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  • Atlas V, "Perseverance", CC SLC-41, 13:50 MESZ: 30. Juli 2020
  • Marslandung Perseverance, 21:30 MEZ: 18. Februar 2021

Rover Perseverance (Mars 2020) - Entwicklung, Bau, Start und Flug zum Mars

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Offline MpunktApunkt

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Hallo,

der erste Vorschlag für eine Abkürzung direkt nach der Bekanntgabe des Namens Perseverance auf Twitter war "Percy". Mir ist da sofort Percy Jackson und die Rover des Olymp eingefallen. ;D

Gruß

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

der zweirotorige, solarbetriebene Hubschrauber wurde am 10. März 2020 zum letzten Mal getestet, um dann am Rover Perseverance befestigt zu werden. Der Funktionstest (* langsamer Probelauf mit 50 U/min) wurde auf dem Stand in der Luftschleuse durchgeführt.
Der Marshubschrauber wird das erste Flugzeug sein, das auf einem anderen Planeten fliegen wird. Der zweirotorige, solarbetriebene Hubschrauber wird nach der Landung eingekapselt bleiben und ausrücken, sobald die Missionsmanager ein akzeptables Gebiet für die Durchführung von Testflügen festgelegt haben.


Kredit der Aufnahmen: NASA/Cory Huston

Quelle:
https://www.nasa.gov/feature/nasa-shows-perseverance-with-helicopter-cruise-stage-testing

Edit: * das Wort "Schleudern" rausgenommen. Danke für den Hinweis.  :)

Beste Grüße
Gertrud
« Letzte Änderung: 30. März 2020, 22:41:34 von Gertrud »
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http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline Axel_F

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Was mich überrascht ist, wie wenig der Hubschrauber getestet wird. Man hat zwar die Funktionalität der Rotoren und System allgemein getestet, aber ich hab bisher kein Bild gefunden wo er auf marsähnlichen Terrain (mit Wind) geflogen ist. In einer Luftschleuse ohne Wind und flachen Boden ist es keine Kunst - aber auch da war er oft an die Leine gelegt.

Ich bin gespannt auf die Resultate auf dem Mars.,,
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

Offline FlyRider

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Was mich überrascht ist, wie wenig der Hubschrauber getestet wird. Man hat zwar die Funktionalität der Rotoren und System allgemein getestet, aber ich hab bisher kein Bild gefunden wo er auf marsähnlichen Terrain (mit Wind) geflogen ist. In einer Luftschleuse ohne Wind und flachen Boden ist es keine Kunst - aber auch da war er oft an die Leine gelegt.

Ich bin gespannt auf die Resultate auf dem Mars.,,

Solange nicht wirklich (Staub-) Sturm ist, dürfte Wind wenig ausmachen, dafür ist die Dichte der Atmosphäre viel zu gering. Man muss ja auch nicht bei jedem Wetter fliegen. Die echten Tests liefen deshalb auch in einer Vakuumkammer, um auf der Erde Marsatmosphäre simulieren zu können. Man darf auch nicht vergessen, dass das in erster Linie ein Technologie- Demonstrator ist, allzuviele Ergebnisse sollte man sich evtl. nicht erwarten. 

Offline dksk

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Zumindest wurden Komponenten des Hubschrauberrotos im  "Martian  Surface  Wind  Tunnel  (MARSWIT)" mit Wind getestet.

https://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/20200000620.pdf

https://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/20190031930.pdf

dksk



Offline Axel_F

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Ja, aber nur die Komponenten des Hubschraubermotors wurde im MARSWIT getestet. Nicht das gesamte System... Als Drohnenpilot weiß ich wie schwierig es ist auf unwegsamen Gelände zu landen. Ich hätte Flugtests des Gesamtsystems auf einer simulierten Marslandschaft erwartet und nicht nur auf einer flachen glatten Ebene und dabei an der Leine hängend. Mit seinen langen Beinen kann sich der Heli schnell im Tiefflug oder bei der Landung an einem Stein verhaken und umkippen oder ins Schleudern kommen. Und GPS-Unterstützung gibt es auch nicht.
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Offline FlyRider

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Ich hätte Flugtests des Gesamtsystems auf einer simulierten Marslandschaft erwartet und nicht nur auf einer flachen glatten Ebene und dabei an der Leine hängend.

