Science-Fiction Literatur

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Offline Hegen

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #50 am: 31. Oktober 2013, 16:28:05 »
Für mich stellt "Klaus Seibel: Krieg um den Mond" eine Überrasschung im SF dar. Eigendlich nur mal so für 3,99 € als eBook (aber ca. 500Seiten) mitgenommen und daher erst jetzt gelesen. Eine Europäische Mondmission in einem internationalen Kriesen-Kontext mit heutiger Technik, einfach toll.
Gruß
Hegen

Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #51 am: 13. Dezember 2013, 09:30:20 »
Vielleicht gebe ich hier mal meine Hitliste zum Besten:

1. Arthur C. Clarke: Das Lied der fernen Erde (im realistischen Bereich gehaltenes SF-Buch über ein Schläferschiff mit den letzten Überlebenden der Erde. Interessante Themen zur Interstellaren Reisen: Restmaterie im All, Reibungsschild, Vakuumenergie und mal wieder (nach seinem Buch Fountains of Paradise zum zweiten Mal) der Weltraumfahrstuhl)

2. Arthur C. Clarke: The city and the stars (klassische Science Fiction (bzw. Fantasy) ähnlich der Stahlhöhlen-Geschichten von Asimov aber superkurzweilig zum Lesen. Genial)

3. Arthur C. Clarke: Die letzte Generation (ebenfalls ein Klassiker schlechthin, von vielen als bestes Buch Clarkes bezeichnet. Wenn man wissen will woher Emmerich seine Idee mit den Raumschiffen über den Großstädten hatte.....das Ende dürfte einige überraschen)

4. Andreas Eschrach: Herr aller Dinge (Nanotechnologie at it's best.....sehr viel besser als das themenverwandte Buch Beute von Michael Crichton.....sehr fesselnd)

5. Robert Charles Wilson: Spin-Trilogie - Der Spin, Vortex, Axis (Geniestreich von Wilson.....das mittlere Buch hinkt etwas, aber der letzte Band entschädigt für alles und das Ende dürfte auch hier einige überraschen)
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Offline Ijon

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #52 am: 23. Februar 2014, 19:46:28 »
Ich empfehle: Roter Donner von John Varley
Vier Jugendliche aus Daytona und ein Ex-Astronaut fliegen mit einem selbstgebauten Raumschiff aus Eisenbahn Tankwaggons und einem vom ihm entwickelten Antrieb bei "gezogener Handbremse" innerhalb von fünf Tagen zum Mars. Mit ihrem 200 t Raumschiff für eine gute Million Dollar (bekommt man dafür heute zumindest das Holzmodell ?)  überholen mit ihrer Landung die Chinesen, die kurz vor ihnen im Marsorbit ankamen und ließen sich von denen mangels einer eignen Antenne filmen. Nach wenigen Tagen auf den Mars müssen sie die Besatzung des offizielle US-Marsraumschiffs retten, dessen Vasimir Antrieb explodierte. Sie landen bei der Rückkehr auf der Erde in Disneyland, um ein verschwinden lassen der Raumfahrer durch offizielle Stelle zu verhindern
Sie können sich noch so beeilen – es wird nicht früher.
Prof Lesch in alpha Centauri: Was macht die Zeit wenn sie vergeht?

Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #53 am: 23. Februar 2014, 23:35:21 »
Hallo,

ja, Roter Donner ist - wenn man das ganze nicht so Ernst nimmt - ein herrliches Buch. Ich habe sehr viel gelacht beim lesen und fand die Charaktere wunderbar gezeichnet. Etwas kurzweiliges für zwischendurch und eine herrliche Idee mit dem Drückerantrieb... wenn man bloß wüsste, wie er funktioniert... ach wenn der Erfinder es wenigstens selbst wüsste  :D

Würde mich nicht wundern, wenn Elon Musk von gerade diesem Buch inspiriert wurde, SpaceX zu gründen  8)

Kann ich absolut empfehlen das Buch!

Excalibur
Wenn Du mit dem Finger auf jemand anderen zeigst, schaue Dir Deine Hand an. Du wirst feststellen, dass drei Finger auf Dich selbst gerichtet sind.

