat
Solange es nur die Gyros betrifft, wäre vielleicht eine weitere Wartungsmission noch möglich.

Meine Idee dazu wäre Anbringen von 3(-6) mehreren Ersatzgyros von aussen!
Ich habe keine exakte Vorstellung wie groß so ein Teil wäre, ich könnte
mir aber vorstellen, das es in einen Small-Satelite/CubeSat
(Schuhkarton-Größe?) reinpasst.
Dieser müsste von aussen - (fast) egal an welcher Stelle - angebracht werden.
Denkbar: Heran navigieren an Hubble, per Elektromagnet ankoppeln, überprüfen ob Lage OK, (ggf. abkoppeln, nächster Versuch, bis Erfolg),
dann Verkleben (wie auch immer) und abschalten des Elektromagneten.

Herstellen einer Funkverbindung zum "Steuer-PC-System" im Innenraum von Hubbel, sodass dieser die aussen angebrachten Ersatz-Gyros steuert.
Software dazu zu entwickeln müsste ja möglich sein.

Es gäb bestimmt einige Raumfahrt-Unis in Europa/USA die Spass daran hätten so einen Rettungssateliten zu entwickeln und zu bauen - Z.B. im Rahmen eines Wettbewerbes?

Ich denke, das würden die Studenten in 2-3 Jahren locker hinkriegen.

Und wenn so ein Gerät dann erst mal entwickelt ist, ließe sich das Prinzip
bestimmt auch bei anderen Situationen anwenden (defefekte Systeme an anderen Sateliten, o.ä.)


LG
ZilCarSpace

aasgeir

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #220 am: 21. Oktober 2018, 12:04:47 »
Es besteht Grund zu Optimismus bei Hubble:
der Reservegyro, der jetzt für den 3-Gyro-Modus benötigt wird und der die zu hohen Drehraten ausgab (siehe Beitrag von Gertrud), kann vermutlich doch verwendet werden: das Hubble-Team hat eine work-around-Lösung gefunden:

"Good news from HST! They have learned how to operate the balky gryo-3 that they had trouble bringing on line after another gyro failed. Some more characterization required, but it looks like they hope to soon have HST back in 3-gyro mode."

Quelle: https://twitter.com/TodLauer/status/1053382871568674816

tobi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #221 am: 21. Oktober 2018, 12:15:10 »
Man weiß doch seit langem, dass die Gyros immer mal wieder bei Satelliten Probleme machen. Ebenfalls weiß man, dass Nachfolgegroßprojekte immer länger dauern als geplant, also warum sorgt man nicht für ausreichend Redundanz, die einen langfristigen Betrieb möglich macht? ???

Re: Hubble
« Antwort #222 am: 23. Oktober 2018, 20:35:42 »
Es besteht Grund zu Optimismus bei Hubble:
der Reservegyro, der jetzt für den 3-Gyro-Modus benötigt wird und der die zu hohen Drehraten ausgab (siehe Beitrag von Gertrud), kann vermutlich doch verwendet werden: das Hubble-Team hat eine work-around-Lösung gefunden:

"Good news from HST! They have learned how to operate the balky gryo-3 that they had trouble bringing on line after another gyro failed. Some more characterization required, but it looks like they hope to soon have HST back in 3-gyro mode."

Spitze! Bestimmt haben sie einen Weg gefunden, daß die Software die zu hohen Rechenwerte automatisch mit einem bestimmten Faktor korrigiert.


Man weiß doch seit langem, dass die Gyros immer mal wieder bei Satelliten Probleme machen. Ebenfalls weiß man, dass Nachfolgegroßprojekte immer länger dauern als geplant, also warum sorgt man nicht für ausreichend Redundanz, die einen langfristigen Betrieb möglich macht? ???
$$$ Weil das auch immer was Politisches ist.

Re: Hubble
« Antwort #223 am: 23. Oktober 2018, 22:09:49 »
Wenn das Team das Problem erfolgreich lösen kann, wird Hubble zu normalen Drei-Gyro-Operationen zurückkehren. Wenn dies nicht der Fall ist, wird Hubble für Ein-Gyro-Operationen konfiguriert, was bis in die 2020er Jahre noch exzellente [...] bahnbrechende [...] (usw.)
Das hat mich etwas erstaunt.
Warum kann Hubble nur mit einem Gyro funktionieren, aber Kepler braucht eigentlich 3 und kann konnte mit 2 Gyros nur noch dank Sonnenwind/Strahlungsdruck-Trick funktionieren?

Re: Hubble
« Antwort #224 am: 23. Oktober 2018, 22:12:27 »
Man weiß doch seit langem, dass die Gyros immer mal wieder bei Satelliten Probleme machen. Ebenfalls weiß man, dass Nachfolgegroßprojekte immer länger dauern als geplant, also warum sorgt man nicht für ausreichend Redundanz, die einen langfristigen Betrieb möglich macht? ???
Das frag ich mich seit Kepler auch. Sind Gyros so teuer und/oder schwer? Mittlerweile ist doch bekannt, daß viele Missionen viel länger funktionieren und betrieben werden können als ursprünglich geplant.