Ein wirklilch realistischer Test ist halt nicht / kaum möglich, es sei denn, die NASA spendiert diese ganz riesige Vakuumkammer für Tage und Wochen und erlaubt es, sich da einen Marsboden rein zu bauen usw. Und selbst dann sind echte Flüge ja kaum möglich, sooo groß ist die Kammer ja auch wieder nicht. Und das "echte" Gerät kann man eh nicht testen, da 62% zu schwer  - außer an einer Leine, die das Gewicht auf 38% reduziert.

Für den Aufwand ist das Experiment dann vielleicht auch nicht wichtig genug. Ich bin mir sicher, dass es auch unter den Nasa Angestellten genügend Drohnenpiloten gibt, die werden sich das schon überlegt haben.

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Offline -eumel-

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Hochaufgelöstes Video mit vielen Detailaufnahmen: 


https://www.youtube.com/watch?time_continue=307&v=8Bz38yW0ajI&feature=emb_logo

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Offline Terminus

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Ein ausführlicher Hintergrundartikel über den Mars-Helikopter und den Mann, der die Idee dazu hatte: Geschichte, Gegenwart und Zukunft.

https://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=7629

McPhönix

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Ein sehr guter unaufgeregter Artkel.

Ich bin mal gemein und sage - der Rover kann von mir aus stehen bleiben, aber der Heli soll fliegen.  ;)

Und wenn das klappt - ich könnte mir vorstellen, daß es vlt sogar in naher Zukunft, was die Geräteanzahl angeht, 50:50 bei Rover:Heli stehen wird. Zumindest bis dann irgendwann größere schnellere bemannte Fahrzeuge kommen.

Offline FlyRider

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Ich denke, dass am Mars auch in Zukunft Rover den größten Teil der Arbeit erledigen werden, weil Fluggeräte durch die extrem dünne Atmosphäre doch sehr in der möglichen Masse limitiert sind. Auf anderen Himmelskörpern mag das anders aussehen, so hat die Nasa mit Dragonfly ja schon einen Multicopter für Titan in Planung, dessen Atmosphäre bietet sich Fluggeräten ja geradezu an. 
« Letzte Änderung: 03. April 2020, 15:18:58 von FlyRider »

McPhönix

  • Gast
Ja natürlich hast bei Arbeit im weiten Sinn recht. Aber ich schätze die - sagen wir mal - Luftaufklärung sehr hoch ein. Selbst wenn Hubis nur eine Kamera tragen, kann man für Rover in einem unvergleichlich höherem Maße eine optimierte ! Routenfestlegung betreiben. Nebenbei auch Abhänge/Felsstürze und Canyonwände anschaun, wo der Rover nie hinkommen würde. Und evtl auch Höhlungen / Grotten anfliegen. Aber gerade da könnte es sehr interessante Erkenntnisse geben. So Bald wird man keine Marsorbiter bauen können, die nur aus einer 10 Meter großen Kamera bestehen.
Schon wenn man die Hubis nur doppelt so groß bauen könnte, würde das eine für lange Zeit ausreichende Kamera hoher Güte ermöglichen plus Sender zum Rover mit großer Reichweite. Allein so ein Gerät könnte direkt die Ware Effektivität produzieren.

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Offline Volker

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Hallo,

hier ist Eure Chance, mit dem Mars Rover zu arbeiten und Material auf dem Mars zu analysieren:
ESA announcement of opportunity for NASA MARS 2020 returned sample science participating scientist.
Hier können Wissenschaftler aus ESA Staaten
  • wissenschaftliche Fragestellungen vorschlagen und bewerten, die durch Analyse von Material auf dem Mars beantwortet werden sollen
  • Rover Instrumente benutzen, um die Lebensfreundlichkeit (oder Feindlichkeit) der Landschaft rund um die Landestelle zu beurteilen und hierauf basierend vorschlagen, wo man am besten Proben nehmen sollte
  • Erkenntnisse zusammentragen, die dabei helfen sollen zu entscheiden, ob eine Mission zum Transport von Marsgestein, dass mit dem Rover untersucht wurde, gerechtfertigt, vielversprechend, und sinnvoll erscheint.

Bewerben kann sich jeder, der als Wissenschaflter an einem relevanten wissenschafltichen Institut in einem ESA Mitgliedsstaat (außer Kanada) arbeitet.