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Offline Schillrich

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #54 am: 28. Februar 2014, 22:53:21 »
...
3. Arthur C. Clarke: Die letzte Generation (ebenfalls ein Klassiker schlechthin, von vielen als bestes Buch Clarkes bezeichnet. Wenn man wissen will woher Emmerich seine Idee mit den Raumschiffen über den Großstädten hatte.....das Ende dürfte einige überraschen)
...

Hab' jetzt die englische Ausgabe gelesen und sage auch: Wahrscheinlich seine beste Geschichte ... ursprünglich in den 50ern geschrieben.

In der Mitte beginnt man sich zu wundern, womit sich ein klassischer SciFi-Author hier beschäftigt ...
Am Ende löst er das aber so intelligent und (wert)offen zugleich auf ... super. Er schafft es wirklich jede Perspektive und jede Ebene der Geschichte konsequent zu relativieren.
Nur der Weitblick in die (Alltags-)Technik ist nicht sonderlich spektakulär ... passt aber zur Grundstimmung der letzten Generation. Der Fokus der Geschichte ist eh nicht-technisch.
Super!

weiter geht's ...
« Letzte Änderung: 01. März 2014, 08:34:53 von Schillrich »
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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #55 am: 02. März 2014, 02:54:34 »
Freut mich, dass dir das Buch scheint's genauso gefallen hat.
Hab' jetzt die englische Ausgabe gelesen
Lese auch (wenn möglich) Romane gerne im Original. Habe dabei persönlich das Gefühl näher am Bild zu sein, welches der Autor sprachlich vermitteln möchte. Was aber nicht automatisch heißen soll, dass Übersetzungen dies generell nicht zu leisten imstande sind. 
In der Mitte beginnt man sich zu wundern, womit sich ein klassischer SciFi-Author hier beschäftigt ...
Vielleicht liegt gerade darin der Grund, weshalb viele dieses Buch Clarke so hoch anrechneten. Bis auf die Rahmenhandlung geht Clarke auf den technischen Aspekt überhaupt nicht ein, was klassische Science Fiction wohl gerade damals auszeichnete.
Nur der Weitblick in die (Alltags-)Technik ist nicht sonderlich spektakulär ... passt aber zur Grundstimmung der letzten Generation. Der Fokus der Geschichte ist eh nicht-technisch.
:)....weshalb man bei diesem Buch wie schon angedeutet kaum sagen kann: "oh, war das damals naiv/primitiv" oder "da ist man heute aber weiter". Und das obwohl die erste Veröffentlichung ja in den besagten 50ern war.
Eben zeitlose Science Fiction!
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Online worchel

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #56 am: 02. März 2014, 20:25:04 »
....die Werke von den Strugatzki Brüdern und Sergei Snegow ..... Lem .....

Lem und die Strugatzkis kennen ja sicher viele hier.
Snegow ist da wohl eher unbekannt.
Seine "Menschen wie Götter"-Trilogie ist sehr zu empfehlen.
Seit meiner Kindheit mein all-time-favourite SF-Buch.

McFire

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #57 am: 02. März 2014, 22:06:14 »
Snegows Bücher waren aus meiner Sicht auch die Ersten, die ein bissel moderner im Stil waren und parallel dazu auch mit breiterem "Ideenangebot".

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Offline Schillrich

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #58 am: 13. April 2014, 19:16:58 »
...
2. Arthur C. Clarke: The city and the stars (klassische Science Fiction (bzw. Fantasy) ähnlich der Stahlhöhlen-Geschichten von Asimov aber superkurzweilig zum Lesen. Genial)
...

So, die Geschichte habe ich jetzt auch gelesen ... (ich folge ein wenig deinen Vorschlägen ;))

Ja, sie erinnert an Asimovs "Caves of Steel". Clarkes Geschichte ist dabei aber zeitloser (sowohl in der Gestaltung als auch im Zeitrahmen der Geschichte). Überhaupt ist die Perspektive wieder mal "gigantisch", während Asimov doch eine "kleine" Geschichte erzählt. Clarke überrascht mich hier wieder wie gut er technische Zukunftsideen erfasst und aufbaut (Kommunikation, Fortpflanzung, Speichertechnik, verteilte Computer/Netze/Informationen, ...) ... aber nicht so detailliert wird, dass sie heute naiv absurd wirken müssen, sondern grundsätzlich plausibel und richtig bleiben. Bei Asimovs Geschichte fand ich die (enge) Stimmung packender/beeindruckender ...

