Also eine MSR-Mission mit dem SLS halte ich für eine gute Idee. Ebenso den Europaorbiter.
Ja, das wäre eine gute Sache. Aber ob die Mission genehmigt wird, ist vollkommen offen.
Aber, was ich nicht verstehe: Warum will man den Behälter mit den Marsproben extra mit einer bemannten Orion abholen? Das macht doch keinen Sinn und erfordert doch einen extra SLS-Start und macht das ganze immens teurer. Und wo würde man den Behälter dann abfangen?
Stichwort "Planetary Protection".
Die Proben könnten ja marsianische Killerbakterien enthalten, die die ganze Menschheit ausrotten, wenn sie freigesetzt werden. Davon könnten auch welche an der Außenseite der Sonde lauern. Und vielleicht überleben die den Flug und den Wiedereintritt in die Atmosphäre.
Außerdem muß der Hitzeschild nachweisbar zuverlässig sein für die Sonde. Das heißt praktisch geflogen. Tests in der Plasmakammer genügen nicht. Es muß hunderte Einsätze in der Praxis haben. Das haben nur die Materialien die auf den Sprengköpfen von Nuklearraketen eingesetzt wurden, nicht die viel leistungsfähigeren modernen Hitzeschilde. Also ist zweifelhaft, ob die Sonde den Wiedereintritt übersteht und die Proben könnten freigesetzt werden.
Deshalb der Umweg über eine bemannte Kapsel. Man verpackt die Proben neu, so daß sie auch im schlimmsten Fall nicht freigesetzt werden können. Das Infektionsrisiko tragen dann nur die Astronauten.
Natürlich ist das alles reiner Irrsinn. Aber solche Regeln sind in den 60er Jahren mal festgeschrieben worden. Und das wird dann gnadenlos durchgezogen. Die Diskussion, ob man eine Rückkehrkapsel sicher genug bauen kann, ist aber noch nicht ganz abgeschlossen.
Das Ganze ist kein Witz. Die Dinge sind angesprochen worden bei der Pressekonferenz, bei der das Red Dragon Konzept für Probenrückführung vorgestellt wurde.