Gruß
Volker
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

Offline Hugo

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War das Hauptziel zum Erreichen für den  Helikopter nicht: Einmal erfolgreich Abheben und einmal erfolgreich Landen?

Natürlich ist der Heli so gebaut, daß er seine Akkus wieder aufladen kann und man dann eine Missionsverlängerung machen kann und voraussichtlch auch machen wird. Aber wenn das Ziel einmal Abheben und einmal landen ist, dann ist das Ziel danach auch erfolgreich erfüllt.

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Offline Sensei

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Und dann geht man in die Missionsverlängerung. Das widerspricht sich doch nicht, oder?

Offline rok

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"The full 30-day flight test campaign will include up to five flights of incrementally farther flight distances, up to a few hundred meters, and longer durations as long as 90 seconds, over a period. On its first flight, the helicopter will make a short vertical climb to 10 feet (3 meters), where it will hover for about 30 seconds."


(Primärphase: 5 Flüge bis zu einigen 100 m und 90 sec. Dauer)


https://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=7121

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Offline RonB

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Bei einem Test in einer Druckkammer haben sich die Rotoren des Hubschraubers das letzte Mal vor ihrem Einsatz auf dem Mars gedreht. Auf dem Mars werden sich - wegen der dünnen Atmosphäre - die Rotoren mit 3000 U/min um ein vielfaches schneller als auf der Erde drehen müssen.

Der Heli wird jetzt auf dem Rover montiert bevor es dann im Juli auf die Reise gehen soll.

https://www.teslarati.com/nasa-mars-helicopter-perseverance/
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

Bei seinem ersten Flug wird der Hubschrauber einen kurzen vertikalen Aufstieg auf 3 Meter absolvieren, dort wird er etwa 30 Sekunden lang schweben. Wenn es funktioniert, haben Hubschrauber möglicherweise eine echte Zukunft als niedrig fliegende Späher und Luftfahrzeuge, um auf Orte zuzugreifen, die von dem Boden nicht erreichbar sind.

Quelle:
https://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=7121

Meine persönliche Ansicht dazu ist,
 immer an die 90 Tage vorgesehene Mission von den Rovern Spirit und Opportunity denken, die nach den  90 Tagen Jahr für Jahr den Mars erkundeten. :)
Beste Grüße
Gertrud
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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

die Namensschilder auf Perseverance
Am 16. März 2020 wurde auf dem Perseverance Mars Rover im Kennedy Space Center in Florida eine Platte zum Gedenken an die NASA-Kampagne "Send Your Name to Mars" angebracht. Drei fingernagelgroße Chips in der oberen linken Ecke der Platte tragen die Namen von 10.932.295 Teilnehmern. Sie wurden einzeln mit einem Elektronenstrahl auf die Chips schabloniert, zusammen mit den Aufsätzen der 155 Finalisten des NASA-Wettbewerbs "Name the Rover". Der Start an Bord einer Rakete der United Launch Alliance Atlas V 541 ist für Mitte Juli 2020 von der Cape Canaveral Air Force Station aus geplant.
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23769

Oben in der Mitte:
Die Platte, die am hinteren Querträger des Perseverance Rovers angebracht ist und am 16. März 2020 im Kennedy Space Center der NASA in Florida aufgenommen wurde, trägt 10.932.295 Namen, die von Personen während der NASA-Kampagne "Send Your Name to Mars" eingereicht wurden und die Aufsätze der 155 Finalisten im Wettbewerb "Name the Rover".
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23770

Die Räder auf Perseverance sind im oberen Bild noch unverhüllt zu sehen.
Drei der sechs Räder, die zum Mars fliegen, sind am 30. März 2020 im Kennedy Space Center in Florida am Perseverance-Rover (der auf einer Bedienungsvorrichtung umgedreht ist) zu sehen. Die antistatische Schutzfolie, die die Räder bedeckt, wird vor dem Start entfernt. Das Startfenster wird am 17. Juli 2020 geöffnet.
Rechts unter dem unteren schwarzen Rohr für das Rad ist die  WATSON-Kamera zu sehen. Sie ist eines der Werkzeuge auf dem "Arm" am Ende des Roboterarms von Perseverance. Sie ist fast identisch mit der  MAHLI-Handobjektivkamera am Curiosity-Rover. Der Heli wird auf der anderen Seite des Rovers befestigt.
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23821

Eingewickelt in eine antistatische Schutzfolie, die vor dem Start entfernt wird, hat das Rad einen Durchmesser von 52,6 cm (20,7 Zoll) und ist aus einem massiven Aluminiumblock gefertigt. Die Speichen sind aus Titan. Das Bild wurde am 30. März 2020 in einer Nutzlastverarbeitungsanlage im Kennedy Space Center in Florida aufgenommen.
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23822

Beste Grüße
Gertrud
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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

Die SuperCam mit dem Mikrofon.