Aber ein einer Stelle leistet sich Clarke einen Fauxpas: Was er am Ende zum Mond schreibt, ist physikalisch genau falsch ... und es macht auch in der Geschichte keinen Sinn (bzw. ist unnötig), denn wie große waren nochmal die kleinsten Raumschiffe beim letzten Aufbruch? ...
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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #59 am: 13. April 2014, 22:09:59 »
Hallo Daniel,
...denn wie große waren nochmal die kleinsten Raumschiffe beim letzten Aufbruch? ...
Verstehe was du meinst. Ich kann hier freilich nur raten, aber ich denke Clarke wollte damit einfach nur bildlich vor Augen führen, wie weit entwickelt das galaktische Imperium zu seinem Höhepunkt war.

.... (ich folge ein wenig deinen Vorschlägen ;))
Das ehrt mich natürlich.... :)
Wobei der Gusto bei der Science Fiction von Person zu Person doch sehr variieren kann. Umso interessanter ist es daher auch, andere Meinungen zu hören.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #60 am: 14. April 2014, 08:08:00 »
Seine "Menschen wie Götter"-Trilogie ist sehr zu empfehlen.
Seit meiner Kindheit mein all-time-favourite SF-Buch.

Hallo Worchel,
"Menschen wie Götter" wurde mir vor gut einem Jahr von einem Arbeitskollegen empfohlen. Ich fand das Buch (drei in einem) auch gar nicht schlecht, nur eben ziemlich militant. Da folgt ja auf eine Raumschlacht die nächste....:-). Da sind aber einige knuffige Ideen drin (Tanew-Effekt, Raumkrümmungsfalle). War auf jeden Fall kurzweilig.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #61 am: 04. Juni 2014, 16:17:52 »
Menschen wie Götter ist auch für mich Lieblingsbuch meiner Jugend.
Zur Erinnerung noch mal die drei Teile:
"Die Fahrt des Sternenpflugs"
"Invasion im Perseus"
"Der Ring der Gegenzeit".
Die Bücher sollen übrigens die meistgeklauten in den DDR-Büchereien gewesen sein,
wird kolportiert.
Die beschriebene Tanew-Annihilation (Umwandlung von Raum in Materie und umgekehrt)
finde ich einen sehr interessanten Ansatz, auch im Vergleich zu WARP.
Vielleicht findet sich ein Thread, wo man mal darüber seriös diskutieren könnte.

Ansonsten noch:
Michael Szameit
"Alarm im Tunnel Transterra"
"Geheimnis der Sonnensteine"
"Drachenkreuzer Ikaros"

Gruß

McFire

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #62 am: 05. Juni 2014, 01:47:02 »
Ein vlt weniger Bekanntes : "Rückkehr aus dem Paradies" von Vejdelek.
Wurde von der Stasi wieder aus Bibliotheken entfernt wegen Chauvinismus. Der Grund war aber wohl ein Anderer......
Wohl dem, der es rechtzeitig vor der "Staatsmacht" gerettet hat ...  ;)

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Offline F-D-R

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #63 am: 05. Juni 2014, 07:41:33 »
@ Skamander
"Menschen wie Götter" von Snegow, geschrieben Ende der 60er , Anfang der 70er in der Sowjetunion, wurde bewußt knapp gehalten, da der Inhalt manchen Leuten nicht gefiel (Vorsichtig ausgedrückt!). Ich selber habe als Jugendlicher die Bücher nie in der Bibliothek bekommen. Mit Ach und Krach hatte ich dann durch Zufall einen deutschen Druck eines sowjetischen Verlages bekommen. Ca. 1980. Teil 1 Fahrt des Sternenpfluges. 1990 fand ich dann eine brandneue Ausgabe mit allen Bänden in der letzten Ecke in Berlins größten Buchladen stehen zum Billigpreis. Man las zu diesem Zeitpunk schon etwas anderes, da der Buchmarkt mit Westimporten überschwemmt wurde.