Die NASA schickt einen neuen Laserroboter zum Mars.  Der Laser wird zum Studium der Mineralogie und Chemie aus einer Entfernung bis zu 7 Metern verwendet. Sie könnte Wissenschaftlern auch helfen, Anzeichen von versteinertem mikrobiellem Leben auf dem Roten Planeten zu finden. Die SuperCam ist eines von sieben Instrumenten an Bord des Perseverance. Sie ist nicht größer als eine Müslischachtel und ist auf dem Mast des Rovers mit eingebaut.

Hier ist ein genauerer Blick darauf, was das Instrument so besonders macht:
Mithilfe eines Laserstrahls können Forscher Mineralien identifizieren, die außerhalb der Reichweite des Roboterarms des Rovers oder in Bereichen liegen, die für den Rover zu steil sind. Außerdem können sie ein Ziel analysieren, bevor sie entscheiden, ob der Rover zur weiteren Analyse dorthin geführt werden soll. Von besonderem Interesse sind : Mineralien, die sich in Gegenwart von flüssigem Wasser gebildet haben, wie Tone, Carbonate und Sulfate. Flüssiges Wasser ist wichtig für die Existenz des Lebens, wie wir es kennen, einschließlich Mikroben, die vor Milliarden von Jahren auf dem Mars überlebt haben könnten.

Wissenschaftler können die Informationen von SuperCam auch verwenden, um zu entscheiden, ob Gesteinskerne für das Proben-Caching-System des Rovers erfasst werden sollen. Perseverance wird diese Kernproben in Metallröhrchen sammeln und sie schließlich an einem vorbestimmten Ort ablegen, damit eine zukünftige Mission sie aufnehmen und zur Erde zurückbringen kann.

Die SuperCam ist im Wesentlichen eine Version der nächsten Generation der ChemCam des Curiosity Rovers. Wie sein Vorgänger kann die SuperCam einen Infrarot-Laserstrahl verwenden, um das Material, auf das es auftrifft, auf etwa 10.000 Grad Celsius zu erwärmen, eine Methode, die als Laser Induced Breakdown Spectroscopy (LIBS) bezeichnet wird, und es zu verdampfen. Eine spezielle Kamera kann dann die chemische Zusammensetzung dieser Gesteine ​​aus dem erzeugten Plasma bestimmen.
Genau wie bei der ChemCam wird für die SuperCam künstliche Intelligenz verwenden, um Felsenziele zu suchen, die es wert sind, während und nach Fahrten gezappt zu werden, wenn sich das  Missionsteam außerhalb der Verbindung befinden. Darüber hinaus wurde die K.I. aktualisiert. Sie lässt SuperCam sehr genau auf kleine Felsmerkmale zielen.

Eine weitere Neuerung in SuperCam ist ein grüner Laser, mit dem die molekulare Zusammensetzung von Oberflächenmaterialien bestimmt werden kann. Dieser grüne Strahl regt die chemischen Bindungen in einer Probe an und erzeugt ein Signal, das davon abhängt, welche Elemente miteinander verbunden sind. Eine Technik, die als Raman-Spektroskopie bezeichnet wird. SuperCam verwendet den grünen Laser auch, um zu bewirken, dass einige Mineralien und Chemikalien auf Kohlenstoffbasis Licht emittieren oder fluoreszieren.
Mineralien und organische Chemikalien fluoreszieren unterschiedlich schnell, so dass der Lichtsensor von SuperCam über einen Verschluss verfügt, der bis zu 100 Nanosekunden gleichzeitig schließen kann, so schnell, dass nur sehr wenige Photonen Licht in ihn eindringen. Durch Ändern der Verschlusszeit (eine Technik, die als zeitaufgelöste Lumineszenzspektroskopie bezeichnet wird) können Wissenschaftler die vorhandenen Verbindungen besser bestimmen.
Darüber hinaus kann die SuperCam sichtbares und infrarotes Licht (VISIR) verwenden, das von der Sonne reflektiert wird, um den Mineralgehalt von Gesteinen und Sedimenten zu untersuchen. Diese VISIR-Technik ergänzt die Raman-Spektroskopie. Jede Technik reagiert empfindlich auf verschiedene Arten von Mineralien.