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Offline Schillrich

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #64 am: 30. Juli 2014, 07:13:57 »
Ich lese jetzt gerade "Menschen wie Götter". Ich komme derzeit aber nur etappenweise langsam voran ...

Sowjetische Literatur zu lesen ist mal interessant ... und manchmal seltsam. Der "ideale Mensch" wirkt schon etwas kurios, v.a. auch wie hier und da die Emotionalität be- bzw. geschrieben wird. Aber da habe ich noch keinen abschließenden Eindruck ...

Was mir aber den Spaß vergällt: Logiklücken. Und nach meinem Dafürhalten habe ich schon zwei entdeckt:
  • Die Tanew-Annihilatoren lassen sich nicht zu einer sinnigen Wirkungsgleichung A+B=C zusammenbringen (A=Raum, B=Aktivstoff, C=Materie). Das widerspricht grundlegenden Erhaltungssätzen (Energie) und führt zu unsinnigen Wirkungszusammenhängen.
    Letztendlich stehen hier zwei nicht gleichzeitig zu erfüllende Gleichungen:
    A+B=C und C+B=A
    (*)
  • Die Raumschiffe der Zerstörer sind "unsichtbar" (=nicht erfassbar), sobald sie sich mit Überlichtgeschwindigkeit nähern. Trotzdem schrillen die Alarmglocken an Bord "Raumschiffe im Anflug". Ja wie haben sie die denn erfasst?

Kurios ist die ideologische Brachialkeule ("... dem Jahr des endgültigen Siegs des Kommunismus ...") zur idealen Gesellschaft und zum idealen Menschen, die hier und da reinhämmert. Die wirkt schon fast künstlich hinein gezwungen (und dadurch umso absurder), da sie losgelöst vom Drama steht und der Geschichte an sich nicht hilft.


*
Für die Leser des Buchs kann man aus diesen Gleichungen jetzt einen amüsanten Widerspruchsbeweis führen ...
Beide Gleichungen zusammenaddiert, gibt: A+B+C+B = C+A --> 2B=0 --> es gibt offensichtlich keinen Aktivstoff! q.e.d.
« Letzte Änderung: 30. Juli 2014, 10:14:04 von Schillrich »
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Offline Ruhri

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #65 am: 31. Juli 2014, 11:38:20 »
Wahrscheinlich ist der "Aktivstoff" nur so eine Art Katalysator.  ;)

Den Verweis auf den "endgültigen Sieg des Kommunismus"  hat Snegow womöglich nur eingeführt, um die staatliche Zensur zufrieden zu stellen. Was den Leuten von Partei und KGB aber richtig gut gefallen hätte, wäre diese Vorrichtung zum Gedankenlesen gewesen. Natürlich wird sie im Snegowschen Universum ausschließlich dazu benutzt, um die guten Ideen schneller zu finden, sie vor dem Vergessen zu bewahren und allen bekanntzugeben - sind ja allesamt gute Kommunisten...  ::)

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Offline Schillrich

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #66 am: 31. Juli 2014, 13:26:56 »
Was mich auch schmunzeln lässt:

1. Die Kommandanten hören (gerade in Gefechten) auf die Ideen/Gedanken aller, um so die beste Idee/Lösung zu finden. Selbst (Gefechts-)Manöver werden abgestimmt.
Real wäre das wohl das Todesurteil ... aber siehe 2.


2. Die Vielfalt der Meinungen ist aber kein Problem (bzw. Vielfalt ist nicht, an sich ...): Die Gemeinschaft stimmt quasi immer und allen Ideen des Kommandantengremiums zu.
Das wirkt hier und heute fast schon wie eine Persiflage auf das 99%-Abnicken der idealen Gemeinschaft im realen Sozialismus ... damals mag man das als Bestätigung/Fortschreibung der idealen Gesellschaft verstanden haben.
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jakda

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #67 am: 04. August 2014, 14:56:49 »
Naja - Daniel, das Buch ist in seiner Urform von 1966 - damals haben wir noch geglaubt, 2000 ist der Mars besiedelt...
Ich habe hier die 3-teilige DDR-Ausgabe von 1987.
Musste mich damals beim 1. Lesen mehr oder weniger dazu zwingen.

Wenn ich da aber an "Der ferne Regenboden" von den Brüdern Strugatzki denke, von 1963 - glaube ich.
Ich hab's 3 mal hintereinander gelesen, ums zu kapieren - und der Schluss hat mich sehr berührt...

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Offline Schillrich

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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #68 am: 04. August 2014, 15:03:00 »
Ich find's ja nicht schlimm. Geschichten sind, bewusst oder unbewusst, ein Spiegel der Zeit. Gerade die unbewussten/unterschwelligen Konzepte sind interessant. Heute interpretieren wir Manches dann anders ... das kann zu Kopfschütteln führen oder zu Schmunzeln :). Am Ende lernt man aber "etwas" über die Zeit des Schreibers.

(nur Logikbrüche stören mich persönlich ziemlich)


Amerikanische utopische Literatur der 50er ist übrigens auch hübsch kurios zu lesen. "Atlas Shrugged" ist da so ein Kandidat, der das amerikanische Ideal wortreich deutlich macht ... und auch ungewollte auch karikiert.
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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #69 am: 06. August 2014, 14:20:24 »
Ich habe gerade den ersten Band der Genesis-Trilogie von Thariot abgeschlossen und wäre mal noch an anderen Meinungen dazu interessiert.

1. Genesis. Die verlorene Schöpfung
2. Genesis. Brennende Welten
3. Genesis. Post Mortem (erscheint erst Dezember 2014)

Wer sich nicht an einem ziemlich exotischen Antriebssystem (Gravitationsantrieb) und einer recht hohen relativistischen Reisegeschwindigkeit (ups) stört, kann sich entspannen und sehr kurzweilige SciFi-Unterhaltung genießen. Alle anderen müssten physikalisch gesehen allerdings auch Star Wars schon aufgrund der Lichtschwerter oder Star Trek mit den berühmten Heisenbergkompensatoren nur unter heftigen Krämpfen ertragen können.
 
Ansonsten wurde bei den technischen Aspekten, zumindest was den ersten Band angeht, eindeutig versucht, diese eher machbar erscheinen zu lassen.
Mir persönlich hat das langsame Entfalten der Rahmenhandlung an mehreren Schauplätzen zu Beginn des ersten Bands am meisten gefallen. Jedes Mal, sobald man sicher war, nun endlich den Überblick zu haben, wurde alles wieder über den Haufen geworfen. Meine Hochachtung an den Autor... :)
Bereits im ersten Band findet man sich spaßigerweise beinahe an ein Dutzend Filme erinnert (Prometheus, Elysium, Starship Troopers, Blade-Runner, Star-Trek, Planet der Affen, etc.).
Wie gesagt sehr kurzweilig und richtig fesselnd.

Der zweite Band wurde jedenfalls gleich schon mal bestellt.... ;) ;) ;D.
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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #70 am: 10. August 2014, 23:25:13 »
Auweia...so schnell kann's gehen. Hier schlägt das Matrix-Syndrom sowas von gnadenlos zu, soll heißen: Nach dem ersten Teil hätte lieber Schluss sein sollen! Da ich bereits beim Lesen des zweiten Bandes bin, muss ich meinen obigen Post wohl oder übel noch ergänzen.
Es gesellt sich (leider, leider) noch ein weiterer Film zu den Ideengebern: X-Men!!!
Damit hat die Trilogie leider meine Definition von Sci-Fi verlassen und springt mitten rein in den Psi-Fantasy-Bereich.
Wie hat mal der gute alte Arthur C. Clarke gesagt?
Zitat
Science fiction is something that could happen - but you usually wouldn't want it to. Fantasy is something that couldn't happen - though often you only wish that it could

Gerade der letzte Teil des Zitats gilt für besagte Geschichte mal definitiv nicht! Sehr schade.
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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #71 am: 11. August 2014, 09:34:56 »
Was das nach einer bestimmten Zeit hätte Schluss sein sollen betrifft:

Das war leider auch beim großen Dr. Clarke der Fall.  Seine mit "Co-Autoren" geschriebenen Spätwerke (bei denen er nur Ideenlieferant war, geschrieben hat das Buch immer der andere.) waren größtenteils ziemlicher Schrott.

Bestes Beispiel ist dafür die "Gentry Lee Trilogy", wie ich sie nenne. Eine unnötige Fortsetzung von einem von Clarkes besten Büchern.