Die SuperCam enthält auch ein Mikrofon, mit dem Wissenschaftler jedes Mal zuhören können, wenn der Laser auf ein Ziel trifft. Das vom Laser erzeugte Knallgeräusch ändert sich subtil in Abhängigkeit von den Materialeigenschaften eines Gesteins.
Nach der Aussage von Sylvestre Maurice vom Institute for Research in Astrophysik und Planetenforschung in Toulouse, Frankreich, dient das Mikrofon  einem praktischen Zweck, indem es etwas aus der Ferne  über die Felsziele erzählt. Die Wissenschaftler können es aber auch verwenden, um den Klang der Marslandschaft oder das Schwenken des Rover-Mastes direkt aufzuzeichnen.


https://www.youtube.com/watch?v=-rvWXCts420&feature

Quelle:
https://www.nasa.gov/feature/jpl/all-about-the-laser-and-microphone-atop-mars-2020-nasas-next-rover

                                                   ***

Entry, Descent, and Landing (EDL) und das zweite Mikrofon

Die beispiellose Sichtbarkeit der Marslandung.

Der Rover Perseverance verfügt über eine Reihe von Kameras, mit denen Ingenieure verstehen können, was während eines der riskantesten Teile der Mission geschieht: Einstieg, Abstieg und Landung. Der Perseverance Rover basiert stark auf dem erfolgreichen Missionsdesign von Curiosity, aber bei Perseverance wurde das Design um mehrere Abstiegskameras erweitert.

Die Kamerasuite umfasst: Fallschirmkameras mit "Aufwärtsblick", eine Abwärtskamera mit "Abwärtsblick", eine Roverkamera mit "Aufwärtsblick" und eine Roverkamera mit "Abwärtsblick". Das Perseverance EDL-System enthält auch ein Mikrofon zur Erfassung von Geräuschen während der EDL.   Das Landemikrofon erfasst alle Geräusche des autogroßen Rovers, während er seinen Weg auf die Oberfläche findet.

Eine Selbstbeobachtung der Landung auf dem Mars.
Zusätzlich zur Bereitstellung von technischen Daten können die Kameras und das Mikrofon als "Nutzlasten für das öffentliche Engagement" betrachtet werden. Sie geben den Menschen auf der Erde wahrscheinlich ein gutes und dramatisches Gefühl für die Fahrt auf die Oberfläche. Denkwürdige Videos, wie die EDLs "Sieben Minuten des Terrors" für die Landung des NASA-Rovers Curiosity Mars 2012 zeigen, verwendeten jedoch computergenerierte Animationen.
Niemand hat jemals eine Fallschirmöffnung in der Marsatmosphäre gesehen, bei der der Rover auf die Oberfläche vom Mars gesenkt wurde, an der Leine seiner Abstiegsstufe, die Verbindungsleinen zwischen den beiden wird zerschnitten, und die Abstiegsstufe fliegt nach dem Aufsetzen des Rovers weg.

https://mars.nasa.gov/mars2020/timeline/landing/entry-descent-landing/#EDL-Cameras-Microphone

Beste Grüße
Gertrud
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McPhönix

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Wieder 'ne echte Fleißarbeit, danke :)

Offline FlyRider

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Das Video von der Landung wird sicher der Hammer!!!  :D

Ich finde ja schon "Seven Minutes Of Terror" extrem gelungen, aber mit echten Aufnahmen wird das episch. Ich freu mich jetzt schon! Nur falls irgend jemand das zitierte Video noch nicht kennen sollte:


https://www.youtube.com/watch?v=h2I8AoB1xgU

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Offline Gertrud

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Hallo Zusammen,

der Mars-Hubschrauber wurde am Rover Perseverance befestigt.