Sein letztes selbst geschriebenes Buch, 3001, war leider auch eine ziemliche Enttäuschung. Da hatte ein Meister wirklich schon seinen Zenit überschritten.

Allerdings war das bei seinem Kollegen Asimov leider auch der Fall. Die 80er Foundation Prequels/Sequels waren echt mehr als unnötig und widersprachen teilweise dem Originalbuch sogar eklatant. (Und die ursprüngliche Foundation Trilogie ist bis heute mein absolutes Lieblings Sci Fi Buch.)
« Letzte Änderung: 11. August 2014, 19:56:00 von Haus Atreides »

Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #72 am: 11. August 2014, 13:54:33 »
Kann man nur zustimmen....obwohl mir persönlich 3001 recht gut gefallen hat.
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Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #73 am: 11. August 2014, 20:00:30 »
Ein paar Sachen sind auch gut. Der gigantische Turm/Space Elevator ist interessant, der Inertial Antrieb ebenfalls. (Auch wenn bei desen Physik Clarke leider einem  Crank aufgesessen ist. Was ich durch Google über Bernard Haisch rausfinden konnte, wa rnicht sehr ermutigend..)

Ansonsten hat sich im Odyssee Universum seit 2061 fast NICHTS getan.
Ja, sie haben keinen Warp Drive, aber das ist keine Entschuldigung.  In Kim Stanley Robinsons 2312 ist der Fall ähnlich und es hat sich trotzdem mehr getan...

Re: Science-Fiction Literatur
« Antwort #74 am: 08. Juni 2016, 22:16:06 »
Zeit diesen Thread mal wieder etwas zu beleben.... ;).
Es gibt aktuell ausnahmsweise zwei Romane, die sehr gute Bewertungen bei Amazon haben (was nicht immer was heißen mag) und die ich auf's vollste empfehlen kann:

- Transport
- Paradox

Beide Romane sind vom Autor Phillip P. Peterson, dem man beim Lesen einfach anmerkt, dass er aus der Raumfahrtbranche kommt.

Das Buch Transport ist mit 254 Seiten leider viel zu kurz geraten, aber da man es eh nicht mehr aus den Händen legen kann, fallen dann wenigstens nicht zu viele Dinge unter den Tisch.  ;D
Es geht um Russisch Roulette mit einem Stargate. Die Idee ist grandios und was sich damit alles anstellen lässt....das wäre sicherlich ein Film für Hollywood (allerdings wäre der wohl dann nur FSK 18).

Das Buch Paradox ist mit 443 Seiten durchaus umfangreicher und geradezu gespickt mit netten Anekdötchen und Hintergrundwissen aus der Raumfahrt(geschichte). Den Alteingesessenen des Forums sind die Anekdötchen sicherlich alle bekannt, aber trotzdem macht auch hier das Lesen viel Spaß. Das Buch zieht die Pioneer-Anomalie heran, sendet eine bemannte Mission zu deren Klärung an den äußeren Rand unseres Systems und findet dort für die Anomalie eine sehr phantasievolle Ursache, zu der sich nur hoffen lässt, dass die Realität anders ausschaut....:-). Mehr sei nicht verraten.

Ach und wenn ich grad dran bin:
Wer solche Transporter/Stargate-Geschichten wie in Transport mag, der kann sich ja auch gleich noch mit Alien Biosphere von Roland Enders auseinandersetzen.
Hier baut ein Konzern tatsächlich eine Wurmlochverbindung zu einem fremden Planeten in einem anderen Sonnensystem auf und hat freilich nichts anderes zu tun als mit einigen Exemplaren der dortigen Flora und Fauna einen Zoo (auch auf einer Insel) für Superreiche auf der Erde aufzumachen. Sozusagen Jurrasic Park für Weltraumfans. Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, um zu ahnen, dass das nicht gut gehen kann.
Der Autor, bei dem auch dieses Erstlingswerk auf mehr hoffen lässt, hat sich große Mühe gegeben, gerade die außerirdische Fauna sehr "alienlike" zu beschreiben. Echt prima.

Edit: Huch, Transport 2 ist scheinbar seit letztem Monat draußen.....ich bin dann mal weg.... :o ;D :o
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."