Der Hubschrauber, der 1,8 Kilogramm wiegt und über Propeller mit einem Durchmesser von 1,2 Metern verfügt, ist in das Trägersystem eingehüllt. In einem der ersten Schritte des ganztägigen Prozesses am 6. April stellten Techniker und Ingenieure 34 elektrische Verbindungen zwischen dem Rover, dem Hubschrauber und seinem Trägersystem auf der Unterseite des Rovers her.
(Es sind große Bilder)
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23823

Nachdem die System bestätigt hatten, dass Daten und Befehle gesendet und empfangen werden konnten, brachten sie das Trägersystem am Rover an.
Schließlich bestätigte das Team, dass der Hubschrauber eine elektrische Ladung vom Rover empfangen konnte.
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23824

Vor seinem Einsatz auf der Oberfläche des Kraters Jezero wird der Mars-Hubschrauber vom Rover mit Energie versorgt. Danach wird er seine eigene elektrische Energie durch ein Solarpanel erzeugen, das sich über seinen gegenläufigen Doppelpropellern befindet.
Der Hubschrauber wird das nächste Jahr an der Unterseite des Rovers verkapselt bleiben und etwa Anfang Mai, etwa zweieinhalb Monate nach der Landung von Perseverance, eingesetzt werden. Sobald der Rover etwa 100 Meter entfernt ist und der Hubschrauber einem umfassenden Systemcheck unterzogen wurde, wird er eine bis zu 30 Tage dauernde Flugtestkampagne durchführen.

Am Wochenende wurden 401 Kilogramm Hydrazin-Monotreibstoff in die vier Treibstofftanks der Abstiegsstufe (Descent Stage) geladen. Wenn das Aeroshell mit der Landestufe und dem Rover am 18. Februar 2021 in die Marsatmosphäre eintritt, wird der Treibstoff durch 37 Meter  Edelstahl- und Titanrohre in acht Marslandetriebwerke geleitet. Die Aufgabe der Triebwerke besteht darin, das Raumschiff, das bei einer Flughöhe von 2200 Metern mit 80 Metern pro Sekunde (180 mph) unterwegs sein wird, auf 0,75 Meter pro Sekunde (1,7 mph) abzubremsen, wenn es sich etwa 20 Meter über der Oberfläche befindet.

Unter Beibehaltung dieser Sinkgeschwindigkeit wird die Bühne dann das Skykranmanöver durchführen: Nylonschnüre spulen sich ab, um den Rover 7,6 Meter unter die Abstiegsplattform abzusenken. Wenn das Raumschiff die Landung am Krater Jezero erkennt, werden die Verbindungsschnüre durchtrennt und die Abstiegsplattform fliegt davon.
Der Rover Perseverance  hat ein Gewicht von 1.025 Kilogramm. Ganz gleich, an welchem Tag  Perseverance während ihrer Startperiode vom 17. Juli bis 5. August startet, er wird am 18. Februar 2021 im Krater Jezero auf dem Mars landen.
Quelle:
https://mars.nasa.gov/news/8645/mars-helicopter-attached-to-nasas-perseverance-rover/

Hallo @FlyRider,
das werden wieder aufreibende spannende Minuten werden. :)
Die Bilder und der Film werden bestimmt sagenhaft werden.

Beste Grüße
Gertrud
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Hallo @FlyRider,
das werden wieder aufreibende spannende Minuten werden. :)
Die Bilder und der Film werden bestimmt sagenhaft werden.

Beste Grüße
Gertrud

Vorausgesetzt, es klappt alles nach Plan.  ???
Aber beim JPL scheinen sie ja aktuell wirklich einen Lauf zu haben, da bin ich also ganz zuversichtlich, dass die auch diese Landung hinbekommen. Sagenhaft ist übrigens auch die Fülle und die Qualität der Informationen, mit denen du uns hier immer versorgst! Dickes Merci an der Stelle! 

Hallo zusammen,
dem dicken Dank an Getrud kann man sich nur anschließen. Immer wieder tolle und umfangreiche Infos in dieser Fülle zu liefern gebührt Respekt!

Mal was anderes, hat man sich eigentlich schon auf einen Kurznamen für Perseverance geeinigt? Ich hätte den Vorschlag „Percy“ zu machen. In meiner Kindheit gab es mal eine Fernsehserie „Percy Stuart“. Lt. Wikipedia: Ein Held und kühner Abenteurer, der geheimnisvolle Aufgaben zu lösen hat“. Passt doch - oder?

Gruß, Ptonka